Suche löschen...
Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1969
- Erscheinungsdatum
- 1969
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196900000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19690000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19690000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Bemerkung
- Heft 6 fehlerhaft gezählt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1969
-
- Ausgabe Nr. 1, 28. Januar -
- Ausgabe Nr. 2, 18. Februar -
- Ausgabe Nr. 3, 28. Februar -
- Ausgabe Nr. 4, März -
- Ausgabe Nr. 5, April -
- Ausgabe Nr. [6], April -
- Ausgabe Nr. 7, Mai -
- Ausgabe Nr. 8, Mai -
- Ausgabe Nr. 9/10, Juni -
- Ausgabe Nr. 11, Juli -
- Ausgabe Nr. 12, August -
- Ausgabe Nr. 13, September -
- Ausgabe Nr. 14, September -
- Ausgabe Nr. 15, Oktober -
- Ausgabe Nr. 16, Oktober -
- Ausgabe Nr. 17, November -
- Ausgabe Nr. 18/19, November -
- Ausgabe Nr. 20, Dezember -
- Ausgabe Nr. 21, Dezember -
-
Band
Band 1969
-
- Titel
- Hochschulspiegel
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vorkurssludenten praxisverbunden Erste wissenschaftliche Studentenkonferenz in der Sektion Automatisierungstechnik Gute Fortschritte im wissenschaftlich ¬ produktiven Studium Uber Probleme des wissenschaftlichen Lernens wird auch in einer 2. Konferenz gesprochen werden Am-25. März führte die Sektion Automatisierungstechnik ihre 1. Wis senschaftliche Studentenkonferenz durch. Auf Grund ihres hohen inhalt lichen Niveaus wurde sie zu einem vollen Erfolg und fand bei den Stu denten großen Widerhall. Die Tagesordnung sah zwei Pro blemkreise vor. Der erste beschäftigte sich mit der Problematik der Methodik des Stu dierens. Herr Prof. Dr. Manfred Peschel erläuterte in einem interessanten Vortrag die einzelnen Stufen des Lernens, vom Faktenwissen bis zur komplexen Bearbeitung einer Frage und den daraus resultierenden Ver allgemeinerungen. Weiterhin waren seine Ausführun gen für das Lösen von Problemen, die das Studium in den verschiedenen Fachgebieten aufwirft, sehr auf schlußreich. Es fehlte auch nicht an Vorschlägen für eine richtige Frei zeitgestaltung der Studenten, die po sitiv auf das Studium zurückwirkt. In einer regen Diskussion wurden auch Vorschläge unterbreitet, die von Prof. Dr. Peschel dargelegten Methoden zu verwirklichen. Es wurde beispielsweise angeregt, Vor lesungen mehr unter dem Aspekt be stimmter verallgemeinerter Systeme und Modelle vorzutragen und dabei Querverbindungen zu anderen Fach gebieten sichtbar werden zu lassen. Dies wäre der Entwicklung des Sy stemdenkens, das immer mehr an Bedeutung gewinnt, sehr förderlich. An diesen Tagesordnungspunkt schloß sich der fachwissenschaftliche Teil an. In kurzen Übersichtsvorträgen be richteten Studenten über Arbeiten, die sie im Rahmen des Ingenieur praktikums oder anderer Formen des wissenschaftlich-produktiven Stu diums — das in unserer Sektion gute Fortschritte aufzuweisen hat — durch geführt hatten. Als besonders vorteilhaft erwies sich der Meinungsaustausch mit Stu denten der Technischen Hochschule Magdeburg, die als Gäste erschienen waren. Sie machten uns mit Proble ¬ men bekannt, die sie an ihrer Hoch schule auf wissenschaftlichem Gebiet zu lösen haben, und gaben uns da durch die Möglichkeit, unseren Blick winkel zu erweitern und den Stand an unserer Hochschule besser einzu schätzen. Es soll aber auch nicht unerwähnt bleiben, daß ein Teil unserer Studen ten die Bedeutung der Konferenz noch nicht voll erfaßt hat. Die Betei ligung hätte größer sein klnnen. In einer Auswertung nach Ab schluß dieser Veranstaltung wurden die Anregungen und Vorschläge für künftige wissenschaftliche Studenten konferenzen zusammengefaßt. Es soll weiterhin in einem allgemeinen Teil über Probleme des wissenschaft lichen Arbeitens und Studierens, des