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HOCHSCHULSPIEGEL ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT Nr. 2 18. Februar 1969 Preis 10 Pfennig . .. Mon$/ In dieser Ausgabe Seite 2: \ Vorschläge für alle Sektionen Seite 3: Was ist marxistisch-leninistische Organisations wissenschaft? -mmn Der Sekretär für Wissenschaft, Volksbildung und Kultur der SED-Bezirks leitung, Genosse Rolf Wendrock, während einer Beratungspause iin lebhaf ten Gespräch mit dem Mitglied des Gesellschaftlichen Rates, Dipl.-Physiker Siegmar Trompler. Foto: Scheiding Gesellschaftlicher Rat zum Beschlußentwurf des Staatsrates Gemeinsame Verantwortung von Hochschule, Industrie und Territorialorganen noch stärker wahrnehmen Beschlußentwurf schon jetzt Anleitung zum Handeln Einen Höhepunkt in unserer gegenwärtigen Diskussion stellte die Tagung des Gesellschaftlichen Rates der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt dar. In einer mehrstündigen Diskussion nahmen die Mitglieder dieses beratenden und kontrollierenden gesellschaft lichen Gremiums unserer Hochschule am 5. Februar dieses Jahres zum Entwurf des Staatsratsbeschlusses über die Weiterführung der 3. Hochschulreform und die Entwicklung des Hochschulwesens bis 1975 Stellung. Unter anderem nahmen der Sekretär für Wissen schaft, Volksbildung und Kultur der SED-Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt, Genosse Rolf Wendrock, und das neuberufene Mitglied des Gesellschaftlichen Rates, Genosse Klaus Stubenrauch, Stellvertreter des Ministers für Wissenschaft und Technik, das Wort, Der Gesell schaftliche Rat gab dem Beschlußentwurf des Staatsrates seine volle Zustimmung. | IlllllIIlllIlIIIIlIIlllllIIllIIlIIlIIIIIIIIIllIlIIIIIIIlIIlIlIIIIlIlIIIIIIlIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII I Beschlußentwurf - J eine große Hilfe für I | die Lehrerausbildung E Die Qualität des Lehrerstudiums auf der Grundlage des Marxismus- E = Leninismus zu verbessern, ist eine vordringliche Aufgabe, die auch wir an = = der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt erfüllen müssen. Es geht dar- E E um, den Inhalt, das System und die Methoden der Fachlehrerausbildüng = = kritisch zu überprüfen, weiterzuentwickeln bzw. neu zu bestimmen. Der = = allseitigen Entwicklung der sozialistischen Lehrerpersönlichkeit ist dabei die = E größte Beachtung zu schenken. E E Bei unseren Bemühungen ist uns der Entwurf des Staatsrates der DDR = E über die Weiterführung der 3. Hochschulreform und die Entwicklung des = = Hochschulwesens bis 1975 eine große Hilfe, denn er zeigt uns Lehrerbild- = = nern in aller Klarheit noch einmal die Perspektive und die Aufgaben und E = Piobleme, die wir schöpferisch und mit Ideenreichtum lösen müssen zum = = Wohle unserer Studenten und zum Wohle unserer sozialistischen Gesell- = E schäft. = = Ich freue mich ganz besonders, daß in diesem Beschluß noch einmal = = ausdrücklich darauf hingewiesen wird, daß die Ausbildung der Lehrer die = = Gestaltung eines spezifischen Studienganges des Lehrerstudiums erfordert. = = Damit können manche offenstehenden Probleme geklärt werden. = Es ist richtig, daß auch das Lehrerstudium künftig mit dem Diplom ab- E = schließt. Damit wird sicher ein berechtigter Wunsch vieler Lehrerstudenten E E erfüllt. = E In unserer Sektion Erziehungswissenschaften und Fremdsprachen ent- = E wickeln gegenwärtig Hochschullehrer und Sfudenten ein Modell der Aus- E E bildung eines Lehrers für Polytechnik, das auf der Grundlage der staat- = = liehen Pläne die Besonderheiten einer Technischen Hochschule berück- = E sichtigt. Damit erfüllen wir in gemeinsamer Arbeit eine Forderung des = E Beschlusses. Prof. Dr. päd. Dipl.