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10 gelegt wird, ist nunmehr dieses Haus ziemlich fertig. Gearbeitet haben an diesem Hause: 1) Der Maurermeister Köhler, der sich durch diesen Bau als ein geschickter Meister gezeigt hat. 2) Der Zimmermcister Walther. 3) Die Stcinmetzger Haeßler und Seidel. 4) Der Schlosser Pauli. 5) Der Schmied Steidtmann. 6) Der Schieferdecker Keller. 7) Der Bildhauer Hofmann, der das Haus mil an gestrichen hat. 8) Der Maler Günzel aus Geringswalde. 9) Der Tischler Vulpius. 10> Der Glaser Irmscher. 11) Der Klempner Unger, der auch diese Vase gemacht hat. Die Maurergesellen, welche sich durch Fleiß und Geschick lichkeit auszeichneten, waren Claus aus Hermsdorf und Wolff, Mr. Köhlers Stiefsohn, und unter den Zimmer gesellen die beiden Morgensterne und Geschke. Der Preis der Baumaterialien war ungefähr wie folgt: Ein Fuder Brocken ohne Fuhrlohn 8 Gr., ein Fuder Mauer steine 3—4 Gr., ein Schsfl. Kalk in Geithain 16 Gr. 6 Pfg., das Hundert Mauerziegel 1 Th. 6 Pfg., ein Schock Spinde bretter 11—12 Th, ein Schock Beschlagbrctter 7—8 Th., ein Schock Latten 3 Th. Der Maurer- und Zimmer arbeitslohn war 8^2 Gr. und 10 Pfg. für die Ucberstunden, dazu bekamen sie früh ein Glas Schnaps und für 16 Pfg. Brod, des Nachmittags 6 Pfg. aparte. Der Hand- langerlohn war 6 Gr. pro Tag und 6 Pfg. für die Uebe» stunden nebst Frühstück, wie bei den Maurern. Die ^Elle Schieferdach kostete 6 Gr. 6 Pfg. und mit Fuhr- und Handlangcrlohn 8 Gr. Der Fuhrlohn aus dem Walde kostete für die Fuhre Steine 12 Gr. und für den ganzen Tag 2 Th. Viele Fuhren, besonders Sand-, Ziegel- und Kalkfuhren hat ich mit meinen eigenen Pferden machen lassen. Das Bauholz habe größtenteils im hiesigen Walde, bei der durch das Gouvernement angestellten Holz- auktion erstanden, und das Uebrige bei Irmscher in Breiten born gekauft, wegen der jährlich größer werdenden Holz verminderung war das Holz ziemlich teuer, und ein Balkcn- stamm kostete auf der Stelle 5—5^2 Th., ein Sparren- stamm 2—3 Th., doch eignete es sich ganz zum Bau. Während meines Baues, dieses und vergangenen Jahres, war die Witterung sehr naß und hinderte mich daher sehr. Dieses Jahr zeichnete sich besonders durch schlechte Witterung aus, durch den vielen Regen faulten viele Früchte; Obst wurde beinahe garnicht und die Getreideernte fiel nicht so gar ergiebig aus, und dies war, außer in Polen und Ruß land, beinahe überall der Fall. Der Preis des Getreides ist dahero jetzo ziemlich hoch. Der Dresdner Scheffel