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Das politische Gespräch - Bestandteil der Erziehungsarbeit Jeder Seminargruppenberater hat eine verantwortungsvolle Aufgabe mit der politischen und geistig-kulturellen Erziehung der Studenten zu klassenbewußt han delnden Patrioten übernommen. Bei der Erfüllung dieser Aufgabe kommt es vor allem darauf an, daß der Seminargruppenberater Verständnis für die Probleme der Studenten aufbringt, daß er auf richtig ist und das Vertrauen sei ner FDJ-Gruppe genießt, daß er einen festen Klassenstandpunkt besitzt und engen persönlichen Kontakt zu jedem Studenten sei ner FDJ-Gruppe findet. In den vom stellvertretenden Direktor für Erziehung und Ausbildung unserer Sektion Fertigungsprozeß und -mittel sehr zielgerichtet ge leiteten Anleitungsgesprächen wird stets die große Bedeutung der po litischen Gespräche zwischen Stu denten und Seminargruppen her vorgehoben. Die bisherigen Aus wertungen der Ergebnisse im Er- ziehungs- und Ausbildungspro zeß zeigen, welch weitreichende Bedeutung einer Verbesserung der Effektivität in dieser Richtung beizumessen ist. Es geht um die Anerziehung einer klaren politi schen Haltung, in der das Stu dium als Klassenauftrag der Ar beiterklasse verstanden wird. Diese Aufgabe, die von den Hochschullehrern und den Semi nargruppenberatern mit vereinten Kräften bewältigt werden muß, wird in ihrer Effektivität auch in dem Maße erhöht werden können, inwieweit es gelingt, kontinuier lich die politische Diskussion un ter den Mitarbeitern und den Hochschullehrern zu führen und die positiven Erfahrungen in der Erziehungsarbeit nutzbringend anzuwenden. Jeder Seminargrup penberater hat als verantwor tungsbewußter Erzieher die Auf gabe, Vorbild und Helfer zu sein, im Erkennen, in der Einschätzung und der politisch klaren Auswer tung aktuell-politischer Ereig nisse. Zum Beispiel sind die in der Vergangenheit geführten Rund tischgespräche und die Seminare zur Auswertung der Beschlüsse des VIII. Parteitages von den Studenten auch ganz besonders als Gelegenheiten genutzt wor den, mit ihren Hochschullehrern noch stärker persönlich ins Ge spräch zu kommen. Anläßlich der 3. FDJ-Studenten- tage 1972 in Vorbereitung der X. Weltfestspiele bieten die Aus sprachen und politischen Diskus sionen von Vertretern der staat lichen Leitung mit den Studenten weitere Möglichkeiten, die FDJ- Gruppen noch stärker in das poli tische Gespräch als einen wesent lichen Bestandteil des geistig-kul turellen Lebens einzubeziehen. H. Buchholz Sektion Fertigungsprozeß und -mittel Volksvertreter— Vertrauensleute des Volkes! Nadi den Volkswahlen vom No vember 1971 bildeten wir an der TH die Abgeordnetengruppe. Ge nosse Prof. Leitert wurde zum Lei ter der Gruppe gewählt, Kollege Dr. Kempt als Sekretär eingesetzt. An unserer Hochschule sind 15 Abgeordnete verschiedener Volks- Vertretungen tätig, der Volkskam mer der DDR, des Bezirkstages Karl- Marx-Stadt, der Stadtverordne tenversammlung Karl-Marx-Stadt und der Stadtbezirksversammlung Karl-Marx-Stadt/Süd. Die Bildung einer Abgeordneten gruppe ist Ausdrude der Verwirkli chung der sozialistischen Demo kratie. Ziel und Aufgabe dieser Abgeordnetengruppe können nicht losgelöst von der Arbeit an der Hochschule sein. So wurde festge legt, daß in den regelmäßigen Zu sammenkünften — sie finden monat lich einmal statt — Genosse Prof. Leitert die Abgeordneten über zu lösende Fragen oder anstehende Pro bleme an der TH informiert, damit die Genossen und Kollegen in der Lage sind, gesellschaftliche Organi sationen und staatliche Leitungen an der Hochschule tatkräftig und sachkundig zu unterstützen und gleichzeitig auch die Volksvertre tung über Aufgaben der TH zu in formieren. Eine erste Einschätzung der bis herigen Arbeit der Abgeordneten gruppe ergab, daß viele Probleme schneller erledigt werden konnten, weil in den