Studienablaufs und über neue For men des Lernens diskutiert werden. Im fachwissenschaftlichen Teil ist eine noch bessere Abstimmung der Vortragsinhalte auf die aktuellen Probleme und das jeweilige Ausbil dungsniveau der Konferenzteilneh mer notwendig, um dadurch die Ver anstaltung noch effektiver zu gestal ten. Zum Beispiel sollen Vorträge über Arbeiten der wissenschaft lichen Studentenzirkel von den Stu denten des Grundstudiums und Vor träge über Ingenieurpraktika, Di plomarbeiten und Dissertationen vor den Studenten des Fachstudiums, nach Themenkomplexen geordnet, gehalten werden. In Anbetracht der Bedeutung der artiger Veranstaltungen für alle Stu denten unserer Sektion werden wir schon anläßlich der Leistungsschau der Studenten und jungen Wissen schaftler an der Technischen Hoch schule Karl-Marx-Stadt, an der wir mit einer ganzen Anzahl von Expo naten vertreten sein werden, unsere 2. Wissenschaftliche Studentenkonfe renz veranstalten. Christian Schierig, Seminargruppe 65/36 FDJ-Vertreter in der Kommission für wissenschaftlich produktives Studium Die Vorkursstudenten an unserer Hochschule sind fachlich gute Absol venten der 10. Klasse, die in einem Jahr den Anschluß zur Aufnahme des vierjährigen Direktstudiums (Lehrerstudium) der Fachkombina tion Mathematik/Physik oder Phy- sik/Mathematik erwerben. Sie hatten schon bisher den Auf trag, auch weiterhin mit ihrer Schule in Kontakt zu bleiben und monatlich einmal einige Stunden zu hospitieren. Es war damit zunächst beabsich tigt, sie nach einer 10jährigen pas siven Schülerrolle auf die aktive Unterrichtsgestaltung vorzubereiten. Im Zusammenhang mit der Dis kussion über den Beschlußentwurf des Staatsrates zur Weiterführung der 3- Hochschulreform, in dem ge fordert wird, das gesamte Studium von Beginn an zu einem wissen schaftlich-produktiven Stadium um zugestalten, prüfen wir, inwieweit das bereits beim Vorbereitungslehr gang für das Lehrerstudium möglich ist. Wir veränderten die Aufgaben für die Hospitationen unserer Vorkurs ¬ studenten und gaben ihnen einen neuen, höheren Inhalt Die Studenten sollen bei ihnen Beobachtungen im Physikunterricht schwerpunktmäßig Untersuchungen zu folgenden Problemen anstellen: a) zur Verwendung des Lehrbuches, b) des Tafelbildes und zur Nach schrift sowie c) zu den Kontrollver fahren. Diese Aufgaben sind als ein Ver such zu werten, der bei seiner Be währung auch auf das Fach Mathe matik ausgedehnt werden könnte. Das Untersuchungsmaterial wird in der nächsten Etappe, und zwar im Laufe des 1. Studienjahres, gemein sam mit den Studenten ausgewertet. Dazu ist eine Einführung in die Auswertung pädagogischer Unter suchungen vorgesehen. Wir glauben, damit eine Form der Praxisverbundenheit des Studiums vom ersten Tage an gefunden zu haben, die der Forschungsarbeit des Lehrbereiches dient und den Stu denten für Studium und Beruf von großem Nutzen ist. Wilhelm Nägel, Sektion Physik/ Elektron. Bauelemente Weiterführung der Hochschulreform fordert von uns Entscheidungen Gedanken zur Bildung einer marxistisch- leninistischen Abendschule für Hochschullehrer Bei der planmäßigen und bewuß ten Gestaltung des entwickelten ge sellschaftlichen Systems des Sozialis mus in der DDR und seiner Teil systeme sind die Gesellschaftswissen schaften und ganz besonders deren sicheres und bewährtes Fundament, der Marxismus-Leninismus, ein un entbehrliches Instrument. Im Marxismus-Leninismus steht dem handelnden Menschen eine ein heitliche und in sich geschlossene Lehre zur Verfügung, die im Klas senkampf und in der revolutionären Praxis von Millionen Menschen tau sendfach erprobt und bestätigt wurde und wird. Das gründliche Studium des Mar xismus-Leninismus und die Entwick lung der Fähigkeit zu seiner schöp ferischen Anwendung sind eine unab dingbare Notwendigkeit für jeden