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Zur Verantwortung für die Praxiswirksamkeit der Forschungstätigkeit Stärker als bisher wird die For schung der Hochschulen und Uni versitäten darauf orientiert, neue Erkenntnisse schneller in die Pra xis überzuführen. Diese Forderung kommt auch nachdrücklich in der inzwischen als Gesetzblatt erschie nenen „Neuen Forschungsverord nung“ zum Ausdruck. Verantwortung für die Überleitung in die Praxis Und in der Tat kann die Wissen schaft ihrer Rolle als Produktivkraft der menschlichen Gesellschaft nur in dem Maß gerecht werden, wie es gelingt, neue Wirkprinzipien, Ver fahren, Technologien, Algorithmen usw. nutzbar zu machen. Kein For scher darf sich seiner Verantwor- tung dafür entziehen. Sie beginnt mit der Planung der Forschungsauf gaben, die aus einer gesellschaftlich notwendigen Zielstellung mittelbar oder , unmittelbar abgeleitet werden sollten. Sie setzt sich fort in der Bearbeitungsphase, in der der ge sellschaftliche Nutzen zum Krite rium ständiger Selbstkontrolle und der Kontrolle der Arbeit des For schungskollektivs werden muß. Schließlich entsteht eine Mitwir kungspflicht für die unmittelbare Überleitung' der Forschungsergeb nisse in die Praxis. Sicher ist es nicht bequem, stän dig einen solchen Maßstab an die' eigene Forschungsarbeit anzulegen. Der Weg verläuft nicht eben und häufig stellen sich Hindernisse ent gegen. Aber der wissenschaftliche Meinungsstreit, der sich ergibt, wenn von Fachkollegen Teillösungen oder Lösungsmethoden angezweifelt wer den, ist kein solches Hindernis, son dern mündet stets in gute Ergeb nisse. Dagegen bilden falsche Ar beitsorganisation und schlechte Lei tungstätigkeit sowie Ressortdenken häufig Ursachen für Rückschläge. Die Erfahrungen, die ich in fast sechsjähriger Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der maschinellen Programmierung für numerisch ge steuerte Werkzeugmaschinen ge sammelt habe, sind dieser Art. Ein starkes Forschungskollektiv geschaffen Im Auftrag des Instituts für Werk zeugmaschinen Karl-Marx-Stadt und in enger Zusammenarbeit mit die- sen Institut begannen 1964 die Ar beiten an diesem Projekt im Re chenzentrum unserer Hochschule. Aus anfänglichen Einzelprogram ¬ men entstand die Konzeption zur Entwicklung einer Fachsprache, die dem zu erwartenden Anstieg der in der metallverarbeitenden Industrie der DDR eingesetzten NC-Maschi nen Rechnung tragen sollte. 1967 war SYMAP (B) nicht nur als for male Sprache kreiert, sondern auch auf dem ZRA 1 implementiert. Am Rechenzentrum konnte ein Kunden dienst zur EDV-gestützten Herstel lung von Steuerprogrammen einge richtet werden, den etwa 15 Be triebe aus der gesamten DDR nüt zen. Dank der Unterstützung der Arbeiten durch die Leitung der Sektion Mathematik, konnten wir in der Folgezeit in unserer Sektion ein starkes Forschungskollektiv auf bauen, das sich insbesondere mit der rechentechnischen Realisierung höherer Ausbaustufen und den an deren Teilsprachen des SYMAP- Systems beschäftigte. Es trägt auch den Hauptanteil an der Schaffung der Anwendersoftware für das Ma schinensystem PRISMA-2. Mängel, die im Verlaufe der Ver tragsforschung auftraten, führten trotz vieler Interventionen dazu, daß die praktische Nutzung des Sprach- und Programmiersystems für Einzelmaschinen nicht befrie digen kann. Erfolge der unermüd lichen Verwendung für diese Frage zeichnen sich aber ab. Mitwirkung der Studenten Die Forschungsarbeit ist begleitet von zahlreichen Weiterbildungsver anstaltungen, die für Mitarbeiter aus der Industrie durchgeführt wer den, um auch so den Einsatz