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Erläuterungen 1. Johannes Brahms: Violinkonzert Brahms hat dieses 1878 veröffentlichte Werk für Joseph Joachim komponiert. Es trägt picht virtuosen sondern streng sinfonischen Charakter. Der erste Satz schlägt mit dem durch Hörnerklang gestützten Hauptthema eine pastorale Stimmung an. Trotz sehnsuchtsvoller und energischer Seiten gedanken erhält sich der behagliche Grundton, der durch ein besonders ein dringlich hervortretendes anmutiges Gesangsthema empfindsam schattiert wird. Das an zweiter Stelle folgende Adagio ist voll keuscher Innigkeit. Die Oboe stellt das Hauptthema mit charakteristischem Klang hin, die Solovioline führt es variierend aus. Der Schlußsatz ist ein kräftig rhythmisiertes Rondo, dessen schwungvolle, kunstreich entwickelte Melodien an ungarische Volks weisen anklingen. 2. Anton Bruckner: 4. Sinfonie in Es-Dur Bruckners vierte Sinfonie, in den siebziger Jahren des vorigen Jahr hunderts entstanden, erhielt vom Komponisten den Beinamen „Romantische“. Genau hat sich Bruckner über die Art der „Romantik“, an die er dachte, nicht ausgesprochen, doch nimmt man in Hinsicht auf den Stimmungsgehalt der einzelnen Sätze an, daß ihm die Romantik des deutschen Waldes beim Schaffen dieser Musik vorgeschwebt habe. Die „Romantische“ wäre also eine Waldsinfonie. Erster Satz. (Ruhig bewegt, Es-Dur */*). Der Wald als Dom, als Heiligtum! Aus dem Tremolo der Streicher erhebt sich ein feierliches Horn thema, das zum Leitmotiv einer mystisch erhabenen Grundstimmung wird. Innig beglückte, freundlich sinnige Nebenmotive treten ihm zur Seite, auch Wehmut kommt zum Wort. Sie löst am Höhepunkt der Durchführung ein feierlich choralmäßiges Gebet aus. Mit diesem erscheint der Friede des Herzens zurückgewonnen, ln der Wiederholung des Thementeils kann sich nun erneut der Zauber erhabener Naturfreude ausdrücken. Der zweite Satz (Andante C-Moll 4 /4) beginnt im Ton und Rhythmus eines Trauermarsches, doch erhellt sich die düstere Grundstimmung mehr und mehr durch hereinklingende Motive des Trostes (man glaubt hin und wieder freundliche Vogelstimmen zu hören) und schwingt sie schließlich in strahlendem Glanz zu einer erhabenen religiösen Apotheose auf, nach der der Satz still beseligt verklingt. Das Scherzo (bewegt, B-Dur 2 A) erscheint mit seinem frischen Hörnerklang als ein fröhliches Jagdstück, während im Trio sanft wiegende österreichische Ländlerweisen herrschen. Das Finale (mäßig bewegt, Es-Dur *h) läßt zuerst das Walten dämonischer Naturmächte im Walde erleben. Wie Wettersturm braust es einher. Dann stellt das erhabene Thema des ersten Satzes den Frieden wieder her, dessen träumerisch sinnende Stimmungen freilich noch mehrmals von drohenden Gewalten gestört werden, ehe in feierlich majestätischer Größe erhabenes Naturgefühl das Schlußwort spricht. — h. — iiiiiiiiiiiiiuimiiiiiiiiiiiimNiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiinmiiiiNiiimwiiiiiiiiiiiiniiimiiiNiiiiiiimimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiM Sonntag den 9. Oktober 1921 abends 7 Uhr Gr. volkstümliches Konzert