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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1972
- Erscheinungsdatum
- 1972
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197200002
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19720000
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1972
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- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
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Band 1972
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Exponate der Leistungsschauen vorgestellt: Studenten beweisen ihre Tatkraft j Hohe Verantwortung Hürdie Arbeit Drei von zehn Beteiligten an der Entwicklung eines neuen Gerätes, das auf der Leistungsschau der Hochschule Aufsehen erregte, sitzen uns gegenüber: der Forschungsstu dent Christian Haase und die Stu denten Manfred Hübner und Bernd Ender aus der Seminargruppe 68/47. Sie berichten über die Entstehung ihres Forschungsobjektes. Begonnen hatte es mit einer Ideenkonferenz. Professor Budig, Sektionsdirektor der Sektion Automatisierungstech nik, riet den jungen Wissenschaft lern und Studenten: „Untersucht neue physikalische Effekte, billige Keramiken stehen uns dazu in un serer Republik zur Verfügung.“ So entstand, vorerst von drei Wissen ¬ schaftlern der Sektion entwickelt, das Urmodell eines digital steuer baren, linearen Schrittmotors. Später wird das Forschungsob jekt an Studenten übergeben. Unter Anleitung erfahrener Hochschul lehrer und Assistenten werden mit viel Fleiß und Ausdauer Berechnun gen angestellt, Verbesserungen aus geklügelt, diskutiert, probiert und verändert. Ein neues Modell wird ge baut und für die Leistungsschau vor bereitet. Im Dezember 1971 findet die erste große Prüfung für das junge Kollektiv statt: Jahresab schlußverteidigung. Anwesend sind auch Vertreter aus der Industrie. Die zehn Jungen werden ins „Kreuzverhör“ genom men: „Ist das Grundmaterial in der DDR erhältlich?“ — „Wie hoch ist der Wirkungsgrad?“ — „Ist der Ein satz des Gerätes technologisch mög lich?“ Nicht alles hält der sachkundigen und kritischen Prüfung stand. Wie der stellen Christian, Manfred, Bernd und die anderen neue Unter suchungen an. Der Leiter des Studentenkollek tivs, Christian Haase, erläutert den weiteren Weg: „Zu den FDJ-Stu- dententagen hielten wir einen Vor trag über unser Exponat, stellten es den anderen Kommilitonen vor. In einer interessanten Diskussion erhielten wir viele neue Anregun- gen." Fleißig zu studieren, so meinen die Jungen von der Forschungs gruppe, ist die erste, die wichtigste Voraussetzung für erfolgreiches Kno beln. „Bei der Erfüllung unserer Aufgaben unternehmen wir große Anstrengungen“, sagt Christian Haase abschließend. „Denn wir wol len doch zu den Weltfestspielen der Jugend und Studenten 1973 in Ber lin gute Gastgeber sein, wollen der Jugend der Welt sichtbar demon strieren, daß wir Studenten und jungen Wissenschaftler an der Seite der Arbeiterklasse den Sozialismus in unserer Republik immer schöner und anziehender gestalten helfen.“ A3 Erfahrungen mit studentischen Konstruktionsbüros Dem Aufruf von Parteileitung und staatlicher Leitung der Hochschule folgend, wurden an der Sektion Ma- schinen-Bauelemente in zwei Str dentengruppen Aufgabenstellungen im Sinne der „Studentischen Kon struktionsbüros“ übergeben. Uber meine Erfahrungen mit einer Gruppe von 3 Studenten aus der Seminar gruppe 69/11, die seit April 1972 an der Untersuchung der dynamischen Standsicherheit eines Mobilkranes des VEB Weimar-Kombinat Land maschinen arbeitet, möchte ich hier berichten. Von Anfang an waren die Studen ten von der Aufgabe, die bezüglich Umfang und Niveau mehr verlangte als eine Diplomarbeit, begeistert. Auch ohne vertragliche Regelung (die Sektionsleitung konnte mit dem Betrieb keinen Vertrag abschließen und auch keinen Auftrag annehmen) arbeiteten sie mit Eifer an der Auf stellung der Bewegungsgleichungen und der Gewinnung der Koeffizien ten aus den technischen Angaben des Betriebes. Es zeigte sich aber, daß in dieser Etappe Umwege und Fehler auftraten. Von Seiten der Betreuung war der Aufwand zur Anleitung und Kontrolle größer als erwartet. Den Studenten wurde an der praktischen Aufgabe durch eige nes Erleben klar, was es heißt, Ver antwortung zu übernehmen: Zah lenwerte und jedes Vorzeichen müs sen garantiert werden können. Es kommt nicht nur darauf an, den Zusammenhang im großen und gan zen zu übersehen. Da die Lösung der Aufgabe vertiefte Kenntnisse im Fach Maschinenendynamik erfor derte, wurde den Studenten die Lö sung der üblichen Übungsaufgaben in diesem Fach erlassen. Stimulierend auf den Leistungs willen wirkte sich der unmittel bare Kontakt mit den Kollegen des Betriebes und das Erleben des im Einsatz befindlichen Mobilkranes aus. Nachdem erste Teilergebnisse im Betrieb vorgelegt werden konn ten, wurde der Abschluß einer Neue rervereinbarung beschlossen. Nun gilt es, alle Anstrengungen auf die termin- und qualitätsgerechte Er füllung der genau formulierten Auf gabe zu richten. Rückblickend auf die bisherige Tätigkeit dieses studentischen Kon struktionsbüros kann ich nur sagen, daß sie sich sehr fruchtbar auf die Studenten auswirkt. Der enge Kon takt mit dem Betrieb fördert die Entwicklung jener wertvollen Eigen schaften, die jeden sozialistischen Absolventen auszeichnen soll. Bei der Auswahl der Teilnehmer sollte schon davon ausgegangen werden vor allem solche Studenten an die studentischen Konstruktionsbüros heranzuziehen, die bereits durch hohe Leistungen an der Hochschule ein hohes gesellschaftliches Verant wortungsbewußtsein erkennen las sen. Solchen Studenten von den Kontruktionsbüros gut vorbereitete und genau abgegrenzte Aufgaben zu übergeben, bedeutet nicht nur, fach lich mehr von ihnen zu fordern, sondern die Entwicklung ihrer gan zen Persönlichkeit durch die Schaf fung konkreter Bewährungssitua tionen in der Praxis zu fördern. Dozent Dr. sc. techn. H. Dresig des Jugendverbandes Seit Bestehen der FDJ-Organi- sation an der Sektion Mathematik ist die APO-Leitung bestrebt, ihrer Verantwortung gegenüber dem Jugendverband durch seine aktive Unterstützung gerecht zu werden. Grundprinzip war und ist dabei, die FDJ zu befähigen, die füh rende Rolle der Arbeiterklasse und die Politik der SED den Stu denten verständlich zu machen und sie zum klassenbewußten Handeln zu erziehen. Diese Unter stützung hat sich in allen Phasen der Entwicklung der Sektion be währt und trug dazu bei, das An sehen und den Einfluß der FDJ unter den Studenten und Mitar beitern der Sektion ständig zu fe stigen. Die Unterstützung des Jugend verbandes findet in der Praxis nicht nur ihren Ausdruck in ge meinsamen Arbeitsbesprechungen der Leitungen, wo prinzipielle Fragen der politisch-ideologischen Erziehungsarbeit, der Leitungstä tigkeit, der Kaderpolitik u. ä. be raten werden, sondern vor allem in der unmittelbaren Hilfe der Genossen der APO bei der Er füllung der Aufgaben des Jugend verbandes. Diese konkrete Hilfe überlassen wir natürlich nicht dem Selbstlauf, sondern leiten sie u. a. durch Parteiaufträge und andere konkrete Anfonderungen. So erhielten z. B. Genossen den Auftrag, die FDJ-Mitgliederver- sammlung im Mai dieses Jahres auf der die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1973, erst mals auf der Tagesordnung stan den, aktiv und konkret vorberei ten zu helfen und auch den FDJ- Gruppen entsprechende Unterstüt zung zu geben. Bei der Erfüllung dieses Auftrages hatten die Ge nossen Dr. Beer und Dr. Elfers besonders