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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1969
- Erscheinungsdatum
- 1969
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196900000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19690000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19690000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1969
-
- Ausgabe Nr. 1, 28. Januar -
- Ausgabe Nr. 2, 18. Februar -
- Ausgabe Nr. 3, 28. Februar -
- Ausgabe Nr. 4, März -
- Ausgabe Nr. 5, April -
- Ausgabe Nr. [6], April -
- Ausgabe Nr. 7, Mai -
- Ausgabe Nr. 8, Mai -
- Ausgabe Nr. 9/10, Juni -
- Ausgabe Nr. 11, Juli -
- Ausgabe Nr. 12, August -
- Ausgabe Nr. 13, September -
- Ausgabe Nr. 14, September -
- Ausgabe Nr. 15, Oktober -
- Ausgabe Nr. 16, Oktober -
- Ausgabe Nr. 17, November -
- Ausgabe Nr. 18/19, November -
- Ausgabe Nr. 20, Dezember -
- Ausgabe Nr. 21, Dezember -
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Band
Band 1969
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- Hochschulspiegel
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Jeder findet auf seine Weise zur Partei, er kennt auf seine Weise die einfache und für man chen doch so komplizierte, Wahrheit: In ihren Reihen kämpft sich's besser. Genosse Karl Seifert, 1905 als Sohn eines Me tallarbeiters geboren, selbst Maschinenschlosser von Beruf, erlebte noch die Zeit der kapitalisti schen Ausbeutung. Nach seiner Lehrzeit hatte er bis 1930 Arbeit, dann aber flog er wie Hundert tausende anderer Arbeiter auf die Straße. In Deutschlands dunkelsten Tagen, in der Zeit des Faschismus, half er der illegalen Kommunisti schen Partei im Kampf gegen das Volks- und arbeiterfeindliche Regime des deutschen Mono polkapitals. Seine Lebenserfahrungen, die Erlebnisse zweier vom deutschen Imperialismus und Militarismus ausgehender Weltkriege, sein Kampf führten ihn im Juni 1945 in die Reihen der KPD. Nie hat er seitdem Zeit, Kraft und Mühe gescheut, im Kol lektiv der Partei, in zwei großen Revolutionen auf dem Gebiet unserer Republik das bessere, das sozialistische Deutschland schaffen zu helfen. Als Meister im Versuchsfeld der Sektion Fer tigungsprozeß und -mittel und als Mitglied un serer Hochschulparteileitung seit 1964 trägt er heute dazu bei, mit der 3. Hochschulreform eine neue Etappe unserer Wissenschaftspolitik zu mei stern. Auch Genosse Dr.-lng. Hubert Günther hat dem Klassenfeind Auge in Auge gegenübergestanden, damals in den Augusttagen des Jahres 1961, in Berlin, als Mitglied einer Kampfgruppe. Aber wie anders ist sein Lebensweg'verlaufen, wie anders hat er zur Partei gefunden als der Genosse Karl Seifert. 1932 als Arbeitersohn geboren, konnte er nach dem Kriege die Oberschule besuchen und an der Technischen Universität Dresden studieren und später zum Dr.-lng. promovieren. Sein revolutio näres Wirken unter unseren Bedingungen be stand und besteht hauptsächlich in der verant wortungsvollen Wahrnehmung von Aufgaben, die er in der Industrie, im Ministerium für das Hoch- und Fachschulwesen zu erfüllen hatte und die mit seiner Berufung zum Dozenten der Sektion Maschinen-Bauelemente an unserer Hochschule in Lehre. Erziehung und Forschung verbunden sind. Als Arbeitersohn, so sagte er selbst, hatte ich genug Klassengefühl, um den Weg zur Partei zu finden. Einige Lehrer an der Oberschule, Genos sen. gaben den Ausschlag, diesen Schritt zu gehen. Hatte Genosse Dr. Günther vorher in der FD.T aktiv mitgewirkt, so übernahm er jetzt, an der TU Dresden, vom