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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 13.1969
- Erscheinungsdatum
- 1969
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
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- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196900006
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19690000
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
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- Bemerkung
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 13.1969
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- Ausgabe Nr. 14, 27.03.1969 1
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- Ausgabe Nr. 19, 08.05.1969 1
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- Ausgabe Nr. 25, 12.06.1969 1
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- Ausgabe Nr. 31, 31.07.1969 1
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- Ausgabe Nr. 33/35, 18.09.1969 1
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- Ausgabe Nr. 37/38, 02.10.1969 1
- Ausgabe Nr. 39/40, 16.10.1969 1
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- Ausgabe Nr. 44, 13.11.1969 1
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- Ausgabe Nr. 48, 11.12.1969 1
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Band 13.1969
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n Durchführung der 3. Hoch- I Schulreform zeichnet sich bei der Ausbildung von Fremd sprachenlehrern als eine der Hauptaufgaben ab, die Einfüh- ' rung moderner, rationeller Un terriditsverfahren mit einer stofflich-me thodischen interdisziplinären Abstimmung zu verknüpfen und die Entwicklung einer forschungsbezogenen Lehre in Einheit mit der Erziehung klassenbewußter sozialisti- scher Lehrerpersönlichkeiten zu gewähr leisten. Auch gebietet die rasche und stark verzweigte Entwicklung der modernen Wissenschaft, ständig und mit immer neuen Fragestellungen den Stand des eigenen Sprachunterrichts am internationalen Ni veau des Fremdsprachenunterrichts zu messen und die bei diesem Kalkül erkenn baren Aufgaben und Wege entsprechend den gesellschaftlichen Bedürfnissen und dem vorausschaubaren Profil des Sprach lehrers in unserer gesellschaftlichen Pra xis abzustecken. Ausgehend von diesen Fordepungen ha ben Lehrkräfte und Studierende der Fach kombination Russisch/Englisch-Lehrer und -Erwachsenenbildner der Sektion Theore tische und angewandte Sprachwissenschaft ein Ausbildungssystem für diese Fachrich tung konzipiert, das im ersten Studienjahr bereits verwirklicht wird. Die Teilnahme der Studierenden an der Erarbeitung der neuen Konzeption verlief in zwei Etap pen: In der ersten Etappe wurde in Be ratungen mit allen Studenten die Effekti vität der bisherigen Ausbildung einge schätzt, und die Studierenden brachten eine Reihe von Vorschlägen zur Veränderung des Ausbildungsganges ein. In der zwei ten Etappe wurden Studierende als gleich berechtigte Teilnehmer in Arbeitsgruppen konstruktiv wirksam und bearbeiteten entsprechend den spezifischen Aufgaben der Disziplin Teilbereiche der neuen Kon zeption. Von den Grundsätzen und Merkmalen des neukonzipierten Ausbildungsganges sollen hier einige wesentliche angeführt werden: In der bisherigen Ausbildung von ■ Sprachlehrern liefen die beiden Fächer Russisch und Englisch weitgehend isoliert nebeneinander; bestimmte, in beiden Fä chern enthaltene Wissenskomplexe wur den doppelt geboten, darüber hinaus war die Darstellung teilweise uneinheitlich. Ein wesentliches Merkmal der neuen Variante ist die Verkettung beider Disziplinen, ein mal dadurch, daß in den einzelnen lin guistischen Fächern (Phonetik, Syntax, Lexikologie) bestimmte Stoffeinheiten für beide Sprachen nur einmal geboten wer den (z. B Lautklassifizierung); zum ande ren erfolgt die Ausbildung nach einheit lichen theoretisch-begrifflichen Grund lagen, so daß der Lehrerstudent gleich gelagerte Gegenstände nicht nach verschie denen theoretischen Konzeptionen studie ren muß. n Bisher zeigte sich (zumindest im Be- reich der Russistik) eine gewisse Kluft «wischen der Sprachtheorie und dem prak- Neue Konzeption für die Sprachlehrer-Ausbildung 1 ■ ■ I I I Lehrkräfte und Studenten der Fachkombination Russisch/Englisch- Lehrer und -Erwachsenenbildner in gemeinsamen Arbeitsgruppen I z ) I Sprachkabinett Foto: Radtke tischen Sprachunterricht. Die Übungs systeme des praktischen