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zu reden, auch ein Licht, und ein schönes Licht, aber den Weg und den Fuß, der da soll aus den Sünden und Tode gehen zur Gerech tigkeit und zum Leben, kann es nicht weisen noch treffen, sondern bleibt in Finsterniß. Gleichwie unsere Unschlitt- und Wachslichter nicht Himmel und Erden erleuchten, sondern die engen Winkel in Häusern, die Sonne am Himmel aber Erde und alles erleuchtet, also ist Gottes Wort auch die rechte Sonne, die uns den ewigen Tag giebt, zu leben und fröhlich zu sein." Wissen und vermögen nun aber selbst die Alten den gottge fälligen Lebensweg nicht aus und von sich selbst zu gehen, wie viel weniger die Jugend! Wie soll sie feste und gewisse Tritte aus ihm thun ohne ein gehorsames Herz! Wo ist denn die Jugend zu finden, die ihrer Einsicht und Neigung nicht zu mißtrauen hätte —, die an Lebenserfahrung so reich, im Urthcilc so geläutert, im Begehren so rein und im Wollen des Guten so stark wäre, daß sie gleichsam nur auf sich selbst zu stehen oder zu ruhen brauchte, um in allen Fällen das Rechte zu erkennen und zu vollsühren? Salomo war etwa 18 bis 20 Jahre alt, als er den Thron bestieg. Aber er war schon damals ein reichbegabtcr und kenntnißreicher Jüngling. Wir wissen aus seinen Bauten, die er später aufsührte, welch einen vor züglichen Kunstsinn und Knnstgeschmack er besaß, wissen, daß er Verfasser von 3000 Sprüchen und 1005 Liedern war, und aus dem gesummten Gebiete der Naturkunde war er zu Hause wie irgend Einer (1. Kön. 4, 32. 33.). Trotzdem spricht er in seinem Gebete: Nun, Herr, mein Gott, du hast deinen Knecht zum Könige gemacht, an meines Vaters Davids Statt. So bin ich ein kleiner Knabe, weiß nicht weder meinen Ausgang noch Eingang. Und dein Knecht ist unter dem Volk, das du erwählet hast, so groß, daß es niemand zählen noch beschreiben kann, vor der Menge. Er bekennt also vor Gott, daß er unvermögend sei, das zahlreiche Volk Gottes als Volk Gottes