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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1971
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- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
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Den Freund lieben - den Feind hassen Die Herausbildung eines sozialistischen Wehrmotivs als ein wesentlicher Bestandteil der klassenmäßigen Erziehung In der Entschließung des IX. Parlaments der FDJ wird die Verantwor tung der Jugend für die sozialistische Wehrerziehung mit den Worten ge- kennzeichnet: „klassenmäßige Motive für die Verteidigung des sozialistischen Vater landes und der sozialistischen Staatengemeinschaft herauszubilden“. 3) L. Breshnew begründete auf dem XXIV. Parteitag der KPdSU die Not wendigkeit der Stärkung der Verteidigungsbereitschaft und hob in seinem Referat die persönlichkeitsbildende Funktion der Wehrerziehung hervor, indem er sagte: „Genossen, alles, was das Volk geschaffen hat, muß zuverlässig ge schützt werden. Den Sowjetstaat stärken, heißt auch seine Streitkräfte stär ken und die Verteidigungsbereitschaft unserer Heimat allseitig steigern. Und solange wir in einer unruhigen Welt leben, bleibt das eine der wich tigsten Aufgaben. Die Sowjetarmee ist ein Teil unseres Volkes, der mit ihm ein Leben lebt. Der Wehrdienst ist bei uns nicht nur eine Schule der militärischen Meisterschaft, er ist auch eine gute Schule der ideologischen und physischen Stärkung, der Disziplin und erganisiertheit." 2) Seine Aussagen haben auch Gültigkeit für unseren Staat, für unsere Ju gend. Was aber bewegt mich zu meinen Ausführungen? Während der mili tärischen Ausbildung unserer Studenten im Rahmen des Zehnstundenpro gramms sowie anhand zahlreicher Diskussionen in Einzelgesprächen und in Lehrveranstaltungen zeigten sich immer wieder Unklarheiten bei der Herausbildung sozialistischer Wehrmotive, d. h. beim Erkennen und be sonders beim Anerkennen eines wissenschaftlich fundierten und vom Standpunkt der Arbeiterklasse aus geprägten Freund-Feind-Bildes. Ohne diese ideologische Klarheit gibt es trotz aller physischen Wehrertüchtigung keine feste Klassenposition zu dieser Frage. Damit kann auch die zen trale Funktion des sozialistischen Bewußtseins, können die ideologischen Grundüberzeugungen für die Steuerung md Regulation des Verhaltens nicht voll wirksam werden. Freund-Feind-Bild, eine dialektitche Einheit Des Freund-Bild ist bei unseren Studenten relativ gut ausgeprägt und stabilisiert. Es äußert sich vor allem in der Liebe zur Arbeiterklasse und ihrer Partei, in der Liebe zu unserer DDR, im Freundschaftsverhältnis zur Sowjetunion und in der Bereitschaft zur Verteidigung der Errungenschaf ten des Sozialismus, um nur einige Seiten des sozialistischen Wehrbewußt seins zu nennen. Die Formulierung „Haß auf den Imperialismus“ löst be reits Diskussionen aus. In der Befürwortung und persönlichen Identifika tion mit der These „Der Bundeswehrsoldat ist mein Feind, deshalb hasse ich ihn“ gibt es noch Einwände, Vorbehalte und Gegenargumente. Aber ge rade diese zweite Seite in der Herausbildung des sozialistischen Wehr bewußtseins, nämlich die Herausbildung des Freund-Feind-Bildes als dia lektische Einheit, bedarf der ideologischen Klarheit, ist es doch ein wesent licher Bestandteil der Klassenmoral unserer Gesellschaft. Sogar von Mit arbeitern wurde vereinzelt die Frage gestellt, ob die These in solcher Ge richtetheit formuliert werden muß. Unser Minister für Nationale Verteidi gung, Armeegeneral Heinz Hoffmann, sagte im Zusammenhang mit der körperlichen Wehrertüchtigung: „Aber verlangt der zuverlässige Schutz unseres Vaterlandes vom jun gen Menschen und künftigen Soldaten nicht weit mehr? ... Fordert er nicht, den Imperialismus nicht schlechthin als System abzulehnen und zu hassen, sondern diesen Haß vor allem gegen all jene zu richten, die unter der Befehlsgewalt imperialistischer Generale und Offziere zum Angriff bereitstehen?