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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1969
- Erscheinungsdatum
- 1969
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- SLUB Dresden
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1969
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Band 1969
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hochschulspiegel: ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT Preis 10 Pfennig April 1969 Nr. S Seite 4: Hochschulreform für uns keine Formfrage In dieser Ausgabe Seite 2: Kein Anhängsel alter Studiengewohnheiten JülllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIH E Fragt man die Genossen der Sektionsparteiorganisation 4, Mathematik, E E nach dem, was Bärbel Hitzke auszeichnet, wird man etwa folgendes notie- E = ren können: Bärbel ist eine stets einsatzbereite, klassenbewußte Genos- = = zin und eine fleißige, hilfsbereite Studentin, die Ansehen genießt, deren = = Wort etwas gilt. Sie entwickelt zu allen Fragen einen klaren eigenen = = Standpunkt, ist kritisch und erfüllt ihre Aufgaben zuverlässia und mit = = viel Initiative. ' = = Fragt man die Genossen weiter, wie sie zu diesem Urteil kommen, so E = warten sie mit handfesten Tatsachen auf. E = Die Parteigruppe der Lehrerstudenten, in der die Genossen aus 8 Semi- = = nargruppen organisiert sind, ist die zahlenmäßig stärkste der Studenten- = E Parteigruppen. Von allen Studentenparteigruppen wurde hier die beste, = = weil kollektiv gut vorbereitete, Berichtswahlversammlung abgehalten. Und = = Bärbel ist dort Parteigruppenorganisator. Gemeinsam mit anderen aktiven = E Genossen hat sie eine gute Arbeit geleistet. Kein Wunder also, daß sich = E die Tätigkeit der Parteigruppe positiv auf die FDJ-Arbeit der Mathematik- E = Lehrerstudenten ausgewirkt hat. = Bärbel Hitzke erreichte im 1. Studienjahr einen Leistungsdurchschnitt = = von 1,25. Nach dem 3. Semester konnte sie in Analysis III mit „sehr gut“ E = bestehen. Nicht nur durch ihre eigenen vorbildlichen Studienleistungen, E = sondern auch durch ihre Hilfe für leistungsschwächere Studenten und ihr = = gesamtes Wirken, hat Genossin Bärbel Hitzke einen Anteil daran, daß = = ihre Seminargruppe 67/11 insgesamt einen sehr guten Platz einnimmt. A. H. Foto: Scheiding = lllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllh Von der Berichtswahlversammlung in der SPO 1 Die politischen Grundfragen bewußtseins- wirksamer klären Genosse Rolf Wendrock, Sekretär der SED-Bezirksleitung: Sozialistische Absolventen ausbilden und erziehen! Am 22. März führten die Genossen der SPO 1, Sektion für Marxismus- Leninismus, ihre Berichtswahlver- Sammlung durch. Angesichts der zahlreichen und komplizierten Probleme, die sowohl im Rechenschaftsbericht als auch in der sehr regen Diskussion eine Rolle spielten, kann es sich hier nur um einen ersten Bericht handeln. Im Rechenschaftsbericht der SPO- Leitung, den der bisherige — und wiedergewählte — Sekretär, Genosse Klaus Schlums, erstattete, wurde un ter anderem hervorgeboben. daß die Genossen der Sektion noch mehr als bisher zur Klärung folgender wichti- ger Grundfragen beitragen müssen: rer wachsonden Redevrrino Aer füh- denden Rolle der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Par tei; der Notwendigkeit, die sozialisti sche Staatsmacht ständig zu festigen und der immer breiteren Entfaltung unserer sozialistischen Demokratie; der Rolle der Sowjetunion im so zialistischen Weltsystem und der Notwendigkeit einer immer engeren Zusammenarbeit zwischen der So wjetunion und unserer Republik. Dabei gilt es, die Auseinanderset zung mit der reaktionären bürgerli chen Ideologie, insbesondere mit der imperialistischen Konvergenztheorie, zu verstärken. Kritisch wurde im Rechenschafts bericht und in der Diskussion die Wirksamkeit der Genossen in Er ¬ ziehung, Lehre und Forschung sowie in anderen Bereichen innerhalb und außerhalb der Hochschule einge schätzt. Dabei gibt es viele Erfolge. So wurden zum Beispiel, um die Einheit aller Disziplinen des Man- xismus-Leninismus in der Lehre »1 