-Ing. W. Müller = filuuIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII In seinem einführenden Referat betonte Prof. Dr. Kurt Leitert, daß der Ausgangspunkt der Diskussion und der gesamten weiteren Tätigkeit bei der Verwirklichung der 3. Hoch schulreform in der Zielstellung des VII. Parteitages der SED begründet liegt. Es gilt, alle Teilsysteme des entwickelten gesellschaftlichen Sy- steme Hee Snzialisme gleichmäßig urd aufeinander abgestimmt plan mäßig zu entwickeln. Bei der weite ren Verwirklichung der 3. Hoch schulreform kommt es darauf an, das Hochschulwesen auf das entspre chende Niveau zu heben. In diesem Prozeß muß sich unsere Technische Hochschule zu einem hocheffektiv wirkenden Zentrum der Forschung und Ausbildung für bestimmte füh rende Zweige der Volkswirtschaft der DDR entwickeln. Ausgehend von der Prognose, machte Genosse Prof. Dr. Leitert deutlich, welche gewaltigen Aufga ben unsere Hochschule im Perspektiv planzeitraum bis 1975 auf allen Ge bieten der Arbeit zu erfüllen hat. Wie ein roter Faden durchziehe den Beschlußentwurf der Gedanke, so führte Genosse Prof. Dr; Leitert aus,, daß es gilt, sozialistische Füh- runckader mit einem festen Klas senstandpunkt und anwendungsbe reiten fachlichen und marxistisch-le ninistischen Kenntnissen auszubil den und zu erziehen. Das erfordere auch, daß der Lehrkörper selbst in seiner Gesamtheit bei der Aneignung des Marxismus-Leninismus schneller vorankommen muß, um die Einheit von fachlicher und politisch-ideolo gischer Ausbildung und Erziehung unter Einschluß von Grundkenntnis sen in der Organisations- und Lei tungswissenschaft sowie in der elek tronischen Datenverarbeitung und Informationstheorie zu gewährlei sten. Die rasche Erhöhung der Studen tenzahlen, die Verkürzung der Stu dienzeit und die dadurch bedingte Neubestimmung der Lehrinhalte, Lehrformen und -methoden, die gro ßen Aufgaben in der Forschung in Verbindune mit und für bestimmte strukturbestimmende Zweige unse rer Volkswirtschaft, wie überhaupt die im Entwurf des Staatsratsbe schlusses fixierten Aufgaben, erfor dern auch eine qualitativ neue Stufe der Zusammenarbeit mit der Indu strie. Kritisch schätzte Genosse Prof. Dr. Leitert ein, daß diese gemeinsame Verantwortung für die Entwicklung aller Bereiche der Hochschule und für den Kampf um Weltspitzenlei stungen in strukturbestimmenden Zweigen der Industrie noch nicht in vollem Umfang wahrgenommen wird. Es gibt zahlreiche gute und konkrete Verträge zwischen Hoch schule und Industrie, noch aber ist das Bemühen um die gemeinsame Verantwortung — also eine zweisei tige Angelegenheit — zu einseitig von der Hochschule her bestimmt. Wie der weitere Verlaut ver- anstaltung zeigte, haben s. . auch unsere Industriepartner und die ver antwortlichen Gremien im territoria len Bereich bereits intensiv mit dem Beschlußentwurf des Staatsrates be schäftigt und daraus erste, zum Teil sehr konkrete, Schlußfolgerungen für eine neue Qualität bei der Wahrneh mung der gemeinsamen Verantwor tung für die Entwicklung des Hoch schulwesens bis 1975, besonders im Hinblick auf unsere TH, gezogen. Breite demokratische Aussprache in allen Bereichen Als erster Diskussionsredner in der Tagung des Gesellschaftlichen Rates der Technischen Hochschule Karl- Marx-Stadt nahm der Stellvertreter des Ministers für Wissenschaft und Technik, Genosse Klaus Stubenrauch, das Wort. Hauptfrage: Verschmelzung von Produktion, Forschung und Lehre Er betonte einleitend, daß die ganze Diskussion um den Beschluß entwurf des Staatsrates auf die in- haltlichen Probleme der Hochschul reform und der weiteren Entwick lung des Hochschulwesens bis 1975 orientiert werden müsse. Das Hauptanliegen der Hochschul reform besteht in der Verschmel zung von Produktion, Forschung und Lehre, um Pionierleistungen in un serer Volkswirtschaft zu erzielen. Es geht nicht, so betonte Genosse