“ 3) Die Antwort auf diese Fragestellung findet ihre Konkretisierung in der obengenannten These. Außerdem ist es für stabile ideologische Grund- Überzeugungen charakteristisch, daß sie als persönlich bedeutsame Normen des Verhaltens und Handelns in politischen Anforderungssituationen ge- piehtet, d. h. auf nih konkretes Objekt bezogensein müssen. In dem Argument von Studenten „Wir sind ein humanistischer Staat. Eine Erziehung zum Haß halte ich daher nicht für richtig“ versteckt sich ebenfalls eine ungefestigte Klassenposition. Wunschdenken ist immer subjektivistisch, so auch eine Vereinseitigung in der Erziehung, nämlich eine ausschließliche Erziehung zur Liebe (... zur DDR, zur Arbeiterklasse, zur Sowjetunion, zu allen friedliebenden Menschen usw). Eine solche Denkweise ist undialektisch. Liebe und Haß, Freund und Feind sind zwar auf jeden Fall Gegensatzpaare, wobei jedoch in der sozialistischen Erzie hung die Polarität in der Erziehung zur Liebe und der Erziehung zum Haß als Einheit gesehen werden muß. Allerdings ergibt sich diese not wendige Einheit in der Erziehung nicht „von sich aus“ als eine dialek tische Einheit. Das dialektische Grundgesetz von der Einheit und dem Kampf der Ge gensätze weist im besonderen auf einen möglichen Widerspruch bei dia lektischen Gegensatzpaaren hin. Jede Vereinseitigung oder Verabsolvie- rung eines Aspektes der beider Erziehungsseiten ist unwissenschaftlich und widerspricht dem Anliegen der klassenmäßigen Erziehung. So führt eine Vereinseitigung der Erziehung zur Liebe unweigerlich zur ideologi schen Position des Pazifismus. Er ist trotz eines humanitären Anstriches dem Wesen nach antikommunistisch, führt zur Ablenkung vom Klassen kampf, leistet somit dem unmenschlichen System des Imperialismus Hilfe stellung. Nur der Vollständigkeit halber sei genannt, daß die bloße Er ziehung zum Haß als mögliche zweite Form der Vereinseitigung, als direk ter Gegensatz zur Erziehung zur Liebe, nicht diskussionswürdig ist. Ein mal steht dieses Problem nicht zur Diskussion, und zum anderen ist die ser Erziehungsaspekt so offensichtlich gegen das Menschsein gerichtet, daß sich dessen zur Zeit nicht einmal der Klassenfeind bedient (im Gegensatz zur faschistischen Erziehung im Hitlerdeutschland). Mithin kann unsere sozialistische Erziehungsmission nur dann als erfüllt angesehen werden, wenn wir es verstehen, die Erziehung zur Liebe zum Frieden, zur DDR usf. in der dialektischen Einheit mit der Erziehung zum Haß auf die Kriegstreiber, auf das menschenfeindliche System des Imperialismus zu realisieren. Die Aggressionskriege der Imperialisten, die Ereignisse in Viet nam, im arabischen Raum und anderswo, zeugen von der Unmenschlich keit des Imperialismus. Eine solch unmenschliche Ordnung verdient den ganzen Haß aus tiefer Liebe zum Menschen. Dem obengenannten Grund gesetz der Dialektik zufolge kommt ein fester marxistisch-leninistischer Klassenstandpunkt als Triebkraft der Persönlichkeit, als sozialistisches Wehrmotiv einzig und allein in der dialektischen Einheit von Liebe zum Frieden sowie zu unseren Klassenbrüdern und Haß auf die Kriegstreiber, auf unsere Klassenfeinde zum Ausdruck. Manipulierung im imperialistischen Staat In dem Argument „Haß ist ein unschönes Wort. Es stößt die Menschen ab. Es ist psychologisch unklug, dieses Wort in der Erziehung zu gebrau chen“ steckt nur ein Körnchen Wahrheit, jedoch ein ganzer Sack voller ideologischer Unklarheiten. Wahr ist. daß dieses oder jenes Wort histo risch bedingt einen „guten“ oder „schlechten“ Klang hat. Diese Tatsache wird vom Klassengegner, und zwar in raffinierter Weise und psychologisch