verstärken, die Lehrprogramme der einzelnen Lehrbereiche besser auf einanderabgestimmt und erstmals vor der ganzen Sektion verteidigt. Alle Lehrbereiche haben Studienanleitun gen herausgeben, die für die Stu denten eine wirksame Hilfe für das eigene schöpferische Selbststudium darstellen. Noch aber sind sie teil weise zu fachspezifisch und orien tieren nicht genügend auf die Klä rung aktueller politischer Grundfra gen. Die dem allen zugrunde liegende Konzeption für das wissenschaftlich produktive Studium — die in dieser Sektion sehr frühzeitig erarbeitet wurde — bedarf letzt, besonders nach der Diskussion über den Be schluß des Staatsrates zur Weiter führung der 3. Hochschulreform, der Weiterentwicklung. Insgesamt kann der Stand des wissenschaftlich-pro duktiven Studiums — trotz guter Erfolge — noch nicht befriedigen. Sidier wird man auf diesem Gebiet schneller vorankommen können, wenn die Arbeitsvereinbarung zwischen der Sektion und der FDJ-Hoch- schulleitung schneller J verwirklicht und damit das Studium des Marxis mus-Leninismus immer stärker zum eigenen Anliegen der Studenten, zum FDJ-Objekt Nr. 1, wird. Trotz aller Anstrengungen, sov sagte Genosse Schlums im Rechen schaftsbericht, ist der notwendige große Umschwung in der Wirksam keit der Sektion, der für die Lösung der neuen, großen Aufgaben der Hochschulreform unbedingt notwen dig ist, noch nicht erfolgt. Genosse Rolf Wendrock, Sekretär für Wissenschaft, Volksbildung und Kultur der SED-Bezirksleitung, nahm als Gast an der SPO-Berichts- wahlversammlung teil. In seinem Diskussionsbeitrag wies er auf die großen Aufgaben hin, die sich für die SPO aus den großen Aufgaben des Perspektivplanes der Hoch schule, besonders im Hinblick auf den 20. Jahrestag unserer Republik, ergeben. Jeder Genosse der SPO, sagte Genosse Wendrock unter ande rem, muß sich ständig die Frage vor legen, wie werde ich heute meinen Aufgaben gerecht, um die Absolven ten auszubilden und zu erziehen, die uver de nuiwenaigen iaciinuieu, menschlichen und politisch-ideologi schen Qualitäten verfügen, um als Leiter großer sozialistischer Kollek tive von Werktätigen in der Praxis wirksam zu werden. Genosse Dr. Nawroth, 1. Sekretär der HPL, gab in seinem Diskus sionsbeitrag den Genossen der SPO 1 eine Reihe wertvoller Hinweise. Ins besondere hob er hervor, daß sie nicht nur als Vermittler theoreti schen Wissens, sondern als wahre Propagandisten der weltverändern den Lehredes Marxismus-Leninismus, als lebendige Vertreter der kämp fenden Arbeiterklasse unserer Re publik und ihrer marxistisch-lenini stischen Partei, leben und wirken müssen. Am 10. März 1969 führte die Par teigruppe der Sektion Mathematik (Mitarbeiter) ihre Berichtswahlver sammlung durch. Ausgehend von den Hinweisen des Ersten Sekretärs des Zentralkomitees der SED, Genossen Walter Ulbricht, wurden im Referat und in der Diskussion kritisch der Stand der Erfüllung der Beschlüsse des VII. Parteitages, der 9. Tagung des Zentralkomitees unserer Partei und die Verwirklichung der 3. Hoch schulreform eingeschätzt. Die Parteigruppe konnte dabei feststellen, daß es den Genossen im vergangenen Jahr gelungen ist. einige Probleme prinzipiell zu beraten und erfolgreich an deren Lösung zu ar beiten. Es gelang uns, bei aktiver Mitar beit der Parteigruppe die Forschung auf wenige Schwerpunkte zu kon zentrieren. Wie die Leipziger Messe zeigte, haben wir in der SYMAP- Forschung Weltspitzenleistungen er reicht. SYMAP erhielt zur Leipziger Messe eine Goldmedaille. Erste Erfolge gibt es auch bei der Entwicklung des wissenschaftlich produktiven Studiums, bei der Ratio nalisierung und Intensivierung des Erziehungs- und Ausbildungsprozes ses. Doch diese Erfolge — und das wurde immer wieder betont — sind kein Grund für Selbstzufriedenheit. Im Gegenteil. Die Meisterung der wissenschaftlich-technischen Revo lution und Klassenauseinanderset zung mit dem westdeutschen Impe rialismus verpflichten uns immer wieder zu fragen: Reichen unsere Leistungen, reicht unser Entwick lungstempo aus^ um den Kampf um die Frage „Wer — wen?