Suche löschen...
Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197100000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19710000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19710000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1971
-
- Ausgabe Nr. 1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, Februar 1
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6, März 1
- Ausgabe Nr. 7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, April 1
- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10, Mai 1
- Ausgabe Nr. 11. Juni 1
- Ausgabe Nr. 12, Juni 1
- Ausgabe Nr. 13/14, Juli 1
- Ausgabe Nr. 15, August 1
- Ausgabe Nr. 16, August 1
- Ausgabe Nr. 17, September 1
- Ausgabe Nr. 18/19, September/Oktober 1
- Ausgabe Nr. 20, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 21, November 1
- Ausgabe Nr. 22, November 1
- Ausgabe Nr. 23, Dezember 1
- Ausgabe Nr. 24, Dezember 1
-
Band
Band 1971
-
- Titel
- Hochschulspiegel
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Kämpfen und siegen im Geiste Karl Liebknechts Von Prof. Dr. h. c. Rudolf Lindau Karl Liebknechts Vermächtnis „Trotz alledem! Die Geschlagenen von heute werden die Sieger von morgen sein... Und ob wir dann noch leben werden, wenn es erreicht wird — leben wird unser Programm; es wird die Welt der erlösten Menschheit beherrschen. Trotz alledem!" Genosse Rudol Lindau, der 83jährige Autor dieses Beitrages, ist der einzige noch lebende Teilnehmer der illegalen Reichskonferenz der Gruppe „Internationale“ am 1. Januar 1916 in Berlin. Weitere Teilnehmer dieser Konferenz waren Karl Liebknecht, Franz Mehring, Georg Schumann, Käte Duncker. Hugo Eberlein, Wilhelm Pieck u. a. Karl Liebknecht referierte über die politische und innerparteiliche Lage. Die Gruppe „Internationale* formierte sich zur Spartakusgruppe und gab sich mit den von Rosa Luxem burg entworfenen „Leitsätzen über die Aufgaben der internatio- nalen Sozialdemokratie“ ein Programm. Genosse Rudolf Lindau, der Kampfgefährte Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs, wurde für seine erfolgreiche, über sechsJahrzehnte lange aktive politische, journalistische und pädagogische Tätigkeit mit dem Karl-Marx- Orden und der Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold ausgezeichnet. Karl Liebknechts 100. Geburtstag am 13. August 1971 ist uns Anlaß, des großen Kämpfers gegen den deutschen Militarismus und den im perialistischen Krieg zu gedenken. Dieses ehrende Gedenken verbin den wir, wie uns das Lenin lehrt, mit dem Blick auf die noch un gelösten Aufgaben, mit unserer schöpferischen Tat, den Sozialismus in der DDR und damit in den Län dern der sozialistischen Staatenge meinschaft allseitig zu stärken. Dieser politischen Grundlinie ent sprechen die Beschlüsse des VIII. Parteitages der SED. Karl Liebknecht wurde am 13. August 1871 in Leipzig geboren, als der große Aufschwung des deut schen Kapitalismus und Militarismus begann. Sein Vater, Wilhelm Lieb knecht, Freund und Kampfgefährte von Karl Marx und Friedrich Engels, bat die beiden Begründer des wis senschaftlichen Sozialismus, als Tauf paten zu fungieren. Er verband da mit den Wunsch, „dem jungen So zialdemokraten etwas Geist von eurem Geist einzufiltrieren"’). Karl wuchs heran im Haß gegen die Verfol ger der besten Deutschen zur Zeit des Ausnahmegesetzes, mit dem Bis marck den deutschen Arbeitern den Sozialismus mit Gewalt austreiben wollte. Als der deutsche Imperialis mus sich um die Jahrhundertwende stark genug fühlte und säbelrasselnd nach der Neuverteilung der Welt schrie, als die Epoche der Kriege und Revolution begonnen hatte, trat Karl Liebknecht aktiv in das poli tische Leben ein. Den Militarismus mit der Wurzel ausrotten „Die Demokratisierung Preußens ist nicht nur eine deutsche, sondern eine europäische Frage.