Sprechstunden gestellte Fragen oder gegebene Hinweise un bürokratisch mit Hilfe der zustän ¬ digen staatlichen Leiter entschie den wurden. Dieser Arbeitsstil wirkte sich auch sehr positiv auf die Durch" setzung des Eingabenerlasses des Staatsrates der DDR aus. Unsere Ab geordneten halten diese Sprech stunde neben ihrer Arbeit in den Volksvertretungen, Ausschüssen oder Ständigen Kommissionen und den Wirkungsbereichen der Nationa len Front ab. Die in den Sprech stunden gegebenen Hinweise um fassen ein vielseitiges Programm. Sie reichen von Verpflichtungen zur Ver besserung der eigenen Arbeit oder der des Bereiches, über solche zur Mitarbeit bei der Verschönerung der Hochschule oder der Umgebung bis zu Hinweisen bei der Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingun gen. Um die Wirksamkeit der Abge ordneten zu erhöhen und allen An gehörigen der TH die Gelegenheit zu geben, mit ihren Abgeordneten zu sprechen, haben wir jeden 1. Diens tag im Monat in der Zeit von 14 bis 15 Uhr in Zimmer D 139. Reichen- hainer Straße 70. eine feste Sprech stunde an der TH eingerichtet. Darüber hinaus sind der Abgeord nete des Bezirkstages und 1. Prorek tor, Genosse Prof. Leitert, und der Abgeordnete der Stadtbezirksver sammlung Karl-Marx-Stadt/S'üd und Direktor für Kader und Qualifizie rung, Genosse Müller, zu den Sprechzeiten in ihrem Bereich, diens tags, von 9 bis 11 Uhr, zu erreichen. E. Müller. Direktor für Kader und Qualifi zierung, Abgeordneter der Stadt bezirksversammlung Karl-Marx- Stadt/Süd A3S3 Vorrangig Arbeits* methoden ausbilden Das Lernen ist ein komplizierter und komplexer Prozeß, der sich bis heute durch keine Theorie vollstän dig erfassen läßt. Nach den Grund prinzipien des Marxismus-Leninis mus steht aber fest, daß sich das Lernen in der Tätigkeit — motorisch und geistig — vollzieht. Es kommt darauf an, diese Tätigkeit mehr in den Vordergrund zu stellen. Damit wird einer Forderung entsprochen, die Effektivität des Lehr- und Lern prozesses zu erhöhen und die be stehende Differenz zwischen Ziel und Resultat zu verkleinern. Die Bemühungen, die Lehrveranstaltun gen didaktisch-methodisch zu ver bessern. werden jetzt durch eine neue Qualität erweitert: Der Student muß erkennen, daß er sich auf der Grundlage seines erworbenen Wis sens vorrangig um schöpferische Denk- und Arbeitsweisen und ihre Beherrschung bemühen muß. Erst dann ist er befähigt, Probleme zu analysieren und zu lösen und sein Wissen in selbständiger und ratio neller Arbeit zu erweitern — und das nicht nur während des Stu diums. Der Lehr- und Lernprozeß muß deshalb eine andere Akzentuierung erfahren. Beispielsweise darf man den Begriff „physikalische Arbeit“ nicht schlechthin am Kraft-Weg- Diagramm erklären, sondern das Diagramm muß als ein nomographi sches Arbeitsmittel herausgestellt werden, in dem sich physikalische Größen auf Grund bestimmter Kri terien als Flächenintegrale oder als Differentialquotienten darstellen las sen. / Der Schwerpunkt wird damit vom Vermitteln des Sachwissens auf das Vermitteln von Arbeitsmethoden und -techniken verlagert. Demnach darf beim Lösen von Problemen nicht nur das jeweilige Ergebnis im Vordergrund stehen, sondern dem Lösungsweg sollte immer wieder be sondere Bedeutung beigemessen werden. Diese Akzentuierung kann sofort wirksam werden. Darüber hinaus dürfen beim zeitlichen Ablauf des Studiums nicht, allein die. Stoffkom- plexe berücksichtigt werden, son dern in die künftige Planung muß das kontinuierliche Aneignen von Denk- und Arbeitsweisen einbezogen werden. Der weitgehend interdiszi plinäre Charakter dieses Prozesses ist dabei zu beachten. Ein erster Schritt könnte das Re aktivieren von Kenntnissen unter arbeitsmethodischen Gesichtspunk ten sein, etwa der Umgang mit Größengleichungen, das Zuordnen von Vektoren. Skalar-, Vektorpro dukten, Differentialquotienten. Inte