gute Erfolge. Andere Papteiaufträge richteten das Wir ken der Genossen unserer APO im Jugendverband speziell darauf, die Studentenbrigaden durch ak tive Mitarbeit in den Brigadelei tungen zu stärken. Gute Erfahrungen wurden auch bei del' Durchführung der letzten Studententage gemacht. Hier orientiete die Parteileitung darauf, einerseits dem Jugendverband mehr Verantwortung bei der Vor bereitung und Durchführung der Studententage zu übertragen, und andererseits bessere Unterstützung durch erfahrene Genossen zu ge währen, um das Niveau und die Qualität der Veranstaltungen, ins besondere ihren politischen Inhalt, weiter anzuheben. Besondere Bedeutung haben die gemeinsamen Anstrengungen der Genossen und FDJler bei der mi litärischen Erziehung der Stu denten. Die Parteiorganisation der Sektion nimmt ständig Ein fluß auf die inhaltliche und quali tative Gestaltung des 10-Stunden- Programms und der militärpoliti- sehen Foren. Großen Wert für die politisch- ideologische Erziehung unserer Studenten hat die Arbeit der Ge nossen im Wohnheim. In letzter Zeit ist es der Parteileitung mit Hilfe der Genossen gelungen, Pro bleme des Heimaktivs erfolg reich zu lösen und die Jugend freunde auf ihre Aufgaben vorzu bereiten. Die wenigen Beispiele schon zei gen, wie vielseitig die Hilfe der Parteiorganisation für den Ju gendverband sein muß. Wir sind uns aber bewußt, daß diese viel seitige, konkrete Unterstützung der FDJ-Organisation nur möglich ist, wenn — wie in unserer APO — die Genossen stets bereit sind, die Aufträge der Partei zu erfüllen und die Leitung der APO sich auf diese Bereitschaft und Aktivität aller Parteimitglieder und Kandi daten stützen kann. R. Tichatschke, stellvertretender APO-Sekretär Solidarität mit Vietnam In vielen Bereichen der TH rie fen die neuen Verbrechen, die von den USA-Luftgangstern mit der Bombardierung von Deichen und Schleusen in der DRV began gen werden, eine Welle der Em pörung, aber auch der Solidari tät mit dem vietnamesischen Volk hervor. Im Direktorat für Kader und Qualifizierung wird eine Son- derspendenaktion durchgeführt. Zwei Mitarbeiterinnen verpflich teten sich zur Blutspende. In an deren Bereichen, wie der Sektion Physik-Elektronische Bauelemen te. Hochschulbibliothek und ande ren wurden Protestresolutionen angenommen. H.-D. Reimann Durch einen tragischen Un- glücksfall wurde der langjährige verdienstvolle Mitarbeiter der TH Karl-Marx-Stadt, Hans-Dieter Reimann, aus dem Leben geris sen. Mit ihm verlor unsere Hoch schule einen Kollegen, der als Mitglied des Zentralvorstandes der Gewerkschaft Wissenschaft, als Vorsitzender des Meisterkol lektivs der TH und als Obermei ster an der Sektion Automatisie rungstechnik stets seine ganze Kraft für den Aufbau des Sozia lismus einsetzte. Für seine vor bildliche Arbeit und Einsatzbe reitschaft wurde er mehrfach als Aktivist ausgezeichnet. Die Tech nische Hochschule Karl-Marx- Stadt wird dem Kollegen Rei mann stets ein ehrendes Anden ken bewahren. IIlIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlIIIlllIllIIIlIIIllIIlllIlIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlIIIIIIIlIIlIIllIlIlllllIlllIlllllllIlllIllIllllllllllllllllllllllillllllllllllllIllllllllII Zu aktuellen Fragen der marxistisch-leninistischen Theorie der sozialistischen Gesellschaft (Fortsetzung von Seite 2) gen. Damit wird eine so wichtige Frage wie die nach der Gleichheit der Mitglieder der sozialistischen Gesellschaft berührt. Hierbei ist grundsätzlich davon auszugehen, daß die Menschen im Sozialismus, bezogen auf das Ent scheidende, Wesentliche, tatsächlich gleich sind: Sie sind Besitzer der gesellschaftlichen Produktionsmittel, befreit von der Ausbeutung, auf alle wird das gleiche Prinzip angewandt. Im Maße der Entwicklung der