geschickt, eingesetzt zur Manipulierung der Menschen. Besonders richtet sich diese Taktik des Klassenfeindes auf unsere Jugend, will deren politische Unerfahrenheit ausnutzen. Aber Worte wie „Frei heit“, „Menschenwürde“, „Friedensliebe“ u. v. a. sind zwar Begriffe von „gutem“ Klang, im Imperialismus jedoch und im Munde Brandts nur hohle Phrasen, die nicht die objektiven realen gesellschaftlichen Verhält nisse im Imperialismus widerspiegeln. So gebrauchte und gebraucht der Klassenfeind das durch den Hitlerfaschismus in Verruf geratene Wort „Diktatur“, um unsere Arbeiter-un'd-Bauern-Macht als Diktatur des Pro letariats zu diffamieren und mit der dem Wesen nach völlig antagonisti schen Form der Diktatur im Imperialismus auf eine Stufe zu stellen und damit die eigene Ausbeuterordnung zu leugnen. Wie wir es durch unsere wissenschaftliche und parteiliche Erziehung erreicht haben, den Begriff „Diktatur des Proletariats“ als Ausdruck der höchsten Form der Demo kratie und der Menschlichkeit mit Stolz und Achtung zu gebrauchen, eben so werden unsere Studenten auf der Grundlage marxistisch-leninistischer Erkenntnisse als Ausdruck der Einheit von Denken und Fühlen den Be griff des Hasses gegenüber unseren Klassenfeinden mit Leidenschaft und innerem Überzeugtsein anwenden lernen. Die Erscheinung, daß einige Stu denten zwar als richtig anerkennen „Die westdeutsche Bundeswehr ist ein Feind des deutschen Volkes, deshalb hasse ich sie“, die These „Der Bun deswehrsoldat ist mein Feind ..." hingegen ablehnen, ist Zeugnis man gelnder Logik in ihrem Denken. Denn gilt die Prämisse „Die Bundeswehr hasse ich“ als wahr und des weiteren „In der Bundeswehr sind Soldaten“, so gilt auch der Schluß aus diesen beiden Voraussetzungen „Den Bundes wehrsoldaten hasse ich“ als wahr. Das ist die zwingende Konsequenz der Logik des Denkens, eine Seite der Wissenschaftlichkeit. Auch in dem von den Studenten gebrauchten Einwand „Der Bundes wehrsoldat ist durch das Wehrpflichtgesetz zum Dienst in der westdeut schen Armee gezwungen. Somit ist er doch nicht unbedingt mein Feind, sondern als Arbeiter sogar mein Klassenbruder", bleiben mehrere Aspekte der Wissenschaftlichkeit und Parteilichkeit unbeachtet. Eine unveräußerliche marxistisch-leninistische Grundposition ist die Lehre vom Staat als Machtmittel der jeweils herrschenden Klasse. Auch die Armee ist Bestandteil der Staatsmacht, die westdeutsche Armee so mit Machtmittel unseres Klassenfeindes, des westdeutschen Imperialis mus. Wissenschaftliche Erkenntnisse sind dem Wesen nach objektiver Na tur. Sie sind wahr, und zwar unabhängig vom Wissen, vom Wollen, von der Anerkennung des einzelnen. Wenn der Imperialismus als Klassenfeind unseren ganzen Haß verdient, dann auch sein Staat, dann auch seine Armee als ein Machtmittel dieses Staates, dann auch der einzelne Bundeswehr- Soldat als Söldner des Imperialismus. Die Dialektik von Objektivem und Subjektivem wird eben besonders in der konkreten Person des Soldaten sichtbar. Die soziale Herkunft ist kein Alibi für Freund oder Feind. Nur anhand der Einschätzung seiner objektiven Stellung im jeweiligen sozia len System ist eine parteiliche Wertung möglich. Die marxistische Staats theorie kann heute in aller Welt studiert werden. „Der Bundeswehrsoldat könnte doch mein Klassenbruder sein und ver dient somit keinen Haß“ ist als Einwand nicht haltbar. Die Geschichte der jüngsten Vergangenheit, so der Kampf der Inter nationalen Brigaden in Spanien, der Widerstandskampf während des Fa schismus — der übrigens Menschen unterschiedlicher sozialer Herkunft ver einigte —, das Wirken der Soldaten und Offiziere im NKFD während des zweiten Weltkrieges und andere Beispiele, aber auch unsere Kommuni kationsmittel bieten genügend Möglichkeiten, die richtige Seite im gesell schaftlichen Fortsdiritt zu