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Vom 12. bis zum 14. Juni 1970 im Kari-Marx-Städter Ernst-Thälmann-Stadion: VII. Deutsche Leichlalhletik-Studenfenmeisierschaften der DDR Weltklasseleistung von Hartmut Briesenick: 20,39 m im Kugelstoßen; Hans-Jürgen Bombach, der überragende Athlet der Titelkämpfe; 2 Goldmedaillen für unsere Hochschule ■M * -ua. - dagggggg Genosse Dr. Meurer, Präsident des Hoch- und Fachschulsports im DTSB, Im Sprint der Männer war Bombach eröffnete die Meisterschaften, (rechts) ohne ernsthafte Konkurrenz. bekam. reicht Wettkämpfer unserer Hoch kämpften mit wechselndem Durch Hartwig Müller im Die schule Erfolg. Einen harten Zweikampf lieferten sich im Diskuswerfen die beiden Leip zigerinnen Karin Illgen und Gabriele Hinzmann. Hammerwerfen mit 62,56 m und Stephan Künzel über 1500 m in 3:49.8 min wurden 2 Goldmedaillen errungen, denen Klaus Ficker über 400 m in 50,6 s noch einmal Bronze Männer in der Besetzung Quadflieg, Lichtenfeld, Baach und Fickert in 3:29,5 min. Auf dem 6. Rang lan deten die 4X400-m-Staffel der Frauen (Hauptmann, Klemm, Wolf ram, Gerloch) in 4:28,6 min und Sportfreund Raether über 5000 m in 15:42,6 min. Über 100 m der Männer war für Wünsch und Resch im Vor- bzw. Zwischenlauf Endsta tion, und über 200 m schied Lichten feld ebenfalls im Vorlauf aus. Sportfreund Gertzki 42,90 m im Diskuswer- und einen 5. Platz be- 4X400-m-Staffel der ■ • 00000 00003 hinzufügte, wurde mit fen Vierter, legte die 300988000000030003 sgc30 v 0 2- s- 1 Erfolgreichster Teilnehmer der Meisterschaften war Hans-Jürgen Bombach (DHfK), der nicht nur die 100 m in 10,4 s und die 200 m in aus gezeichneten 20,8 s gewann, son dern mit 7,51 m im Weitsprung und’ als Mitglied der in 41,4 s sieg reichen DHfK-Staffel über 4 x 100 m insgesamt 4 Goldmedaillen über- Auch die Staffeln über 4mal 100 Meter und 4mal 800 m der Männer und 4mal 100 m der Frauen über standen den Vorlauf nicht. Über 5000 m wurde Sportfreund Schubert 10., und im 10 000-m-Lauf belegten unsere Teilnehmer Diet rich, Engert und Kempe in dieser Reihenfolge die Plätze 9, 15 und 24. Unsere Hochschule erreichte in der Medaillenwertung einen 5. Platz, in der olympischen Punktwertung, in die die Plätze 4 bis 6 einbezogen sind, wurde sie Zehnter. Dieser Un terschied läßt sehr deutlich erken nen, daß es gilt, neben ausgespro chenen Spitzenleistungen auch für eine größere Breite Sorge zu tragen, damit die TH bei den nächsten Mei sterschaften noch erfolgreicher ab schneidet und damit der wach senden Größe und Bedeutung un serer Bildungsstätte auch auf sport ¬ lichem (in diesem Fall leichtathle tischem) Gebiet Rechnung . getragen wird. Ganz besonders gilt es, die Lei stung der Organisatoren zu würdi gen, die unter der Leitung von Ge nossen Werner Richter eine her vorragende Arbeit leisteten. Auch ihre Leistungen waren goldmedail lenreif. Im Verein mit den vielen Helfern und Kampfrichtern hatten sie großen Anteil am Gelingen der diesjährigen Meisterschaften. D. Zemmrich Fotos: Sektion Erziehungswissen- schaften/Technische Lehrmittel (4); Müller (2) Ergebnisspiegel: Männer: 100 m: Bombach (DHfK) 10,4; 200 m: Bombach 20,8; 800 m: Malo (Uni Halle) 1:56,5; 1500 m: Künzel 3:49,8; 5000 m: Winkler (DHfK) 14:24,8; 10 000 m: Winkler 29:51,4; 110 m Hürden: Demmig (Uni Jena) 14,6; 400 m Hürden: Ru dolf (DHfK) 52,2; 3000 m Hinder nis: Hobeck (DHfK) 9:00,0; 20 000 m Bahngehen: Albrecht CPH Erfurt) 1:56:00,0; 4mal 100 m: DHfK I 41,4; 4mal 400 m: Uni Halle 3:18,6; 4mal 800 m: TH Magdeburg 7:53,8; Hoch: Wüstner (TU Dresden) 2,07; Grütz ner (DHfK) 2,04; Weit: Bombach 7,51; Stabhoch: Nordwig (Uni Jena) 5,10; Dreisprung: Rabe (DHfK); 15,50; Kugel: Briesenick 20,39; Dis kus: Briesenick 53,56; Speer; Wil ¬ lenberg (Uni Jena) 63,16; Hammer: Müller 62,56;. Frauen: 100 m: Heinrichs (Uni Greifswald) 12,3; 200 m: Schaper (PI Zwickau) 25,8; 400 m: Wendt (Uni Berlin) 58,1; 800 m: Kleinau (Uni Leipzig) 2:12,7; 100 m Hürden: Ballwanz (Uni Rostock) 15,5; 4mal 100 m: Uni Greifswald 49,8; 4mal 400 m: DHfK I 4:05,8; Hoch: Hänig (DHfK) 1,74; Weit: Richter (DHfK) 5,82; Kugel: Friedel 17,47: Diskus: Illgen (Uni Leipzig) 56,42; Speer: Lüttke (DHfK) 44,38. IIIHIIIIIIIIIIIHHIIIIIIIIIIIIIIII Hochschulspiegel Dipl.