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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197000008
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1970
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Noch mehr Aufmerksamkeit der Frauenförderung Wir begingen im Jahre des 100. Geburtstages Lenins den Inter nationalen Frauentag zum 60. Mal. Das muß im sozialistischen Wettbe werb Anlaß genug sein, unsere Lei stungen auf dem Gebiet der Förde rung der Frauen und Mädchen gründlich einzuschätzen und die nächsten Aufgaben festzulegen. in der DDR und das Bildungssy stem als Teil desselben geben? Beginnen muß jede unserer Über legungen bei der Auswahl, der För derung und dem Einsatz der Stu dentinnen. Ein Blick auf die Statistik der Forschungsstudenten zum Beispiel zeigt aber, daß wir diese Aufgabe noch nicht genügend erkannt haben. Es ist ja bekannt, daß trotz größter der Anteil von Frauen im wissenschaftlichen Be reich durch Gewinnung von außer halb der Hochschule kaum gestiegen ist. Wir müssen unsere Studentinnen zu Mitarbeiterinnen und die Mitar beiterinnen zu Hochschullehrern qualifizieren, damit wir auf diesem Sektor mit unserer Arbeit voran kommen und die Frau endlich auch für leitende Funktionen im wissen schaftlichen Bereich qualifiziert wird. Dabei geht es, wie bei allen Maß nahmen der Frauenförderung, nicht um ein Nachlassen der gesellschaft lichen oder wissenschaftlichen An forderungen, sondern um echte Hilfe bei der Bewältigung der Probleme während des Studiums, der Aspi rantur oder der Lösung der For schungsaufgabe. Der richtige Ein satz der Frauen und die kluge ver ständnisvolle Zusammenarbeit mit ihnen sind dabei Voraussetzungen, um alle bei den Frauen und Mäd chen vorhandenen schöpferischen Aktivitäten zur Entfaltung zu brin gen und zum Wohle der Frauen selbst und der Gesellschaft zu nut zen. Gleichzeitig ist die Frauenför derung auch ein Kernproblem bei der Entwicklung der sozialistischen. Gemeinschaftsarbeit. Die Mitarbeit im Studentenkollektiv, die Zusam menarbeit im Forschungskollektiv der Sektion — das sind Formen, wo sieh die Entwicklung unserer sozia listischen Menschengemeinschaft im besonderen vollzieht und wo die hier nur teilweise gezeigten Pro bleme am besten gelöst werden können. In • diesen Tagen werden in allen Ich erwähne das besonders des halb, weil wir bei diesen Einschät zungen eben nur von einem Krite- Anstrengungen rium ausgehen können: Wie haben wir die Möglichkeiten genutzt, die uns die sozialistische Gesellschafts ordnung, das entwickelte gesell schaftliche System des Sozialismus Bereichen unserer Hochschule die Diskussionen- über den „Perspektiv plan der Frauenförderung 1971 bis 1975“ durchgeführt. Von den Vor schlägen und Ideen aller Hochschul angehörigen wird in entscheiden dem Maße abhängen, daß mit Hilfe dieser perspektivischen Festlegun gen echte Forschritte bei der Förde rung der werktätigen Frau an unse rer Hochschule erzielt werden. Die Gewerkschaftsleitungen soll ten diese Aussprachen dadurch un terstützen, daß sie von ihrer Sicht aus die bisherigen Erfahrungen und auch die Erfolge, die es auf vielen Gebieten gibt, analysieren und Sorge tragen, daß ausgehend von dem eingangs erwähnten objektiven Kriterium und dem erreichten Stand im jeweiligen Bereich die weiteren Aufgaben festgelegt werden. Wir alle, staatliche Leiter und ge sellschaftliche Organisationen, Hochschullehrer und Mitglieder so zialistischer Kollektive, müssen uns der großen gesellschaftlichen Bedeu tung der Frauen und Mädchen und der daraus abzuleitenden Förderung der Frauen noch stärker bewußt werden. Und . das erfordert: eine klare Perspektive für jede Frau und spezielle und gezielte Maßnahmen für solche Frauen und Mädchen, die sich zum Hochschullehrer oder Lei ter entwickeln werden. Dipl.