“ schneller zu unseren Gunsten zu entscheiden? Parteigruppen berichten Trotz guter Erfolge kein Grund zur Selbstzufriedenheit Von dieser Position ausgehend — so wurde es im Referat und in der Diskussion eingeschätzt —, müssen wir unsere Anstrengungen verstär ken. Es kommt darauf an, bei der Vorbereitung des 20. Jahrestages un serer Republik, alle Mitarbeiter in die Lösung der Schwerpunktaufga ben einzubeziehen, jedem nach sei nen Kenntnissen und Fähigkeiten konkrete Aufgaben zu stellen und deren Erfüllung ständig zu kontrol lieren. Die Parteigruppe setzte sich des halb kritisch mit den Genossen aus einander, die sich nicht aktiv an der politisch-ideologischen Überzeugung der Kollegen beteiligen und die die ihnen übertragenen Aufgaben nur zögernd und mit wenig Initiative er füllen. Im Ergebnis der Diskussion be schloß die Parteigruppe ihr Arbeits programm. Sie orientiert sich darin besonders auf die Entwicklung des politisch-ideologischen Einflusses auf alle Angehörigen der Sektion. Die Konzentration der Forschung in den Bereichen „Numerische Mathematik“ und „Operationsforschung“ wurde unter Parteikontrolle gestellt; ge nauso wie die Rationalisierung der Ausbildung. Dem Genossen Sektions direktor und den. Genossen Lehrbe reichsleitern wurden konkrete Auf gaben zur Verbesserung ■ der Lei tungstätigkeit gestellt. Henry Knorr, Parteigruppenorganisator Beschlüsse werden ernster genommen Die Parteigruppe des Lehrbereichs Studentensport kam am 13. März zu ihrer Berichtswahlversammlung zu sammen. Die Parteigruppe wird ihre Kraft auf die Erfüllung des Programms für den Kampf des Lehrbereichs um den Titel „Kollektiv der sozialisti schen Arbeit“ bis zum 20. Jahrestag unserer Republik konzentrieren. Dazu — und das war auch Gegen stand der Diskussion — gilt es, die politisch-ideologische Diskussion mit den Kollegen des Lehrbereiches wei ter zu verbessern. Ein Mangel der Parteigruppenar beit besteht in der nur schleppenden Erfüllung der Beschlüsse. Deshalb wird die straffe Beschlußkontrolle zukünftig einen Schwerpunkt der Arbeit bilden. Kurt Hasse, Parteigruppenorganisator Lehrbereich Studentensport Durch tieferes Marxismus- Leninismus-Studium im Kollektiv besser argumentieren "ernen In der Berichtswahlversammlung der Parteigruppe Studenten Matri kel 65, Sektion Fertigungsprozeß und -mittel (SPO 7), am 13. März, konnte festgestellt werden, daß die Partei gruppe in der Diskussion um den Staatsratsbeschlußentwurf zur Wei terführung der 3. Hochschulreform sehr aktiv aufgetreten ist. In der Auf nahme der Zusammenarbeit mit jun gen Arbeitern z. B. konnte durch die Vereinbarung der FDJ-Sektionsorga- nisation mit der FDJ des VEB Fräs maschinenkombinat „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt ein erstes gutes Beispiel geschaffen werden, wie die Gedanken in die Tat umgesetzt wer den müssen. Im Rechenschaftsbericht wurde richtig festgestellt, daß es bei der Entwicklung aller politisch-ideologi schen und fachlichen Voraussetzun gen für die weitere Verwirklichung der Hochschulreform bei allen Stu denten und Mitarbeitern darauf an kommt, den Marxismus-Leninismus besser zu studieren, tiefer zu erfassen, und daß die Auseinandersetzung mit der imperialistischen Ideologie und Politik intensiver geführt werden muß. Deshalb wollen die jungen Ge nossen in Zukunft die Diskussions grundlagen für die Parteigruppen versammlungen kollektiv vorberei ten. Dadurch soll eine höhere Stufe der Parteigruppenarbeit ■ erreicht werden, die sich darin ausdrückt, daß alle Genossen eine größere Qua lifikation in der Auseinandersetzung politisch-ideologischer Fragen und beim Argumentieren erwerben. Einen großen Raum nahm in der Diskussion die Aussprache über die Verbesserung der Lehre und die Er höhung der Studienleistungen der Studenten ein. Im Ergebnis dessen wurde der Genosse Bach in die eine Arbeitsgruppe zur Auswertung der Lehrveranstaltungen entsandt. Er soll dort die Gedanken, den Stand punkt. der Parteigruppe vertreten. Genosse Dr. Nawroth, 1. Sekretär der HPL, der als Gast erschienen war, sagte dazu, daß dadurch erreicht wird, die Erfahrungen zu verallge