Suche löschen...
Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19700000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1970
-
- Ausgabe Nr. 1, Januar -
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, Februar -
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6, März 1
- Ausgabe Nr. 7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, April -
- Ausgabe Nr. 9/10, Mai 1
- Ausgabe Nr. 11, Juni 1
- Ausgabe Nr. 12, Juni 1
- Ausgabe Nr. 13, Juli 1
- Ausgabe Nr. 14, Juli 1
- Ausgabe Nr. 15, August 1
- Ausgabe Nr. 16, August 1
- Ausgabe Nr. 17, September 1
- Ausgabe Nr. 18, September 1
- Ausgabe Nr. 19, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 20, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 21, November 1
- Ausgabe Nr. 22, November 1
- Ausgabe Nr. 23, Dezember -
- Ausgabe Nr. 24, Dezember 1
-
Band
Band 1970
-
- Titel
- Hochschulspiegel
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zwölf Monate danach Zur Einschätzung der Sozialdemokratie durch die internationale Beratung der kommunistischen und Arbeiterparteien in Moskau Im Juni war ein Jahr vergan gen, seit die internationale Beratung der kommunistischen und Arbeiter parteien in Moskau die Einschät zung traf, daß die internationale re volutionäre Bewegung ihre Offen sive fortsetzt und der Imperialismus nicht vermochte, das allgemeine Kräfteverhältnis durch Gegenstöße zu seinen Gunsten zu verändern. ..Dank der wachsenden wirtschaft lichen, politischen und militärischen Macht sowie der friedliebenden Außenpolitik der Sowjetunion und anderer sozialistischer Staaten, den Aktionen des internationalen Pro letariats sowie aller Kämpfer gegen Imperialismus, für nationale Befrei ung, dem großen Aufschwung der Weltfriedensbewegung ist es gelun gen, die Entfesselung eines neuen Weltkrieges zu verhindern.“ 1 ) Marxistisch -leninistische Analyse bestätigt Obwohl ein Jahr ein außeror dentlich kurzer Zeitraum zur Be stätigung historischer Einschät zungen ist, hat sich die Richtigkeit der von dieser Konferenz vorgenom menen Analyse vollinhaltlich er wiesen. Die sozialistische Staatenge meinschaft, deren stärkste Kraft und Zentrum die Sowjetunion ist, hat infolge ihres wachsenden poli tischen, ökonomischen, wissen schaftlich-technischen und militä rischen Potentials das Kräftever hältnis weiter zu ihren Gunsten ver ändert. Das findet seinen deutlichen Ausdruck in der Tatsache, daß im perialistische Mächte gezwungen sind, auf die Beratung von Vor schlägen zur Regelung internatio naler Fragen einzugehen, die von der Sowjetunion und anderen sozia listischen Staaten unterbreitet wur den. Voll und ganz bestätigt hat sich auch die Einschätzung des Imperia lismus, der als Weltsystem nicht stärker geworden ist, aber ein ern ster und gefährlicher Gegner bleibt und daß sich die Aggressivi tät des Imperialismus erhöht. Es sei nur an die Ausweitung der Aggres sion durch den USA-Imperialismus in Indochina erinnert. Die Richtigkeit der Einschätzung der marxistisch-leninistischen Welt bewegung ist kein Zufall. Sie ist die einzige revolutionäre Bewegung, die sich von strenger Wissenschaftlich keit und damit von bewußter Partei lichkeit leiten läßt. Der Marxismus- Leninismus ist als einzige Gesell schaftslehre in der Lage, den Weg zur Lösung herangereifter Fragen der gesellschaftlichen Entwicklung äufzuzeigen. Diese Einschätzung befaßt sich auch mit dem Differenzierungspro zeß in den sozialdemokratischen Parteien vieler Länder. Hinsicht lich der Führer dieser Parteien heißt es im Hauptdokument der Moskauer Beratung: „In den Reihen der So zialdemokratie vollzieht sich ein Differenzierungsprozeß. Einige ihrer Führer sind auf die Verteidigung der Positionen ces Monopolkapitals und des Imperialismus übergegan gen. Andere dagegen sind eher ge neigt, die Forderungen der werktä tigen Massen auf ökonomischem und sozialem Gebiet und in der Frage des Kampfes um Frieden und Fort schritt zu berücksichtigen.