-rer. pol. E. Müller, Direktor für Kader und Qualifizierung 5.KDT KONGRESS Der 5. Kongreß der Kammer der Technik am 6. und 7. Februar 1970 in Berlin Die kontinuierliche Entwicklung der Wirt schafts- und Wissenschaftspolitik setzt neue Maßstäbe für die Wirksamkeit der KDT als gesellschaftliche Kraft unserer DDR. Der Präsident der KDT erklärte hierzu: „Pionier- und Spitzenleistungen in Wis senschaft, Technik und Ökonomie zur all- seitigen Stärkung der DDR — sie allein werden für ein KDT-Mitglied als Maßstab seiner Arbeit gelten, nur daran wollen wir gemessen sein.“ Diese tiefgreifende Verpflichtung konnte ausgesprochen werden' auf der Grundlage der Entwicklung der KDT im Verlaufe der letzten Jahre. Im Vordergrund stand die umfangreiche Bildungs- und Weiterbil dungsarbeit. Nicht weniger als 2 Millionen Hoch- und Fachschulkader nahmen hieran teil und konnten aus dem vermittelten Wis sen für ihre eigene fachliche Arbeit schöp fen. Auch die freiwillige technische Ge meinschaftsarbeit konnte auf eine noch nie mals zuvor erreichte Stufe angehoben wer den. Die 12. Tagung des Zentralkomitees der SED wies den Wissenschaften den Weg. Die sozialistische Wissenschaftsorganisation ist in den Mittelpunkt der Tätigkeit der KDT zu stellen. „Das Systemdenken zu entwik- keln und die komplexen Zusammenhänge im gesellschaftlichen wie im betrieblichen Reproduktionsprozeß beherrschen zu ler nen“ stehen als vornehmste Aufgaben an. Die Mitglieder der KDT haben sich hierauf gründlich vorzubereiten, um Leistungen zu erringen, die einmal den Weltstand be stimmen sollen. Welche Wege sind zu be schreiten, um das gesteckte hohe Ziel zu erreichen? 1. „Die stetige Weiterentwicklung der schöpferischen Fähigkeiten unserer Mit glieder zur Lösung ihrer Aufgaben durch eine problemorientierte, fachliche und po litisch-ideologische Bildungs- und Erzie hungsarbeit sowie durch die permanente Vermittlung neuester Erkenntnisse aus For schung und Praxis bis zu deren Aneignung. 2. Die Förderung der Initiative unserer Mitglieder bei ihrer aktiven Mitwirkung an der Ausarbeitung der Prognosen, Perspek tiv. und Jahrespläne durch moderne For men der sozialistischen Gemeinschafts arbeit. 3. Die Entfaltung einer konstruktiven Ak tivität der Mitglieder bei der Verwirkli chung der in den Plänen gestellten Schwer punktaufgaben durch ihre Teilnahme am sozialistischen Wettbewerb.“ Die KDT-Arbeit ist so weiterzuentwickeln, daß sie auf prognostische Ziele der Wissen schaft, Technik und Ökonomie ausgerich tet ist. Anläßlich des Empfangs im Staatsrat für das Präsidium der KDT sagte Walter Ul bricht, daß es zum Erreichen der erforder lichen Steigerung der Arbeitsproduktivität darauf ankommt, zu überholen ohne einzu holen, „unabhängig vom gegenwärtigen wis senschaftlich-technischen Höchststand, ge wissermaßen an ihm vorbei, völlig neue Wirk- und Arbeitsprinzipien, neue techno logische Verfahren auszuarbeiten und prak tisch zu beherrschen, die dazu erforderli chen neuen Maschinensysteme und Produk tionsinstrumente zu entwickeln und auf diese Weise einen