Produktivkräfte entstehen immer bessere Voraussetzungen dafür, zu nächst die Elemente sozialer Un gleichheit durch Vergrößerung der gesellschaftlichen Konsumtionsfonds abzuschwächen. Gerade die vom VIII. Parteitag beschlossenen und bereits jetzt verwirklichten sozialen Maßnahmen sind meines Erachtens wichtige Schritte in dieser Richtung. Schließlich werden, immer ökono mische Resultate vorausgesetzt, die Reste sozialer Ungleichheit vollstän dig überwunden werden können. Diese Dialektik verdeutlicht, daß das Maß der Gleichheit in der ent wickelten sozialistischen Gesell schaft historisch bedingt, Ausdruck des Reifegrades der kommunisti schen Formation ist. Sowjetische Autoren verweisen darauf, daß es falsch wäre, das Leistungsprinzip lediglich unter dem Aspekt „Kapita listische Überreste“ zu verstehen, von dem man sich möglichst rasch befreien müsse. Vielmehr ist dieses Prinzip grundlegend für den Sozia lismus notwendig, gesetzmäßig, Ausdruck der neuen, sozialistischen Produktionsverhältnisse, es ist sei nem Wesen nach sozialistisch. Auch die KPdSU geht davon aus, daß selbst beim Hinüberwachsen des Sozialismus in den Kommunismus, das Leistungsprinzip seine Bedeu tung behalten wird. 9 Arbeiterklasse — führende Klasse der sozia listischen Gesellschaft Auf der Grundlage der ökonomi schen, sozialen, politischen und ideo logischen Umwälzung der Über gangsperiode vom Kapitalismus zum Sozialismus, entsteht eine der sozia listischen Gesellschaft eigene Klas senstruktur. Diese ist durch das Be stehen werktätiger, miteinander be freundeter Klassen charakterisiert. Durch diese Beziehungen unterschei det sie sich grundsätzlich von den antagonistischen Klassenbeziehun gen der kapitalistischen Gesell schaft. Die sozialistische Gesell schaft kann in diesem Zusammen hang deshalb als Klassengesell schaft neuen historischen Typs und letzte Form der Klassenorganisation der Gesellschaft bezeichnet werden. Für die entwickelte sozialistische Gesellschaft ist die Existenz folgen der sozialer Kräfte zu charakteri sieren: die Arbeiterklasse, die Klasse der Genossenschaftsbauern und die Schicht der Intelligenz. Die Arbeiterklasse ist als wichtigste Produktivkraft die führende Klasse der Gesellschaft. Auf der Grundlage der zwei so zialistischen Eigentumsformen an den Produktionsmitteln wirken in den Klassen- und sozialen Beziehun gen noch wesentliche Unterschiede zwischen Stadt und Land sowie gei stiger und körperlicher Arbeit. Ihre Existenz ist Ausdruck der historisch übernommenen gesellschaftlichen Arbeitsteilung und charakteristisch für den Sozialismus. Die Entwicklung der Klassen- und Sozialstruktur ist durch zwei Tendenzen gekennzeichnet, in denen die echte Dialektik der Klassenent wicklung im reifen Sozialismus zum Ausdruck kommt: Einerseits sind die sozialen Hauptkräfte der sozialistischen Ge sellschaft stabil. Andererseits aber finden innerhalb dieser Kräfte quali tative und quantitative Veränderun gen statt (z. B. Erhöhung des Bil- dungs- und Kulturniveaus, zahlen mäßiges Anwachsen der Arbeiter klasse und der Intelligenz, Abnahme der Anzahl der in der Landwirt schaft arbeitenden Werktätigen), die jedoch nicht ihren Platz und ihre Rolle in der Gesellschaft grundsätz lich verändern. Die Arbeiterklasse, die Bauern schaft und die Intelligenz sind aber keinesfalls voneinander isoliert, son dern nähern sich an. Dieser Annähe rungsprozeß geschieht vor allem auf der Grundlage der Entwicklung der Produktivkräfte, der Produktions verhältnisse und der Ideologie der Arbeiterklasse. Deshalb wird die zweite Tendenz durch den kompli zierten, fortschreitenden Prozeß des Verwischens der Unterschiede zwi schen der Arbeiterklasse, der Bau ernschaft und der Intelligenz cha rakterisiert. Diese Tendenz nimmt mit dem Ausreifen