“ 2 ) Sozialismus behält historische Initiative Auf die Führer der westdeutschen Sozialdemokratie trifft das erste zu. Wenn der westdeutsche Bundes kanzler Brandt gezwungen war, der Initiative der DDR Rechnung zu tragen und Besprechungen mit den Repräsentanten unseres sozialisti schen deutschen Staates zu führen, obwohl er noch nicht bereit ist, einen Vertrag über gleichberech tigte Beziehungen auf völkerrecht licher Grundlage zwischen beiden deutschen Staaten zu beraten, so zeigt allein die Tatsache, daß er zu den beiden Treffen in Erfurt und Kassel gekommen ist, wie sehr. sich das Kräfteverhältnis zu unseren Gunsten verändert hat. In dieser Veränderung des Kräfteverhältnis ses liegt eine wesentliche Ursache für das Zustandekommen von Er furt und Kassel. Man muß sich vor Auge.’ halten, daß Adenauer seinerzeit die DDR liquidieren und Bonn unseren Staat mit Hilfe der NATO erobern wollte. Nachdem im Jahre 1961 offensicht lich war, daß diese Konzeption miß lungen ist und auch alle anderen Pläne einer „kurzfristigen“ Besei tigung unserer sozialistischen Macht gescheitert sind, soll nun, wie Ge nosse Walter Ulbricht auf dem 13. Plenum des ZK der SED sagte, die Regierung Brandt einen Weg für das gleiche Ziel bahnen. Genau darauf sind alle Vorschläge der westdeutschen Regierung gerichtet, die die Hauptfrage, gleichberech tigte, völkerrechtliche Beziehungen durch Anerkennung der DDR, aus klammern. Das Ausklammern dieser Haupt frage zeugt davon, daß die soziali stische DDR nicht mehr sozusagen in einem Sturmangriff, sondern auf lange Sicht Im Stile der Global strategie der USA erobert werden soll. Jeder Versuch einer vertragli chen Regelung der Beziehungen zwi schen beiden deutschen Staaten ohne Gleichberechtigung der DDR läuft auf Unterordnung des Sozialis mus unter den staatsmonopolisti schen Kapitalismus und damit auf Auslieferung unter dieses von der Geschichte längst überholte Systems hinaus. Alte Politik in neuem Gewand Konnte also die gegenwärtige westdeutsche Regierung die Initia tive der DDR nicht ignorieren, so trachten sie, die alte, auf Liquidie rung des Sozialismus gerichtete im perialistische Konzeption auf neue Weise durchzusetzen. Für eine solche, den veränderten Bedingungen des Kräfteverhältnis ses entsprechende Politik des Im perialismus ist eine Partei wie die westdeutsche Sozialdemokratie ge eignet. Durch sie kann die Unzu friedenheit der eigenen Bevölkerung mit der Erfolglosigkeit der bisheri gen Politik aufgefangen werden, in dem die Führung dieser Partei ver sucht, diese geänderten Methoden als völlige Neuorientierung in den Augen der Volksmassen hinzustel len. Dies um so mehr, als sie ein Vo kabular benutzt, das dem Grundan liegen, Frieden und Sicherheit zu gewähren, sehr nahekommt. Es kann also in der Frage der An erkennung der DDR durch den Bon ner Staat von unserer Seite aus kei nen Kompromiß geben, der eine Schwächung der Kräfte des Sozia lismus im Kampf gegen den Impe rialismus bedeuten würde. „Den Aggressor in die Schranken zu wei sen und die Menschheit vom Impe rialismus zu erlösen — das ist die Mission der Arbeiterklasse und al ler antiimperialistischen Kräfte, die für Frieden, Demokratie, nationale Unabhängigkeit und Sozialismus kämpfen.