erkennen und zu finden und als Arbeiter in West- deutschland eine revolutionäre Klassenposition einzunehmen. Die lüge von den innerdeutschen Gemeinsamkeiten Die soeben geführte Argumentation gilt im grundsätzlichen auch für die Bemerkungen einzelner Studenten, „der Bundeswehrsoldat kann mein Onkel, mein Bruder, sogar mein Vater sein“. Diese subjektiven Momente ändern hichts am bereits charakterisierten Wesen des Bundeswehrsolda- ten. Man sollte auch nicht die Augen davor verschließen, daß ebensowenig wie die soziale Herkunft das Verwandschaftsverhältnis ein Objektives und wesentliches Kriterium für das Freund-Feind-Verhältnis sein kann. Ich erinnere an die Machtkämpfe unter „Blutsbrüdern“ großer Fürsten- und Königsgeschlechter, die in erster Linie Ausdruck unterschiedlicher Klassen interessen waren. Ich verweise auf die unterschiedliche Klassenposition mancher Bruderpaare während des Faschismus. Ich erinnere an die Hal tung der drei Prinzen in Südostasien, von denen nur der eine auf der Seite der Volksbefreiungsbewegung kämpft. Ich erinnere sogar an die grie chische Mythologie, wo Gatten- und Brudermord aus Machtgier nichts Sel tenes ist, sowie an Kain, eine biblische Gestalt des Christentums, der sei nen Bruder Abel aus Habgier umbrachte. Solche Mythen widerspiegeln in der ihnen eigenen Weise gesellschaftliche Zustände und Anschauungen ihrer Zeit. Der Einwand vom Bundeswehrsoldaten als Verwandtem ist somit keinen Pfifferling wert und verrät ebenso wie das Argument „Die Bundeswehrsoldaten sind doch auch Deutsche“ einen ungefestigten Klas senstandpunkt. Gerade der westdeutsche Klassenfeind, besonders der Re gierungschef der Bundesrepublik, Willy Brandt, strapaziert als Vorreiter des Staatsmonopolismus gern das Wort von der „deutschen Gemeinsam keit“, von „innerdeutschen Beziehungen“, nicht nur als Ausdruck des westdeutschen Revanchismus und der Alleinvertretungsanmaßung, sondern auch zur Irreführung Leichtgläubiger. Wie unsinnig die Motivation „Das drüben sind auch Deutsche“ für die Herausbildung eines sozialistischen Freund-Feind-Bildes ist, mögen folgende Ergebnisse aus repräsentativen demoskopischen Umfragen in Westdeutschland belegen. 5) — Mehr als 80 Prozent der westdeutschen Soldaten und Offiziere sind be2 reit, die DDR mit Waffengewalt zu überfallen. — Mehr als 50 Prozent der Bundeswehrsoldaten bezeichnen die Hitlersol- daten als die besten Soldaten der Welt. — 86 Prozent der Offiziere der Heeresoffiziersschule II in Hamburg fordern die Erhöhung des imperialistischen Kernwaffendepots. — Von 1800 befragten Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Jahren lehnen 62,5 Prozent ab, daß „Polen ein Recht auf Ostdeutschland“ hat, betrach ten 93 Prozent Westberlin als Teil der BRD und stimmen lediglich 30 Prozent einer militärischen Abrüstung zu. Wer angesichts solcher Ergebnisse der Meinungsmanipulation noch vor „deutschen Gemeinsamkeiten“ zu sprechen wagt, hat die Friedensmission der Arbeiterklasse nicht begriffen, die sich aus ihrer historischen Rolle er gibt. Somit zeigt sich auch bei einem Studenten in seinem Freund-Feind- Bild seine Klassenmoral. Wenn wir von allen Studenten eine klare Stel lungnahme. eine parteiliche Haltung zur Wehrpolitik unserer sozialisti schen Staatengemeinschaft, ein wissenschaftlich fundiertes sozialistisches Wehrmotiv fordern, so auch deshalb, weil uns in den 70er Jahren auf west deutschem Boden ein Gegner gegenübersteht, der auf alle Arten von Ag gressionshandlungen materiell-technisch und auch ideologisch vorbereitet ist. In dieser Hinsicht hat der VIII. Parteitag unserer SED uns neue Ziele und Aufgaben gestellt und jedem einzelnen für die weitere Festigung der sozialistischen Staatengemeinschaft und ihren zuverlässigen militärischen Schutz eine große Verantwortung übertragen. Ein richtiges, ein sozialisti sches Freund-Feind-Bild ist ein echtes' Kriterium für die Reife und für den marxistisch-leninistischen Klassenstandpunkt eines jeden Studenten. Horst Albrecht, Sektion Erziehungswissenschaften und Fremdsprachen Quellennachweis: 1) Entschließung des IX. Parlaments der Freien Deutschen Jugend — Die Auf gaben der Freien Deutschen Jugend bei der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in unserem Vaterland — der DDR. In: „Junge Welt“ vom 2. Juni 1971, Seite 5. 