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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197000008
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19700000
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1970
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Die Ehrungen Georg Wilhelm Friedrich Hegels zu seinem 200. Ge burtstag in unserer sozialistischen Deutschen Demokratischen Repu- blik sind nicht als bloße „Verbeu gungen“ vor diesem großen Denker und Philosophen und seinem Werk zu verstehen. Solch eine metaphy sische Trennung von Inhalt und Form ist uns Sozialisten sowieso fremd. Wir begreifen die Geschichte und das Wirken hervorragender Persönlichkeiten in ihr als einen Teil der Kontinuität historischer Prozesse, die sich auf der Grund lage objektiver gesellschaftlicher Gesetzmäßigkeiten vollziehen. Allein dieses dialektische Heran gehen an alle Prozesse und Ereig nisse in der menschlichen Gesell schaft legitimiert uns als würdige Erben der Hegelschen Philosophie, die eine Hauptquelle der marxi stisch-leninistischen Philosophie und des Marxismus-Leninismus über haupt darstellt. Als Marxisten-Leninisten sind wir nicht nur berechtigt, sondern in hohem Maße verpflichtet, als Hegels Erben aufzutreten. Konkret heißt das, unsere historische Mission in unserer Zelt zu erfüllen, den Sozia lismus, der In der weltweiten Klas senauseinandersetzung mit dem Imperialismus zur bestimmenden und größten gesellschaftlichen Kraft geworden ist, zum Siege zu führen. Diese gewaltige geschichtliche Aufgabe erfolgreich zu meistern, ist nur mit Hilfe der marxistisch-leni nistischen Philosophie — in der die Philosophie Hegels in dialektischer Negation aufbewahrt ist — und mit Hilfe aller Bestandteile des Mar xismus-Leninismus möglich. Es gilt, alle Bereiche des gesell schaftlichen Leben s mit der soziali stischen Ideologie zu durchdringen, um die von Hegel erstmals ent deckte gesetzmäßige Entwicklung der menschlichen Gesellschaft vom Niederen zum Höheren, die von Marx und Engels materialistisch dialektisch begründet wurde, be wußt und schöpferisch-aktiv zu ge stalten. Die Entdeckung der Dialektik des Begriffs Hegels geschichtliches und wissen schaftliches Hauptverdienst besteht vor allem darin, die Dialektik des Begriffs entdeckt und in vollendeter Weise formuliert zu haben. In dieser seiner Größe liegt aber zugleich He gels Grenze. Er verabsolutiert die Dialektik des Begriffs in der Weise, daß er alle Entwicklung der wirk lichen Dinge und Erscheinungen der objektiven Realität von einem „Weltgeist“ abhängig macht. So er Zum 200. Geburtstag Hegel - einer der gelehrtesten Köpfe aller Zeiten kennt Hegel zwar die Existenz einer objektiv-realen Außenwelt an, bleibt aber insofern objektiver Idea list, als er diese Existenz und die Entwicklung der wirklichen Dinge und Erscheinungen dem Wirken einer absoluten Idee zuschreibt. In seinem Hauptwerk „Wissen schaft der Logik“ entwickelte Hegel in hervorragender Weise seine we sentlich subjektive Dialektik und entdeckte den Widerspruch als Quelle und Ursache der Entwick lung, das Gesetz des Umschlagens von einer Qualität in eine andere durch quantitative Anhäufung und das Gesetz der Negation der Nega tion sowie die hauptsächlichen Ka tegorien der Dialektik. Wenn auch wesentlich spekulativ und die Grundfrage der Philosophie zu um gehen versuchend, konstruiert Hegel erfolgreich und logisch konsequent sein philosophisches System aus Be griffen. Er geht vom „Sein“ aus, ohne es näher als materielles oder ideelles Sein zu