ersten Studienjahr an Partei funktionen wahr. So auch an unserer Hochschule, wo er seit Herbst vergangenen Jahres als Sekre tär seiner Sektionsparteiorganisation tätig ist. Genossin Renate Lorenz, 1947 geboren. Tochter einer Arbeiterfamilie, ist in unserem sozialisti- schen Vaterland, in der Deutschen Demokrati schen Republik, aufgewachsen. Wie alle jungen Menschen unseres Landes kennt sie kapitalisti sche Ausbeutung und imperialistische Kriege nicht aus eigener Erfahrung, hat sie dem Klassenfeind nicht selbst Auge in Auge gegenübergestanden. Ihre Eltern, beide Genossen, ihre Lehrer, ihre ganze sozialistische Umwelt ließen sie den Weg zur Partei finden, in die sie am Ende ihrer Ober schulzeit als Kandidat aufgenommen wurde. Als junge Revolutionärin unserer Tage fand sie ihr Bewährungsfeld im Ringen um gute Stu dienergebnisse, in ihrem Bemühen, eine soziali stische Lehrerpersönlichkeit zu werden, in der praktischen gesellschaftlichen Tätigkeit innerhalb und außerhalb der Partei. Überall trat sie als eine gute Genossin in Erscheinung; als Studentin der Sektion Erziehungswissenschaften/Fremd- sprachen in ihrer FDJ-Gruppe (66/10), im Stu dentenzirkel zu Problemen der Rationalisierung des Unterrichtsprozesses, als Hilfsassistentin, beim praktischen Einsatz im Kinderferienlager, als Mitglied ihrer Sektionsparteileitung und seit der Hochschuldelegiertenkonferenz am 18. und 19. April dieses Jahres als Mitglied der neuge wählten Hochschulparteileitung. A. H. Fotos: Scheiding Das ist die Partei PARTEI - ist ein bündig geraffter Sturm versammelter Stimmen gesellig und hell. Er sprengt des Feindes Mauer und Turm. wie Kanonendonner das Trommelfell. Übel dran ist der einsame Mann. Wehe dem einzelnen, jenseits der Reihen. da jeder Starke ihn knechten kann. ja, sogar Schwache schaffen's zu zweien. Zur Partei vereint sind die Kleinen — Bezwinger! Streck die Waffen, Feind. vor der größeren Gewalt! PARTEI - ist die Hand der Millionen Finger. k q zerschmetternd zur einigen Faust geballt. PARTEI - sind Millionen tragende Achseln. in fühlender Drängung vereintes Streben. PARTEI macht. daß Bauten zum Himmel wachsen. daß stark wir einander halten und heben. PARTEI - ist das Rückgrat der Arbeiterklasse. PARTEI - die Unsterblichkeit unserer Sendung. PARTEI - die einzige Gewähr der Vollendung. Hirn der Klasse. Sinn der Klasse. Kraft der Klasse, Ruhm der Klasse — das ist die Partei. Wladimir Majakowski Was zeichnet einen Genossen aus? In ihren Reihen kämpft sich's besser Mittun, gesellschaftliche Aktivität waren mir von Kind an selbstverständlich. Ich rechne mir Cas beileibe nicht als Verdienst an. Meine Eltern arbeiteten im Wohngebietsausschuß de- Nationa len Front mit. mein Vater ist Abgeordneter des Kreistages Freital. Sie waren mir Vorbild, und ich empfand es als ganz natürlich, daß ich in der Schule erst als Mitglied und später als Vorsitzender des Rates meiner Pioniergruppe gewählt wurde und die damit verbundenen Aufgaben gewissenhaft, er füllte. bann besuchte ich eine andere Schule, die EOS in Freital. Eine neue Umgebung, neue Einflüsse, nicht immer positiver Natur. Einige meiner Mit schüler bezogen ihre Meinungen teilweise über die falsche Wellenlänge. Älter geworden, schon selbständig denkend, ließen sie bei mir Zweifel aufkommen. Widersprüche. Meine früher als so selbstverständlich geübte gesellschaftliche Mit arbeit ließ nach. Es waren Lehrer, Genossen, die mir und anderen Freunden halfen, uns richtig zu orientieren, einen festen Standpunkt zu