neuen wissenschaftlich- technischen Höchststand zu bestimmen“. Die KDT-Arbeit in großen Kombinaten, in Großforschungszentren und u. a. auch an Hochschulen sowie an Ingenieurhoch schulen muß mit einem höheren Wir kungsgrad als bisher neu organisiert wer den. Dies betrifft sowohl den Inhalt der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit als auch die Formen und Methoden dieser Gemein schaftsarbeit und schließlich auch den zweckmäßigen Aufbau der Organisation. Somit stehen vor unserer KDT-Hochschul- Organisation neue und große Aufgaben. Von großer Bedeutung für eine effektive Lösung dieser Aufgaben ist die Mitarbeit von Wis- senschaftlern unserer Hochschule in führen den Gremien der KDT. So wirkt Prof. Dr. Budig als Mitglied des Präsidiums der KDT, gleichzeitig ist er Mitglied im Vor stand des Fachverbandes Elektrotechnik der KDT. Prof. Dr. Volmer ist Vorsitzender des Bezirksverbandes Karl-Marx-Stadt der Kammer der Technik. Mit einer effektiveren Arbeit leisten die Mitglieder der Kammer der Technik einen außerordentlich wichtigen Beitrag zur wei teren Stärkung unseres sozialistischen Staa tes in der Klassenauseinandersetzung mit dem Imperialismus. Dr, Richter, 1. Vorsitzender der KDT-Hochschulorganisation Aussprache im britischen Unterhaus zum Schluß der Aussprache den Wunsch, zum Ausdruck, das Bildungswesen in der DDR an Ort und Stelle zu studieren. Auf Einladung der parlamentarischen Gruppe Großbritannien—DDR im briti schen Unterhaus weilte eine Delegation der Freundschaftsgruppe DDR—Großbri tannien in der Volkskammer vom 16. bis 24. November 1969 in Großbritannien. Nachdem schon seit mehr als 10 Jah ren zwischen beiden Gruppen freund schaftliche Beziehungen bestehen und sich in dieser Zeit mehr als 70 britische Un terhausabgeordnete mit der politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Entwicklung in der DDR vertraut machen konnten, war dies der erste offizielle Gegenbesuch von Abgeordneten der Volks kammer. Den wiederholt ausgesprochenen Ein ladungen konnte erst jetzt Folge geleistet werden, da das Foreign Office die Ein reise der Abgeordneten bisher verwehrt hatte. Der Delegation gehörten die Abgeordne ten Prof. Dr. Hermann Budzislawski (Lei ter der Delegation), Prof. Dr. Hella Brock, Lothar Dreher, Prof. Dr. Harry Trumpold und die Mitarbeiterin des Büros der Inter parlamentarischen Gruppe der DDR, Frau Inge Becher, an. Dem überaus freundlichen Empfang der Abgeordnetengruppe auf dem Londoner Flughafen folgte eine Woche voller inter essanter Besuche sowie offizieller und in offizieller Gespräche. Dabei hatten wir Gelegenheit, die bereits bestehenden freundschaftlichen Kontakte mit den bri tischen Parlamentariern zu vertiefen, neue Freunde zu gewinnen und den Standpunkt der DDR zu Fragen der Entwicklung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern darzulegen. Nachdem die britische Presse den Be- such als bemerkenswertes Ereignis in der Entwicklung der 'Beziehungen zwischen Großbritannien und der DDR in vielfälti ger Weise angekündigt hatte, war ver ständlicherweise auch das Interesse der anderen Massenmedien — Rundfunk und Fernsehen — am Auftreten unserer Dele gation außerordentlich groß. Im Fernsehen und im Rundfunk erhiel ten Mitglieder unserer Delegation die Möglichkeit, über das Ziel unseres Besu ches und über unsere Eindrücke zu be richten. Von den Aussprachen, die in Großbri tannien geführt wurden, sollen in diesem