Stubenrauch, um eine formale Ko operation, sondern um die Herstel lung der wirklichen Einheit dieser Faktoren im entwickelten gesell schaftlichen System des Sozialismus der DDR. Die hochgradige gesell schaftliche Arbeitsteilung in der Volkswirtschaft unserer Republik ist die Richtgröße für die 3. Hochschul reform. Sie erfordert die Herausbil dung der sozialistischen Großfor schung und die Erhöhung und effek tivere Nutzung des wissenschaftli- chen Potentials. Auf der Basis der Großforschung kommt es darauf an, einen wissen schaftlichen Vorlauf für die Errei chung einer hohen Arbeitsprodukti vität in der Industrie der DDR zu erzielen, weil im Kampf zwischen dem sozialistischen und dem impe- rialistischen Systems letzten Endes die höhere Arbeitsproduktivität den Ausgang dieses Kampfes entscheidet. Es komme darauf an,' so führte Genosse Minister Stubenrauch wei ter aus, die Wissenschaft in kom plexe technologische Prozesses in führenden Zweigen der Volkswirt- (Fortsetzung auf Seite 2) FDJ-Gruppe 67/1 verteidigte ihr Programm öffentlich Echtes Partnerschaftsverhältnis zwischen Studenten und Hochschullehrern hat sich entwickelt In der großen Diskussion um den Entwurf des Staatsratsbeschlusses über die Weiterführung der 3. Hoch schulreform fand am 30. Januar eine Zusammenkunft zwischen der Hoch schulleitung und Studenten statt, deren Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Die FDJ- Gruppe 67/1 aus der Sektion Physik- Elektronische Bauelemente ver teidigte ihr Programm zur Vorbe reitung des 20. Jahrestages unserer Republik und für den Kampf um den Ehrentitel „Sozialistisches Studen tenkollektiv“. * Der FD J-Gruppensekretär, Ju gendfreund Matthias Füger, betonte in der Diskussion sowie in einem Ge spräch mit der Redaktion, daß hinter diesem Programm der feste Wille der Gruppe steht, sich zu einem guten sozialistischen Kollektiv zu entwik- keln, sozialistisch zu arbeiten, zu lernen und zu leben. Daß die Mitglieder dieser Gruppe nicht nur den festen Willen, sondern auch die Potenzen dazu haben, daß sie auf dem Weg zu einem sozialistischen Studentenkollektiv schon ein schönes Stück vorangekommen sind, das be weisen unter anderem ihre Studien ergebnisse. Die Seminargruppe 67/1 schloß da s 1. Studienjahr mit einer Durchschnittsnote von 2,2 ab und er reichte in der Klausur Theoretische Physik (3. Semester) ebenfalls einen Durchschnitt von 2,2. Prof. Dr. Richard Lenk bestätigte in der Dis kussion: Was in diesem Programm steht, bleibt nicht auf dem Papier. Die Gruppe 67/1 ist anspruchsvoll und bescheiden zugleich. Anspruchs voll im Hinblick auf die Forderun gen, die sie sich selbst und an ihre Lehrkräfte sowie an die staatlichen Leiter stellt. Das zeigte sich bereits im 1. Semester. Eine Reihe Studen ten dieser Gruppe fühlte sich zum Beispiel im Fach Mathematik nicht ausgelastet. Sie verglichen die An forderungen nach Qualität und Quantität mit denen anderer Hoch schulen, diskutierten mit den ande ren Freunden der Gruppe, setzten sich mit ihnen auseinander und for derten von den Lehrkräften und der staatlichen Leitung eine Erhöhung des Niveaus, unterbreiteten Vor schläge. Daraus entwickelte sich nach und nach ein echtes Partner schaftsverhältnis zwischen Studen ten und Hochschullehrern, wie wir es für die tiefgreifenden Umgestal tungsprozesse der 3. Hochschulre form an der ganzen Hochschule, in jeder Sektion, mit jeder Seminar gruppe benötigen. Der Weg dorthin führt unter ande rem über den Kampf der Seminar gruppen unserer Hochschule um den Titel „Sozialistisches Studentenkol lektiv“. Deshalb auch forderte Prof. Dr. Fritz Beckert in seinen abschlie ßenden Bemerkungen auf der Veran staltung am 30. Januar 1969 Studen ten, Hochschullehrer und staatliche Leiter auf, die Gruppe 67/1 als Mo- (Fortsetzung auf Seite 3)