finden. Sie diskutierten mit uns. nicht nur in Staatsbür gerkunde. sie scheuten weder Zeit noch Mühe. Das brachte ihnen unsere Achtung ein, wir be gegneten in ihnen der Partei. Dann an der Hochschule, neue Aufgaben, neue Probleme. Ich gebe zu, mit dem Gedanken ge spielt zu haben, mein Studium abzubrechen, mei nen Klassenauftrag nicht erfüllen zu können. Aber ich war nicht allein. Ein Kommilitone aus meiner Seminargruppe — ich wohne zusammen mit ihm in einem Zim mer —. Klaus Köhler, Genosse, half mir. Er un terstützte mich zunächst beim Studium, und dabei lehrte er mich, das politische Geschehen besser und tiefer zu verstehen, meinen Klassenstand punkt immer wieder neu zu finden. Wiederum war ich der Partei begegnet, im Genossen Klaus Köhler. Er war es auch, der mich erkennen ließ, in der Gemeinschaft, in den Rei hen der Partei läßt es sich besser arbeiten und kämpfen — für die Interessen der Gemeinschaft, die zugleich meine Interessen sind. Deshalb werde ich die Partei bitten, mich als Kandidat in ihre Reihen aufzunehmen. Falk Schreiber, FDJ-Gruppe 67/9 Wie muß er arbeiten und lernen? Ein Genosse handelt stets im Sinne der Arbeiterklasse und ihrer Partei. Er tritt mutig und konsequent als Revolutionär für den Sieg des Sozia lismus und für den Frieden ein. Er handelt als Internationalist und un erschütterlicher Freund der Sowjet union. Heute zeichnet sich ein Genosse als Vertrauensmann der Werktätigen dadurch aus, daß er als bewußter Kampter und Kühner Urgamsator auftritt, daß er mit Energie und Ideenreichtum, Klugheit und Lei denschaft, Mut und Disziplin die Parteibeschlüsse verwirklicht. Er duldet keine Selbstzufrieden heit und Mittelmäßigkeit. Er fühlt sich über den eigenen Arbeitsplatz und seinen Betrieb hinaus für das gesellschaftliche Ganze verantwort lich. Ein Genosse sollte stets die Mei nungen, Sorgen, Vorschläge und den Rat dar Werktätigen kennen und be achten. Was den Genossen auszeichnet, ist seine Fähigkeit, den Menschen nicht nur aufmerksam zuzuhören, sondern sie dank seiner Erfahrung, seiner Kenntnisse und seines eigenen Bei spiels zu Taten zu mobilisieren, für das Neue zu kämpfen und in allen Situationen des Klassenkampfes ideologische Standhaftigkeit zu be- weisen. Ein Genosse muß viel lernen, um vieles erklären zu können. Ständig zu lernen, die Wissenschaft des Mar xismus-Leninismus beharrlich zu studieren, sich streitbar mit der bür gerlichen Ideologie auseinanderzu setzen, seine naturwissenschaftlichen und technischen Kenntnisse zu ver vollkommnen — all das gehört zum Lebensprinzip eines jeden Mitglieds unserer Partei. Walter Ulbricht im Interview mit dem „ND“ vom 5. 2. 1969 IIIIIliIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIiIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlillIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 4 Ein I Mann - leine I Stadt - (ein I Status f Historische : Rückerinnerungen : anläßlich einer : Provokation i III. Teil ? „Auf dem Flugplatz Tempelhof wehen die Fahnen der Sowjetunion, der Vereinigten Staaten von Ame rika, Großbritanniens und Frank reichs. Um 10.45 Uhr erscheinen über dem Platz 13 amerikanische Flug zeuge. Nacheinander setzen sie zur Am Nachmittag dieses 5. Juni tref fen die vier Oberkommandierenden im großen Saal des Köpenicker Wen denschlosses wieder zusammen und nehmen am runden Tisch Platz. Auf dem grünen Tuch dieses Tisches lie gen mehrere Dokumente, jedes in vierfacher Ausfertigung, russisch, englisch, französisch und deutsch. Landung an. Dann steigt aus