bestimmen. Dieses „Sein“ ist für Hegel genauso inhaltlos wie das „Nichts“. Erst die Widersprüchlich keit zwischen beiden und ihre Iden tität bringt die Bewegung des Be griffs hervor, und es entsteht eine neue Qualität, das „Werden“. Nach Hegel ist das aus „reinen Wesenhei ten“ hervorgebrachte „Geworden sein“ die Natur und die mensch liche Gesellschaft. Beide betrachtet er als „Entäußerungen“ der reinen, tätigen, hervorbringenden, absoluten Idee, wobei er die qualitativen Un terschiede der Natur und der Gesell schaft ausdrücklich betont. Die Na tur ist bei Hegel das „Anderssein“ des „Ansich-Seienden" und die Ge sellschaft wiederum eine qualitativ höhere Stufe, nämlich das „Fürsich- Sein.“ Im menschlichen Bewußtsein, worunter Hegel im Gegensatz zu an deren idealistischen Philosophen in dividuelles und gesellschaftliches Bewußtsein versteht, kehrt die Idee wieder zu sich selbst zurück. So abstrakt und spekulativ diese Auffassungen Hegels sind, so stellen sie dennoch in ihrer materialisti schen Umkehrung — vom Kopf auf die Füße gestellt — das einzig mög liche Fundament wissenschaftlichen Philosophierens in Gestalt des von Marx und Engels geschaffenen und von W. I. Lenin weiterentwickelten dialektischen und historischen Mate rialismus dar. G. W. F. Hegel gelang es, die dia lektischen Grundansätze in der Phi losophie Kants und im philosophi schen System J. G. Fichtes zur vol len Reife zu führen und die be stehenden subjektiv-idealistischen und mechanisch-materialistischen philosophischen Auffassungen aus dialektischer Sicht wirksam zu kri tisieren. „Was Hegels Denkweise vor der aller anderen Philosophen aus- zeichnete, war der enorme histo rische Sinn, der ihr zugrunde lag. So abstrakt und idsalistisch die Form, so sehr ging doch immer seine Gedankenentwicklung parallel mit der Entwicklung der Weltge schichte, und letztere soll eigent lich nur die Probe auf die erstere sein. Wenn dadurch auch das rich tige Verhältnis umgedreht und auf den Kopf gestellt wurde, so kam doch überall der reale Inhalt in die Philosophie hinein ..." Hegel war » .. einer der gelehrtesten Köpfe al ler Zeiten ... er war der erste, der in der Geschichte eine Entwicklung, einen Inneren Zusammenhang nach zuweisen versuchte ...") Als wesentlicher Höhepunkt der klassischen deutschen Philosophie war die Philosophie Hegels die, wenn auch idealistisch verzerrte, geistige Reflexion der französischen bürgerlichen Revolution und damit zugleich die geistige Vorbereitung der bürgerlichen Revolution in Deutschland. Sie fand deshalb — ähnlich wie die Philosophie der französischen Aufklärer in Frank reich — beim deutschen Bürgertum im Anfang des 19. Jahrhunderts gro ßen Anklang. Die Tatsache, daß Hegels Philoso phie für die Zeit von 1818 bis zu sei nem Tode zur offiziellen preußi schen Staatsphilosophie avancieren konnte, erklärt sich vor allem mehr aus der mystifizierten abstrusen Form und bestimmten Zugeständ nissen Hegels an die feudalabsoluti stische Ständediktatur Preußens. Die Wirksamkeit und Anziehungs kraft der Philosophie Hegels resul tiert aber zweifellos aus ihrem revo lutionären, wenn auch idealistischen Inhalt, denn Hegel hatte die Geschichtsauffassung von der Meta physik befreit, er hätte sie dialek tisch gemacht — aber seine Auffas sung der Geschichte war wesent lich idealistisch.