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55 Duppisch (oder Balten Düppisch, DoPPisch), der seit den achtziger Jahren des Jahrhunderts in den Amtsrechnungen auftritt. Er erhielt 60 fl feste Besoldung und ungefähr 10 fl sogenanntes Stammgeld. 1603 bekam er, da er alt geworden war, einen Genossen, Andreas Große, zur Seite, der seinem Kollegen 30 fl vom Gehalt abtreten mußte. Große erhielt für sein Amt die Anweisung, „äas sr niokt alleius in soinsn Roller dioturo äas 4uk- sobsu dadsn, sonäorn Mob al äsn Orsuwsn (las 4ViIbrstb, was ibms fgäss mabi bswklou, vor unsoro llollbsItunAo nnä sonstsn tMgsn pirsobsu uuä ru äon äagtsu uuä Vsiäworok mit vorbslton, sooäoiäioboo abor Non Humor- unä VoAsIkangk bsstollon unä vorriobtsn solls. Lewbien äsmnaob AusäiZst, ikr wollet geNaobteu Oroüsn an unser 8taät äai^u voruxäsn unä mit AullobuiiA unser äogers, Hans 8obislsou, Mwsissn, suob ibm mit Rrust oinbinäsn, iss er sein Rsllsr, so weit es äer nlto Mrstsr voppisobs ru bereiten Zsbabt, toZIiok bg- iaukksn, Nie Orün^en, Oekülre unä IVäätkubus in Zutsr L.ebt buben unä sieb im Doils RurLäorll aukbaltsn solle, ämnit er von äannsn uuL uwb so vibl msbr ollen Lobuäon unä Ruobtbeil Vorkommen unä ubwonäsn möobto?' oto. Große war nur sehr kurze Zeit im Amt. Der alte Förster Duppisch starb 1612, in welchem Jahr Gregor Haferkorn, der Stammvater der noch jetzt in Rochlitz blühenden Steinmetzfamilie, als Förster angestellt wurde, lieber seine Anstellung giebt folgendes Schreiben Sophies Auskunft: „Von Gottes Gnaden Sophie, Herzogin — —- L- G. Dieweil Baltin Duppisch, gewesener Förster zu Rochl's , mit Tode abgangen und dadurch 30 fl, welche er zur ha^w. Besoldunge und gleichsamb zum Gnadengelde gehabt, zurück gefallen, so haben wir auf beschehenes unterthenigstes Vorbringen gnedigst bewilliget, dieselbe dein itzigen Förster Gregor Haffcr- lornn dergestaldt -uzulegen, das er hinfüro von dem Quarthal Reminiscere an ein Pserdt mit Schützengerehle halten und als ein reitender Knecht die Rochlitzer Waide in gute Aussicht haben, darüber ihme auch kürzlich eine Bestallung ausgerichtet werden, und bcvehlen euch darauf gnedigst, ihr wollet ihme solches und das er entzwedcr in der Stadt Rochlitz oder nahe dabey seine Wohnunge anstellen und zum förderlichsten ein Pferd erkaufen und das dazu gehörende Schützengerethe ertzeigen und schaffen solle, anzeigen. — Datum Colditz, 26. Febr. 1612." (An George Arnolden, Ambtsverwalter und Hansen Hoff mann, Ambtsschreibern zu Rochlitz.> Original. Haferkorn wird in der Amtsrechuung 1608 09 „der neue Förster" genannt. Er wohnt zunächst in Carsdorf, um sich dann in Noßwitz nieder zulasten, wo er sich 1612 einen Pferdestall baut. 1613 kauft er in Noßwitz einen Garten von Peter Schönberg. Sein Gehalt betrug 1610: 10 Sch 30 gr, 1612: 21 Sch, 1616: 60 fl.; 1640 wurden dem Förster Haberkorn bei der Hochzeit seiner Tochter ein Faß Bier, 4 Scheffel Korn, Schffl Weizen vom Kurfürst angewiesen. Während des dreißig jährigen Krieges hatte er oft in seinem Amtsbezirk ans militärische Kundschaft auszureiten.