“ So sagte Karl Liebknecht zu den französischen Soldaten im Juli 1914 in Paris, als der erste Weltkrieg vor der Tür stand. So hatte die Ge- schichte die Frage gestellt. Von ihrer Beantwortung im Geiste des Fort schritts und im Interesse des deut- chen Volkes hing das Schickai der Nation ab. Die Verspätung bei der Lösung historisch herangereifter Fragen muß immer teuer bezahlt werden. Da die deutsche Bourgeoisie aus Furcht vor dem Proletariat die nationale Eini gung von unten durch das Volk im Kampf mit der Reaktion nicht voll zog, wurde Deutschland vom re aktionären, militärischen Preußen tum auf dem Schlächtfeld des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 gegen das Volk geeinigt. Wilhelm Liebknecht, Karls Vater, hatte nach der Gründung des „Rei ches der Reichen“ im Leipziger Ilochverratsprozeß von 1872 die ge setzmäßige Entwicklungstendenz des vom preußischen Militarismus ge borenen neuen Staates vorausgesagt: „Auf dem Schlachtfeld geboren, das Kind des Staatsstreiches, des Krieges und der Revolution von oben, muß es ruhelos von Staats- zu Staatsstreich, von Krieg zu Krieg eilen und entweder auf dem Schlachtfeld zerbröckeln oder der Revolution von unten erliegen.“ Diese marxistische Voraussage wurde durch den Verlauf der Ge schichte vollkommen bestätigt. immer schwerer auf dem Volk. Die Klassengegensätze und -kämpfe spitzten sich schnell zu, gewaltige Klassenschlachten standen bevor. „Russisch reden“ Der sich verschärfende Kampf zwi schen den beiden Grundrichtungen in der internationalen Arbeiterbewe gung spiegelte diese Lage wider. Die Frage hieß: Anwendung der Prinzipien des Marxismus auf die revolutionären Aufgaben der neuen Epoch e als Vorbereitung auf die Re volution — oder Reformismus? Das letztere bedeutete jedoch Anpassung an die Politik der Bourgeoisie, Revi sion des Marxismus und damit un vermeidliche Spaltung der Arbeiter klasse mit allen ihren Folgen. Karl Liebknecht bekannte sich von vornherein zur linken Strömung in der Arbeiterbewegung. Er fand mit scharfem politischem Instinkt heraus, wo die Hauptgefahr für das Volk drohte und wo das militaristische Regime am meisten verwundbar war. Das Kernstück des halbabsolu ten Machtapparates sah er im Mili tarismus nach innen und außen, den er hartnäckig mit immer neuen Mit teln Und aus neuen Anlässen be kämpfte. Das Strafgesetz vrbot die „Auf reizung zum Klassenhaß“. Der Volks anwalt Karl Liebknecht nutzte jede legale Möglichkeit und geißelte in leidenschaftlichen Reden schonungs los die Ausbeutung, die Polizeiwirt- schäft, die drakonische Klassenjustiz, die Kulturschande, die empörende Volksverachtung des Offizierskorps und der Staatsbürokratie. Die russische Revolution von 1905 begrüßte Karl Liebknecht als Wende punkt für die Geschichte Europas. „Die Freiheit, die für Rußland an bricht, ist aber auch die Freiheit für Preußen, für Sachsen, für Deutsch land .. "3) Karl Liebknecht er kannte bereits, daß sich das revolu tionäre Zentrum des internationalen Klassenkampfes vom Westen nach dem Osten verlagert hatte, und schrieb deshalb: „Die Sohne geht im Osten auf, und vom Osten kommt auch deal deutschen Arbeitern die Befreiung.“ 3 ) „Die russische Revolution ist un sere Sache“, schrieb Karl Liebknecht. Er propagierte ihre Lehren, vor allem den politischen Massenstreik al s mächtige Waffe im Kampf um Volksrechte, insbesondere um die Demokratisierung Preußens, die politische Basis im Militarismus. Die deutschen Arbeiter rief er auf, auch mit der deutschen Reaktion „russisch zu reden“. Bebel: „... auf den ich meine Hoffnung setze“ In die proletarische Jugendbewe gung trüg-Karl Liebknecht den Geist des Antiimperialismus und gab die Losung aus: „Wer die Jugend hat, hat die Armee!