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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1972
- Erscheinungsdatum
- 1972
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197200002
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19720000
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1972
-
- Ausgabe Nr. 1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, Februar -
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6, März 1
- Ausgabe Nr. 7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, April 1
- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10, Mai 1
- Ausgabe Nr. 11, Juni 1
- Ausgabe Nr. 12, Juni 1
- Ausgabe Nr. 13, Juli 1
- Ausgabe Nr. 14, Juli 1
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- Ausgabe Nr. 16, August 1
- Ausgabe Nr. 17, September 1
- Ausgabe Nr. 18, September 1
- Ausgabe Nr. 19, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 20, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 21, November 1
- Ausgabe Nr. 22, November 1
- Ausgabe Nr. 23, Dezember 1
- Ausgabe Nr. 24, Dezember 1
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Band
Band 1972
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- Hochschulspiegel
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Unser Ziel: die allseitig entwickelte sozialistische Persönlichkeit Mitgliederversammlung der APO Rektorat/Direktorate im Zeichen der 6. ZK-Tagung Im Mittelpunkt der APO-Ver- Sammlung standen Probleme des geistig-kulturellen Lebens im APO- Bereich. In drei Referaten wurde dargelegt, welche Aufgaben auf die sem Gebiet — ausgehend vom der zeit erreichten Stand — in den nächsten Wochen und Monaten zu lösen sind. Auf der Grundlage der Ausführungen des Genossen Hager auf der 6. Tagung des ZK der SED wurden besonders zwei Grundsätze des geistig-kulturellen Lebens her ausgearbeitet: Der Hauptinhalt des geistig-kul turellen Lebens ist die Entwicklung des sozialistischen Bewußtseins; Das geistig-kulturelle Leben ist Bestandteil aller Bereiche unserer täglichen Arbeit, denn es geht um die Formung der allseitig entwickel ten sozialistischen Persönlichkeit. Von diesen Gedanken ließen sich die Referenten leiten, und davon wa ren auch die Diskussionen geprägt. ♦ So wurde u. a. Bilanz des Partei lehrjahres 1971/72 gezogen. Das Par teilehrjahr ist gegenwärtig für die meisten Genossen die einzige Form der marxistisch-leninistischen Wei terbildung. Deshalb ist die Qualität der Zirkelabende von besonderer Bedeutung. Erfreulicherweise sind wesentliche Fortschritte gegenüber dem vorangegangenen Parteilehr jahr zu verzeichnen. Das zeigt sich unter anderem in der guten Vorbe reitung der Propagandisten, in der Teilnahme an den Zirkeln und in der Mitarbeit der Zirkelteilnehmer. Allerdings gibt es zwischen den einzelnen Zirkeln noch beträchtliche Niveauunterschiede. Deshalb wurde als eine der wichtigsten Aufgaben in Vorbereitung des im Herbst be ginnenden nächsten Abschnitts des Parteilehrjahres dessen gründliche Vorbereitung und die rasche Verall gemeinerung solch guter Erfahrun gen festgelegt, wie sie z. B. in der Parteigruppe des Direktorats für Kader und Qualifizierung und in anderen Gruppen gesammelt wür den sind. Zu den von der Mitglie- derversammlung beschlossenen Maß nahmen gehört u. a. auch enge Ver bindung zwischen Parteigruppenor ganisator und Zirkelleiter sowie die regelmäßige Einschätzung des Par teilehrjahres in den Parteigruppen. * In der