“ 3 ) Wo liegen die Ursachen einer sol chen Politik der westdeutschen So zialdemokratie? Die objektiven Wurzeln der Krise reformistischer Konzeptionen liegen in der Vertie fung des Widerspruches zwischen Ar beit und Kapital und in der Ver tiefung des Antagonismus zwischen den Interessen der Mehrheit der Nation und der Finanzoligarchie. Der soziale Boden für das Entste hen typisch reformistischer Auffas sungen, die Existenz breiter klein bürgerlicher Schichten im weite sten Sinn, wird durch die weitere Vergesellschaftung der Wirtschaft gerade im Zusammenhang mit der wissenschaftlich-technischen Revo lution unter der Herrschaft der Monopole durch verschärfte Repro duktion sozialer Widersprüche im mer enger. Dadurch geraten Vertreter typisch reformistischer Konzeptionen in eine Situation, die sie zwingt, sich entweder für die Forderungen der werktätigen Massen zu entscheiden oder auf die Position der Verteidi gung des Monopolkapitals überzu gehen. Die Führer der westdeut schen Sozialdemokratie haben letz teres getan. Würde jedoch eine sol che Partei dies offen aussprechen, ohne Phrasen von Demokratie. Mit bestimmung und von sozialem Fort schritt anzuwenden, dann ginge ihr Einfluß rasch verloren. Darum ver suchen die sozialdemokratischen Führer den Eindruck zu erwecken, als ob sie die versprochenen Fort schritte unter Beibehaltung des staatsmonopolkapitalistischen Sy stems in Westdeutschland erreichen könnten. Friedliche Koexistenz wird siegen Was die Politik der sozialdemo kratischen Führer in Westdeutsch land gegenüber der DDR betrifft, so bedeutet die Weigerung, unseren Staat völkerrechtlich gleichberech tigt anzuerkennen, zu leugnen, daß die Prinzipien der friedlichen Ko existenz auf die Beziehungen zwi schen beiden deutschen Staaten an gewandt werden. Wer die Anwendung dieser Prin zipien auf die Beziehungen von Staaten mit unterschiedlicher Ge sellschaftsordnung leugnet, behält sich vor, oder geht davon aus, die sen anderen Staat auf diese oder jene Weise zu liquidieren. Darum muß jegliche Konzeption der in Westdeutschland herrschenden Kreise, der Anerkennung der DDR auszuweichen, nicht zuletzt auch im Interesse der Bevölkerung der Bundesrepublik, aufgegeben wer den. Um diese Frage kann keine westdeutsche Regierung, die im Interesse des Friedens und wahrhaft nationaler Interessen handeln will, herumkommen. Dies um so weniger, je stärker unser sozialistischer deut scher Staat, je tiefer die Zusammen arbeit mit der Sowjetunion und der sozialistischen Staatengemeinschaft, je mehr sich das Kräfteverhältnis zu unseren Gunsten verändert. H. Lauter Sektion Marxismus-Leninismus Literatur: *) Internationale Beratung der kommu nistischen und Arbeiterparteien in Moskau 1969. Dokumente, Dietz Ver lag Berlin 1969, S. 10 2) Ebenda, S. 31 S) Ebenda, S. 25/26 4241 Die Umgestaltung der Ausbildung In der Sektion und Werkstofftechnik - ein Beitrag zur Perspektivplandiskussion Die weitere allseitige Stärkung unseres sozialistischen Staates erfordert nach den richtungweisenden Beschlüssen von Partei und Regierung, ins besondere den Materialien der 9., 12. und 13. Tagung des ZK der SED sowie dem Beschluß des Staatsrates der DDR zur weiteren Gestaltung der Wissenschaftsorganisation der chemischen Industrie, eine sprunghafte Stei gerung der Arbeitsproduktivität und die Senkung der Selbstkosten. Eine der Grundforderungen besteht deshalb darin, mit Hilfe der automati sierten technischen Vorbereitung (Autevo) unter Anwendung der systema tischen Heuristik, der Operationsforschung und der EDV kurzfristig durch gängig automatisierte Fertigungsprozesse zu schaffen, die einen hohen ge sellschaftlichen Nutzen ergeben.' Um hierbei die finanziellen und materiel len Aufwendungen niedrig halten zu können, müssen diese