Volltext Seite (XML)
— 53 — durchs ampt und dem forster demselben aufgeleget und ein bracht. (1577.) 2 Sch feint von Jacob Lehman, ein Hausgenossen von Poppitz, darumb kinbracht, das derselbige eine buche im ambts- walde, so ihme nicht vorkaufft noch gestcmpsfeldt, auf Bonefacien Weiners zu Rochlitz anweisen umbgehanen und ufgearbeitet. 1577. 30 gr Lorentz Packman und Jacob Pechstein Vonn Ober- zrefenhain darumb geben, das sie den 11. Novembris im 73 <1573) zwei stemlcin Holtz, so nicht getzeichnet, im amptswalde abgehauen und vor die amptsmühle gefüret und dagegen zwene große stenime, so angeweist und gestempfft, stehen laßen. 80 gr sal die Michel Ungerin zu Rochlitz darumb geben, das sie mit einem medlein 3 gemachte grüne tannen und eichen gebundtholz aus der Schlosaue im gehaue genomen und end- tragen wollen, dorüber sie durch denn forster betroffen und gc- psand morden, den 2. Aprilis (15)74. I Sch Wolf Grosse zu Rochlitz hat Freitag- nach der Hinimelsard Obristi im 74 jhare ein gros grün gebund Holtz mit eichen knüppeln im gehau in der Schlosaue genomen und endtragen wollen, darüber ehr durch den Förster gepfand worden. (1574.) 30 gr Thomas Vollart, Wagner zu Geithan, darumb das er ettlichen bürgern das im ambtswalde angewiesene Holtz wiederumb abgekaufft. 1601. 20 gr Gregor Königk zu Geithann hatt Hanß Liebingen zu Karßdorff ein bäum genommen und Simon Vollarten vor kaufft. 1602. 30 gr Hanß Francke, fischer uff der Pleiche zu Rochlitz, hatt eine große tanne, so ungestempeltt, abgehauen. 1602. 12 gr Andre Lehmann, welcher 4 thännene stangen im ambtswalde abgehauen und darüber gepfändet worden. 1602. Auch eine Stempelfälschung wird einmal berührt: 35 Sch hat Christoff Babst zu Rochlitz darumb ins Ambt zur Straffe erleget, das er dreitzehn Stämme Holtz ufm Rochl. Walde mit falschen Zeichen getzeichnet, hauen und zum Theil wegsnhren lassen. 1608. Ueber das Aussehen der Holzstempel konnte ich keine Nachricht finden. Ich möchte deshalb bemerken, daß ein Balken unter dem Helm des nördlichen Schloßturmcs zu Rochlitz noch eine ziemlich große Holzmarke, ein gebrannt, aufweist: die gekreuzten Kurschwerter. Das Gebälk stammt aus verschiedenen Gründen zweifellos aus dem 16. Jahrh. Es dürfte zum Schluß geboten erscheinen, kurz noch auf die Verhältnisse einzugehen, unter denen die Forst beamten des Rochlitzer Amtes lebten. Bernhardi in seinem Merkchen über die Rochlitzer Beamten sagt merk würdigerweise über die Forstleute kein Wort. Zu Anfang des 16. Jahrh. war in Rochlitz Heinrich Kinderbrück Förster, der 1496 angestellt worden war. Er hatte als Förster zugleich das Thoramt im Rochlitzer Schloß inne. Ueber seine amtlichen Verhältnisse handelt seine Be stellungsurkunde ausführlich; sie lautet:^) Von Oats gnadencvir Usorgs bsroog ru Lasüsssn, landt- gravs iu voriugsn uuä msrggravs ?.u Usisssn, bsdsnnsn vor un8, unser srbsn und tkun bundt mit ckisssm unssrn brivs allsrmsnigliob, ckas vur unssrn lisbsn gstrausn Usinrivb '«) H. S. A., Orig. 9167.