“ Daß er die emp findlichste Stelle der herrschenden Klasse getroffen hatte, bewies seine Verurteilung wegen „Hochverrats“. Von der Verbürgerlichung angefres sene Revisionisten zischelten hinter dem Rücken der Massen, Karl Lieb knecht leide an „Blaukoller“. August Bebel aber schrieb ihm in einer von Todesahnungen durchwehten Stunde in den Kerker: „Wir brauchen tüch- tigen Nachwuchs. Leider ist derselbe rar. Du bist der einzige, auf den ich meine Hoffnung setze.“ 4 ) ihn mit seinen ökonomischen und politischen Wurzeln völlig auszu rotten. Der Hauptfeind steht im eigenen Land „Kein Volk kann frei sein, das andere Völker unterdrückt.“ Diese marxistische Wahrheit wurde durch die Geschichte hundertfach bestätigt. Der abenteuerliche Versuch des deutschen Militarismus, sich Europa zu unterwerfen und seine Weltherr schaft zu begründen, richtete sich nicht nur gegen andere Völker, son dern auch gegen das eigene Völk. Mit der verbrecherischen Lüge von der Verteidigung gegen das zari stische Rußland als Akt höchster „vaterländischer“ Pflicht wurde das deutsche Volk betrogen. Der vom Kaiser verkündete Burgfriede zwi schen den Klassen bedeutete nichts anderes als Militärdiktatur, Auf hebung der Volksrechte, ungehemmte Ausbeutung, wütende Verfolgung und Zuchthaus für Kriegsgegner und — nicht zuletzt — Verlängerung des Krieges bis zum Weißbluten. So war es im ersten, so war es in grö ßerem, furchtbarerem Maßstab im zweiten Weltkrieg, so wird es heute von den militaristischen Geschäfts führern des deutschen Imperialis mus schon bei den Kriegsvorberei tungen durchgeführt. „Ehe das Laub von den Bäumen fällt“, sollte nach einem Wort Wilhelms II. der im August 1914 begonnene Krieg sieg reich beendet sein. Er war jedoch nach dem Urteil auch bürgerlicher Historiker bereits im September 1914 mit der Niederlage der militaristi schen Abenteurer faktisch entschie den. Überfall und schneller Sieg waren mißlungen. Alle weiteren „Siege“ änderten nichts daran. Die Zeit arbeitete gegen die wahnsinni gen Eroberer. Sie führten den Krieg nach innen und außen nur fort, weil sie die Niederlage aus Furcht vor dem deutschen Volk nicht eingeste hen wollten. Die Ähnlichkeit mit dem zweiten Weltkrieg zur „Neu ordnung Europas“ und der Welt ist in den Grundzügen trotz der Ver schiedenheiten unverkennbar. Im Lichte der geschichtlichen Tatsachen erscheint heute die heroische Gestalt Karl Liebknechts in ihrer ganzen C roße. Sein „Nein“ hallte über die Welt Nachdem die große Mehrheit der Führer der Sozialdemokratie die Ar beiterklasse und die Nation an den deutschen Imperialismus verraten hätte, nachdem die überraschten, verwirrten und von der Militärdik tatur niedergehaltenen Massen plötz lich ohne Führung waren, fiel die Bergeslast der nationalen und inter nationalen Pflichten auf die Schul tern der grundsatztreuen Sozialisten, an deren Spitze Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Franz Mehring, Clare Zetkin, Wilhelm Pieck u. a. standen. Karl Liebknecht stand unter den Abgeordneten des Reichstages allein, umgeben vom Haß der Mamelucken des Militarismus, vom Verrat und von Feigheit. Sein kühnes Nein gegen die Kriegskredite hallte über die Welt hin, weckte in den Massen aller Länder kriegsgegnerische Energien, enthüllte die lähmende Lüge vpn der „Einmütigkeit aller Deutschen". In der Stunde der schwersten Prü fung sind Worte gegen den Krieg keinen alten Groschen wert, wenn ihnen nicht Taten folgen. Nur die von Lenin geführten Bolschewiki und in Deutschland nur Karl