Sprachunterrichts stützten sich noch nicht durchgängig auf angemessene theoretische Vorgaben; aber auch umgekehrt: die Theorie war zu wenig auf die Sprachverwendung bezogen, ein volles Erkennen der Bedeutung der Sprach theorie war nicht immer gewährleistet. Im neuen Ausbildungsgang basieren beide Disziplingruppen auf einheitlichen theore tischen Grundlagen, sie sind aufeinander abgestimmte Komponenten eines einheit- lichen Studienganges 3 Nach der früheren Studienkonzeption •u schlossen bestimmte Ausbildungskom plexe in unteren Studienjahren ab, Kennt nisse und Fähigkeiten auf einzelnen Ge bieten wurden noch nicht systematisch genug weiterentwickelt. Der neue Ausbil dungsgang bildet in den sprachlichen Dis ziplinen ein System von ineinandergrei fenden Strängen, so daß z. B. die mas sivere Ausbildung in Phonetik im 1. Stu dienjahr im praktischen Sprachunterricht nach einem Stufenprogramm in den fol genden Jahren vertieft und weitergeführt wird. Ä Die Ausbildung beginnt nach der neuen Konzeption mit einer Einführung in die Fachwissenschaft (in der zweiten Wo che) auf der Grundlage der marxistisch- leninistischen Theorie. Für die weiteren Lehrveranstaltungen wird die Beziehung zum Marxismus-Leninismus ausgewiesen, wobei der Bezug auf die wissenschaftlich- methodischen Grundlagen kontinuierlich vom ersten bis zum letzten Studienjahr vertieft werden soll. 5 Das Ausbildungssystem sieht an be- ■ stimmten Stellen der Disziplinstränge, beginnend mit dem 1. Studienjahr, be stimmte, differenzierte Formen des eigen ständigen wissenschaftlich-produktiven Ar beitens vor (z. B. Kurzreferate in Gram matik, in Phonetik dagegen keine Refe rate, dafür Erwerb von Fähigkeiten im eigenständigen Arbeiten mit technischen Hilfsmitteln). Bereits im 1. Semester wird der Student praktisch an die Bearbeitung kleinerer Themen auf dem Gebiet der Landeskunde herangeführt und gewinnt hiermit einen Vorlauf für das systemati sche Studium landeswissenschaftlicher Fra gen und für die Tätigkeit in der Schul praxis. 6 Zur zügigeren selbständigen Einarbei- ■ tung in den Komplex der theoretischen Disziplinen und zur eigenständigen sprach praktischen Arbeit im Sprachkabinett werden Skripten bzw. Übungssysteme be reitgestellt, in denen die neuesten lern- theoretischen Erkenntnisse berücksichtigt werden. Hierbei erfolgt eine optimale Ab stimmung mit den frontalen Lehrveran staltungen. 7 In der neuen Ausbildungskonzeption "" ist ebenfalls (soweit wie möglich) eine inhaltliche und zeitliche Verzahnung der lingustisch-sprachpraktisclien Vermittlung mit der methodischen, auf die Unterrichts praxis bezogenen Ausbildung vorgesehen. Die Etappen der Ausbildung sind (kurz skizziert) folgende: Am Beginn des Studiums (2. Woche) steht eine einwöchige Einführung in die Fachwissenschaft in Form von Vorlesun gen und Seminaren. Hier erhält der Stu dent Einblick in Grundbegriffe, aber auch schon in Grundprobleme der Sprachtheo rie. Es schließen sich gemeinsame Veran staltungen in Phonetik und Grammatik für Englisch und Russisch an. Den Vorlesun gen folgen oder es laufen gleichzeitig mit ihnen theoretisch-seminaristische und sprachpraktische Unterrichtsstränge in bei den Disziplinen, deren inhaltliche Kom plexe in bestimmten Formen bis zum Ende des Studiums im Rahmen des Sprachun terrichts weitergeführt werden. Phonetik und Grammatik (Theorie und praktische Grammatik), die ihre größte Dichte im 1. und 2. Studienjahr haben, verringern sich sukzessiv mit dem Fort gang der Ausbildung. Die Landeskunde hat einen praktischen Vorlauf im 1. Studien jahr und erhält eine theoretische Vertie fung im 2. Studienjahr. Nach bestimmten sprachpraktischen Vorbereitungen setzt im 2. und 3. Studienjahr eine systematische Behandlung lexikologischer Fragen ein. Mit Beginn des Fachstudiums wird eine Zu sammenfassung und Vertiefung der sprachwissenschaftlichen Lehre auf mar xistisch-leninistischer Grundlage gegeben; für diesen Teilabschnitt sind auch Veran staltungen zur Stilistik vorgesehen. Ferner setzen mit dem 3. Studienjahr die Stränge der wahlweise-obligatorischen Veranstal tungen ein, in denen die Studenten in kon zentrierter Form wissenschaftlich-produk tiv arbeiten und direkt im Rahmen eines Forschungskollektivs tätig sind oder ver mittelt bestimmte Vorarbeiten oder wei- terführende Arbeiten im Rahmen der Forschungsaufgaben der Sektion leisten. Diese Ausbildungsvariante ist — wie er wähnt — im 