-Wirtsch. D. Zemmrich g m (verantwortlicher Redakteur) g Dr. H. Dresig, G. Hahn, j g Dipl.-Sportlehrer W. Hauck, g 5 Major W.- Höfer, Dipl.-Hist. S 5 A. Hupfer, Dipl.-Ing. B. S S Junghans, Dr. Kronberg, Prof. S • Dr. R. Martini, Dr. H. Meyer, • S H. Meyer, Ch. Müller, Dipl.- S I Ing. E. Müller, Dipl.-Lehrer H S S Model, Dipl.-Ing. C.-G. Nest- S S ler. Dr. K. Oehme. Dr. P. S j Petzold, Dr. K.-H Reiners, S g Saaro. Dipl.-Math. E Schrei- m = ber, Dipl.-Ing. W. Schulz, K S m Thomas, Dipl.-Wirtsch Wolf g ä FDJ-Redaktion: L. Müller. Bernd Neudeck, der in der Quali fikation mit 13,49 m die zwölftbeste Weite erreicht hatte, steigerte sich im Endkampf des Dreisprungs auf 13,80 m und belegte den 8. Platz. Beim Duell im Hochsprung der Männer zwischen Wüstner (TU Dresden) und Grützner (DHfK) sparten die Zuschauer nicht mit Beifall. Einer der Goldmedaillengewinner unserer TK, Stephan Künzel, dem wir ebenso wie dem Hammerwerfer Jochen Sachse zu den bei den Leicht athletik,- Studentenmeisterschaften der DDR errungenen Silbermedaillen gratulieren. Herausgeber: SED - Hoch- ! Schulparteiorganisation der I ■ Technischen Hochschule Karl- ! Marx-Stadt. Veröffentlicht un- • • ter Lizenz-Nr. 125 K des Rates । “ des Bezirkes Karl-Marx-Stadt ä = Druck: Druckhaus Kart g . j Marx-Stadt. 1531 g Fiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiik Die Meinung eines Prominenten: Europameister und Weltrekordinhaber Wolfgang Nordwig Vor der Entscheidung im Stabhochsprung hatte die FDJ-Redaktion Gelegenheit, mit Wolfgang Nordwig zu sprechen. Frage: Wolfgang Nordwig, Sie haben in Ihrer bis herigen sportlichen Laufbahn an zahlreichen natio nalen und internationalen Wettkämpfen teilge nommen. Welchen Wert messen Sie den Studenten meisterschaften bei? Antwort: Die Meisterschaften sind sehr gut dazu geeignet, einen Überblick über den Leistungsstand im Studentensport unserer Republik zu erhalten. Sie sind für die weitere Entwicklung des Studen tensports unbedingt notwendig. Gleichzeitig muß man aber auch feststellen, daß ohne die Spitzen athleten, die auch international eingesetzt werden, das Niveau in einigen Disziplinen noch recht unbe friedigend ist. Es wird deshalb zur Universiade in Turin für unsere Teilnehmer sehr schwer werden, an die hervorragenden internationalen Ergebnisse unserer Leichtathleten in den vergangenen Jahren anzuknüpfen. Frage: Worauf sind Ihrer Meinung nach diese Niveauunterschiede zurückzuführen? Antwort: Was an unseren Bildungseinrichtungen für den Sport getan wird, ist vorbildlich. Aber es gibt Qualitätsunterschiede an den einzelnen Schu len; so sind nicht nur die bestehenden Möglich keiten unterschiedlich, sie werden auch unterschied lich genutzt. Die wesentliche Ursache scheint mir zu sein, daß durch das Studium jeder aktive Stu dentensportler einer sehr hohen Belastung ausge setzt ist. Ich halte das aber für den einzig richtigen Weg, weil es uns nicht wie in den USA um den Nur-Sportler geht. In den USA werden die sport lichen Talente zwar an die Universitäten geholt, von denen sie ein Stipendium empfangen — mit dem eigentlichen Studium beginnen sie aber erst nach Beendigung ihrer aktiven Laufbahn. Für viele farbige Sportler ist das überhaupt die einzige Mög lichkeit, einen Studienplatz zu erhalten. Frage: Was sind Ihre nächsten