Bericht zwei besonders erwähnt werden. In Coventry nahm die Delegation an einem Meeting des Coventry-Komitees für Internationale Zusammenarbeit teil. In der Atmosphäre eines typischen englischen Gasthauses wurde an fünf großen Tischen ausgiebig und zwanglos mit etwa 50 vor wiegend jungen Einwohnern diskutiert. Erfreulich war dabei die Unterstützung des Verfassers durch zwei Studenten der Lancaster-Universität und ihres Lektors für Deutsch. Die Studenten hielten sich vor einiger Zeit für mehrere Monate zu Stu dienzwecken an unserer Hochschule auf. Sie waren der Auffassung, daß die bri tische Bevölkerung durch die Publikations organe nur unzureichend oder nicht wahr heitsgemäß über die Entwicklung und das Leben in der DDR informiert wird. Vor rangig interessierten in der Diskussion Fragen des Bildungswesens und der par lamentarischen Arbeit der DDR-Abgeord neten, die sich ja wesentlich vor der Ar beit der Berufsparlamentarier in Großbri tannien unterscheidet. Eine weitere offizielle Aussprache fand im britischen Unterhaus statt. Aus Anlaß unseres Besuches hatte das Bildungs komitee der Labour Party eine Sitzung im Parlament angesetzt, zu der Hochschul lehrer der Delegation gebeten wurden, den Mitgliedern des Komitees den Aufbau des Bildungswesens in, der DDR zu erläutern. In der sich anschließenden Diskussion wurde sichtbar, welche Zersplitterung vor handen ist. Es gibt keine einheitlichen Lehrpläne. Das Nebeneinander in staat lichen, privaten und konfessionellen Lehr anstalten wirft zusätzliche Probleme auf. Die britischen Parlamentarier brachten Außerdem wurde angeregt, mit dem Aus schuß für Volksbildung der Volkskammer zu Vereinbarungen über einen Erfah- rungs- und Informationsaustausch zu kom men. In den erwähnten Aussprachen spürten wir das Interesse und die Bereitschaft bri tischer Bürger und auch von Abgeordne ten nach einer Verbesserung der Beziehun gen zwischen Großbritannien und der DDR. Nicht zu übersehen war allerdings auch, daß die Haltung und die Politik Bonns gegenüber Großbritannien ein ernsthaftes Hindernis bei der Normalisierung der Be ziehungen zwischen unseren Ländern dar stellt. Am Ende der Entwicklung muß und wird jedoch die völkerrechtliche Anerken nung der DDR durch Großbritannien ste hen, und mehrere britische Abgeordnete vertraten die Meinung, daß Großbritan nien nicht das letzte Land sein darf, das den in Europa geschaffenen Realitäten Rechnung trägt. Eine solche völkerrechtliche Anerken nung ist auch für Großbritannien, insbe sondere im Hinblick auf die wirtschaft lichen Beziehungen, von großer Bedeutung. Prof. Dr.-Ing. habil. H. Trumpold, Abgeordneter der Volkskammer Die Volkskammerdelegation an der Grabstätte von Karl Marx im Highate-Park. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIEIIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlIIIIIIIIIIIIIIIIlIIIIIIIlIliIIIIIIIlIIIIIIIlIIIlIIIIIIIlIlIlIlIllllllIIlllIllllllIllllllllIlllllIHillllllllID Arbeitszeitanalyse ergab wichtige Aussagen Im Zeitraum April bis Mai 1969 wurde an der Sektion Sozialistische Leitungs- und Organisationswissen schaften eine Arbeitszeitanalyse durchgeführt, die zum maßgeblichen Ziel hatte, die Belastung von Hoch schullehrern und wissenschaftlichen Mitarbeitern der Sektion zu ermit teln. Die effektive Gestaltung der Hauptprozesse der Hochschulen — Erziehung und Ausbildung, Weiter bildung sowie Forschung — ist die Voraussetzung zur Verwirklichung