2) Leonid I. Breshnew: Rechenschaftsbericht des Zentralkomitees der KPdSU; In: „Neues Deutschland“ vom 1. April 1971, Seite 5. 3) Hoffmann, Heinz: Zu Problemen der sozialistischen Wehrpolitik und Wehr erziehung. In: „Deutsche Lehrerzeitung“, 20/71, Seite 10. 4) Vergleiche „Junge Welt" vom 3. Juni 1971, Seite 4, 5) Nach Hoffmann, a. a. O., Seite 10. lllllllillllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllHlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllilllllillllllllllllllllllllllHillllillllllllllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlillllIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII SATUT25 JEDERZEITGEFECHTSBEREIT Am 7. Juni 1971 führte der Lehr bereich Polytechnik der Sektion Er ziehungswissenschaften und Fremd sprachen eine militärpolitische Ver anstaltung durch, zu der auch Ange hörige der Sektion Informations technik und anderer Lehrbereiche der Sektion Erziehungswissenschaf ten und Fremdsprachen begrüßt werden konnten. In dieser Veranstaltung zur Aus wertung der Dokumente des XXIV. Parteitages wurde von den Worten Leonid I, Breshnews in sei nem Rechenschaftsbericht ausgegan gen. Er sagte u. a.: „Die Versuche des Imperialismus, den Verlauf der- Geschichte in sei nem Interesse zu beeinflussen, sind zum Scheitern verurteilt. Daran zweifeln wir nicht. Jedoch wissen wir Kommunisten gut. daß es keine Hochschulspiegel Seite 4 Sozialistische Wehrerziehung geht jeden an! Selbstzufried nheit und Passivität geben darf. Den Kämpfern gegen das kapitalistische Joch steht das letzte, aber mächtigste von allen bis her exister ten Ausbeutersystemen gegenüber. Deshalb liegt vor uns noch ein schwieriger und langwieri ger Kampf.“ Für uns kommt es dar auf an, diese Einschätzung nicht nur zu zitieren und zu interpretieren, sondern konkrete Schlußfolgerungen für die praktische Arbeit zu ziehen, alle Hochschullehrer und Mitarbei ter für diese verantwortungsvollen Aufgaben auf dem Gebiet der sozia listischen Wehrerziehung zu befähi gen. Dazu ist es u. a. notwendig, den Ablauf des 10-Stunden-Programma im Studienjahr 1970/71 kritisch zu analysieren und Schlußfolgerungen für das folgende Studienjahr zu zie hen. Die FDJ-Grundorganisationslei- tungen sollten besser als bisher mit den Arbeitsgruppen für soziali stische Wehrerziehung der Sektionen zusammenarbeiten. In jedem Kampfprogramm zur Erringung des Titels „Sozialistisches Studentenkollektiv“ müssen Veran staltungen auf wehrpolitischem und wehrsportlichem Gebiet enthalten sein. Im einleitenden Referat des Ge nossen Zejbrdlich von de - Militäri schen Abteilung VI über die Ent wicklung der NVA zu einer schlag kräftigen modernen ■ Armee und die sich daraus für uns als Erzieher er- gebenden Aufgaben wurde ausge gangen von der Einschätzung des internationalen Kräfteverhältnisses in den Dokumenten der Beratung der kommunistischen und Arbeiter parteien und des XXIV, Parteitages der KPdSU. Sehr interessant für die Anwesen den waren de exakten Darlegungen über das Wesen, die Ziele und Auf gaben der sozialistischen Militär- doktrin. Es wurden aber auch solche Fra- Das System der Landesverteidi gung, in das alle Bereiche des ge sellschaftlichen Lebens einbezogen sind, stellt an die gesamte Bevölke rung hohe Anforderungen. Das gilt auch für unsere Studenten, die ein mal als