der ersten Ma schine der Oberbefehlshaber der amerikanischen Okkupationsstreit- krafte, General Eisenhower. Er wird von Armeegeneral Sokolowski, Bot schafter Smirnow und dem Berliner Stadtkommandanten, Generaloberst Bersarin, empfangen. General Eisenhower hält eine kleine Ansprache für die Presse: ,Heute morgen bin ich mit einer Gruppe amerikanischer Offiziere auf dem Berliner Flugplatz gelandet. Wir sind als Gäste Marschall Shukows eingetroffen. Ich bin glücklich, zum erstenmal auf dem von der Roten Armee während der letzten Kampf handlungen eroberten Gebiet zu lan den. Es ist eins große Ehre, hier unter den Kommandeuren der Roten Ar mee zu weilen, die so viel dazu bei getragen haben, Deutschland in die Knie zu zwingen.' Sie werden von den Oberkomman dierenden im Auftrage ihrer jeweili gen Regierung unterzeichnet und da mit in Kraft gesetzt. Der Totenschein des Dritten Reiches Da ist zunächst die Deklaration über die Niederlage des faschisti schen Deutschland und die Über nahme der obersten Regierungsge walt in Deutschland durch die Re gierung der alliierten Mächte. Darin wird — nach der bedingungslosen Kapitulation des Oberkommandos der faschistischen Wehrmacht vom 8. Mai 1945 — die vollständige und bisher schwerste Niederlage des aggressiven deutschen Imperialismus und Militarismus besiegelt. Dem fa schistischen Deutschland wurde da mit, nach Hans Adler, der „Toten schein“ ausgefertigt. Bei den beiden anderen Urkunden handelt es sich einmal um die „Fest stellung ... über das Kontrollverfah ren ...“ und zum anderen um die „Feststellung ... über die Besat zungszonen in Deutschland“. Die Vorgeschichte dieser am 5. Juni 1945 in Kraft gesetzten Do kumente und ihren Zusammenhang mit anderen Vereinbarungen der An tihitlerkoalition etwas näher zu be trachten, ist für unser Vorhaben un erläßlich. Am 2. Februar des Jahres 1943 ka pitulierten die Reste der faschisti schen 6. Armee unter Generalfeld marschall Friedrich Paulus. In der Schlacht an der Wolga, der gewaltigsten des ganzen zweiten Weltkrieges, die damit ihr Ende fand, hatten die sowjetischen Streit kräfte eine Wende des gesamten Kriegsverlaufes erzwungen. In dieser Schlacht an der Wolga und in den darauffolgenden Opera tionen bei Kursk und Smolensk so wie in der Ukraine ostwärts des Dnepr vernichtete die Sowjetarmee die wichtigsten und kampffähigsten Truppengruppierungen des faschi Danach schreitet der General die Front der sowjetischen Ehrenwache ab. Ein Frühdokument über die Ziele Mit wenig Abstand treffen kurz darauf die französische Delegation mit dem General Delattre de Tas- signy und die Abordnung Großbri tanniens mit Feldmarschall Mont gomery ein. Auch diese Gäste wer den von den Vertretern der Sowjet union herzlich begrüßt.“ Das geschah am 5. Juni des Jahres 1945. Die Schilderung des Ereignisses finden wir in dem 1959 vom Kon greß-Verlag herausgegebenen Buch von Hans Adler „Berlin in jenen Ta gen“. der Antihitlerkoalition Und wenn der Krieg gewonnen ist ... erwarten wir, daß Sowjetrußland, Großbritannien und die USA auf der Konferenz der Sieger Zusammen kommen als die drei Hauptpartner und als die Mächte, die den Nazismus vernichtet haben. \ Natürlich muß es die erste Aufgabe sein, Deutschland und vor allem Preußen daran zu hindern, ein drittes Mal über uns herzufallen. Die Tatsache, daß Rußland ein kommunistischer Staat ist und daß Groß britannien und die USA das nicht sind und es auch nicht zu werden be absichtigen, ist kein Hindernis für uns, einen guten Plan zur Gewähr