meinern und vor allem auf die jün geren Semester zu übertragen. Selbstkritisch wurde vermerkt, daß die ständige Einschätzung der Studienleistungen der Studenten durch die Parteigruppe in der ver gangenen Wahlberichtsperiode ver nachlässigt wurde. Das wird sich än dern, denn die exakte kontinuierliche Einschätzung der Ergebnisse der Ar beit auf allen Gebieten ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Parteigruppe, um zu allen Fragen einen eigenen Standpunkt zu finden und ihre Tätigkeit ständig verbes sern zu können. Kritisiert wurde auch, daß man sich in den SPO-Versammlungen zu wenig mit den Problemen der Stu denten. sondern hauptsächlich mit denen der Mitarbeiter, beschäftigt. Das zu verändern, wird nicht nur Aufgabe der neuen SPO-Leitung sein, sondern auch der Genossen Studenten selbst. Wolfgang Frotscher, Sem.-Gruppe 65/7 Den politischen Inhalt jeder technischen Maßnahme besser erfassen Die am 5. März im Bereich des Direktorates für Kader und Qualifi zierung durchgeführte Berichtswahl- (Fortsetzung auf Seite 4) Die Kelze ist aus dem Sack Anscheinend war dieser Franz- Joseph Strauß wieder einmal nicht zu halten. Wie es aussieht, hat er sich selbst ein Bein gestellt und seinen Bonner Kumpanen großen Ärger bereitet. Er war sicher in sehr aufgeräumter und redseliger Stimmung, als er am 5. März die ses Jahres — ausgerechnet in Westberlin — dem Korresponden ten der italienischen Wochenzei tung „L’Espresso", Senator Lino Jannuzzi, zu einem Drink an sei nen Tisch einlud. Bei dieser Ge legenheit gab er ein Interview, in dem er, vielleicht zu offen, aus plauderte, was man in CDU/CSU- Kreisen wohl will, worüber man aber tunlichst nicht soviel, zumin dest aber gedämpfter, redet. Jedenfalls war der Franz-Joseph sehr erschrocken, als das Inter view erschienen war und die ersten Stellungnahmen der Welt presse vorlagen. Er versuchte ein Dementi, bezichtigte Signore Jan nuzzi der Fälschung, worauf er von diesem prompt genuis. wurde und die Antwort erhielt, daß er das Gespräch mit Strauß sehr exakt wiedergegeben habe. Bundeskanzler Kiesinger und der Bonner Regierungssprecher Diehl versuchten auf ähnliche Weise.dieWeltöffentlichkeit zu be ruhigen. Der Bundesgeschäftsfüh rer der CDU, Hede, glaubte in einem Interview mit dem berüch- tigten „Deutschlandfunk“ Franz Strauß’ Worte besonders interpre tieren zu müssen. Die gesamte Springer-Presse versuchte, das Strauß-Interview mit „L’ Espresso“ überhaupt tot zuschweigen; da mußte es sich schon um sehr „starken Tobak“, gehandelt haben. Und darum handelte es sich auch tatsächlich! * Der Franz-Joseph Strauß hat der Weltöffentlichkeit, besonders in den westlichen Ländern, schon manches zugemutet, was die Dar legung der Ziele, Mittel und Me thoden des Bonner Vorherrschafts strebens in Europa, was die Revi sion der Ergebnisse des zweiten Weltkrieges im Interesse der herrschenden Kreise des westdeut schen Monopolkapitals betrifft. In unserer Fortsetzungsreihe „Im Hintergrund — der starke Mann" (Hochschulspiegel Nr. 3 und 4/1969) haben wir uns aus- führlich mit der Europa-Konzep tion Strauß’ auseinandergesetzt, wie sie in seinen beiden Büchern „Entwurf für Europa“ und „Her ausforderung und Antwort — Ein Programm für Europa“ formuliert worden ist., Was aber Strauß letzthin in Westberlin von sich gegeben hat, war die bisher offenste und bru talste Darlegung der Bonner Vor herrschaftspläne in Westeuropa. Er hatte erklärt, daß in einem vereinten Europa ein kernwaffen besitzendes Westdeutschland die aktive Führungsrolle spielen müsse. Er möchte das „politische Gewicht der Bundesrepublik“ in den nächsten Monaten wachsen sehen. Man könne zwar in West europa nichts ohne und nichts ge gen Paris unternehmen, „doch (West-)Deutschland ist es, das zie hen muß. Es muß Frankreich, das ganze Westeuropa ziehen. Das be dingt eine gründliche radikale Revision der politischen Rolle, auf die (West-)Deutschland nach dem Kriege festgenagelt wurde.“ * Wohin will Strauß Frankreich und ganz Westeuropa ziehen? (Fortsetzung auf Seite 4)
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