Lieb knecht und die marxistischen Lin ken erfüllten die von der Sozialisti schen Internationale zur Pflicht ge machten Aufgaben. „Spartakus“ „Spartakus“ unterschrieb Karl Liebknecht die illegalen Flugschrif ten, in denen er den falschen Pro pheten des Patriotismus die Maske herunterriß und die Verräter peitschte, die die Sozialdemokratie in eine Heilsarmee der Klassen harmonie verwandelt hatten. „Der Hauptfeind steht im eigenen Land“, rief er im Mai 1915 den Massen in einem Flugblatt zu, über das Lenin schrieb, Liebknecht habe sich die bolschewistische Losung der Ver wandlung des Krieges in den Bürger krieg zu eigen gemacht. Im Reichs- tag nutzte er jede Möglichkeit aus, um über die Köpfe der heulenden Meute der Volksvertreter hinaus die Wahrheit über die Bestialjtäten, über die raffenden Rüstungsmillio näre und Spekulanten zu verkün den. Die Soldaten forderte er von der Tribüne des Preußischen Land tages auf: „Dreht die Gewehre um!“ Und als alle parlamentarischen Mög- lichkeiten erschöpft waren, ging er an der Spitze der Massen auf die Straße mit seinem Ruf: „Nieder mit dem Krieg! Nieder mit der Regie rung!“ Die Militaristen machten ihm den Prozeß. Nie zuvor hatte ein An geklagter so wie Karl Liebknecht die Regierung und die Monokelträger so rücksichtslos angegriffen, ehe sie ihn in das Zuchthaus steckten, aus dem ihn erst die Revolution befreite. Das sozialistische Rußland — Vorbild und Pionier der sozialen Weltrevo lution Mit Freuden und vom ersten Tag an begrüßte Karl Liebknecht die Große Sozialistische Oktoberrevolu tion. Leidenschaftlich bekannte er sich zu Lenin und seinen Genossen. Als die imperialistische Weltreak- tion sich anschickte, die junge So wjetmacht zu erwürgen, schrieb er: „Ich möchte helfen unter Opferung von tausend eigenen Leben — mit helfen zu dem einzigen, was der russischen Revolution und der Welt kann ...“ 6). Karl Liebknecht erkannte die welt historische Bedeutung dessen, was sich in Rußland vollzog. Er schrieb im Mai 1918 — noch im Zuchthaus Luckau eingekerkert —, daß es not tut, „die Dauer des sozialistischen Regimes zu sichern und ihm die Durchführung seiner sozialen Aufga ben zu ermöglichen, damit es als Vorbild und Pionier für das Proleta riat der anderen Länder der sozialen Weltrevolution die Bahn bereiten kann...“ °) Wenige Wochen später, als die re volutionäre Volksbewegung in Deutschland seine Freilassung aus dem Zuchthaus erzwungen hatte, schrieb er am Tage der ersten Wie derkehr der Oktoberrevolution: „Wir grüßen Sowjetrußland am Tage sei nes Triumphes und schwören, alle unsere Kräfte für die Lösung der hi storischen Aufgabe des deutschen Proletariats anzuspannen, für die Vernichtung des deutschen Klassen staates, für die Schaffung der sozia listischen Republik Deutschland.“ 7) Dieses Gelöbnis wurde von der ge einten Arbeiterklasse in der DDR in Ehren erfüllt. Die Errichtung des Sozialismus in der DDR entspricht dem Ziel des Kampfes Karl Liebknechts und ist zugleich die Verwirklichung der ge schichtlichen Lehren des Rngers der Arbeiterklasse und ihrer Ver bündeten gegen Imperialismus, Mili tarismus und Raubkrieg. Die politischen Grundsätze Karl Liebknechts — Erkämpfung und Fe stigung der Macht der Arbeiter klasse und enge Freundschaft und Zusammenarbeit mit dem Lande Le nins und seiner Kommunistischen Partei — sind im Verlaufe zweier Re volutionen in der DDR verwirklicht worden. Der Weg der siegreichen Arbeiter klasse der DDR, die Ergebnisse und Erfahrungen bekräftigen die grund legende historische Lehre: „Das Ver hältnis zur Sowjetunion und zur KPdSU war, ist und bleibt der ent scheidende Prüfstein cür die Treue zum Marxismus-Leninismus, zum proletarischen Internationalismus!