Prozesse nach einem dynamischen Baukastensystem aus einer minimalen Anzahl von unifizierten, sich gegenseitig nicht ausschließenden, multivalent nutzbaren Grundoperationen und -verfahren aufgebaut sein, die in entsprechenden verkettbaren, automatisierten Grundausrüstungen ablaufen. Die Anzahl der Prozeßstufen ist dabei weitgehend zu reduzieren und der Energieaufwand zu verringern. Um das zu erreichen, müssen auch in der mechanischen Fertigung umgehend systematischer und umfassender als bisher produk tive chemische Operationen und Verfahren sowie neuartige naturwissen- schaftliche Wirkprinzipien und Phänomene unter dem Gesichtspunkt der Verfahrenssubstitution technologisch genutzt werden. Außerdem sind neu artige, wenig aufwendig zu be- oder verarbeitende anorganische und organische „Werkstoffe aus der Retorte“ (Chemiewerkstoffe) unter weit gehender Nutzung einheimischer Rohstoffe umfassend einzusetzen mit dem Ziel der Werkstoffsubstitution. Dadurch verändert sich im Perspektiv- und. Prognosezeitraum entschei dend die Materialeinsatz- sowie Fertigungsprozeßstruktur der für unsere Hochschule maßgebenden Industriezweige des Maschinenbaues und der Elektronik. Die Realisierung dieser veränderten Strukturen ist jedoch auf Grund der umfangreichen Problemstellung und der noch zu leistenden wissenschaftlichen Arbeit objektiv nur in sozialistischer Gemeinschafts arbeit zwischen Diplomingenieuren mit vertieften Kenntnissen auf den Gebieten des Werkstoffeinsatzes sowie der Herstellung, Änderung und Prüfung von Werkstoffbearbeitungs- und Gebrauchseigenschaften sowie Diplomingenieuren mit vertieften Kenntnissen auf den Gebieten der Be arbeitung von Werkstoffen zur Formgebung und des Fügens von Bauteilen möglich, die eine verstärkte naturwissenschaftliche Bildung besitzen und einen breiten Überblick über den gesamten Fertigungsprozeß haben. Trotz dieser objektiven Notwendigkeiten muß jedoch festgestellt wer den, daß 1, die bisher in der Sektion Fertigungsprozeß und -mittel nach dem Grundstudienplan „Maschineningenieurwesen" ausgebildeten Diplominge nieure gegenüber den genannten Beschlüssen von Partei und Regierung eine zu geringe naturwissenschaftliche, insbesondere chemische Ausbildung besitzen. Sie sind also nicht oder kaum in der Lage, in der mechanischen Fertigung naturwissenschaftliche Wirkprinzipien und Phänomene unter den Gesichtspunkten der Verfahrenssubstitution und der Chemisierung der nichtchemischen Industrie systematisch technologisch zu nutzen. 2. nach dem bisherigen Perspektivplan unserer Hochschule keine Aus bildung von Diplomingenieuren mit vertieften Kenntnissen auf den Ge bieten des Einsatzes von Werkstoffen einschließlich von Chemiewerkstoffen sowie der Herstellung, Änderung und Prüfung von Werkstoffbearbeitungs- und Gebrauchseigenschaften vorgesehen ist, die gleichzeitig einen breiten Überblick über den gesamten Fertigungsprozeß haben. Es entsteht dadurch eine entscheidende Lücke in der Ausbildung und Forschung zur Realisie rung von durchgängig automatisierten Fertigungsprozessen, speziell im Einheitssystem Werkzeugmaschinen und in verwandten Einheitssystemen. Um das zu verändern, muß meines Erachtens in enger sozialistischer Gemeinschaftsarbeit zwischen den auf den Fertigungsprozeß orientierten Sektionen Fertigungsprozeß und -mittel sowie Chemie und Werkstoff technik der bisherige Grundstudienplan „Maschineningenieurwesen“ stär ker naturwissenschaftlich durchdrungen werden mit der Zielstellung eines gemeinsamen Grundstudienplanes zwischen beiden Sektionen. Dabei muß eine angemessene fachspezifisch erforderliche Abweichung in den Aus bildungsinhalten möglich sein. Darauf