Bürger unserer Republik. Damit ist auch jeder Hochschul angehörige, jeder wissenschaftliche Mitarbeiter, Dozent und Professor vor die Frage gestellt, seine eigene Kenntnis der weltverändernden Lehre von Marx. Engels und Lenin kritisch zu prüfen und sich insbeson dere die Frage vorzulegen, wie er zum Beispiel seit dem Abschluß sei nes Studiums speziell als Techniker oder Naturwissenschaftler bzw. seit seiner Promotion mit der Entwick lung der gesellschaftswissenschaft lichen Erkenntnisse Schritt gehalten hat. Durch die mit der Entwicklung der wissenschaftlich-technischen Revolu tion verbundene Entstehung neuer Wissenschaften, wie z. B. der Kyber netik, der Organisationswissenschaft oder der Operationsforschung, wur den wie in den einzelnen Disziplinen des Marxismus-Leninismus im ge sellschaftswissenschaftlichen Bereich gerade im letzten Jahrzehnt viele neue Fragen aufgeworfen, frucht bare theoretische Ansätze geschaffen und Erkenntnisse gewonnen. Will der Hochschulangehörige sei ner gesellschaftlichen Verpflichtung gerecht werden und dazu beitragen, daß in Forschung. Lehre und Er ziehung Spitzenleistungen erzielt, Mittelmaß und Selbstzufriedenheit überwunden und eine hohe Effektivi tät gesichert werden — und das be deutet, die 3. Hochschulreform durch zuführen —. dann muß er sich ständig mit dem Studium des Marxismus- Leninismus und den Erfahrungen, die unter Führung der Partei der Arbei terklasse beim Aufbau des Sozialis mus in der DDR gewonnen wurden, beschäftigen. Nun besteht seit einiger Zeit ein System des Studiums einiger ausge wählter Probleme des Marxismus- Leninismus für wissenschaftliche Mitarbeiter mit dem Ziel der Vor bereitung auf die Promotion. Für promovierte Mitarbeiter, Do zenten und Professoren hingegen be schränkte sich das Studium des Mar xismus-Leninismus auf die Behand lung aktueller Probleme in Vorträgen bzw. seit September 1968 in Zirkeln, wobei jedoch eine Systematik und ein tiefes Eindringen den Anforde rungen entsprechend nicht gewähr leistet waren. Ein großer Teil der wissenschaft lichen Kader ht auch in den letzten Jähren seine marxistisch-leninisti schen Kenntnisse nicht systematisch erweitert, so daß nunmehr dafür ent- sprechende Möglichkeiten geschaffen werden müssen. Diese Möglichkeit soll mit der Bil dung einer marxistisch-leninistischen Abendschule für Hochschullehrer ge schaffen werden, die. nach gründ licher ideologisch-inhaltlicher und organisatorischer Vorbereitung, mit Beginn des Jahres 1970 ihre Tätigkeit aufnehmen soll. In einem Jahreslehrgang, der völ lig dem Studium der marxistisch- leninistischen Philosophie anhand der Werke der Klassiker des wissen schaftlichen Sozialismus und wichti ger moderner Veröffentlichungen ge widmet ist. werden etwa 25 Professo ren und Dozenten fundierte gesell schaftswissenschaftliche Kenntnisse erwerben können. Die Hauptform der Qualifizierung wird dabei das Selbststudium sein, das sich nach einem exakten Stu dienplan vollziehen wird. Im Abstand von 14 Tagen werden zur Unterstützung des Selbststudiums Konsultationen stattfinden, die von Experten geleitet werden und die Gelegenheit bieten, in Streitgesprä chen Probleme zu klären und die marxistische Position zu festigen. Der Jahreslehrgang Wird mit einem einwöchigen Intensivkursus eröffnet und mit einer Exkursion be endet. Die marxistisch - leninistische Abendschule Wird so organisiert, daß während eines Zeitraumes von fünf Jahren alle Hochschullehrer, ein schließlich solcher Kräfte, die vor der Berufung dazu stehen, einen Ein jahreslehrgang besucht haben. Das wird bedeuten, spätestens ab 1972 zwei Gruppen innerhalb eines Jahres zu bilden. Nach Abschluß des ersten Zyklus Ende 1974 wird ein zweiter Zvklus der Abendschule be ginnen. in dem besonders die Pro bleme der Politischen Ökonomie des Sozialismus