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Das Urania-Vortragszentrum lädt ein Donnerstag, 8. Juni 1972 — 19.30 Uhr Agricola-Club, Annaberger Straße 24 Clubraum II Georgi Dimitroff — ein leidenschaftlicher Patriot und Internationalist öffentlicher Gesprächsabend, mit Dr. Awramow Mittwoch, 14. Juni 1972 > — 19.30 Uhr Vortragssaal Museum am Theaterplatz 25 Jahre unabhängiges Indien Vortrag von H. Bräsel Donnerstag, 15. Juni 1972 — 19.30 Uhr Museum am Theaterplatz Vortragssaal Das Problem der Religion im Marxschen Denken Vortrag von Dr. phil. Pepperle, Dienstag,' 20. Juni ' 1972 • — 19.30 Uhr Vortragssaal Museum am Theaterplatz Land und Leute in Sibirien Vortrag mit Farblichtbildern von M. Richter Donnerstag, 22. • Juni 1972 .— 19 Uhr Haus der Freundschaft Die Anwendung von Radionukliden in Wissenschaft und Technik Vortrag mit Lichtbildern von Dr. Morzeck. C. Goldschmeding 1. Matt in 2 Zügen Weiß: Kh8; De7; Tb3, d8; Seä; Bc2, c4, d2, e4. Schwarz: Kd4; Dd3; Th5; Lgl; Sb2; Ba5, c7, d7, f4, f5, h6. L. I. Zagorujko / E. N. Ruchlis 2. Matt in 2 Zügen Weiß: Ka6; De6; Tb3, c7; La8, h8; Sb2, f7; Bc5, d7, e2, f3. Schwarz: Kd4; Df6; Tg8, h6; Sa7, c8; Ba5, c3, e3, e7. Gedanken zu einem Bild Mächtige, bis zu 3 m dicke Mauern, ein überdachter Wehr gang, dicke, mit Eisen be schlagene Tore — das sind äußere Kennzeichen der Rochsburg. Ein Wahrzeichen feudalen Machtstrebens aus grauer Vergangenheit, weckt der befestigte Bau, der erst ge gen Ende des 15. Jahrhunderts in seiner jetzigen Form ent stand, noch heute die.Erinne rung an Harnisch, Panzerhelm und Saufeder, an Raubritter tum und herrschaftliches Jagd vergnügen — aber auch an Frondienst und andere feudale Lasten. Bezahlt wurden nur die Handwerker, so daß sich die gesamten Baukosten nur auf 8285,9 meißnische Gulden be liefen. 1000 Fronbauern dage gen erhielten für ihre Arbeits leistung nicht' einen roten Heller. Sie wurden vor allem zum Heranschaffen des Bau materials gezwungen, wozu Entfernungen zwischen 20 und 60 Kilometern zurückgelegt werden mußten, und das mit dem Fuhrwerk auf schwer be fahrbaren Wegen und zu Zei ten, da die eigenen Äcker hät ten bestellt werden müssen. Heute ist die Burg ein be liebtes Ausflugsziel, der man die Flüche und Tränen der Fronenden, von denen ihr Bau begleitet war, nicht ansieht. Hobbys vorgestellt: 72hilatelie Unsere Rechtsecke: Zum Abschluß von Arbeitsverträgen Die Praxis bietet immer wieder Anlaß, die gesetzlichen Bestimmun gen über den Abschluß von Ar beitsverträgen ins Gedächtnis zu rückzurufen. Obwohl auch der VIII. Parteitag eindeutig die strikte Wah rung der sozialistischen Gesetzlich keit forderte, ist noch nicht für alle Werktätigen die vorbehaltlose Ach tung des sozialistischen Rechts zum obersten Grundsatz ihrer Tätigkeit und die Gewährleistung von Ord nung, Disziplin und Sicherheit noch nicht in allen Fällen zum festen Be standteil ihrer Arbeit geworden. Die unzureichende Kenntnis wichtiger gesetzlicher Bestimmungen — vor allem auf dem Gebiet des Arbeits rechts — führt zu an sich vermeid baren Gesetzesverletzungen mit allen negativen Folgen wie Störung der Arbeitsatmosphäre, Arbeitsun lust, Absinken der Arbeitsprodukti vität. verstärkte Fluktuation u. a. m. Hier wird deutlich, daß die Aufga ben, die Arbeits- und Lebensbedin gungen der Werktätigen zu verbes sern, auch unter dem Blickwinkel der Einhaltung des sozialistischen Rechts zu betrachten