Versammlung wurde auch der „Kultur am Arbeitsplatz“, der konsequenten Einhaltung von Ord nung und Sauberkeit, große Auf merksamkeit gewidmet. In diesem Zusammenhang wurde u. a. die große Bedeutung solcher gesell ¬ schaftlicher Organisationen deutlich wie des Kulturbundes, der Kammer der Technik oder der Urania. Aus gehend von den Erfahrungen der sowjetischen Bruderorganisation der Urania, wurde darauf hingewie sen, daß es eine Ehrenpflicht je des Wissenschaftlers ist, in dieser Organisation wirksam zu werden, um die Fähigkeiten der Neuerer zu fördern und Initiativen zu wecken. Und es wurde auch die Verantwor tung der Wissenschaftler dafür her vorgehoben, die Studenten stärker mit Problemen z. B. der Formgestal tung vertraut zu machen — eine wesentliche Aufgabe des Konstruk teurs und fester Bestandteil der „Kultur am Arbeitsplatz“. ♦ Ein Beschluß der Mitgliederver sammlung verpflichtet die Partei gruppen zum Erarbeiten von Kul tur- und Bildungsplänen. Solche Pläne gab es bereits bisher in sol chen Gewerkschaftsgruppen, die darum ringen, ein Kollektiv der so zialistischen Arbeit zu werden. Da mit wurden jedoch nicht alle Mit arbeiter im Bereich der APO erfaßt und außerdem nicht die Vielfalt der Interessen jedes einzelnen, die ganze Differenziertheit der geistig-kulturel len Bedürfnisse berücksichtigt. Gute Beispiele, die eine Verallgemeine rung verdienen, gibt es durchaus. Das bewies u. a. der Diskussions beitrag der Genossin Taute, der recht anschaulich nach wies, wie das Kollektiv ihrer Gewerkschafts gruppe durch gemeinsame Bildungs erlebnisse zusammengewachsen ist. Sie schilderte z. B. eine Buchbespre chung, bei der durch rechtzeitige Vorbereitung jeder die Möglichkeit wahrnahm, sich mit dem betreffen den Werk vertraut zu machen. Die lebhafte Aussprache, an der sich alle beteiligten, hat jedem etwas ge- geben und im besten Sinne dazu beigetragen, über die Bekanntschaft mit zeitgenössischer Literatur ge sellschaftliche Einsichten zu vermit teln. Ähnlich ist eine Diskussion der Gewerkschaftsgruppe Rektorat mit Teilnehmern des Zirkels schreiben der Studenten und Mitarbeiter zu werten, die dazu beigetragen hat, daß zwischen der Gewerkschafts gruppe upd dem Zirkel ein Paten schaftsvertrag vorbereitet wird. Derartige Beispiele, die kollek tive Kunsterlebnisse schaffen, gei stig-kulturelle Bedürfnisse befriedi gen und zur Festigung der Kollek tive beitragen, sollen im Bereich der APO verallgemeinert werden. Auf diese Weise wird — auch über die Kultur- und Bildungspläne der Par teigruppen — ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Herausbildung all seitig entwickelter sozialistischer Persönlichkeiten gegangen. Freunde tauschten Erfahrungen aus Vom 2. bis 28. Mai 1972 weilte Dr. Kusnezow, Dozent am Technologi schen Institut Kostroma, als Gast der Sektion Verarbeitungstechnik in der DDR. Der Studienaufenthalt des sowjetischen Wissenschaftlers diente in erster Linie dem Erfahrungsaus tausch auf dem Gebiet der Mecha nik und Konstruktion von Quetsch vorrichtungen an Textilmaschinen, dem Erfahrungsaustausch über die Organisation der Lehrveranstaltun gen in Theoretischer Mechanik bei der Hochschulen und dem Studium der Organisation von Lehrveran- staltungen an unserer Hochschule. Anläßlich der FDJ-Studententage gab Dr. Kusnezow vor einem Fo ¬ rum von Angehörigen der Sektion Verarbeitungstechnik einen kurzen Bericht über den Aufbau und die Forschungsaufgaben der Hochschule