der Forderungen der 3. Hochschul reform. Durch den Beschluß des Staatsrates der DDR „Über die Wei terführung der 3. Hochschulreform und die Entwicklung des Hochschul wesens bis 1975“ wurden diese Auf gaben und der Weg zu ihrer Lösung aufgezeigt. Es heißt in dem Beschluß: ».. Es ist erforderlich, an den Universitäten und Hochschulen ef fektivere und modernere Formen und Methoden der Planung und Leitung von Forschung, Ausbildung, Erziehung und Weiterbildung anzu wenden. .. ... Die dem Hochschulwesen ge stellten hohen Aufgaben in For schung, Lehre und Erziehung erfor dern den rationellsten und effektiv sten Einsatz der verfügbaren Mittel und Fonds zur Entwicklung des wis senschaftlichen Potentials...“ Diese Forderungen können nur bewältigt werden durch die effek tive Nutzung des zur Verfügung stehenden Arbeitszeitfonds, durch eine zweckmäßige Verteilung der Arbeitsaufgaben im Sinne der Kon zentration und eine optimale Ge staltung der Arbeitsbedingungen. Ausgangspunkt muß dabei die ra tionelle Gestaltung der Arbeit eines jeden Mitarbeiters der Hochschule sein. Die noch verbreitete Vorstel lung, daß der Begriff „Komplexe so zialistische Rationalisierung“ sich nur auf die materielle Produktion bezieht, muß überwunden werden. Die Rationalisierung geistiger Ar beit setzt die genaue Kenntnis der zu leistenden Arbeitstätigkeiten vor aus. Für derartige Analysen zur Er mittlung des Istzustandes wird das wissenschaftliche Arbeitsstudium als eine Hauptmethode der komple xen sozialistischen Rationalisierung genutzt. Über den Einsatz des Ar beitsstudiums bei der Rationalisie rung geistiger Arbeit liegen jedoch wenig Erfahrungen vor. Die be kannt gewordenen Untersuchungen beschränken sich ausschließlich auf Verwaltungsarbeiten in Industriebe trieben. Das Ziel der Arbeitszeitanalyse in der Sektion Sozialistische Leitungs- und Organisationswissenschaften be stand schwerpunktmäßig in der Lö sung folgender Probleme: Zweckmäßige Verteilung der Ar beitsaufgaben; den Hochschulleh rern und Mitarbeitern der Sektion sollen verstärkt komplexe Aufga bengebiete übertragen werden, um die bisherige Zersplitterung der Kräfte zu überwinden; Ermittlung der Belastung von wis senschaftlichen Mitarbeitern mit Arbeitsaufgaben, die keine wissen schaftlich-schöpferischen Tätigkei ten darstellen, mit dem Ziel, forma lisierbare geistige Arbeit von schöpferischer Arbeit zu trennen. Für diese formalisierbaren Tätigkei ten sind entsprechende Organisa- tionsanweisungen, programmierte Abläufe u. ä. zu erarbeiten, um dar aus später durch Algorithmierung die Voraussetzung zur Anwendung der EDV zu schaffen. Damit werden wir der von Walter Ulbricht auf der 12. Tagung des ZK der SED getrof fenen Feststellungen gerecht, daß die weitergehende Automatisierung formalisierbarer geistiger Prozesse (Anwendung der systematischen Heuristik) die Möglichkeit für die schöpferische Arbeit in einem bis her nicht gekannten Umfang erwei tert; Bestimmung der Verteilung des Arbeitszeitfonds auf die einzelnen Haupt- und Hilfsprozesse. Diese Aussagen sind Voraussetzung für eine exakte Bestimmung des Kader bedarfes. Des weiteren erfordert die auftragsgebundene Forschung eine genaue Kenntnis der Forschungs kapazität für eine reale Planung und Vertragsausarbeitung. Ausgehend von dieser Zielstellung mußte ein Aufnahmeverfahren ent wickelt werden, das mit geringstem Aufwand aussagekräftige Ergeb nisse liefert. Dau war es notwen