“ 2 ) Das war der Grund dafür, daß Hegels Vorlesungen zu Problemkrei sen der Logik, Naturphilosophie, der Geschichte, Philosophiege schichte sowie Rechts- und Religi onsphilosophie und Ästhetik in der Glanzperiode seines Schaffens in Berlin so großen Zuspruch fanden. Die Vertreter der bürgerlichen Intel ligenz und der fortschrittlichen stu dentischen Jugend drängten sich, den Philosphen zu hören, was wohl kaum auf den Stil seines Vortrags zurückzuführen war. Hegel war kein sonderlich guter Rhetoriker, „sein akademischer Vortrag war stockend, unbehilflich, schmucklos, aber nicht ohne eigentümlichen Reiz als unmit telbarer Ausdruck tiefer Gedanken arbeit“. 8 ) Marx und Lenin - die Erben Hegels Karl Marx und Friedrich Engels schätzten die Leistungen des großen Philosophen Hegel sehr hoch und würdigten sie am besten dadurch, daß sie nicht wie viele Anhänger der Hegelschen Schule In kritikloser Anhimmlung und ideenarmer Nach- betung verharrten, um ihn dabei dennoch wie einen „toten Hund“ zu behandeln, sondern indem sie Hegels Philosophie schöpferisch-kritisch materialistisch „umstülpten“ und so die einzige wissenschaftliche Philo sophie mit ihrem Kernstück der materialistischen Dia lektik schufen. „Meine dialektische Methode“, schreibt Marx, „ist der Grundlage nach von der Hegelschen nicht nur verschieden, sondern ihr direktes Gegenteil. Für Hegel ist der Denk prozeß, den er sogar unter dem Na men Idee in ein selbständiges Sub jekt verwandelt, der Demiurg des Wirklichen ... bei mir ist umge ehrt das Ideelle nichts anderes als das Im Menschenkopf umgesetzte und übersetzte Materielle." 4 ) Wie W. I. Lenin zu Hegel stand, geht ganz deutlich daraus hervor, daß er in der Zeit größter vorrevo lutionärer Bewegungen in Rußland monatelang in der Schweizer Emi gration Hegels Werke, namentlich die „Wissenschaft der Logik“ und die „Vorlesungen über die Ge schichte der Philosophie“ (deutsch sprachig!) mit unvergleichlicher Beharrlichkeit exzerptierte und kon- spektierte. Der metaphysische Betrachter dieser Tatsache mag vielleicht mei nen, Lenin habe das zum sinnvollen Zeitvertreib getan. Weit gefehlt! Ge rade der Umstand, daß der große Theoretiker und Revolutionär Le nin in den Jahren 1914/15 sich so eingehend mit Hege! befaßte, um mit Hilfe der materialistischen Dia lektik den imperialistischen Charak ter des Krieges aufzudecken, die Sophlstik und den Eklektizismus der Führer der II. Internationale zu ent larven, zeigt deutlich, daß es ohne revolutionäre Theorie keine revo lutionäre Praxis geben kann. Lenins „Philosophische Hefte“ aus diesen Jahren sind das Musterbeispiel da für, wie man die Hegelsche Dialek tik von marxistischer Position aus studieren muß. So versieht Lenin einen Abschnitt, in welchem sich Hegel mit dem an tiken und neueren Skeptizismus aus einandersetzt mit der Bemerkung: „Hegel gegen das Absolute! Hier haben wir einen Keim des dialekti schen Materialismus“. 6 ) An anderen Stellen finden wir solche Ausrufe Lenins wie: „Das ist ein fast unmittelbares Herankom men an den dialektischen Materia lismus“ 8 ) und „Hegel hat die Dia lektik der Dinge (der Erscheinun gen der Welt, der Natur) In der Dia lektik der Begriffe genial erraten“’) oder die Randbemerkung zu He gels Vorrede zur II. Ausgabe der „Wissenschaft der Logik": „Charak teristisch! Umkehren: Logik und Erkenntnistheorie müssen aus der Entwicklung alles natürlichen und geistigen Lebens abgeleitet wer den!