in Kostroma. Die Gespräche, die der sowjetische Gast mit Hochschulleh rern und Mitarbeitern führte, waren ein beiderseitiger Gewinn, und so gesehen war es kein bloßer Zufall, daß der Studienaufenthalt Dr. Kus nezows mit der Woche der Deutsch- Sowjetischen Freundschaft zeitlich zusammenfiel, sondern er war ein lebendiger Ausdruck der konsequen ten Verwirklichung der Aufgaben und Ziele unserer Gesellschaft. H. Ullmann, Sektion Verarbeitungstechnik Postgraduales Studium beendet In Anwesenheit des Direktors der lehrgängen wurden während des Sektion Automatisierungstechnik, 2jährigen Studiums neueste Er- Prof. Budig, wurden die ersten Ab- kenntnisse in Lehre und Forschung solventen des postgradualen Stu- weitervermittelt. Beonderen An- diums zum „Fachingenieur für klang fanden neben den theoreti- AUtomatisierungstechnik“ verab- sehen Stoffgebieten die Fächer, in schiedet. denen moderne Bauelemente und praxisbezogene Lösungen vorgestellt Diese Weiterbildungsform, die be- wurden. sonders für Absolventen von Fach- und Hochschulen geschaffen wurde, Prof. Budig dankte allen Hoch vereinigte leitende Kader der Indu- schullehrern für die geleistete Ar- strie, die schon mehrere Jahre auf beit und würdigte die aktive Mit- dem Gebiet der Automatisierung arbeit aller Teilnehmer bei der Ge- tätig sind. In 14tägigen Intensiv- staltung des Studienplanes dieser neuen Weiterbildungsform. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß durch die Absolventen die Zusammen- arbeit zwischen Industrie und Hochschule weiter verbessert wird. „Hochschulspiegel" Seite 2 Fischer Jeder fühlt sich | Zu aktuellen Fragen für das Kollektiv “mm,"-",, verantwortlich | der marxistisch-leninistischen Theorie Das Wetteifern um hohe Ar beitsergebnisse ist der Inhalt des sozialistischen Wettbe werbs in unserem Bereich. Grundlage hierfür sind der Arbeitsplan und das Programm der Gewerkschaftsgruppe. Beide sind aufeinander abge stimmt und ergänzen sich ge genseitig. Zum Erreichen hoher Arbeitsergebnisse in Bildung, Erziehung und Forschung, halten wir den Beitrag, den jeder zur Entwicklung des eigenen Kollektivs leistet, z. B. durch die Wahrnehmung ge sellschaftlicher Funktionen, durch das eigene Auftreten und seine politisch-erzieherische Ausstrahlung auf die anderen Kollektivmitglieder, für beson ders wichtig.. Mit unserer gewerkschaftli chen Arbeit wollen wir ver suchen, das zu erreichen, was Genosse Kurt Hager auf der 6. ZK-Tagung mit folgenden Worten ausdrückte: „In stär kerem Maße sollte der soziali stische Wettbewerb dazu bei tragen, die Einheit von ökono mischen Leistungen und kul turellen Aktivitäten zu ge währleisten.“ Unser Ziel ist es, ein Kollek tiv der sozialistischen Arbeit zu werden. Zur Festigung des Kollektivs haben wir z. B. ge meinsame Sportveranstaltun gen organisiert, und bereits zum zweiten Male konnten wir im Volleyballspiel den 1. Platz beim Sektionssportfest erringen. Ein gelungener Bei trag zum geistig-kulturellen Leben unserer Gewerkschafts gruppe war eine Fachexkur sion nach Pilsen (ÖSSR). Die fachliche Zielstellung der Reise, an der übrigens die Ehepartner und unsere vietnamesischen Aspiranten teilnahmen — wurde verbunden mit der Be sichtigung kultur-historischer Stätten. Und Ballspiele sowie Wanderungen standen eben falls auf dem Programm. Die Reise, die dazu beitrug, unsere Klassenbrüder in der ÖSSR besser kennenzulernen und neue Freundschaften zu schlie ßen, fand großen Anklang und