aufbauend, müssen dann in Ab stimmung mit der Sektion Fertigungsprozeß und -mittel, jedoch ab- weichend von den dort vorhandenen Fachstudienplänen, Diplomingenieure ausgebildet werden, die nicht nur stofforientiert sind, sondern die einen Überblick über den gesamten Fertigungsprozeß haben und denen der Systemcharakter dieses Prozesses sowie der Werkstoffwissenschaften be wußt ist. Speziell müssen sie dazu befähigt werden — die insbesondere im Maschinenbau und in der Elektronik verwen deten oder künftig einzusetzenden Werkstoffe auf Grund der geforderten Verarbeitungs-, Bearbeitungs- und Gebrauchseigenschaften optimal auszu- wählen, zu nutzen und zu prüfen sowie andererseits Forderungen an den Aufbau dieser Werkstoffe abzuleiten • — in der Fertigungsprozeßphase „Stoffeigenschaftsänderung fester Kör per durch Werkstoffbehandlung“ nach einem dynamischen Baukasten system die geeignetsten unifizierten Grundoperationen, -verfahren und -ausrüstungen sowie besten Strukturen von Prozeß- und Ausrüstungs systemen zur Werkstoffbehandlung zu ermitteln und derartige Systeme durchgängig automatisiert zu realisieren oder aber mit entsprechender vorgegebenen Grundoperationen, -verfahren und -ausrüstungen optimale Eigenschaften und Fahrweisen solcher Systeme zu erreichen. Das alles muß unter Beachtung des gesamten Fertigungsprozesses, in dem diese Prozeß phase integriert ist sowie weitgehender Nutzung von naturwissenschaft lichen Wirkprinzipien, Chemiewerkstoffen und der Einheitssysteme „Auto matisierte Verfahrenstechnik der chemischen Industrie“, „Werkzeug maschinen“, „Elektronik und wissenschaftlicher Gerätebau“ und „Elek tronische Rechentechnik" erfolgen. Diese Fähigkeiten können dabei durch die Vermittlung von breiten Kenntnissen auf . den Gebieten des Marxismus-Leninismus sowie der Fremdsprachen, Mathematik, Festkörpermechanik, Elektrotechnik, Ferti gungstechnik, Konstruktionstechnik, Grundlagen der Rationalisierung und Automatisierung, Kontrolltechnik und der sozialistischen Leitungs- und Organisationswissenschaften erreicht werden. Darüber hinaus muß aber den Studenten der Diplomausbildung unserer Sektion entsprechend ihres spezifischen Ausbildungs- und Erziehungszieles ein marxistisch-leninistisch fundiertes, fach- und systembezogenes, tech nologisch orientiertes, tiefgründiges theoretisches und methodologisches Wissen und Können auf den objektiv eng verbundenen Gebieten der Naturwissenschaften und der Werkstofftechnik vermittelt werden. In den entsprechenden, aufeinander aufbauenden Lehrkomplexen Naturwissenschaftliche Grundlagen, Verfahrensgrundlagen zur Stoffeigenschaftsänderung fester Körper, Prüfverfahren und Verfahrenstechnik zur Stoffeigenschaftsänderung fester Körper sind deshalb im wesentlichen folgende Probleme zu behandeln: 1. Kausalerklärende Gesetzesaussagen der Naturwissenschaften, die aktive Elemente von sich gegenseitig nicht ausschließenden, multivalent nutzbaren, zu modellierenden Grundoperationen, -verfahren und -prozessen für die Werkstoffbehandlung durch Beschichten, Wärmebehandlung und Verformen darstellen; 2. Transformationen der Kenngrößen des Stoffaufbaues, in die bei ent sprechender Beanspruchung auftretenden Verarbeitungs-, Bearbeitungs- und Gebrauchseigenschaften von metallischen, nichtmetallischen und hoch polymeren Werkstoffen sowie Modellierung und Optimierung dieser Trans formationsvorgänge ; 3. Wirkungsweise und Arbeitsbereiche der sich gegenseitig nicht aus schließenden, multivalent nutzbaren Grundoperationen für die Werkstoff behandlung durch Beschichten, Wärmebehandlung und Verformen sowie die Prüfung von Stoffeigenschaften. Transformationen der Stellgrößen der Grundoperationen für die Werkstoffbehandlung in die Kenngrößen des Aufbaues der behandelten Werkstoffe sowie Modellierung und Optimie rung dieser Transformationsvorgänge. 