im Mittelpunkt des Stu diums stehen werden. Mit der Einrichtung der Abend schule wird nicht nur einem dringen den gesellschaftlichen Erfordernis entsprochen, sondern auch dem Ver langen der Mehrheit unserer Hoch schullehrer nach einer systemati schen Erweiterung bzw. Vertiefung ihrer marxistisch - leninistischen Kenntnisse. Dr. paed. Wolfgang Bohn (Fortsetzung von Seite 1) legt. Nach außen hin weisen wir zwar eine Konzentration der Arbeits kräfte im Komplexthema aus, diese Themen werden aber in ihrem Zu sammenhang den Anforderungen, wie Sie von Partei und Regierung zur Durchführung einer sozialisti schen Großforschung gestellt werden, noch nicht gerecht. Dieser Mangel in der Konzentration und Profilierung der Forschung hatte nicht zuletzt seine Ursachen in einer unzureichen den staatlichen Leitungstätigkeit, d. h., Forschungseinrichtung und -In halt wurden nicht von den Progno sen der strukturbestimmenden In dustriezweige abgeleitet. In der Diskussion zum Rechen schaftsbericht spiegelte sich dieser Zustand in den Beiträgen der Mit arbeiter und Studenten wider. Wertvolle Hinweise der Industriepartner Besonders wertvoll waren die Hin weise und Anregungen des Genossen Beschnitt (Mitglied der SED-Bezirks leitung und Direktor-des Kombinates Wirkerei/Strickerei), der mit weite ren führenden Genossen der Partner- Industriezweige an der Versammlung teilnahm. Durch klärende Aussprachen zwi schen Sektions- und Parteileitung und der leitenden Genossen auf dem Forschungssektor konnte die Partei organisation bereits auf die neuen, aus der Prognose des Hauptpartners (Werkzeugmaschinenbau) abgeleite ten Forschungsschwerpunkte orien tiert werden. Danach gilt es, vor allem politisch-ideologisch alle Vor aussetzungen zu schaffen, das ge samte Forschungspotential der Sek tion für folgende Komplexe einzu setzen : • Anwendung der ökonomischen Kybernetik für die Entwicklung eines technisch-ökonomischen Systems un ter den Bedingungen des Einsatzes von NCMC (numerisch gesteuerte Maschinenzentren) und NCMS (nu merisch gesteuerte Maschinensy steme) und der elektronischen Daten verarbeitung bei Einbeziehung ar beitswissenschaftlicher Probleme. • Schaffung der Voraussetzungen Zur Automatisierung im Werkzeug- und Verarbeitungsmaschinenbau durch Maßnahmen der Konzentra tion und Spezialisierung auf der Grundlage der Standardisierung. Mit dieser Orientierung wird es möglich sein, die in der Entschlie ßung geforderte detaillierte For schungskonzeption durch den stell vertretenden Sektionsdirektor für Forschung erarbeiten zu lassen und die Kräfte schrittweise auf diese neuen Aufgaben zu konzentrieren. Dazu leistete die Wahlversamm lung der SPO 2 einen entscheidenden Beitrag. Dr. Otto Puttrich, SPO-Sekretär Ein I Mann ■ eine ) Stadt - ein | Status f Historische : Rückerinnerungen : anläßlich einer Provokation ; II. Teil ♦ Diese Beitragsserie, deren zweiten Teil wir unseren Lesern heute vor legen, dient der historischen Wahr heit. Diese zu verbreiten und im Den ken der Menschen zu vertiefen ist nötig. Denn besonders die deutsche Nachkriegsgeschichte läßt uns deut lich werden: Immer dann, wenn die Feinde des gesellschaftlichen Fort schritts westlich unserer Staatsgrenze und aus Übersee einen besonders ge fährlichen Anschlag gegen die Le bensinteressen unserer Nation und den Frieden ausführten, war dieser stets von einer für den gesunden Menschenverstand kaum zu fassen den Fälschung der historischen Wahr heit begleitet. Erst in allerjüngster Vergangen heit. wiederum als integrierendes Element einer friedensgefährdenden Provokation, wurde die Wahrheit über den Status einer Stadt, genauer eines Teiles dieser Stadt, total auf den Kopf gestellt. Alle in den letz ten zwei Jahrzehnten angebotenen „Argumente" — darunter die ältesten Hüte, längst ad absurdum geführte