leistung unserer gegenseitigen Sicherheit und unserer berechtigten Inter essen aufzustellen. (Winston S. Churchill am 8. November 1941 in einer persönlichen Botschaft an Josef W. Stalin.) stisch-imperialistischen Deutsch land. Bis zum Ende des Jahres wa ren zwei Drittel des zeitweilig be setzten sowjetischen Territoriums wieder befreit, dabei war auch der Blockadering um die Heldenstadt Leningrad zerbrochen worden. Im Juli landeten anglo-amerika- nische Truppen auf Sizilien, und am 25. Juli erfolgte der Sturz Mussoli nis sowie die Liquidierung des fa schistischen Regimes in Italien. Der Sieg der Antihitlerkoali tion über das faschistisch-imperialisti sche Deutschland rückte in greifbare Nähe. Die Fragen der Nachkriegsord nung, insbesondere die künftige Po litik gegenüber Deutschland, gewan nen aktuelle Bedeutung. Moskau — Teheran - Jalta — Berlin In dieser Situation, vom 19. bis 30. Oktober 1943, trafen in Moskau die Außenminister der Hauptmächte der Antihitlerkoalition, Molotow, Eden und Hull, erstmals persönlich zusammen. Dieser Moskauer Außen ministerkonferenz folgte in den Ta gen vom 28. November bis zum 1. De zember in der iranischen Hauptstadt Teheran das erste persönliche Zu sammentreffen der Staatschefs die ser Länder, Franklin D. Roosevelt, Winston S. Churchill und Josef W. Stalin. Ausgehend vom erklärten Ziel der Völker der Antihitlerkoalition, daß die alliierten Mächte im Kriege und In dem ihm folgenden Frieden Zusammenarbeiten wer den ...“, daß sie eine Friedensord nung errichten werden, die „ .. den überwältigenden Massen der Völker Bereitwilligkeit abnötigen und die Geißel und den Schrecken des Krie ges für viele Generationen bannen wird“ (Teheraner Erklärung), wur den auf diesen Zusammenkünften auch die Fragen einer gemeinsamen alliierten Nachkriegspolitik gegen über Deutschland erörtert. Um diese und die anderen Fragen der europäischen Nachkriegsordnung weiter zu präzisieren und prak tische Vorschläge zu ihrer Lösung auszuarbeiten, konstituierte sich als Ergebnis der genannten Zusammen künfte am 15. Dezember die Euro päische Konsultationskommission (EAC — European Advisory Com mission), die am 14. Januar 1944 in London ihre Tätigkeit aufnalm. Am 25. Juli 1944 unterzeichneten die Vertreter Großbritanniens, der USA und der UdSSR in der EAC den Entwurf der Urkunde über die be dingungslose Kapitulation des fa- schistischen Deutschland. Auf die ser Grundlage und als weitere Prä zisierung der In der Kapitulations urkunde fixierten Forderungen folg ten am 12. September das „Protokoll des Abkommens ... über die Besat zungszonen in Deutschland und die Verwaltung von Großberlin’ ...“ und am 14. November das „Abkom men über die Kontrollverfahren in Deutschland .. Diese drei Dokumente wurden in der zweiten Zusammenkunft der Staatschefs der drei Mächte vom 3. bis 11. Februar 1945 im sowjetischen Kurort Jalta, an dec Südküste der Krim, bestätigt. Sie fanden im „Be richt über die Krimkonferenz“ selbst, in allgemeiner Form ihren Nieder schlag. „Wir sind über die gemeinsame Politik ... zur Durchführung der Be stimmungen der bedingungslosen Kapitulation übereingekommen, die wir gemeinsam dem nationalsoziali stischen Deutschland auf erlegen werden, heißt es im Punkt „2. Be setzung und Kontrolle“ der genann ten Krim-Deklaration. „Es ist unser unbeugsamer Wille“, so kann man dort über das eigent liche und große Ziel der alliierten Besatzungspolitik lesen, „... den (Fortsetzung auf Seite 4)
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