Pläne im Sport, und was haben Sie sich für heute vorgenommen? Mehr als 500 Studentensportler aus 50 Bildungseinrichtungen der DDR waren nach Karl-Marx-Stadt gekommen, um den Kampf um die 102 Gold-, Silber- und Bronzeme daillen aufzunehmen. Das sind fast 100 Athleten mehr als im vergange nen Jahr, ein Zeichen für die wach sende Breite und die Bemühungen um eine Steigerung des Leistungs niveaus im Studentensport unserer Republik. Das ist gleichzeitig aber auch Ausdruck dafür, daß der Staatsratsbeschluß zur Entwicklung von Körperkultur und Sport an den Hoch- und Fachschuleinrichtungen unseres Staates richtig verstanden und verwirklicht wird. „Hohe sport liche Leistungen“, so sagte Genosse Prof. Mehner, Prorektor für Gesell schaftswissenschaften unserer Hoch schule, der im Namen des Rektors und der Parteileitung der TH die Sportler und Gäste willkommen hieß, „sind ein Zeichen der wach senden Stärke unseres sozialisti schen Staates und dienen der Zu- rückdrängung der Alleinvertretungs anmaßung der westdeutschen Sport führung.“ Als Ehrengäste konnten willkom men geheißen werden der Präsi dent des Hoch- und Fachschulsports im DTSB, Dr. H. Meurer, der Vize präsident des DVfL der DDR, G. Frister, der Mitarbeiter in der Be- "zirksleitung der SED, Genosse H. Krebs, die Stadträtin für Körperkul tur und Jugendfragen, Genossin J. Stoltze, sowie Vertreter des Rates des Bezirkes, der FDJ-Bezirkslei- tung, des Bezirksvorstandes des DTSB sowie der Stadtleitung der SED. Die Meisterschaften eröffnete Genosse Dr. H. Meurer, und Karin Illgen sprach den Eid der Sportler. Hohe Einsatzbereitschaft und un bändiger Kampfgeist zeichneten be reits die Qualifikationen und Vor kämpfe aus. Dabei standen eine Reihe von Wettbewerben eindeutig im Zeichen von Weltklasseathleten i unserer Republik, die bereits auf Medaillengewinne bei Olympischen ' Spielen und Europameisterschaften 8 verweisen können. § So stand das Kugelstoßen der 8 Männer ganz im Zeichen von Hart- a mut Briesenick (DHfK), der seihe g Bestleistung um 17 cm auf her- | vorragende 20,39 m verbesserte und - sich damit an die Spitze der dies jährigen europäischen Bestenliste setzte. Jeder Stoß des DHfK-Stu- denten wurde mit stürmischem Bei fall der leider allzuwenigen Zu schauer bedacht. Auch im Kugelstoßen der Frauen beherrschten Hannelore Friedel und Ingeborg Friedrich (beide DHfK) eindeutig die Konkurrenz. Mit 17,47 m und 17,01 m erzielten auch sie hervorragende Weiten. Frage: Sie selbst studieren an der Friedrich- Schiller-Universität Jena und haben sicherlich ein großes Trainingspensum zu bewältigen. Wie verein baren Sie Ihr Studium mit dem Leistungssport? Antwort: Es gehört natürlich viel Energie und Willenskraft dazu, beides erfolgreich zu betreiben. Ich absolviere ein Vier-Jahres-Studium in der Studienrichtung Physik. Mein Trainingsprogramm beläuft sich auf 4 Stunden täglich. Trotzdem finde ich noch genügend Zeit, um mein Studium erfolg reich weiterzuführen, wie mein Leistungsdurch schnitt von 2,0 zeigt. Prinzipiell ist es möglich, daß man sowohl im Studium wie auch auf sport lichem Gebiet gute Leistungen vollbringt. . Antwort: Ich fühle mich derzeit gut in Form, und die Bedingungen für den heutigen Wettkampf sind sehr gut. Wenn ich mit dem Einstichkasten gut zu- rechtkomme, dann hoffe ich. zwischen 5,30 und 5,40 m zu springen. Mehr kann ich nach meiner Auffassung heute nicht schaffen. Am Mittwoch werde ich dann in Berlin zum Olympischen Tag an den Start gehen. FDJ-Redaktion: Wir bedanken uns für dieses Ge spräch und wünschen Ihnen viel Erfolg im Studium und in Ihrer weiteren sportlichen Laufbahn. Drei Tage nach diesem Gespräch sprang Wolf gang Nordwig beim Olympischen Tag in Berlin mit 5,45 m neuen Weltrekord. Dazu gratulieren wir ihm recht herzlich.