gralen zu physikalischen Größen, das Erfassen von Problemen, die sich mit dem Energieerhaltungssatz lösen lassen usw. Das bewußte Lehren von Denk- und Arbeitsweisen ist ein wesent licher Gesichtspunkt zur Rationali sierung der Hochschulausbildung. Bei der Ausarbeitung der Studien programme und bei der Konzipie rung neuer Lehrwerke sollte das ein grundlegender Faktor sein. A. Herklotz/W. Winckler, Sektion Physik/Elektronische Bau elemente E Zu einem zwanglosen Beisammensein trafen sich in der neuen Mensa die Studentinnen und Angehörigen S E des Lehrkörpers der Sektion Verarbeitungstechnik. Zu dieser Veranstaltung, die nachträglich zum In- = E ternationalen Frauentag stattfand, konnten auch Studentinnen der Hochschule Liberec begrüßt werden; ! E für vorbildliche Leistungen im Studium und in der gesellschaftlichen Arbeit wurden Studentinnen der S E Sektion geehrt. E Viel Beifall und Zustimmung fand die von Centrum-Warenhaus gestaltete Modenschau, die die Be- ! ■ mühungen des Handels um eine.bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit Konsumgütern deut- E 5 lieh machte. Klaus Lenz - Friedhelm Schönfeld - Uschi Brüning Jedes Jahr im Frühjahr stellt der bekannte Jazz-Trom peter Klaus Lenz ein Ensem ble aus bedeutenden Jazz-Mu- sikem unserer Republik zu- simmen. Seine diesjährige Tournee führte ihn auch An fang April nach Karl-Marx- Stadt, wo er in der bis auf den letzten Platz gefüllten Neuen Mensa gastierte. Dabei soll besonders auf den Gastsolisten Friedhelm Schön feld (Flöte/Altsaxophon) hin gewiesen werden, einem her vorragenden Interpreten von zeitgenössischem Jazz modern ster Prägung. In dem fast dreistündigen Konzert präsen tierte sich eine sehr vielseitige Formation, die es verstand, eine sentimentale Ballade ge nausogut zu spielen, wie rhythmisch sehr komplizierte Titel, in denen grusinische, bulgarische und indische folk- loristische Elemente deutlich spürbar waren. Mit dem Auftreten der Sän gerin Uschi Brüning, neu mit einem Vokal-Trio in Back- round, kamen auth die Freunde von Blues und Soul auf ihre Kosten. Mit ihrer expressiven und dynamischen Stimme be geisterte sie wohl auch den letzten Zuhörer. Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, daß solche Stücke wie „Tbilissi“ oder „Schubis Art“ aus der Feder von Band- Mitgliedern stammten, die da mit ihr hohes musikalisches Niveau unterstrichen. M. Garn, Sektion Fertigungsprozeß und -mittel Wehrbereitschaft erhöhen Laut Beschluß des Ministeriums für und Fachschulsportlehrer des Be- Hoch- und Fachschulwesen wurden in die Rahmenlehrprogramme des Sportunterrichts für Studenten wehrsportliche Übungen eingefügt, die die Wehrbereitschaft der Studen ten erhöhen sollen. Damit werden die Studenten besser befähigt, zur Verteidigung unseres sozialistischen Vaterlandes beizutragen; ihr physi sches Leistungsvermögen wird er höht. An unserer TH gibt es in allen Wahlsportarten monatlich einmal seit Beginn des Herbstsemesters 1971 eine wehrsportlich-wehrerzieheri sche Stunde. Außerhalb dieses obligatorischen Unterrichts trainiert zweimal wö chentlich die Sektion Militärischer Mehrkampf, die der GST unterstellt ist, aber von einem Kollegen des Lehrbereiches Studentensport ange leitet wird. Diese Sportart wird ab 1972 den Studenten bei der Imma trikulation ebenfalls zur Wahl ge stellt und bildet dann eine eigene Fachgruppe. Die Erhöhung der Wehrbereit schaft unserer Studenten erfordert eine hohe erzieherische Wirksamkeit jedes Sportlehrers. Einen Beitrag leisten einige Kollegen des Lehr bereiches im Rahmen des 10-Stun- den-Programms in Form von mili tär-politischen Vorlesungen. Am 17. Mai 1972 wird auf dem Kollo quium des Lehrbereiches Studenten sport über das Thema; „Verbesse rung des physischen Leistungsstan des und der Leistungsbereitschaft unserer Studenten im Sport — eine Voraussetzung der Wehrerziehung unserer