der Ergebnisse in der Praxis vorzube reiten. Studenten der Sektionen Fertigungsprozeß und -mittel und Mathematik sind im Rahmen von Praktika und Diplomarbeiten in die Forschungstätigkeit einbezogen und konnten nach Abschluß ihres Stu diums die gewonnenen Erkennt nisse in die Praxis tragen. Nicht zu letzt wurden die Ergebnisse in Ver öffentlichungen und in Vorträgen auf Fachtagungen dargeboten. Mit arbeiter des Forschungskollektivs fungierten als Berater von WMW auf internationalen Ausstellungen und bei Sitzungen von RGW-Ar beitsgruppen. Ich meine, daß all das wichtige Komponenten der Verantwortung des Kollektivs für die praktische Nut zung seiner Forschungsergebnisse darstellta . Dr. H. Schreiter Sektion Rechentechnik und Datenverarbeitung Sins mit dem vietnamesischen Uolh Empörung und tiefer Abscheu erfüllt uns angesichts der erneuten ver- E brecherischen Aggressionsakte der USA in Vietnam. E Wir fühlen uns eins mit dem vietnamesischen Volk und fordern wie E alle friedliebenden Menschen der Welt: Abzug der amerikanischen Söldner aus Vietnam — Respektierung der nationalen Grundrechte des vietnamesischen Volkes. E Die in unserer Gewerkschaftsgruppe durchgeführte Spendenaktion er- E brächte einen Erlös von 141 Mark, den wir auf das Vietnamkonto über- E weisen. E Weiterhin erklärten sich vier Kollegen bereit, zusätzlich Blut zu spen- g den. Gewerkschaftsgruppe Programmierung und Analyse der Sektion g Rechentechnik und Datenverarbeitung | ■- । ' —i —- ' ■ E 50 Jahre UdSSR- | Leitfaden unserer DSF-Arbeit Die Mitglieder der Gewerkschafts gruppe Rektorat beschlossen im Mai dieses Jahres eine DSF-Gruppe zu gründen. Die Gruppe will gemein sam mit der Partei- und Gewerk schaftsgruppe dazu beitragen, die Freundschaft zur Sowjetunion zu vertiefen, die internationalistische Erziehung der Mitglieder verstärken und freundschaftliche Beziehungen zu sowjetischen Bürgern entwik- kein. Mit dem erarbeiteten Pro gramm der DSF-Gruppe erfuhr das Kampfprogramm der Gewerk schaftsgruppe gleichzeitig eine we sentliche inhaltliche Erweiterung. Die DSF-Gruppe hat sich vorge nommen, je nach vorhandenem Qua lifizierungsgrad zur Erweiterung der russischen Sprachkenntnisse ihrer Mitglieder beizutragen. Zur Zeit qualifizeren sich 5 Mitglieder der DSF-Gruppe auf diesem Gebiet. „Hochschulspiegel" Seite 2 Bei Aufenthalten in der UdSSR = werden die betreffenden Mitglieder g vor der Gruppe über ihre Reiseein- E drücke berichten. Bisher wurden = solche Berichte, verbunden mit län- E geren DIA-Vorträgen, über eine E Moskau-Reise und über den Einsatz = einer Studentenbrigade bei Nowo- = sibirsk gegeben. Beide Veranstaltun- = gen fanden das rege Interesse der E Zuhörer. In Vorbereitung des 50. Jahresta- = ges der UdSSR soll gemeinsam mit = der Partei- und Gewerkschafts- = gruppe die Ausstellung „Bildende E und angewandte Kunst der Völker E der UdSSR“ am 31. Oktober 1972 = besucht werden, um die Mitglieder = der DSF-Gruppe mit den reichen = Schätzen der sowjetischen Kultur = vertraut zu machen. Zum Jahres- = ende ist eine kleine Festveranstal- = tung vorgesehen, zu der u. a. auch E ein kulturelles Programm gestaltet = wird. Von dieser Veranstaltung sol- = len gleichzeitig Anregungen für die E DSF-Arbeit des Bereiches im Jahre E 1973 ausgehen. Dr. Fehr „HS" gratuliert Zum 65. Geburtstag E. Müller, Direktorat für Planung und Ökonomie B. Reuther, Direktorat für Erziehung und Ausbildung Zum 60. Geburtsatg p. Fordran, Sektion Technologie der metallverarbeitenden Indu strie Genosse H. Karwath, Direktorat für Erziehung und Ausbildung E. Kirbach, Direktorat für Planung