4. Grundaufbau, Wirkungsweise, Transformationen und Arbeitsbereiche von sich gegenseitig nicht ausschließenden, multivalent nutzbaren Grund ausrüstungen zur Werkstoffbehandlung durch Beschichten, Wärmebehand lung und Verformen sowie zur Prüfung von Stoffeigenschaften. 5. Kopplung der modellierten Grundoperationen durch Energie- und Stoffströme zu sich gegenseitig nicht ausschließenden, multivalent nutz baren, in entsprechenden Grundausrüstungen ablaufenden Grundverfahren und -prozessen für die Werkstoffbehandlung durch Beschichten, Wärme behandlung und Verfahren mit dem Ziel der Systemautomatisierung. Grundaufbau, Modellierung, Optimierung und Arbeitsbereiche derartiger Verfahren und Prozesse sowie Auswahl der optimalen technologischen Varianten. 6. Grundlagen zur Typung und zur automatisierten Produktionsvor bereitung (Autevo) der Fertigungsprozeßphase „Stoffeigenschaftsänderung fester Körper durch Werkstoffbehandlung“. Der Anteil der Vorlesungen muß dabei zugunsten aktiver Studien formen verringert werden. Auf der Grundlage einführender, wegweisender Vorlesungen sowie Problemvorlesungen zum jeweiligen Lehrkomplex müssen sich unsere Studenten ihr Wissen und Können künftig haupt sächlich bei der Bearbeitung forschungsbezogener Aufgaben sowie eines von Hochschullehrern organisierten und kontrollierten Selbststudiums wis senschaftlich-produktiv und marxistisch-leninistisch fundiert aneignen. Dadurch können sie ein dem Welthöchststand entsprechendes Wissen er werben. Außerdem wird ihr Klassenstandpunkt weiter gefestigt, ihr Sy stemdenken und prognostisches Denken gefördert, ihre schöpferischen Po tenzen werden allseitig geweckt und produktiv wirksam, und sie sind in der Lage, in sozialistischer Gemeinschaftsarbeit mit Hochschullehrern neu artige Systemlösungen beim Einsatz sowie bei der Behandlung von Werk stoffen als Spitzen- und Pionierleistungen planmäßig zu entwickeln. Die Realisierung dieses Ausbildungs- und Erziehungszieles ist aber nur mög lich durch die systematische Weiterbildung aller Angehörigen unserer Sektion sowie eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die gegen wärtig in der Sektion Chemie und Werkstofftechnik vertretenen Fach gebiete bieten dazu gute Voraussetzungen, da z. B. ohne unsere chemischen Bereiche dieses Ausbildungs- und Erziehungsziel nicht oder nur unvoll ständig realisiert werden könnte. Erst eine solche Ausbildungs- und Erziehungskonzeption schafft die Voraussetzemgen dafür, daß im Maschinenbau und in der Elektronik in sozialistischer Gemeinschaftsarbeit zwischen Diplomingenieuren mit den genannten vertieften Kenntnissen in kürzester Zeit durchgängig automa tisierte Fertigungsprozesse geschaffen werden können, die nur sehr wenige Prozeßstufen umfassen und somit entscheidend zur Steigerung der Arbeits produktivität beitragen. Dr.-Ing. G. Pursche, Lehrbereichsleiter Sektion Chemie und Werkstofftechnik Zur Einheit von Technik-, Natur, und Gesellschaftswissenschaften Allseitig entwickelte Persönlichkeiten formen Die internationale Beratung der kommunistischen und Arbeiterpar teien im Juni 1969 in Moskau be tonte, . daß sich „der im Weltmaß stab bestehende Grundwiderspruch zwischen dem Imperialismus und dem Sozialismus“ weiter verschärft. Dies gilt ganz besonders auf ideolo- gischm Gebiet. Deshalb kann es auch keine ideologiefreie Wissen schaft geben, geht es um die Einheit von Natur-, Technik- und Gesell schaftswissenschaften. Aus diesem