des Sozialismus an Tiefe und Umfang zu. Wobei mit der Überwindung der Klassenunter schiede, denn darum handelt es sich letztlich, es dem Wesen der Sache nach um den komplizierten Annäh rungsprozeß aller sozialen Kräfte an die sich höherentwickelnde Arbei terklasse geht. 10 Zusammenschluß aller sozialistischen Nationen um die UdSSR ist Notwendigkeit Bereits W. I. Lenin wies nach, „daß die Tendenz zur Schaffung einer einheitlichen, nach einem ge meinsamen Plan vom Proletariat aller Nationen zu regelnden Welt wirtschaft als Ganzes, eine Tendenz, die bereits unter dem Kapitalismus ganz deutlich zutage getreten ist, unter dem Sozialismus unbedingt weiterentwickelt und ihrer Vollen dung entgegengeführt werden muß“. 11 Die Beziehungen zwischen den sozialistischen Staaten gründen in diesem Prozeß auf den Wechselwir kungen zweier objektiver Tenden zen: einerseits die Entwicklung des Sozialismus im nationalen Rahmen, seiner nationalen Wirtschaft, Staat lichkeit und Kultur; die Tendenz zur Festigung der Unabhängigkeit und Souveränität jedes Staates, an dererseits die Tendenz der Inter nationalisierung der sozialistischen Gesellschaft: die immer stärkere Annäherung der sozialistischen Na tionen und Völker, die Erweiterung und Vertiefung der Verbindung zwischen ihnen. Die Gesamtentwicklung der sozia listischen Staaten, die im RGW und im Warschauer Vertrag vereinigt sind, beweist, daß das Niveau der Beziehungen und die zu lösenden Aufgaben vor allem bestimmt wer den durch die Reife des Sozialismus in den Ländern der Gemeinschaft. Dieser erreichte Stand, untrennbar verbunden mit dem wissenschaft lich-technischen Fortschritt und der Auseinandersetzung mit dem Impe rialismus bewirkt, daß eine Reihe von Gesetzmäßigkeiten zu wirken be ginnen, die durch die Erfordernisse der objektiven Entwicklung des so zialistischen Weltsystems als Ganzes bedingt sind. Das ist die Grundlage für die mögliche und notwendige und sich bereits praktisch vollzie hende Annäherung aller sozialisti schen Nationen und Völker, ihres Zusammenschlusses um die UdSSR, für die Verstärkung ihrer Gleich artigkeit in den sozialökonomischen und geistigen Beziehungen. Dieser Prozeß, mit dem Hauptket tenglied sozialistische ökonomische Integration, ist zugleich die wich tigste internationalistische Voraus setzung für das Ausreifen des Sozia lismus in den einzelnen Ländern und muß als Erfordernis der ent wickelten sozialistischen Gesell schaft verstanden werden. Vom VIII. Parteitag wurde hervorgeho ben, daß durch die Zusammenfas sung der Kräfte der Bruderländer die Vorzüge des Sozialismus zum Wohle der Werktätigen am schnell sten und besten zur Geltung gelan gen. Von außerordentlicher Wichtigkeit für die Beziehungen zwischen den sozialistischen Staaten heute ist das hierfür grundlegende Vorbild der 50jährigen Entwicklung der UdSSR als Multinationalitätenstaat, selbst verständlich unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die Entwicklung der Unionsrepubliken im Verband einer staatlichen Föderation ge schah. 12 Dr. H. Lohse, Sektion Marxismus-Leninismus Quellenverzeichnis 8) W. I. Lenin und Probleme ... S. 131; Grundkurs ..., S. 47 — 49 9) W. I. Lenin und Probleme ..., S. 131; Wissenschaftlicher Kommunis mus. Lehrbuch, Moskau 1971, S. 232 f. (russisch) 10) W. I. Lenin und Probleme ... S. 131 f. 210 - 13; Dialektischer und historischer Ma terialismus, Moskau 1970. S. 255 bis 258 (russ.); Internationale Ar beiterbewegung - Handbuch 1970, Moskau 1971, S. 89 ff, 112 (rus sisch) 11) W. I. Lenin. Werke Bd. 31. S. 135 12) W. I. Lenin und Probleme ..., S. 132; wissenschaftlicher Kommunis mus. Lehrbuch. S. 248 - 50; Pro bleme des Friedens und des Sozia lismus, 12/1970, 6. 16, 74 - 75.
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