gab Impulse und Kraft für die weitere Arbeit. Natürlich ha ben die gemeinsamen Erleb nisse auch zum besseren Ken nenlernen der Brigademitglie der untereinander beigetragen: Und dieses immer bessere ge genseitige Verstehen, das fe stere Zusammenwachsen des Kollektivs, das sich letztlich auch in persönlichem Verant wortlichfühlen für das Kol lektiv äußert, sehen wir als eines der wichtigsten Anliegen unserer gesamten Gewerk schaftsarbeit, des sozialisti schen Arbeitens, Lernfens und Lebens an. Schubert/Mauksch, Sektion Fertigungsprozeß und -mittel Redaktionsschluß dieser Ausgabe war der 20. Juli 1972 Hochschulspiegel Dipl.-Wirtsch. D. Zemmrich (verantwortlicher Redakteur), S. Saaro (Redakteur); H. Schrö der (Bildredakteur), Dr. H. Dresig, Dipl.-Sportlehrer W. Hauck. Dipl.-Ing. H. Hawranke, Major W. Höfer, Dr. A. Hupfer, K. Nagel, Ing. B. Kornhöfer, Dipl.-Ing. W. Leonhardt. Prof. Dr. R. Mar tini, Ch. Müller, Dipl.-Ing. M. Mauksch, W. Neubert, Dipl.- Ing. E. Jahn, Dr. P. Petzold. Dr. K.-H. Reiners, Dipl.-Math. E. Schreiber. Dipl.-Ing. W. Schulz, K. Thomae. Herausgeber: SED- Hochschu 1- Parteiorganisation der Techni schen Hochschule Karl-Marx- Stadt. Veröffentlicht unter Li zenz-Nr. 125 K des Rates des Bezirkes Karl-Marx-Stadt. Druck: Druckhaus Karl-Marx- Stadt 1516 der sozialistischen Gesellschaft Bedingt durch die Reife der gesellschaftlichen Ent- wicklung, entstanden in den Ländern der. sozialistischen Staatengemeinschaft in den letzten Jahren Fragen, die vor allem den historischen Platz der sozialistischen Ge sellschaft, ihre historische Zeitdauer, ihre Kriterien und Gesetzmäßigkeiten und andere wichtige Fragen be treffen. Der wissenschaftliche Meinungsaustausch zwi schen den Bruderparteien und den Gesellschaftswissen schaftlern zu den genannten Problemen dauert noch an. Zur Entwicklung des Problems Karl Marx und Friedrich Engels begründeten, daß der Kommunismus das gesetzmäßige Resultat der ge schichtlichen Entwicklung, das unvermeidliche Ergeb nis der revolutionären Lösung der Widersprüche des Kapitalismus ist. Sie erkannten im modernen Proleta riat die revolutionäre Kraft, die befähigt und berufen ist, alle Ausgebeuteten und Unterdrückten in diesem welthistorischen Kampf zu führen. Die Klassiker des Marxismus-Leninismus wiesen nach, daß es sich mit der Errichtung des Kommunismus nicht darum han deln kann, was sich utopische Träumer, idealistische Weltverbesserer darunter vorstellen, sondern, was auf der Grundlage des tatsächlichen Entwicklungsstandes der Gesellschaft zu erreichen möglich und notwendig ist. Marx, Engels und Lenin grenzten sich dabei ent schieden davon ab, die neue Gesellschaft als für ein und alle Male fertig aufzufassen, die sozusagen über Nacht entstehen könne, sondern begründeten, daß diese in ständiger Vorwärtsbewegung begriffen ist und nur das Resultat der bewußten Aktion der Werktätigen unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer Partei sein kann. Die Klassiker begründeten die Ideale des Kommunis mus, in dessen Mittelpunkt der arbeitende Mensch, die Befriedigung seiner materiellen und geistigen Bedürf nisse, die Achtung der Menschenwürde steht. Die Vor aussetzung hierfür sahen sie in der Errichtung eines neuen Typs sozialer Beziehungen, der durch Assozia tion der Menschen charakterisiert ist. Gesellschaftliche Verhältnisse, die von den Menschen beherrscht und bewußt gestaltet werden können und müssen. Drei Etappen der Entwicklung Von