“ 8 ) Diese Schriften Lenins sind für jeden wissenschaftlich tätigen Men schen ein unverzichtbares Kompen dium seines Denkens und Handelns und ein notwendiges Instrument wissenschaftlicher Arbeit. Das er hellt auch die Frage, warum Hegel für uns noch heute aktuell ist. Umso mehr, weil die reaktionären Ideolo gen der westdeutschen Bundesrepu blik. die Dialektik Hegels zu einem undiskutablen und gefährlichen Ne benprodukt degradieren. Sie ma chen die „Rückkehr zu Hegel“ auf solche Weise dem Monopolkapital und seiner feindlichen Ideologie dienstbar, indem sie an die reak tionäre Seite des Hegelschen Philo sophierens anknüpfen, nachdem sie vorher die fortschrittlichen revolu tionären Seiten der Philosophie He gels mit Sorgfalt ausgemerzt ha ben. 9 ) Aber Hegel richtig zu verstehen und seinen Gedankenreichtum für das größte und lohnendste Men- schenwerk. nämlich die Vollendung des Sozialismus nutzbar zu machen, ist nur vom Standpunkt des Mar xismus-Leninismus aus möglich und realisierbar. Die weltliche Philosophie in der philosophischen Welt Bei der Verwirklichung unserer großen historischen Mission unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer kampferprobten marxistisch- leninistischen Partei, den weltwei ten Sieg des Sozialismus im Klassen kampf gegen den Hauptfeind der Menschheit, den Imperialismus, vor anzutragen. müssen wir uns das von der Menschheit angehäufte Wissen aneignen, wie Lenin sagt, müssen wir uns „... jene Summe von Kenntnissen“ aneignen, deren Er gebnis der Kommunismus selbst Ist."’ 0 ) Das bedeutet für uns. den Reich tum und die Vielfalt des geistigen Lebens des Sozialismus zu nutzen und ständig zu vergrößern. Das so zialistische Bewußtsein als eine der wichtigsten Triebkräfte unserer ge sellschaftlichen Entwicklung 1 ') in tegriert das dialektische Denken als Immanenten Bestandteil und unab dingbare Voraussetzung, zumal die gesellschaftliche Praxis fortwährend neue objektiv-dialektische Prozesse (Fortsetzung auf Seite 4) IIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlillllllHNIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIffllllinillllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllUIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIUIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIlllllllllilll^ Zur Einheit von Technik-, Natur- und Gesellschaftswissenschaften Probleme der marxistisch-leninistischen Durchdringung von Forschung und Ausbildung Anläßlich des Empfanges des Präsidiums der KDT sagte Walter Ulbricht: „Die Technik, das heißt vor allem die Entwicklung der Produktivkräfte, hat gegenwärtig bedeutenden Einfluß auf die ökonomische Kraft der Staa ten und damit, auf ihr politisches Gewicht erlangt. Um so wichtiger ist es, daß die Ingenieure und Techniker der DDR vom Bewußtsein geleitet wer den. durch ihre schöpferische Tätigkeit gemeinsam mit den Arbeitern und Genossenschaftsbauern an der ökonomischen und politischen Stärkung des Sozialismus zu wirken.“ Auf dem 13. Plenum des ZK der SED stellte Dr. Günter Mittag die entscheidende Bedeutung der Bewußtseinsentwicklung und der exakten wissenschaftlichen Kenntnisse des Marxismus-Leninismus als wesentlichste Voraussetzung zur Erfüllung der komplexen und komplizierten Aufgaben zur Meisterung der wissenschaftlich-technischen Revolution heraus. Erwies anhand von Fakten nach, daß dort wo diese Dinge nicht klar sind, auch die Erfüllung der ökonomischen Aufgaben nicht gegeben ist. Diese hohe Aufgabenstellung erfordert befähigte Kader, die mit hohem Wissen ausgerüstet sind, durchdrungen von der Erkenntnis, daß der Sozia lismus die einzige Gesellschaftsordnung ist, die dem Ziel dient, das Leben der Menschen schöner und schöpferischer zum’ Wohle aller zu gestalten. Diese Zielstellung erfordert aber auch, daß diese Kader wissenschaftlich allseitig gebildete Menschen sind, deren Wissen auf den