und mit zu er füllen ist. Diese Aufgabe . obliegt allen Bürgern, vor allem den leiten den Werktätigen, nicht nur den Ju stizorganen und den unmittelbar in der Rechtspflege Beschäftigten. Im folgendem Beispiel würde das Arbeitsrecht in erheblichem Maße verletzt: Eine Werktätige wird von Mitarbeitern der TH angesprochen, eine Tätigkeit in der Hochschule aufzunehmen. Sie entschließt sich dazu, läßt sich den Arbeitsplatz zei gen, erfährt von einem verantwort lichen Mitarbeiter ihre Arbeitsauf gabe und ihre Entlohnung und wird aufgefordert, an einem bestimmten Tag die Arbeit aufzunehmen, „wenn sich nichts mehr ändere“. Unmittel bar vorher übergibt sie dem Perso nalbüro ihre Personalunterlagen. Dort wird entschieden, daß sie für diese Tätigkeit wegen mangelnder Qualifizierung nicht geeignet ist. Ihr wird das noch vor Arbeitsantritt mitgeteilt, wobei gleichzeitig in Frage kommende Tätigkeiten angeboten werden. ■ Sie lehnt andere Arbeiten ab und besteht darauf, die abge sprochene Tätigkeit auszuüben. Sie erscheint nicht zur Arbeit, fordert aber die vereinbarte Vergütung. Daraus entwickelte sich ein über Monate erstreckender Rechtsstreit, der mit der Feststellung endete, daß das Arbeitsrechtsverhältnis (ARV) zwischen ihr und der TH wirksam zustande gekommen war, weil über drei wesentliche Vereinbarungen des Arbeitsvertrages Einigkeit er zielt worden war: über die Arbeits aufgabe. den Arbeitsort und den Termin der Arbeitsaufnahme. Bei Einigkeit in diesen drei Punkten entsteht grundsätzlich zwischen den Partnern ein ARV, unabhängig da von, ob der Werktätige geeignet ist oder nicht. Deshalb hat einer sol chen Vereinbarung stets eine ge naue Prüfung aller Fakten vorauszu gehen. Die für alle Mitarbeiter der TH verbindliche Regelung dieser Fragen erfolgte,in der Dienstanwei sung des Rektors Nr. 10, Teil 5 vom 15. August 1970. G. Gumpert Für viele Briefmarkensammler be steht ihr Hobby schon längst nicht mehr nur im Zusammentragen von Postwertzeichen schlechthin. Sie interessiert in erster Linie, was die Briefmarke als Zeitdokument dem Betrachter zu sagen hat. Deshalb werden Sammlungen in zunehmen den Maße nicht einfach länderweise aufgebaut, sondern als sogenannte thematische Objekte gestaltet. Für solche Sammlungen werden all die Postwertzeichen benötigt, die — un abhängig davon, in welchem Land sie erschienen sind — für die aus sagefähige Gestaltung des gewähl ten Themas geeignet sind. Auf diese Weise entstehen thematische Sammlungen zu bedeutenden Jubi läen — z. B. zum 25. Jahrestag der Gesellschaft für DSF —, zu gesell schaftlichen Anliegen — z. B. über den Naturschutz — und auch über die verschiedenen Bereiche der gesell schaftlichen Tätigkeit wie das Gesundheits- oder Bildungswesen oder — wie auf der Interartes vom 4. Oktober bis 5. November in Ber lin zu sehen — zur Kunst. Philatelisten sind also nicht mehr mitleidig belächelte Sonderlinge von anno Tobak, sondern Menschen al ler Bevölkerungsschichten, die — im Deutschen Kulturbund organi siert — auf zahlreichen Ausstellun gen u. a. auch dazu beitragen, mit Hilfe der Postwertzeichen gesell schaftliche Einsichten zu vermitteln. Aus einer Sammlung „Inflation in Deutschland“ haben wir den im Bild gezeigten Briefausschnitt ge wählt. Diese Marken erschienen am 19. Februar 1923. Der Frankatur wert der 3 Marken zu 5 M + 100 M, 25 M + 500 M und 20 M + 1000 M betrug 50 M (das entsprach genau dem Porto für