Studenten“ gesprochen. Dazu werden Studenten aus allen Sport gruppen der Matrikel 71 eingela den. Durch diese Initiativen — u. a. errichteten wir im NAW auch eine Sturmbahn und führten eine Weiter bildungsveranstaltung für alle Hoch- zirkes auf dem Fachgebiet Wehr erziehung durch — konnten wir wesentliche Fortschritte in der so zialistischen Wehrerziehung errei- dien. Daß der Erfolg dieser Arbeit von der Bereitschaft aller Studenten und Studentinnen entscheidend mitbestimmt wird, ist selbstver ständlich. So wurde und wird in den Unterrichtstunden mit den Studen ten über Sinn und Zweck dieser wehrsportlichen Stunden gesprochen und die Notwendigkeit der erhöhten Wehrbereitschaft vor allem anhand der zunehmenden Aggressivität des Imperialismus erläutert, wie sie sich in der Militärdoktrin der imperiali stischen BRD und der NATO, in dem verbrecherischen USA-Terror in Indochina, der Okkupation ara bischer Gebiete durch den Aggres sor Israel und der brutalen Unter drückung der Bevölkerung Nordir lands durch die britische Soldateska zeigt. Der Beschluß der 4. Zentral ratstagung der FDJ hat unter ande rem die Jugend und Studenten auf gefordert, in Vorbereitung der X. Weltfestspiele weitere Anstren gungen für die Erhöhung der Ver teidigungsbereitschaft zu unterneh men. Wenn sich 1973 die Jugend und Studenten in Berlin treffen, so er füllt uns das mit Stolz. Gleichzeitig gilt es für uns als Gastgeberland, der fortschrittlichen Jugend aus al ler Welt zu zeigen, daß die tragen den Gedanken bei der Vorbereitung auf die X. Weltfestspiele, nämlich Frieden. Solidarität und Freund schaft, für uns keine leeren Worte sind, daß wir durch die weitere Stärkung unserer sozialistischen DDR einen aktiven Beitrag zur Zu- rückdrängugng der Kräfte des Impe rialismus und des Krieges leisten. Löffler, Lehrbereich Studentensport IIllIlIIIIII"IIII.:IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII = = j Zielstrebige Arbeit erforderlich E Neuererbewegung — Ausdruck der Mitverantwortung bei der Verwirklichung 1 der Hauptaufgabe des Fünfjahrplanes = Die Gruppe Meßtechnik des Bereiches Technik un- E serer Sektion umfaßt insgesamt zehn Mitarbeiter. E Ihre Aufgaben bestehen vorwiegend darin, meßtech- = nische Probleme zu bearbeiten oder auf diesem Ge- E biet betreuend und beratend wirksam zu werden. = Dieses Aufgabengebiet ist sehr vielseitig, es erfor- E dert von jedem umfassende wissenschaftlich-tech- = nische Kenntnisse, und bei der Suche nach Lösungs- S möglichkeiten für bestimmte Aufgaben müssen oft E neue Wege beschritten werden. = Im Ergebnis dieser schöpferischen Mitarbeit ge- E schieht es'nicht selten, daß Lösungen gefunden wer- = den. die eine Neuerung darstellen oder sogar patent- = würdig sind. E In der Vergangenheit wurde die Neuererbewegung = bei uns recht stiefmütterlich behandelt. Schuld dar- = an waren Vorbehalte der Kollegen, die meinten, die s gefundenen neuen Lösungen seien Bestandteil ihrer = Arbeit. Es gab auch Auffassungen wie: Der Nutzen E ist an der Hochschule schlecht zu ermitteln oder es = lohne sich nur, wenn große Stückzahlen, wie in der = Industrie, gefertigt werden. == E Hemmend wirkte sich allerdings auch die schlep- E pende Bearbeitung von Neuerervorschlägen durch = Sektionsleitung und BfN aus, so daß auch von dieser E Seite keine Impulse ausgingen. 