und Ökonomie I. Vogel. Direktorat für Planung und Ökonomie Aus dem Inhalt der Zeitschrift Das Hochschulwesen Ausgabe 10/72 Willy Stoph, Vorsitzender des Ministerrates der DDR Die Wirtschaftswissenschaf ten nach dem VIII. Parteitag (voller Text der Rede an der Hochschule für Ökonomie Ber lin. „Bruno Leuschner“ am 7. September 1972) Die Rede wurde auszugs weise auch im Neuen Deutsch land vom 8. September veröf fentlicht. Hans-Joachim Böhme, Mini ster für Hoch- und Fachschul wesen Zum Studienjahr 1972/73 (Referat auf der Rektoren konferenz der Universitäten und Hochschulen) Ausgabe 11/72 Wolfgang König, Stellv, des Ministers für Hoch- und Fach schulwesen Weiterentwicklung der Pla nung seit dem VIII. Parteitag H.-D. Reuschel, Institut für Hochschulbildung und -Ökono mie Bildungsökonomische For schung zur Hochschulentwick lung (Aufgaben — Ziele — Pro bleme) Generalmajor Hermann Vogt, MHF Zur sozialistischen Wehrer ziehung an Universitäten und Hochschulen Lebendige DSF-Arbeit (Fortsetzung von Seite 1) Zielen sieht das Programm der Gruppe 72/1 den gemeinsamen Besuch sowjetischer Filme und entsprechender Vorträge im Haus der DSF vor. Wir pla nen aber auch eigene Beiträge zur Arbeit der DSF und berei ten gemeinsam mit den ande ren Gruppen der 72er Matri kel eine Feierstunde aus An laß der Gründung des Sowjet staates vor. Die Vorbereitung der X. Weltfestspiele nutzen wir zur weiteren Vertiefung der Kenntnisse über unser Bruder land, denn zu uns kommen, wie im Aufruf zum Festivalaufge bot der Freien Deutschen Ju gend erklärt wird, die jungen Erbauer des Sozialismus und Kommunismus aus der Sowjet union. Und für dieses große Ereig nis wollen wir gut gerüstet sein! So sind auch bereits Überlegungen im Gange, wie wir am Wettbewerb um den Titel „Kollektiv der DSF“ er folgreich teilnehmen können. D. Zaddach ' FDJ-Gruppe 72/1 Redaktionsschluß dieser Ausgabe war der 1. November 1972 Hochschulspiegel Dipl.-Wirtsch. D. Zemmrich (verantwortlicher Redakteur.) S. Saaro (Redakteur). H.Schrö- der (Bildredakteur). Dr. H. Dresig, Dipl.-Sportlehrer W. Hauck. Dipl.-Ing. H. Hawranke. Major W. Höfer, Dr. A. Hupfer, W. Nagel, Ingenieur B. Kornhöfer, Dipl.-Ing. W. Leonhardt Prof. Dr. R. Mar tini. Ch. Müller. Dipl.-Ing M. Mauksch. W. Neubert. Dipl.- Ing. E. Jahn, Dr. P. Petzold. Dr. K.-H. Reiners. Dipl.-Math. E. Schreiber, Dipl.-Ing. W. Schulz. K. Thomae. Herausgeber: SED-Hochschul- Parteiorganisation der Techni- sehen Hochsdiule Karl-Marx- Stadt. Veröffentlicht unter Li zenz-Nr. 125 K des Rates des Bezirkes Karl-Marx-Stadt. Druck: Druckhaus Karl-Marx- Stadt. 1896 Zu unseren weiteren Aufgaben in Bildung und Erziehung (Fortsetzung von Seite 1) von Mängeln und Hemmnissen, zu deren Überwindung Vorstellungen bestehen, an deren Verwirklichung zum Teil bereits gearbeitet wird. Schwierigkeiten bestehen vor al lem darin, daß die jungen Studenten oft nicht wissen, wie sie studieren sollen (Dr. Krauß), daß sie oft kein technisches V orstellungsvermögen mitbringen und in den Übungen versagen (Prof. Ettlich, Dr. Russig), daß die Zeitbilanz nicht aufgeht, der Stoff nicht bewältigt werden kann und den Studenten das Er folgserlebnis versagt bleibt (Prof. Mehner, Prof. Jentzsch, Prof. Wick leder), daß klare Vorstellungen über das Studienziel und damit über die Notwendigkeit und Wichtigkeit be stimmter Vorlesungen fehlen. (Prof. Ettlich). Mit diesen und anderen Feststellungen werden Mängel sicht bar, deren Überwindung eine ziel strebige Arbeit des gesamten Lehr körpers erfordert. Angefangen bei einführenden Vorlesungen über das Studiengebiet (Prof. Trumpold) über