“ 8) 1) Institut für Marxismus-Leninis mus beim ZK der SED, Berlin, Zen trales Parteiarchiv, NL 34/103 2) Liebknecht, Karl, Gesammelte Reden und Schriften, Bd. I, S. 131, Berlin 1958 3) „Vorwärts“, 3. 2. 1905 4 ) Globig, Martha, Ein unbekann ter Brief von August Bebel an Karl Liebknecht in: Beiträge zur Ge- schichte der deutschen Arbeiterbewe gung, Sonderheft 1961, S. 255 5) Liebknecht, Karl, a. a. O. Bd. IX, Berlin 1968, S. 563 6) Liebknecht, Karl, Ausgewählte Werke, Reden, Briefe und Aufsätze, Dietz Verlag Berlin, 1952, S. 465 7 ) Liebknecht, Karl, Gesammelte Reden und Schriften, Bd. IX, Ber lin 1968, S. 589 8) Bericht des ZK an den VIII. Parteitag der SED, Berichterstatter: Erich Honecker, Dietz Verlag Ber lin 1971, S. 14 Fritz Heckert über Karl Liebknecht W. I- Lenin am 28. Mai 1917 über Karl Liebknecht „Liebknechts Haltung zum Militarismus und zum imperialistischen Krieg bewirkte, daß ich ein begeisterter Anhänger wurde. Im Dezember 1914 begegnete ich ihm beim Ehepaar Duncker. ... Karl Liebknecht hatte am 2. Dezember 1914.., nein gesagt und mit seiner ganzen Kraft für die Be endigung des Krieges, für den Sturz der imperialistischen Regierung ge wirkt. Die revolutionären deutschen Arbeiter sahen schon deshalb in ihm den Mann, der seine Pflicht als Revolutionär und Internationalist erfüllte. Während der Unterhaltung sprachen wir lange über unsere junge revo lutionäre Bewegung, und ich erzählte Im einzelnen, was in meiner Heimat, im Industriezentrum Chemnitz, vorging.“ Karl und Rosa, Erinnerungen zum 100. Geburtstag von Karl Lieb knecht und Rosa Luxemburg, Dietz Verlag Berlin 1971, S. 118 Karl Liebknecht zu den Schikanen der kaiserlichen / Polizeibeamten „Ich darf wohl verraten, daß so gar nichts in der Jugendbewegung einen so frischen, fröhlichen Mut geschaffen hat als gerade der Kampf gegen die Polizei. Es ist so kurzsichtig wie möglich von ihnen, daß sie sich einbilden, eine Jugend, die kampffreudig und begeistert ist für ein Ideal,... unterdrücken zu können. Das Gegenteil wird der Erfolg ihrer Tätigkeit sein.“ Liebknecht, Karl, Gesammelte Reden und Schriften, Bd. II, Berlin 1960, S. 85 „ ... Die dritte Strömung sind die wirklichen Internationalisten ... Ihr wichtigstes Unterscheidungsmerkmal: der völlige Bruch sowohl mit dem Sozialchauvinismus als auch mit dem .Zentrum*, der rückhaltlose revolu tionäre Kampf gegen die eigene imperialistische Regierung und die eigene imperialistische Bourgeoisie. Ihr Prinzip: ,Der Hauptfeind steht im eigenen Land.* Die bedeutendsten Vertreter dieser Strömung: in Deutschland die Spartakusgruppe oder Gruppe Internationale, der Karl Liebknecht angehört. Karl Liebknecht ist der berühmteste Repräsentant dieser Strömung und der neuen, wirklichen proletarischen Internationale.“ Lenin, W. I., Werke, Bd. 24, Dietz Verlag Berlin 1959, S. 63 Karl Liebknecht über den Militarismus „Der Militarismus ist aber nicht nur Wehr und Waffe gegen den äuße ren Feind, seiner harrt eine zweite Aufgabe, die mit der schärferen Zu spitzung der Klassengegensätze und mit dem Anwachsen des proletari schen Klassenbewußtseins immer näher in den Vordergrund rückt, die äußere Form des Militarismus und seinen inneren Charakter mehr und mehr bestimmend: die Aufgabe des Schutzes der herrschenden Gesell- schaftsordnung, einer Stütze des Kapitalismus und aller Reaktion gegen über dem Befreiungskampf der Arbeiterklasse.“ Liebknecht, Karl, Gesammelte Reden und Schriften, Bd. I, Berlin 1958, Seite 276 IIIIIIIIIIIHIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIillllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIilllllllllll^ Lenin: „Imperialismus ist Reaktion auf der ganzen Linie.