1 Aus diesem Grund haben wir die Neuerertätigkeit = auf die Tagesordnung von Gewerkschafts- und Bri- = gadeversammlungen gesetzt. Es geht uns ganz ein- E fach darum, die Möglichkeiten auf diesem Gebiet E noch besser als bisher auszuschöpfen. Und durch die E „Verordnung über die Förderung der Tätigkeit der = Neuerer und Rationalisatoren“ erhoffen wir uns = eine straffere und zielstrebigere Arbeit auf diesem E Gebiet, = Die bisher von uns eingereichten vier Neuerervor- = Schläge und drei Patentanmeldungen mit einem ge- = schätzten Nutzen von 34 000 Mark beweisen, welchen = Beitrag die Neuerer auch unseres Bereiches zur Er- E füllung der Hauptaufgabe des Fünfjahrplanes leisten E können. Und wir sind der Meinung, daß das noch E nicht unser letztes Wort gewesen ist. Deshalb for- E dern wir nicht nur alle Kollegen in den Sektionen g auf, durch ihre guten Ideen zur weiteren Erhöhung E der Effektivität unserer Arbeit beizutragen, sondern = wir verlangen gleichzeitig, daß mit der schleppen- = den Bearbeitung von Neuerervorschlägen Schluß ge- = macht wird. Bönitz, Gewerkschaftsvertrauensmann, E Sektion Verarbeitungstechnik = Sowjetische und DDR-Wissenschaftler berieten Probleme der Standardisierung (Fortsetzung von Seite 3) Methoden sowie den Einsatz der EDV und der Standards, die dem Erreichen dieses Zieles dienen sol len. Im Anschluß an die Tagung fand zwischen den sowjetischen Wissen schaftlern und Mitarbeitern des Lehrgebietes Standardisierung eine Beratung über Ausbildungsprobleme auf dem Gebiet der Standardisie rung statt. Während die sowjeti schen Genossen den Beschluß, ab Januar 1972 an allen Hoch- upd Fachschulen in der UdSSR selb ständige Lehrveranstaltungen Stan dardisierung einzuführen, erläuter ten, berichteten Mitarbeiter des Lehrgebietes Standardisierung über die Ausbildung auf diesem Gebiet an unserer TH. Für die Sektion Sozialistische Lei- tungs- und Organisationswissen schaften, die künftig den Namen „W irtschaf tsw issenschaf t“ tragen wird, gibt es einen neuen Studien plan „Wirtschaftswissenschaften“, in dem auch die Standardisierung ver treten ist In Diskussionen mit Mit arbeitern und Hochschullehrern der Sektion sind wir zu der Meinung ge kommen, daß auch der zukünftige Ökonom ausreichende Kenntnisse auf diesem Wissenschaftsgebiet be sitzen sollte. Aus diesem Grunde werden im 1. Semester eine Lehr veranstaltung „Grundlagen der Stan dardisierung und Austauschbau“ mit je einer Wochenstunde Vorlesung und Übung und im 2. Semester eine Vorlesung „Ausgewählte Kapitel der Standardisierung“ speziell für Öko nomen im Umfang einer Wochen stunde durchgeführt. Der bisherige Entwurf des Stu dienplanes „Maschineningenieurwe sen“ spiegelt völlig unzureichend in seinem Inhalt die Standardisierung wider. Gegenüber dem jetzigen Stand gibt es eine Rückentwicklung hinsichtlich des Umfanges der Lehr veranstaltung Standardisierung. Es geht, und das soll klar hervorgeho ben werden, nicht um eine Diskus sion um Stunden, sondern der In halt dessen ist festzulegen, was die Studierenden als Minimalwissen auf diesem Gebiet vermittelt erhalten sollen. Gerade auf diesem Umstand wiesen uns auch die sowjetischen Genossen hin. In den RGW-Ländern gibt es bereits zielgerichtete Aktivi täten, die Standardisierung als Lehr-, Übungs- und Prüfungsfach einzuführen. In diesem Zusammenhang soll auch darauf hingewiesen werden, daß die Mitarbeiter des Lehrgebietes Standardisierung der TH Karl- Marx-Stadt einen Vorschlag zum Inhalt der Lehrveranstaltung Stan dardisierung einschließlich ihrer Bildungs- und Erziehungsziele im Auftrage des Amtes für Standardi sierung als Zuarbeit zu einem RGW- Thema über Ausbildungsprobleme auf diesem Gebiet erarbeitet haben. Erste Erkenntnisse der wissen schaftlichen Tagung fanden ihren Niederschlag im zweiten Seminar kurs der Matrikel 71 des postgradua len Studiums Standardisierung, der vom 3. April bis 21. April 1972 an der Hochschule durchgeführt wurde. Probleme der Forschung auf diesem Gebiet wurden diskutiert, und ein neuer Vertrag mit dem Amt für Standardisierung bis 1975 steht un mittelbar vor dem Abschluß. Diese und weitere konkrete Maß nahmen zur Auswertung der Tagung beweisen auch auf diesem Gebiet: Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen. Prof. Dr. Kunow Direktor der Sektion Sozialistische Leitungs- und Organisationswissenschaften „Hochschulspiegel" Seite 5 4353