einen gewöhnlichen Brief); der Zu schlagwert betrug 1600 M, also das Zweiunddreißigfache. Wie kam es. zur Ausgabe dieser ! ungewöhnlichen Marken? Die deutschen Monopole hatten die Reparationszahlungen an die Siegermächte des 1. Weltkrieges sa botiert und damit die Besetzung des Ruhrgebietes durch den französi schen Imperialismus provoziert. Nun riefen sie zum „passiven Wi derstand“ auf, erklärten offiziell die Einstellung der Reparationszah lungen und bildeten densogenann- ten Ruhrhilfefonds, um — abgese hen von der Inflation selbst — auch dieses Ergebnis ihrer antinationalen Politik von den Werktätigen’bezah len zu lassen. Auch der Zuschlag der o. g. Marken floß in den Ruhr hilfefonds . und diente; der. Finanzie rung der Katastrophenpolitik 1 der Stinnes und Konsorten. • Solche Aus sagen werden in thematischen Sammlungen sichtbar. und tragen zum besseren Verständnis histori scher Zusammenhänge.und zur Ver tiefung gesellschaftlicher Einsich- tenbei. Dieze Oiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinmnmiii | Unsere Anekdote | iiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiin Historischer Vergleich Nach dem Kriege behauptete ein Senator der Vereinigten Staaten, das Land werde von einer kommu nistischen Verschwörung beherrscht. Vor allem die Intellektuellen und Künstler galten als Angehörige einer Fünften Kolonne. Sogar Prä sident, Minister und Militärs stan den unter Verdacht. Tausende von Leuten wurden gezwungen, sich von einem parlamentarischen Ausschuß verhören zu lassen. Auch Herr B. wurde beschuldigt, sich unamerika nisch verhalten zu haben, und mußte vor dem Ausschuß erschei nen. Dort wurden ihm seine Ge schichten und Stücke vorgehalten, die in englischer Sprache erschie nen waren. Herr B. erklärte, er habe etwas anderes geschrieben, und bat, seine Arbeiten vor dem Ausschuß neu übersetzen zu lassen. Das geschah, und die Versamm lung wurde zeitweilig zu einem philologischen Seminar. Nach dem Verhör sagte Herr B.’ zufrieden: „Nicht mal der Heine hat es fertiggebracht, daß ihm die Polizei alles übersetzt hat.“. Gebranntes Kind Als Herr B. die Vorladung zum Verhör bekam, kaufte er sich als erstes eine Flugkarte nach Europa. Zwei Tage nach dem Verhör verließ er die Vereinigten Staaten für im mer. Ein Bekannter, der ihn in der französischen Hauptstadt traf, wun derte sich, Herrn B. hier zu sehen. Herr B. erklärte ihm: „Als es so weit war, daß man mir vorwarf, ich beabsichtige, das Empire State Building zu stehlen, dachte ich, es ist höchste Zeit, daß ich gehe.“ (Aus „Geschichten vom Herrn B.“, Aufbau-Verlag) Zum Jahr des Buches Auf Initiative der Sowjetunion erklärte die XVI. Generalkonfe renz der UNESCO das Jahr 1972 zum Jahr des Buches. In der DDR hat das Buch seinen festen Platz im Leben des Volkes, es ist ein Spiegelbild der kulturel len und wissenschaftlichen Leistun gen unseres sozialistischen Staates. Auch am Buch in unserem Staat zeigt sich das neue Deutschland. Das Buch in der DDR dient den Ideen des Friedens, des Humanis mus, der Freundschaft und des ge genseitigen Verständnisses zwi schen den Völkern. Es leistet seinen Beitrag zur Erlangung eines hohen Bildungsniveaus und vermittelt mo ralische und ethische Werte für die Persönlichkeitsentwicklung. Es hilft, die ständig wachsenden kulturellen Bedürfnisse der Arbeiterklasse und des ganzen Volkes zu befriedigen. Wohin am Wochenende? Als Tochter eines Schullehrers