Soldat bzw. als Kader reserve der Landesverteidigung ver antwortlich auf verschiedenen Füh rungsebenen tätig werden können. Vier Wochen militärische Ausbil dung bzw. Ausbildung in einem Lehrgang der Zivilverteidigung sind dafür nicht ausreichend. Die Befähi gung zur Landesverteidigung ist ein dynamischer Prozeß und erfordert eine entsprechende Vorbereitung. Ein wesentliches Mittel ist der Studentensport auf allen Ebenen. gen konkret angesprochen, wie zum Beispiel die Bereitschaft der Mit arbeiter und Hochschullehrer, ihren Beitrag zur Stärkung unserer DDR auch auf dem Gebiet der sozialisti schen Wehrerziehung zu leisten. Höhepunkt der Veranstaltung war der Film „Waffenbrüderschaft“. Hier wurde gezeigt, daß die Einheit aller beteiligten Armeen von sieben sozia listischen Staaten in der Lage ist, den Sozialismus gegen jeden Feind zu verteidigen und diesen auf seinem eigenen Territorium vernichtend zu schlagen. Qualitative und quantitative Verbes serung der physischen Befähigung ■ist die Forderung; ihr Rechnung zu tragen, muß zum Anliegen aller werden und in verschiedensten Be reichen des Studentensports seinen Ausdruck finden. Das bedeutet be wußtes Ringen um eine höhere Lei stungsfähigkeit, abgewandelte An forderungen in den Wahlsportarten, Durchführung sportspezifischer Pro gramme mit wehrsportlichem Cha rakter wie militärische Mehrkämpfe, wehrsportliche Übungen, Selbstver teidigung und Ausdauertraining. In Gesprächen mit Studierenden wird zwar immer wieder Interesse geäußert, allerdings ist der aktive Handlungsvollzug unbefriedigend. Überprüfungen im Aüsbildungsjahr Die gezeigten militärischen Höchstleistungen und vor allem die Einsatzbereitschaft aller am Manö ver beteiligten Truppen war für alle Zuschauer ein Erlebnis. Im Anschluß an den Film beant worteten Genosse Major Zejbrdlich und Genosse Major Küster noch Fragen zum Film und zum Referat. Die Teilnehmer dieser Veranstal tung erhielten viele wertvolle An regungen und Informationen für ihre verantwortungsvolle Arbeit in Erziehung und Ausbildung. Mit dem Film wurde auch demon ¬ striert, wie sozialistische Wehrerzie hung emotional wirkungsvoll gestal tet werden kann. Wir empfehlen allen Sektionen; Lehrbereichen und FDJ-Gruppen, diese guten Erfahrungen zu verall gemeinern und zu nutzen, um auch auf dem Gebiet der sozialistischen Wehrerziehung alle zu erreichen, jeden zu gewinnen und keinen zu rückzulassen. P. Raabe Sektion Erziehungswissenschaften und Fremdsprachen Leistungsfähigkeit weiter erhöhen 1970/71 ergaben z. B., daß 46 Prozent nicht die Norm des 1000-m-Laufes erreichten, 49 Prozent nicht die Norm der Klimmzüge u. ä. Das heißt, daß von einem gesicherten Leistungsvermögen noch nicht die Rede sein kann. Der Notwendigkeit der sozialisti schen Landesverteidigung Rechnung tragend, wird daher mit Beginn des Studienjahres 1971/72 ein neues Rah menlehrprogramm für den Studen tensport eingeführt. Das wird so wohl eine Wandlung der allgemei nen Grundausbildung, der sport spezifischen Ausbildung als auch der Aufgaben der Körpererzieher zur Folge haben. Die Aufgaben im Hochschulsport werden sich dabei der umfassenden Zielstellung anpas sen und vorrangig die Einheit von sportlicher und wehrsportlicher Ausbildung zum Erreichen einer ho hen physischen Leistungsfähigkeit anstreben. Aber auch jetzt gilt es, alle Mög lichkeiten zu nutzen, den Schritt zur Umsetzung der neu gesteckten Ziele zu tun. Aktive Teilnahme an den sportlichen Maßnahmen, Teilnahme an wehrsportlichen Mehrkämpfen und die Betätigung im Freizeitsport sind nur einige Möglichkeiten, um das persönliche Leistungsvermögen zum Nutzen der Gesellschaft zu er halten und zu erhöhen und damit einen Beitrag zur sozialistischen Landesverteidigung zu leisten. Major Thormeyer
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