fundamentalen Er kenntnissen des Marxismus-Leninismus aufgebaut ist und untrennbarer Bestandteil der täglichen Arbeit wird. Die 2. Hochschulreform Anfang der 50er Jahre brachte als wesentlichen Fortschritt, daß die Grundlagen des Marxismus-Leninismus zum festen Bestandteil der Studienpläne wurden. Jetzt wird ein neuer Qualitätssprung in der Ausbildung erforderlich: Die durchgängige marxistisch-leninistische Fundierung der fachwissenschaftli chen Forschung und Ausbildung. Die Sektion Automatisierngstechnik der Technischen Hochschule Karl- Marx-Stadt hat die Verpflichtende Aufgabe, als Modellsektion Schrittmacher dieses Prozesses zu sein. Im folgenden sollen Erfahrungen und Probleme aus der bisherigen Arbeit dargelegt werden. Unter persönlicher Anleitung und Mitwirkung des Prorektors für Gesell schaftswissenschaften wurden fünf Analysengruppen gebildet. Sie haben die Aufgabe, den derzeitigen Stand und die Möglichkeiten der Verbesserung der Ausbildung im Sinne der Direktive zu untersuchen. Sie sind aus Hoch schullehrern und Studenten zusammengesetzt. Analysiert werden: Vorlesungen am Beispiel der Lehrveranstaltungen Kybernetik, Leistungs elektronik. Grundlagen der Elektrotechnik, rechnergeführte Systeme; Übungen und Seminare; Diplomarbeiten und Belegarbeiten; Veröffentlichungen, Kolloquien und Freizeitgestaltung; Studienplangestaltung. „HOCHSCHULSPIEGEL" SEITE 3 Eine einheitliche Analysenmethode wurde den Gruppen vorgegeben. Diese enthält solche Gesichtspunkte wie: politisch-ideologisches Erziehungsziel, moderne Wissenschaftsentwicklung als Bestätigung der Theorie und Me thode des dialektischen und historischen Materialismus, Verwirklichung der Einheit von Wissenschaft und Politik, Förderung des Studiums der Klassiker des Marxismus-Leninismus und der Parteibeschlüsse vom Fach her, Aufgabenstellung an die Studenten zur konkreten Verwirklichung der Einheit von Politik und Wissenschaft. Wir wollen erreichen, daß der Student bewußt die Zusammenhänge, zwi schen Gesellschafts- und Fachwissenschaft so erkennt, daß er mit Mitteln und Methoden des Marxismus-Leninismus seine Arbeit im Sinne des Sozia lismus gestalten kann. Die Durchführung der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit von Hochschul lehrern und Studenten ist ein wesentlicher Schritt zur Erhöhung der Effek tivität von Erziehung, Ausbildung und Forschung zur Erreichung von Pio nier- und Spitzenleistungen. Die bisher durchgeführten Untersuchungen zeigen, daß die Erfüllung der in der Direktive gestellten Aufgaben als komplexes Problem zu behandeln ist. So z. B: geht es nicht an, die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Mar xismus-Leninismus einfach auf den Fachlehrstoff oder das Fachproblem aufzupfropfen. Vielmehr muß die systematische Verflechtung zwischen den Wissenschaftsdisziplinen gesucht werden. Zu diesem Zweck Wurde gemein sam mit der Sektion Marxismus-Leninismus ein Verflechtungsmodell er arbeitet. Es zeigt die Korrespondenz von gesellschafts- und fachwissen schaftlichen Problemen so gezielt, daß es möglich ist, die Hauptkomplexe der Fachlehrveranstaltungen zu überarbeiten. Es genügt jedoch nicht, die Wissenschaften miteinander zu verbinden, wenn nicht gleichzeitig von den politisch-ideologischen Grundfragen unserer Gesellschaftsordnung ausgegan gen wird. Aus diesem Grunde spielt das persönliche Auftreten und die persönliche Haltung der Hochschullehrer und wissenschaftlichen Mitarbei ter eine entscheidende bewußtseinsbildende Rolle. Der Hochschullehrer muß sich voll mit den