in Wiederau geboren, lernte Clara Zet kin schon frühzeitig in Gestalt der verarmenden Heimarbeiter der sächsischen Weberei und Strumpf wirkerei die Not und das Elend der arbeitenden Menschen kennen. Ihrer Befreiung von kapitalistischer Ausbeutung und Unterdrückung widmete sie ihr ganzes Leben. Ihre Ehe mit dem russischen politischen Emigranten Ossip Zetkin, der Ein tritt in die Sozialistische Arbeiter- Partei, persönliche Begegnungen mit Friedrich Engels und anderen führenden Marxisten formten ihre politische Überzeugung und ließen sie zu einer unversöhnlichen Gegne rin des Imperialismus werden. 1919 wurde sie in das ZK der neugegründeten KPD gewählt. Wäh rend ihrer ersten Reise in die So- wjetunion im Jahre 1920 fand sie nicht nur Gelegenheit zu freund schaftlichen Gesprächen mit Lenin, sondern konnte sich auch persön lich von den großen Anstrengungen der sowjetischen Menschen beim Aufbau der neuen sozialistischen Gesellschaft überzeugen. Die Teil nahme an Kongressen der Interna tionale, an internationalen Frauenkon ferenzen und ihre Tätigkeit als Prä sidentin der „Internationalen Roten Hilfe“ stellten höchste Anforderun ¬ gen an die Revolutionärin und Reichstagsabgeordnete der KPD. Unvergessen ist ihr flammender Protest gegen Faschismus und Krieg anläßlich der Reichstagseröffnung am 30. August 1932. Die Gedenkstätte in Wiederau (unser. Bild zeigt eine kubanische Frauendelegation während der Be sichtigung) vermittelt ein ein drucksvolles Bild vom Leben und Wirken der Kommunistin Clara'Zet kin, von ihrem unermüdlichen Kampf um die Gleichberechtigung und Bildung der Frau im Leben der Gesellschaft und in. der Familie. Ein 20minütiger Film mit Doku mentaraufnahmen aus dem letzten Lebensjahrzehnt Clara Zetkins und Originalausschnitte ihrer Rede vor dem Reichstag ist lebendiges Zeug nis ihres immerwährenden Ringens um eine bessere, eine sozialistische Welt. Die Gedenkstätte ist täglich außer montags geöffnet; bei Grup penbesuchen ist eine Voranmel dung beim Rat der Gemeinde er forderlich (Tel. Claußnitz 234). Wie derau ist zu erreichen mit der Chemnitztalbahn (Strecke, Karl- Marx-Stadt—Rochlitz) ... bis Göritz- hain, anschließend' 3 km Fußmarsch. Der Beitrag der DDR zum inter nationalen Jahr des Buches wird vor allem darin liegen, kontinuier lich in allen Bereichen unseres Le bens mit dem Buch zu arbeiten und zu wirken, die wachsenden differen zierten Literaturbedürfnisse der Arbeiter; der Jugendlichen und al ler anderen Bürger immer umfas sender zu befriedigen, die Freude am Lesen, am schönen Buch weiter zu wecken und das Buch für alle Schichten unseres Volkes als Mitt ler von Bildung, Wissen und staats bürgerlichem Bewußtsein, von ästhe tischen Erkenntnissen, Unterhaltung und Entspannung voll zur Wirkung zu bringen. Im Mittelpunkt aller Bemühun gen stehen dabei die zur Tradition gewordenen Höhepunkte der Litera turverbreitung und Literaturpropa ganda wie die Woche des Buches ' (7. bis 13. Mai 1972), die literari schen Veranstaltungen während der Arbeiterfestspiele und der Ostsee messe sowie literaturpropagandi stische Veranstaltungen aus Anlaß; von Jubiläen und Gedenktagen. In Karl-Marx-Stadt werden 1972 unter anderem noch Ausstellungen zu sehen sein zu den Themen: Die schönsten Bücher der DDR 1970/71, Bücher aus Freundesland, 175. Geburtstag von Heinrich Heine. Über Termine und Veranstal-- tungsorte werden wir rechtzeitig informieren. _