evtl. Vorbereitungskurse zur Niveau angleichung in bestimmten Fächern (Prof. Liebscher), das Prüfen und evtl. Korrigieren der Reihenfolge der Stoffvermittlung (Dr. Russig) bis zu dem Versuch in der Sektion Verarbeitungstechnik, dem Seminar gruppenberater im 1. Studienjahr zur Unterstützung Studenten aus höheren Matrikeln beizugeben, wurden viele wertvolle Vorschläge unterbreitet. Das ändert jedoch nichts daran, daß eine grundsätz liche Veränderung auch eine ernst hafte. zielstrebige wissenschaftliche Arbeit an den Lehrplänen erfor dert — eine Feststellung, die glei chermaßen für den folgenden Dis kussionsschwerpunkt gilt. Werden unsere Absolventen den Anforderungen der Praxis gerecht? Bereits diese Fragestellung macht deutlich, daß dem noch nicht in je dem Falle so ist. Beispielsweise ist es noch nicht in genügendem Maße gelungen, sowjetische Erfahrungen bei der Bestimmung der Lehrinhalte auf unsere eigene Arbeit zu über tragen. So wird an sowjetischen Hochschulen zunächst Klarheit über die Praxisanforderungen geschaffen, dann der Lehrstoff zugeordnet und erst am Schluß der Stundenplan er arbeitet; bei uns ist es oft noch um gekehrt (Prof. Weber, Prof. Wick leder). Darüber hinaus halten sich eine Anzahl Hochschullehrer nicht an die Lehrinhalte (Prof. Wickleder), und in vielen Grundlagenfächern ist der Lehrstoff nur komprimiert, nicht dem tatsächlichen Zeitfonds angeglichen worden (Prof. Trum pold). Das Ergebnis ist eine Stoff fülle, die von den Studenten nur mit großen Schwierigkeiten bewältigt werden kann. Eine enge Zusammen arbeit von Hochschullehrern ver schiedener Fachgebiete (Prof. Trum pold) und die weitere zielstrebige Arbeit an den Lehrinhalten (Prof. Weber) sind notwendige Schlußfol gerungen. Aber im Verlauf des Gesprächs wurden auch Erziehungsmängel sichtbar, denn Stimmen aus der Praxis, die erkennen lassen, daß sich Absolventen scheuen, Verant wortung zu übernehmen, machen deutlich, daß der Befähigung zu selbständiger eigenverantwortlicher Arbeit (wie z. B. in den studenti schen Konstruktionsbüros) mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muß. Mehr Verantwortung dem wissenschaftlichen Nachwuchs Die Förderung des wissenschaft lichen Nachwuchses spielte in der Aussprache eine wichtige Rolle, und im Mittelpunkt stand dabei das Übertragen einer größeren Verant wortung. Es geht einfach darum, die Anforderungen an wissenschaft liche Mitarbeiter zu erhöhen (Prof. Leitert) und damit die Persönlich keitsentwicklung zu fördern und die Hochschullehrer besser zu unter stützen (Prof. Weißmantel). Gegen wärtig verlassen sich die wissen schaftlichen Mitarbeiter noch zu sehr darauf, daß ihre Arbeit von den Hochschullehrern verantwortet wird (Prof. Jentzsch). Die Erziehung zu größerer Selbständigkeit erfor dert auch eine bessere Arbeitsorga nisation, um ihnen mehr Zeit zur wissenschaftlichen Arbeit zu si chern (Prof. Woschni). Das wieder um wirft die Frage auf, ob es rich tig ist, daß Weiterbildungsmaßnah men für wissenschaftliche Mitarbei ter ausschließlich während der Ar beitszeit stattfinden (Prof. Ettlich). * All diese und viele andere Pro bleme, die im Verlauf des mehr stündigen Gedankenaustausches zur Sprache kamen, beweisen, wie ernst haft darum gerungen wird, das wissenschaftliche Niveau unserer Arbeit weiter zu erhöhen. Das Gespräch sollte auch in Auswertung des bevorstehenden Konzils, wie der Rektor, Genosse Prof. Weißmantel hervorhob, seine Fortsetzung in ähnlichen Gesprächsrunden inner halb der einzelnen Bereiche der TH finden, um derartige, für die weitere Entwicklung der Hochschule wichtige