Legenden — sind in einer den Ab sichten der Provokateure entspre chenden Kombination und in einer an pathologischen Stumpfsinn gren zenden Einförmigkeit wieder einmal strapaziert worden. Prüfen wir selbst, anhand von Er eignissen. Dokumenten und Personen, wie es wirklich um den sogenannten Berlin-Status — genauer: um den Sta tus von Westberlin — bestellt ist. Stille an der Oder Ruhe herrschte in jenen schon an genehm warmen Frühlingstagen des Jahres 1945 über der Landschaft ent lang der Oder und Neiße. Es war die Ruhe vor dem Sturm. Rechts dieser beiden Flüsse bezo ¬ gen sowjetische Truppen ihre Bereit stellungsräume für eine der größten und erbittertsten Schlachten des zweiten Weltkrieges, die in der Kriegsgeschichtsschreibung als „Ber liner Operation" verzeichnet worden ist Im Raum etwa zwischen Szczecin und Schwedt/Oder formierten sich unter Marschall der Sowjetunion K. K. Rokossowski die Verbände der 2. Belorussischen Front zum Angriff in nordwestlicher Richtung. Südlich davon, etwa an der Linie Zehden - Kostrzyn — Frankfurt/Oder bereite ten sich unter Marschall der Sowjet union G. K. Shukow die Armeen der 1. Belorussischen Front auf die Of fensive in der Hauptstoßrichtung auf Berlin vor. Für eine Operation gegen Berlin vom Süden her bezogen unter Marschall der Sowjetunion I. S. Ko new die Truppen der 1. Ukrainischen Front etwa im Raum Guben — Forst — Muskau ihre Stellungen. Der vom Hauptquartier des sowje tischen Oberkommandos gemeinsam mit den Oberbefehlshabern der für die Berliner Operation vorgesehenen drei Fronten ausgearbeitete Gesamt plan stellte das Ziel, die In Richtung Berlin konzentrierten faschistischen Truppen aufzusplittern, zu zerschla gen und die Stadt einzunehmen sowie bis zur Elbe vorzustoßen. 2,5 Millionen sowjetische Soldaten und Offiziere mit etwa 41 500 Ge schützen und Granatwerfern, 6250 Panzern und Sturmgeschützen sowie 7500 Flugzeugen warteten auf den Angriffsbefehl, um das faschistische Deutschland endgültig niederzuwer fen und in seiner Hauptstadt zur Ka pitulation zu zwingen. Furcht und Hoffnung der Hitlerclique In einer fieberhaften Hektik, in wechselseitigem Mißtrauen, in einer bis zum unnatürlichen Wunderglau ben gesteigerten Stimmung zwischen Furcht und Hoffnung, darin wider spiegelte sich die hoffnungslose Lage Hitlerdeutschlands unter den faschi stischen Führern. „Hitler, der jede Fähigkeit einge büßt hatte, die Lage real zu beurtei len". so in „Weltgeschichte“. Band 10, Berlin 1968. „war nach wie vor da von überzeugt, daß es unvermeidlich zum Zerfall der Antihitlerkoalition käme ... Der Tod des USA-Präsidenten Roosevelt am 12. April bestärkte Hit ler und seine nächste Umgebung in dieser Illusion. Man erinnerte sich daran, daß zur Zeit des Siebenjähri gen Krieges, als Friedrich II. schon am Rande der Katastrophe stand, dieser dadurch vor einer Niederlage bewahrt wurde, daß die Zarin Elisa beth starb und Peter III. auf den rus sischen Thron folgte. Goebbels beglückwünschte Hitler anläßlich des Todes des amerikani schen Präsidenten und prophezeite, der 12. April werde zum Wendepunkt im Verlaufe des Krieges werden.“ Die faschistischen Führer hegten die Auffassung, wie sie Hitler — nach der obengenannten Quelle — in einem Gespräch mit dem SS-Obergruppen führer Wolff zum Ausdruck brachte, man könne „im Osten ... den Rus sen noch zwei Monate Widerstand leisten, und in dieser Zeit werde das Bündnis zwischen den Rüssen und den Angelsachsen auseinanderbre chen“. Daß diese Hoffnungen der faschisti schen Führerclique nicht gänzlich auf Sand gebaut schienen, offenbart uns unter anderem ein bemerkenswertes Ereignis aus jenen Tagen. Am 15. April 1945 — einen Tag nach der Beisetzung Franklin D. Roosevelts und einen Tag bevor die (Fortsetzung auf Seite 4)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)