Aufgaben und dem Anliegen unserer Gesellschaft iden tifizieren. Bisher wurden die Aufgaben nur ungenügend gelöst und die durchge führten Versuche zur Neugestaltung von Lehrveranstaltungen zeigen, daß nur dann eine befriedigende Lösng erreichbar ist, wenn Systemlösungen, die von den politisch-ideologischen Grundfragen über die Erkenntnisse und Methoden bis zur Ökonomie ausgehen, gesucht werden. Auch ist es erfor derlich, die Vorlesungen, Übungen und Seminare als Einheit zu betrachten, in der ein kontinuierlicher Erziehungs- und Ausbildungsprozeß zu gestal ten ist. Aus diesem Grund entwickelte die Analysegruppe „Übungen und Seminare“ Gestaltungsbeispiele, die davon ausgehen, daß die zu lösende Aufgabe Immer im Rahmen der volkswirtschaftlichen Bedeutung und der Realisierung der wissenschaftlich-technischen Revolution zu sehen ist. Hier zeigen sich auch Möglichkeiten, die schöpferische Initiative der Studenten zur eigenen Gestaltung von Übungen und Seminaren zu nutzen. Völlig unbefriedigend ist in der Sektion noch immer die Qualität der Beleg- und Diplomarbeiten. Sie sollen ausweisen, daß der Student die wis senschaftlichen Voraussetzungen besitzt, eine gestellte Aufgabe systemrich tig — also mit ihren fachlichen und gesellschaftlichen Aspekten - zu lösen. Noch immer kommt der Systemcharakter der Aufgaben schon in der For mulierung der Themen nicht richtig zum Ausdruck Auch die Anleitung gewährleistet die komplexe Bearbeitung noch nicht. So Ist es dann kein Wunder, wenn Diplomarbeiten nur selten außer einer ideologisch ver brämten Einleitung und einigen entsprechenden Bemerkungen In der Zu sammenfassung einen Ausweis geben, daß die Aufgabe In der richtigen Bedeutung für unsere Gesellschaft gesehen wurde und daß und in welcher Form Erkenntnisse z. B. des dialektischen Materialismus oder der politi schen Ökonomie zur Lösung beitrugen. In der weiteren Realisierung werden Jetzt auf der Basis des Verflech tungsmodells für wichtige Vorlesungen und Übungen Konzeptionen zur Neugestaltung erarbeitet. Diese sind in den Lehrbereichen zu beraten. Da mit wird erreicht, daß einmal eine kollektive Meinungsbildung erfolgt, zum anderen wird so eine Qualifizierung der Hochschullehrer und Mitarbeiter erreicht. Vor Beginn des neuen Semesters werden dann Probevorlesungen anhand der Konzeptionen vor allen wissenschaftlichen Kadern der Sek tion gehalten und gemeinsam ausgewertet. Der bisherige Stand der Arbeit läßt erkennen, welche Hochschullehrer sich zunächst schwerpunktmäßig mit bestimmten gesellschaftswissenschaft- lichen Aufgaben beschäftigen müssen, so daß auch für sie gemeinsam mit der Sektion Marxismus-Leninismus die gezielte Qualifizierung erfolgen kann. Die durchgeführten Analysen zeigen, wie kompliziert die vor uns ste hende Aufgabe ist. In kollektiver Zusammenarbeit mit den Studenten und den Mitarbeitern der Sektion Marxismus-Leninismus wird der Prozeß In Angriff genommen. Als Beitrag zm 21. Jahrestag unserer Republik werden wir konkrete Schritte zur Realisierung der „Direktive zur Erhöhung der Wirksamkeit der marxistisch-leninistischen Bildung und Erziehung der Stu denten in der weiteren Durchführung der 3. Hochschulreform“ gehen. Damit ist ein Anfang gemacht, den es beharrlich auszubauen gilt, so daß möglichst schnell eine neue Qualität der Erziehung und Ausbildung erreicht wird. Damit leisten wir einen Beitrag zur Erziehung einer klassenbewußten einsatzbereiten Generation sozialistischer junger Wissenschaftler. Prof. Dr, Budig
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