Probleme, in aller Breite zu beraten und lösen zu helfen. Die neue Forschungsverordnung - Ausdruck der Kontinuität unserer Wissenschaftspolitik (Fortsetzung von Seite 1) die Praxis überführbare For schungsergebnisse ; • und durch eine effektiv geleitete und organisierte Durchführung der Forschung, insbesondere einen rationellen Einsatz der For schungstechnik und der For schungskapazitäten bei sparsa mer Verwendung der finanziellen Mittel. Unser Minister hat diese rich tungweisende Hauptaufgabe in der Direktive für das Studienjahr 1972/ 1973 besonders betont Und durch die zwingende Forderung nach qua- litäts- und termingerechter Erfül lung der in die Pläne aufgenom menen Forschungsaufgaben die Rolle und Bedeutung des Forschungspla nes als Leitungsinstrument hervor gehoben. Schon in Vorbereitung des Planes für 1973 wirksam Entsprechend der höheren Auf gabenstellung, die der VIII. Partei tag an die Hochschulforschung — als wichtige Potenz des wissen schaftlich-technischen Fortschritts — übertragen hat, wurden am 23. August 1972 vom Ministerrat die Grundsätze zur weiteren Entwick lung der Forschung beschlossen und als „Verordnung über die Leitung, Planung und Finanzierung der For schung an der Akademie der Wis senschaften und an Universitäten und Hochschulen“ verabschiedet. Diese Regelungen müssen noch in Vorbereitung und Durchführung des Planes 1973 wirksam werden. Dies ist Ausdruck des Vertrauens und der Wertschätzung unserer Par teiführung gegenüber der Arbeit der wissenschaftlichen Einrichtun gen überhaupt. Daraus erwächst für die Leiter und leitenden Mitarbei ter die Verpflichtung, allen Hoch schulangehörigen das politische und wissenschaftliche Anliegen der wei teren Entwicklung der Forschung überzeugend zu erläutern und ihre Initiative und Aktivität voll zu ent falten. Wissenschaftsdisziplin als Grund lage für ein hohes Niveau der Aus bildung und Erziehung der Studen ten und für die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses wird den Hochschulen zwingender auferlegt, aber auch stärker geför dert. Die Initiative der Wissenschaftler und Forschunskollektive wird stär ker auf die Entwicklung einer brei ten Grundlagenforschung gerichtet; ins! sondere in enger Gemein- schartsarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen der Sowjetunion und den anderen Staaten des RGW kommt es darauf an • nach neuen Erkenntnissen über bisher unbekannte objektive ge setzmäßige Zusammenhänge, • nach neuen Prozessen, Eigen schaften und ihren Nutzungs möglichkeiten planmäßig zu for schen, • neue wissenschaftliche Methoden und Verfahren zu entwickeln und • • wissenschaftliche Grundlagen für die Beherrschung der technologi schen Prozesse und Verfahren zu schaffen. Die Rolle und Verantwortung der Wissenschaftler und der wissen schaftlichen Gremien für das Auf decken wichtiger Entwicklungsrich tungen von Wissenschaft und Tech nik, für die Überprüfung der Trag fähigkeit neuer Ideen und Hypo thesen und für die Erkundung der technisch-technologischen Verwer tung fundamentaler naturwissen schaftlicher Erkenntnisse wird hier bei ausdrücklich betont. Aufeinander abgestimmte Forschungspläne Einen weiteren Schwerpunkt der neuen Forschungsverordnung bildet die arbeitsteilige Vereinigung und enge Zusammenarbeit der wissen schaftlichen Potentiale der Akade mie der Wissenschaften und des Hochschulwesens auf der Grund lage aufeinander abgestimmter For schungspläne und eng verbunden mit den sozialistischen Partnerein richtungen durch internationale Forschungskooperation auf der Grundlage der Beschlüsse des RGW und anderer zwischenstaatlicher