Grunde begrüßen wir die im „Hochschulspiegel“ geführte Diskussion und möchten aus unse rer Sicht hierzu einige Gedanken unter dem Aspekt sozialistischer Pädagogik und Bildungspolitik äußern. Bereits Marx und Engels charak terisierten das Ideal der allseitigen Entwicklung des Menschen derart, daß sie seinen Inhalt aus den ob jektiven Entwicklungstendenzen der Gesellschaft ableiteten, wohl aber unter Berücksichtigung der objekti ven und subjektiven Bedingungen. Dieses Menschenbild — erwachsen aus der marxistischen Lehre von den Gesetzmäßigkeiten der gesell schaftlichen Entwicklung — wird zu einem wirksamen Mittel der revo lutionären Umgestaltung der gesell schaftlichen Verhältnisse und der Erziehung der Menschen. Wenn der Einführung bzw. der Durchsetzung des gesellschaftlichen und des wissenschaftlich-techni- schen Fortschritts in unserer sozia listischen Produktion und in unse rem gesellschaftlichen Leben größte Bedeutung zukommt, muß doch be tont werden, daß das Tempo der Einführung und die Konsequenz, mit der um die Durchsetzung gerungen wird, Funktionen der Qualität von Bildung und Erziehung unserer Werktätigen darstellen. Daraus wird deutlich, daß der allseitig entwickelte sozialistische Mensch in unserer sozialistischen Gesellschaft zum aktiven Faktor, zum Subjekt des gesellschaftlichen sowie wissenschaftlich-technischen Fortschritts wird. Mit der Entwick lung des gesellschaftlichen Systems des Sozialismus und der sozialisti schen Demokratie sowie der Be herrschung der wissenschaftlich- technischen Revolution erringt diese prinzipielle Erkenntnis des Marxis mus-Leninismus spezielles Gewicht. Es liegt daher auf der Hand, daß die Probleme der Einheit von so zialistischer Revolution und wissen schaftlich-technischer Revolution immer mehr in den Blickpunkt rük- ken und echt nur in der Gemein schaft, in der Einheit von Natur-, Technik- und Gesellschaftswissen schaften zu lösen sind. Dabei ist zu unterstreichen, daß die politisch- ideologische Arbeit zur Herausbil dung des sozialistischen Bewußt seins notwendig im Mittelpunkt steht. Nach meiner Auffassung wer den — so betrachtet — das Anlie gen und die Aufgaben der „Direk tive“ erst richtig deutlich und be greiflich, wenn in dieser festge stellt wird: „Der Marxismus-Leninismus ist die weltanschauliche und politische Grundlage der Ausbildung und Er ziehung der Studenten und des ge samten wissenschaftlichen und gei stig-kulturellen Lebens, die philo sophisch-methodologische Grund lage der Forschung und der soziali stischen Wissenschaftsorganisation an den Universitäten, Hoch- und Fachschulen.“ Zur Realisierung der Einheit von Natur-, Technik- und Gesellschafts wissenschaften bieten sich nach meinem Dafürhalten vielfältige und für alle nützliche Möglichkeiten an unserer Hochschule. Durch die Formulierung der Ausbildungsziele, die Darstellung des Systems der Leitlinien und der Knotenpunkte der politisch-ideolo gischen Erziehung und die allseitige permanente Diskussion der Stu dienpläne kann die politisch-ideolo gische Erziehung systematisch und schwerpunktmäßig konzentriert ge plant und koordiniert realisiert wer den. Auch die „Marxistisch-leninisti sche Abendschule“ ist für die Ver wirklichung der Einheit von Natur-, Technik- und Gesellschaftswissen schaften an unserer TH von gro ßem Wert, denn hier lernen die Ver treter der verschiedenen Diszipli nen die Probleme und Bedingungen des „Nachbarn“ kennen, einander schätzen und finden so zu der dis kutierten notwendigen Einheit. Dr. paed. Reiners, Sektion Erziehungswissenschaften und Fremdsprachen „Hochschulspiegel“ Seite 5
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)