Wirtschaftliches aus der Rochlitzer Pflege im 16. und 17. Jahrhundert. Die Geschichtsschreibung einer Gegend muß vor allen Dingen mit Rücksicht nehmen auf die Darstellung des alten volkswirtschaftlichen Lebens, wenn schon sich derartigen Arbeiten meist recht starke Hindernisse entgegcnstellen: Entweder sind zu wenig Quellen vorhanden, oder der kärgliche Stoff in denselben ist so verstreut und zusammenhanglos, daß sich kaum abgerundete Bilder von einzelnen Wirtschaftszweigen zeichnen lassen. Zu folgenden Schilderungen sind in erster Linie die alten Rochlitzer Amtsjahresrechnungcn benutzt, aus denen alle Angaben gezogen wurden, welche nicht eine andere Quelle nennen. Da die Schilderungen zugleich mit Quellenmaterial für andere Forschungen bieten sollen, so gebe ich viele Beleg stellen im Wortlaut der Unterlagen an. In den Jahrcs- rechnungen enthalten vor allen die Buchungen der Aus gaben für die Botengänge viel Stoff. Da aber nm die Mitte des 17. Jahrh. das Amt allmählich die Schreiben als Postbriefe verschickte, so ist seit jener Zeit der Inhalt dieser Schriftstücke in den Jahresrechnungen nicht mehr gebucht, wodurch viel Stoff für die Forschungen wieder verloren geht. Fischerei. Ucber die Fischerei in der Rochlitzer Pflege während des Mittelalters sind wir nur sehr wenig unterrichtet; vermutlich hatte sie damals noch einen größeren Umfang als im 16. Jahrhundert. Spielte doch der Fisch in der katholischen Zeit als Fastcnspeise eine so hohe Rolle! Darum waren auch die Klöster bedacht, möglichst aus gedehnte Fischereien zu erlangen. Das Kloster Gerings walde erhielt beispielsweise schon in der Stiftungsurknnde 1233 vom Gründer Hermann Fischerei zugesprochen („XVI MUN808 in lwtlljno 6l6rrmM8vuIci.6 — st ioncium oustri st OMicki 6s8o!uti onm xmoinu uckjuosnts" (vergl. Bernhardi, Städtlein Geringswalde, S. 34). Dem Kloster Buch giebt der Burggraf von Leisnig, Albero, 1265 und 1274 seine Fischerei frei „in oiunibu8 piLsationibnL no8tri8, muxims io Llolcka", und 1286 reicht Pfalzgraf Friedrich von Sachsen dem selben Kloster eine Hufe Landes mit der Fischerei von Kralapp bis an die Mühle zu Rochlitz (inuo8um unnm