Vereinbarungen. Die Mitarbeit des Hochschulwe sens bei der Vorbereitung und Durchführung des Staaisplanes Wis senschaft und Technik sowie'ande rer zentraler Pläne wird dabei we sentlich erhöht. So sind wir bei spielsweise aufgefordert, große trag fähige und interdisziplinär entwik- kelte Komplexe der Grundlagenfor schung zur Aufnahme in den Staats plan vorzubereiten und aufzubauen. Insgesamt wird die Rolle des Pla nes in der Forschung wesentlich an gehoben und auf allen Ebenen zu einer entscheidenden Phase der wis senschaftlichen Arbeit ausgestaltet. Die Hauptorientierung ist dabei auf eine stärkere inhaltliche Gestaltung der Pläne gerichtet, die die interna tionalen Entwicklungstendenzen be rücksichtigt. Ein wichtiges Problem ist dabei die Ausarbeitung und Ver teidigung der Forschungsthematik sowie die Verteidigung und Aus wertung der Forschungsergebnisse. In diesen Etappen der wissenschaft lichen Arbeit wird ganz wesentlich mit über Effekitivität .und' Erfolg der Forschungsarbeit entschieden. Dies wurde bisher entschieden' zu wenig beachtet. Diese wenigen Schwerpunkte las sen erkennen, daß die neue For schungsverordnung Ausdruck der Kontinuität unserer Wissenschafts politik ist und uns die Mittel und Wege aufzeigt,, wie wir durch un sere Forschungsarbeit zur Erfüllung der Hauptaufgabe, wie sie auf dem VIII. Parteitag formuliert wurde, beitragen können. Bahr, Direktorat für Forschung Im Mittelpunkt der neuen For schungsverordnung stehen folgende Probleme: Die Verordnung behält den bewährten Grundsatz der auf tragsgebundenen Forschung bei, alle Forschungen im Auftrage eines gesellschaftlichen Auftraggebers durchzuführen. Schwierigkeiten der Finanzierung dieser Forschungs themen, die sich bisher teilweise hemmend auf eine zielgerichtete Entwicklung der Grundlagenfor schung auswirkten, werden durch elastische Regelungen und eine auf gabenbezogene Finanzierung aus dem Staatshaushalt beseitigt. Das zwingt aber auch dazu, die finanziel len Mittel mit höherem gesellschaft lichem Nutzeffekt einzusetzen und sparsam zu verwenden. Einheit von Forschung und Lehre Die Grundsätze der Verordnung gehen von der Einheit von For schung und Lehre aus. Die Verant wortung für die Entwicklung der Kolloquium „Sntwurf mihroelektronischer Schaltungen" Das Weiterbildungszentrum Elektronische Bauelemente führt gemein sam mit der Abteilung Schaltungsentwurf der Arbeitsstelle für Moleku larelektronik Dresden vom 5. bis 7. Dezember 1972 ein Kolloquium „Ent wurf mikroelektronischer .Schaltungen“ durch. Die Veranstaltung findet in der Mensa unserer TH Reichenhainer Straße 55 statt. Vortragende, Studenten sowie Angehörige der TH zahlen keine Ta gungsgebühren. Es werden folgende Vorträge gehalten: Schaltkreisintegration und ihr Einfluß auf die Rechnerorganisation; Perspektiven der digitalen elektronischen Informationsspeicher; Reali sierungsmöglichkeiten und Entwidclungstendenzen von Halbleiterspei chern; Aufbau, Eigenschaften und Anwendung der Logik PLA; Techno logie der TTL-Schaltungen; Entwurfsmethodik in der MOS-Logik; Hard ware zum rechnergestützten Entwurf integrierter Schaltkreise; Software zum rechnergestützten Entwurf integrierter Schaltkreise; Rechnerge stützte Layout-Aufbereitung bei Festkörperschaltkreisen; Kriterien beim Entwurf integrierter Schaltungen; Entwurf integrierter Schaltungen für den Mikrowellenbereich: Das aktive Display; Einsatz von Teststrukturen bei der FKS-Fertigung; Das bipolare Transistormodell; Das unipolare Transistormodell; Operationsverstärker und ihre Anwendung in linearen Schaltungen; Nichtlineare Netzwerke;