diesem Ziel ausgehend, wurde besonders von Marx (Kritik des Gothaer Programms) und Lenin (Staat und Revolution) begründet, daß das Werden und die Entwicklung der kommunistischen Gesellschaftsforma tion in drei grundlegenden Etappen geschieht. In einem sowjetischen Lehrbuch heißt es hierzu: Die erste historische Etappe, das ist die des revolu tionären Übergangs der Gesellschaft vom Kapitalis mus (oder vorkapitalistischen Stufen) zum Sozialismus, die Etappe der revolutionären Umgestaltung der ersten in die zweite. Diese historische Etappe — die Übergangs periode — schließt ab mit der Festigung des Sozialis mus, seinem Sieg. Die zweite historische Etappe ist verbunden mit dem Beginn der Entwicklung des Kommunismus auf eigener Grundlage. Die Klassiker des Marxismus-Leninismus bezeichneten diese Phase der Entwicklung der kom munistischen Formation als erste Phase des Kommu nismus oder Sozialismus. Für den Sozialismus ist auch der Begriff Kommunismus anwendbar, wenn nicht ver gessen wird, daß das kein vollständiger Kommunismus ist (W. I. Lenin). Und schließlich die dritte historische Etappe, die Etappe des reifen Kommunismus oder höhere Phase der neuen Gesellschaft, die gewöhnlich als Kommunis mus bezeichnet wird.“ 1 ) Der Aufbau der sozialistischen Gesellschaft in der UdSSR Die UdSSR war das erste Land, in dem unter Füh rung der KPdSU der Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus vollzogen wurde, der Sozialismus in hartem Kampf siegte. Nach Abschluß der Übergangsperiode, etwa Mitte der dreißiger Jahre, trat die UdSSR in eine neue strategische Periode ein, die vom XVIII. Par teitag der KPdSU (1939) als „Vollendung des Aufbaus der sozialistischen Gesellschaft und des allmählichen Übergangs vom Sozialismus zum Kommunismus be zeichnet wurde. 2 ) Die KPdSU ging bei der Verwirklichung dieser Gene rallinie von folgenden grundsätzlichen Hinweisen Le nins aus, in denen die Dialektik dieser Entwicklung zum Ausdruck kommt und die zugleich hochaktuell für die heutige Bewegung ist: — Zwischen Sozialismus und Kommunismus gibt es keine starre Trennlinie, der Sozialismus wird un vermeidlich allmählich in den Kommunismus hinüber- wachsen.' 1 ) — Der Kommunismus kann sich erst dann entwickeln, wenn sich der Sozialismus voll gefestigt hat.' 1 ) Die auf dem XVIII. Parteitag gestellte Aufgabe wurde von den Völkern der UdSSR erfolgreich gelöst. Heute können die Werktätigen der UdSSR mit Stolz die Fest stellung treffen, daß das Hauptresultat der Aufbau arbeit seit 1917 darin besteht, „daß zum erstenmal in der Geschichte die entwickelte sozialistische Gesell schaft aufgebaut wurde und erfolgreich funktioniert,“ in der bereits die materiell-technische Basis des Kom munismus geschaffen wird. 5 ) Nach Errichtung der neuen Gesellschaftsordnung in weiteren Ländern standen jene praktischen und theo retischen Fragen, die Mitte der dreißiger Jahre vor der UdSSR standen, unter neuen Bedingungen vor den meisten Ländern der sozialistischen Staatengemein schaft. Bereicherung der Theorie von der sozialistischen Gesellschaft In diesem Zusammenhang müssen die internationa len Beratungen der Kommunistischen Weltbewegung genannt werden, die für die Bereicherung der marxi stisch-leninistischen Theorie der sozialistischen Gesell schaft außerordentlich wichtig waren und sind: Die Be ratung von 1957 nahm eine wissenschaftliche Verallge meinerung der Erfahrungen der Übergangsperiode vom Kapitalismus zum Sozialismus