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26 bauern hatten bei diesen fürstlichen Vergnügungen auf zuwarten. Besonders gut sind wir über derartige weid männische Lustbarkeiten aus der Zeit der Sophie, welche Rochlitz als Witwe des 1591 verstorbenen Christian I. zum Leibgut mit erhielt, unterrichtet. Man braucht nur die in den Amtsbüchern verzeichneten Ausgaben für die Botengänge zu lesen, welche von der Bestellung der Jagdfröner handeln, und man muß staunen über den Umfang der damalige» Jagden. Ich gebe hier eine Uebersicht solcher Botenlohnbuchungen, bemerke aber noch, daß natürlich oft viel mehr Bauern und Gespanne an den Jagden teilnahmen, als aus diesen Ein trägen hervorgeht; es wurden doch sicher oft auch Fröner, zumal in der Nähe von Rochlitz, von Boten bestellt, deren Gänge man nicht besonders bezahlte und buchte. Mitunter kamen zu einer Jagd die Fronbauern mehrerer benachbarten Aemter zusammen. 4 gr George Steinichen, trug ven 28. July (1587) zu Nacht uf des Hern Jegermeisters Befehl Schreiben von Walt- Heim gegen Rochlitz, die Amtsunderthanen alsbald zur Jagt zu bestellen. — 2 gr Bothlohn nach Colditz an Schosser, das er seine befohlene Ambtsunderthane zur Jagt auch alsbalde solle bestellen. 29. July. — l gr Bothlohn nach Leißnig an Schosser in der Sachen. 3 gr 9 uf dreymahl Botlohn nach Hermsdorf, etzlicye Geschirre zu Fortführung der Zeugkwägen zur Schweinjagt zu bestellen. 9. Dez. 1598. 6 gr Bottlohn der angestellten Saujagt halben nach Hermsdorf, Geringswalda, Waltheim, Hartta, Erlau und Aldenmitweida, als die Geschirre und Manschast darzu bestellet. 18. Nov. 1801. — 6 gr Abermals Botlohn nach Gerings walda, Erlane, Aldenmitweida und ander Orte mehr, die be- durffenden Geschirre und Manschaften zur Saujagt ufin Tim- litzer und Colbitzer zu bestellen. 21. Nov. 1601. 2 gr Bottlohn nach Geringswalda, Hermßdorf, als uff des Forstmeisters Zuschreiben dreizehn Geschir, jedes mit 6 Pferden zu Fortführung des Jagtzeuges ins Forwergk Gerings- walba und zwantzig Man zu stellen ausim Städtlein Gerings walda zur Schweinjagt bestellt werden müssen. 9. Nov. 1604. — 3 gr 6 Botlohn nach Geringswalde, Hermßdorf und andere weit entlegene Dörfer, als uf ferner Znschreiben mehr Geschirre und Fußvvlck zur Sckweinjagt bestellet worden. 11. Nev. 1604. 14 gr uffgewendet, als der Forstmeister uf sonderbahren churf. Bevelichen des Ambts-Unterthanen Mann vor Mann be- newen achtzehn Geschirpferde zum Zeugkwägenführen, eilends zur Wolffsjagt zu bestellen begehret. 21. Febr. 1606. — 10 gr Bothlohn nach Ossa, Aldenmitweidcn, Erlau, Zctlcritz, Geringßwalda und ander Orte, als uff Begehren die Lenthe noch einsten ins Ambt Colditz zur Wolssjagt erfordert worden 29. Marty 1606. 10 gr Bathenlohn nach Erlau, Aldenmittwcida, Gerings walda und andere derer von Adel Dörfer, als 300 Mann zu Fuße und 30 Geschirr Pferde, jedes Geschirr mit 6 Pferden, zur Saujagt auf 4 Tage an die Podelwitzer Brücke in Eil bestellet worden. 7. Nov. 1608 — 5 gr aufgewandt Bothen- lohn, als wiederum 150 Mann zu Fuße zur Saujagd über obige Anzahl bestellt werden mußten. 10. Nov. 1608.