“ In Deutschland mehr als irgendwo. In Deutschland herrschte der milita risierte Block der Junker, der Groß industriellen und der Banken, not dürftig verhüllt durch Parlamente ohne entscheidende Rechte. Es roch nach Pulver in Europa und in der ganzen Welt. Imperialistische Kon flikte, mörderische Kolonialkriege, Kriege zwischen den imperialisti schen Konkurrenten, wie der Rus sisch-Japanische Krieg, kündigten den Weltkrieg an. Der deutsche Im perialismus hatte überall die Hände im Spiel und brachte die Völker mit räuberischen Vorstößen mehrmals an den Rand des Weltkrieges. Das vom deutschen Militarismus begon nene wahnsinnige Wettrüsten lastete Kurz vor dem Weltkrieg deckte Karl Liebknecht im Reichstag auf, daß die Rüstungskapitalisten, um neue Millionen für Rüstungsaufträge zu raffen, in der käuflichen in- und ausländischen Presse mit Schwindel meldungen zum Krieg hetzten — wie sie es heute noch tun. Er entlarvte die Staatsmacht als eine große Un ternehmerorganisation und erbrachte den dokumentarischen Beweis, daß der Kanonenkönig Krupp sich nicht nur Generale für seine Verwaltung kaufte, sondern auch Offiziere als Spione bezahlte, die ihm den Inhalt der Geheimschränke des General stabes lieferten. Wenn der Militaris mus als Todfeind des Volkes wirk sam bekämpft werden sollte, mußte er aus allen Rohren beschossen wer den, mußte das Volk in breiter Front gegen ihn marschieren, um Besuch aus der Syrischen Arabischen Republik Vom 11. Juni bis 14. Juli 1971 weilte Herr Prof, Maghout von der Universität Aleppo an Unserer Hoch schule. Er war in dieser Zeit als Gastprofessor am Lehrbereich Ope rationsforschung der Sektion Mathe matik tätig und hielt Vorlesungen über die Anwendung der Boolschen Algebra in der Graphentheorie vor Studenten der Fachrichtung Mathe matik. Die Vorlesungen, die zum größten Teil in deutscher Sprache gehalten wurden, waren gut ver ständlich und stellten für alle Zu hörer eine Bereicherung ihres Wis sens dar. Der Vortragende, der durch seine Veröffentlichungen internatio nal bekannt ist, vertritt eine inter ¬ essante vielversprechende Entwick lungsrichtung in der modernen Gra phentheorie. Außerdem hielt Prof. Maghout zwei Vorträge vor Ange hörigen der Sektion Mathematik, und zwar über ein mehrstufiges Transportproblem und über die An wendung der Boolschen Algebra auf den Zusammenhang eines Graphen. Eine eintägige Vortragsreise zur TH Ilmenau, wo sieh ein Zentrum der graphentheoretischen Forschung in der DDR befindet, und eine Infor- mationsfahrt zur Bergakademie Freiberg bildeten den Abschluß des Aufenthaltes. Dr. W. Schöne, Sektion Mathematik Beratung mit wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen geplant Für den Oktober 1971 plant der Frauenausschuß der TH eine gemein same Beratung mit allen wissen schaftlichen Mitarbeiterinnen der Technischen Hochschule über die sich speziell In ihrem Bereich aus den Beschlüssen des VIII. Parteitages der SED ergebenden Aufgaben und praktischen Schlußfolgerungen. Der Frauenausschuß bittet die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen, sich schon heute auf diese Beratung vorzubereiten und gegebenenfalls vorher ihre Überlegungen der Vor sitzenden des Frauenausschusses, Kollegin Inge Ebert, Sektion Mar ¬ xismus-Leninismus, mitzuteilen, da mit die erste Frauenversammlung dieser Art bereits zu konkreten Er gebnissen führen kann. Als Schwerpunkte der Aussprache sieht der Frauenausschuß u. a. Pro bleme der Forschungsstudentinnen (Hilfe bei der Vorbereitung auf das Forschungsstudium, Betreuung) und Probleme der eigenen wissenschaft lichen Weiterbildung. „Hochschulspiegel" Seite 5
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)