dig, eine Klassifizierung aller anfal lenden Arbeitsverrichtungen zu. er arbeiten. Der Versuch, diese Klassi fizierung auf das „Zeitgliederungs schema der Produktion" (TGL 2860- 56) und ein daraus abgeleitetes „Zeitgliederungsschema für die Ver waltungsarbeit in der Industrie“ aufzubauen, war nicht möglich auf Grund der vollkommen unterschied lichen Arbeitsaufgaben, die in Lei tungen und Verwaltungsabteilungen von Produktionsbetrieben und an Hochschulen bestehen. Aus den genannten Schemata wurde nur die Einteilung in Zeit für Arbeitsverrichtungen und Verlustzeit übernommen. Es erfolgte eine Un terteilung aller Arbeitsaufgaben in 43 Arbeitsverrichtungen, die unter Zugrundelegung der Haupt- und Hilfsprozesse in Gruppen und Hauptgruppen zusammengefaßt wurden. Die Hauptgruppen sind: Erziehung und Ausbildung; Wei terbildung; Forschung', Leitungstä tigkeit, Wissenschaftsorganisation, organisatorische Arbeiten; gesell schaftliche Tätigkeit; eigene Weiter bildung; gesellschaftliche und fach liche Arbeit außerhalb der Hoch schule. / Die Wahl der Gliederungstiefe hat große Bedeutung für die Aussage fähigkeit der Untersuchungen. Es kam darauf an, die vielfältigen Un terbrechungen der Arbeitsaufgaben durch andere Arbeiten, meist mit technisch-organisatorischem Charak ter, mit zu erfassen. Eine zu feine Klassifizierung erschwert aber so wohl Aufnahme als auch Auswer tung. Für die Analyse erwies sich die Selbstaufnahme nach dem Prinzip des Multimoment - Häufigkeitsver fahrens (einem mathematisch-stati stischen Verfahren) als zweckmä ßig. Die beteiligten Mitarbeiter ha ben über einen Zeitraum von vier Wochen in vorbereitete Aufnahme bögen ihre ausgeführten Arbeitstä tigkeiten stichprobenartig eingetra gen. Durch die Auswertung wurde daraus der prozentuale Anteil der einzelnen Arbeitsverrichtungen und der Verlustzeiten an der Gesamt arbeitszeit ermittelt. Da der Zeit raum von einem Monat jedoch zu kurz ist, um zu repräsentativen Aus sagen zu kommen, ist es zweckmä ßig, die Aufnahme zu wiederholen. Die Ergebnisse brachten zum Aus druck, daß der Anteil an organisa torischen Tätigkeiten das vertret bare Maß übersteigt und daß erheb liche Disproportionen bestehen. Ihren Niederschlag fanden die ge wonnenen Ergebnisse in den Bela stungsanalysen der Sektionen, die von der Stabsgruppe der TH im De zember 1969 veranlaßt wurden. Die abgeleiteten Maßnahmen wie zum Beispiel Formalisierbarkeit geistiger Arbeiten, zweckmäßige Aufgaben- und Funktionsverteilung, Aufstellung von Funktionsplänen, Verteilung von Standardaufgaben finden in der Rationalisierungskon zeption der Sektion .und in den Kampfprogrammen der Gewerk schaftsgruppen der Sektion um den Titel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ ihren Niederschlag. Dadurch ist gewährleistet, daß die Maßnah men wettbewerbswirksam werden. In gemeinsamer Arbeit der Haupt abteilung Rechnungsführung und Statistik der TH Karl-Marx-Stadt und der Sektion Sozialistische Lei tungs- und Organisationswissen schaften werden, aufbauend auf dem erarbeiteten Zeitgliederungsschema, Grundlagen für den Stundennach weis der Mitarbeiter geschaffen. Dieser Stundennachweis stellt die Basis für die Kostenträgerrechnung der TH dar. Damit wird die Ap- beitszeitanalyse in hohem Maße für die ganze Hochschule wirksam. Dipl.-Ing. Naumann, ' Sektion Sozialistische Leitungs- und Organisationswissenschaften
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