vor und formulierte die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten der sozialistischen Re volution und des sozialistischen Aufbaus. Im Dokument der Beratung von 1960 wurde erstmals, gestützt auf Gedanken W. I. Lenins, der Begriff „entwickelte so zialistische Gesellschaft“ formuliert und von der Be ratung 1969 weiterentwickelt. Einen besonders großen Anteil bei der Lösung der herangereiften Fragen hat die KPdSU. Das findet seinen Ausdruck im Parteipro gramm der KPdSU, in den Thesen zum 50. Jahrestag der Großen Sozialistischen Otkoberrevolution, den The sen zum 100. Geburtstag von W. I. Lenin u. a. Audi andere Parteien trugen zur Bereicherung des kollekti ven Erfahrungsschatzes bei. Unsere Partei, die SED, fixierte in ihrem Parteiprogramm, angenommen auf dem VI. Parteitag (1963), das neue, strategische Ziel: umfassender Aufbau — Vollendung des Sozialismus in der DDR. Die Bulgarische Kommunistische Partei be- schloß auf ihrem X. Parteitag (1971) ihr neues Pro gramm, in dem der Aufbau der entwickelten soziali stischen Gesellschaft zum Ziel der neuen strategischen Etappe erklärt wird. Immer tieferes Erkennen der Gesetzmäßigkeit des Sozialismus Diese Dokumente sind von grundsätzlicher Bedeutung. Aber ihre Aufgabe kann nicht darin gesehen werden; auf alle vielseitigen und differenzierten Fragen und Entwicklungsprobleme der sozialistischen Gesellschaft Antwort zu geben. Die Aufgabe besteht vielmehr darin; gestützt auf die Aussagen der Klassiker, bereits gesicher ter Erkenntnisse sowie erkannter Gesetzmäßigkeiten des Sozialismus, die realen Prozesse des Lebens ständig zu erforschen, sie theoretisch zu verallgemeinern und so unsere Kenntnisse vom Sozialismus weiter zu berei- chern, zu präzisieren und zu vervollkommnen. Eine dieser Fragen ist die nach den Kriterien der entwickelten sozialistischen Gesellschaft. Bei der Unter suchung aller dieser wichtigen Probleme ist eines sehr wichtig: die klare und eindeutige Orientierung auf die Resultate der sowjetischen Gesellschaftswissenschaften. Hier gibt es zu allen Fragen die meisten Erfahrungen und die ausgereiftesten theoretischen Erkenntnisse. Zu den Kriterien der entwickelten sozialistischen Gesellschaft In den folgenden Darlegungen habe ich mich des halb besonders, aber nicht ausschließlich, auf die Arbeit des Instituts für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU und der Akademie für Gesellschaftswissen schaften beim ZK der KPdSU „W. I. Lenin und Pro bleme des Wissenschaftlichen Kommunismus“, Moskau 1969 (russisch), gestützt. In ihr wird der Versuch unter nommen, eine Verallgemeinerung aus der wissenschaft lichen Literatur der UdSSR und anderer sozialistischer Länder zur Frage der Kriterien und Charakteristika der entwickelten sozialistischen Gesellschaft vorzuneh- men. 6 ) Diesen Kriterien sind notwendig einige methodo logische Gesichtspunkte voranzustellen: 1. Sie müssen unter dem Gesichtspunkt der Einheit der Entwicklung des Sozialismus im betreffenden Land und der im so zialistischen Weltsystem aus verstanden werden. 2. In ihnen muß der untrennbare Zusammenhang von Weg und Ziel, von Bewegung und Ziel zum Ausdruck kom men. 3. Die entwickelte sozialistische Gesellschaft ist ein einheitlicher sozialer Organismus, ihre Kriterien müs sen deshalb diese Komplexität der wesentlichen Seiten der Gesellschaft zum Ausdruck bringen. 4. Schließlich muß davon ausgegangen werden, daß die entwickelte sozialistische Gesellschaft nicht unmittelbar nach Ab schluß der Übergangsperiode entstehen kann. Vielmehr ist eine Zeit angestrengter. Arbeit zur Festigung des Sozialismus und der allseitigen Entwicklung seiner Grundlagen erforderlich, um so die Phase des entwik- kelten Sozialismus zu erreichen. 7 ) Dem tatsächlichen Verlauf des sozialistischen Aufbaus in der UdSSR und anderen sozialistischen Ländern entsprechend, kann die genannte zweite Etappe (erste Phase des Kommunis mus) untergliedert werden in a) eine Zeit der Errich tung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft — für die UdSSR ist das etwa von Mitte der dreißiger bis Ende der fünfziger Jahre; die DDR befindet sich ver gleichsweise in diesem Zeitraum seit etwa dem VI. Par teitag der SED — und b) einen historischen Abschnitt, in dem die entwickelte sozialistische Gesellschaft er richtet in und in die höhere Phase des Kommunismus hinüberwächst. In diesem Abschnitt der Entwicklung befindet sich die UdSSR bereits gegenwärtig. (Fortsetzung folgt) !) Grundlagen des Wissenschaftlichen Kommunismus, Methodisches Handbuch für Hochschullehrer, Univer sität Moskau, 1969. S. 183. russisch. 2) Geschichte der KPdSU, Berlin, 1971. S. 550. 3) Zitiert in: Wissenschaftlicher Kommunismus, Mos kau.” 1971. S. 273. russisch. 4 ) Zitiert in: Geschichte der KPdSU, Berlin 1971. S. 550. 5) M. Suslow. Die KPdSU - Partei des schöpferischen Marxismus in: Der XXIV. Parteitag der KPdSU und die Entwicklung der marxsitisch-leninistischen Theo rie, Berlin 1971, S. 10. 6) a. a. O. S. 128 7) Grundkurs Wissenschaftlicher Kommunismus, Mos kau 1971, Seite 46, russisch. Dr. H. Lohse, Sektion Marxismus-Leninismus Gelungener Beethoven-Abend Die FDJ-Gruppe 69/73 der Sektion Verarbeitungstech nik veranstaltete am 28. Juni einen Beethoven-Abend unter dem Motto „Beethoven, sein Werk und die Fran zösische Revolution“. Gast und Interpret war der Musikschüler Uwe Hanke von der Spezialmusikschule der Hochschule „Maria von Weber“, Dresden. Der junge Pianist stellte durch eigene Darbietungen am Flügel, durch einen inhaltsreichen Vortrag unter Einbeziehung ausgewählter Schallplatten ausschnitte in beeindruckender Art und Weise das Werk des großen Komponisten dar. Der gelungene Abend zeigt erneut eine der vielen Möglichkeiten zur Bereicherung der musischen Bildung und ist auch als Empfehlung für andere FDJ-Gruppen gedacht. Heinze, Seminargruppen-Berater Patenschaften mit Lehrlingen Seit Januar 1971 besaß die FDJ-Gruppe 70/59 der Sektion Automatisierungstechnik einen Patenschaftsver trag mit einer Berufsschulklasse des VEB Starkstrom- Anlagenbau Karl-Marx-Stadt. Ziel der Vereinbarung war das gemeinsame Ringen um bessere Ergebnisse auf allen Gebieten. Die Lehrlinge haben inzwischen ihre Ausbildung abgeschlossen. Die gemeinsamen Diskus sionen und die Besuche im Betrieb waren sehr wertvoll für unseren späteren Einsatz als Fachlehrer für Elek trotechnik. Einige Erkenntnisse konnten wir in unserer Jahresarbeit Kybernetik übernehmen. Durch die Tätig keit unserer Propagandisten in der Patenklasse war ein ständiger Kontakt gesichert. Darüber hinaus veranstal teten wir ein geselliges Beisammensein und trugen Sportwettkämpfe aus. Wir haben erkannt, wie vorteilhaft sich diese Zusam menarbeit auf das Gruppenkollektiv ausgewirkt hat. Deshalb wollen wir nun mit einer neuen Klasse des Betriebes einen Vertrag abschließen. FDJ-Gruppe 70/59
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