1. Studienjahr angelaufen, und es liegen detaillierte Pläne und erste Lehrmaterialien zur Realisierung der Aus bildung vor. Die teils komplizierten Auf gaben in der Studienorganisation sind bis her gemeistert worden. Die inhaltlichen Ziele wurden im wesentlichen erreicht, wenn es auch noch bestimmte, überwind bare Mängel gegeben hat. Die wichtige Frage, ob im Grundstudium optimale Sprechfertigkeiten in dieser Ausbildung entwickelt werden, hängt wesentlich auch davon ab, wieweit es gelingt, effektiv die Technik einzubeziehen und die Arbeit in technischen Medien mit dem frontalen Gruppenunterricht bestmöglich abzustim men. Dem im einzelnen ausgearbeiteten Stu dienplan für das 1. Studienjahr wird nun eine Detaillierung der Konzeption für das 2. Studienjahr und das Fachstudium folgen. Dafür sind nun weitere Maßnahmen ein geleitet, um in gemeinsamen Arbeitsgrup pen von Lehrkräften und Studenten das Begonnene fortzusetzen. Sektion TAS Russisch/Englisch Lehrerstudium er Arbeitskreis 4 des Kollo- quiums beschäftigte sich mit dem Problemkreis „Koopera tion mit der sozialistischen Praxis“ und stellte sich die Aufgabe, für solche Fragen Antwort zu finden, wie: Stellung und Auf gaben der Ausbildungsabschnitte in der Praxis im System des WPS, Beitrag der Praxisausbildung zur Entwicklung der sozialistischen Persönlichkeit und Aufga ben der Praxispartner sowie Formen und Methoden der effektiven Gestaltung der Praktika. Alles Fragen, die in Durchfüh rung der 3. Hochschulreform und der Er arbeitung neuer Studiendokumente zu einer effektiven Lösung drängen. Man könnte zunächst geneigt sein, die Bedeu tung der Problemstellung herabzumin dern, indem man von der Tatsache aus geht, daß Praktika zu den traditionellen Ausbildungsformen gehören und viele an dere Aufgaben in der Gestaltung des WPS, denken wir an die Programmierung des akademischen Unterrichts und die Einbe ziehung aller Studenten in Forschungs kollektive, vorrangiger zu lösen sind. Die Teilnehmer an den Arbeitskreissit zungen ließen sich jedoch von einer sol- chen Einstellung nicht leiten. Sie legten ihren Diskussionsbeiträgen zugrunde, daß das WPS als ein System anzusehen ist, welches keine Schwächung in einem der Teilsysteme duldet, und daß gerade der Beschluß des Staatsrates der DDR über die Weiterführung der 3. Hochschulreform und die Entwicklung des Hochschul wesens bis 1975, die Kooperation mit der Praxis auf eine qualitativ höhere Stufe gehoben hat, die vor allem den Praxis partnern eine größere Verantwortung für die Erziehung und Ausbildung der Stu denten zumißt. So waren die Diskussionen im Arbeitskreis von dem Bestreben, aber auch von der Sorge getragen, solche Aufgaben des Be schlusses realisieren zu können wie: Siche rung einer höheren Effektivität der Prak tika für die Entwicklung der sozialisti schen Persönlichkeit bei voller Kontinuität der klassenmäßig-erzieherischen Prozesse, Gewährleistung der Ausbildung in den modernsten technischen und technologi schen Verfahren und der Aneignung wis senschaftlicher Führungsmethoden. Ein beziehung der Studenten in die Arbeits und Forschungsgemeinschaften der Be triebe. Faßt man die Ergebnisse der Diskussion im Arbeitskreis zusammen, so kann man optimistisch für diejenigen Universitäten, Hochschulen und Sektionen sein, die in Diskussionsbeiträgen ihre Vorstellungen, aber auch ihre Probleme darlegten, waren ■IfilllllllflllllllllllflllllllllllllllllMllllllllllfflllllllfflllllllHlffllMItlMIIIIIIIIIBIIIIIIIIililffllHfllfllHllllllttMffl । I | Praxis - politisches | | und fachliches | Bewährungsfeld E , = Uber die Arbeit des Arbeitskreises 4 des Kolloquiums der Karl- Marx-Universität über „Komplexe forschungsbezogene Lehre, wis senschaftlich-produktives Studium und klassenmäßige Erziehung" (WPS-Konferenz) berichtet sein Leiter, Veterinär-Rat Prof. Dr. diese doch außerordentlich konstruktiv und atmeten den Geist und die Kraft der revolutionären Umgestaltung aus der 3. Hochschulreform. Trotzdem sollten wir aber auch nicht übersehen, daß dieser Ar beitskreis eine geringere Beteiligung als die übrigen aufwies und sich daraus die Schlußfolgerung ableiten läßt, daß das Thema für viele Teilnehmer nicht „attrak tiv“ genug war, weil man eben die Prak tika herkömmlich als „gelaufen“ betrach tet. , , Herausragend stellte sich in der Diskus sion das Bemühen dar, mit den als nicht aus der Ausbildung wegzudenkenden Praktikumsabschnitten die Kontinuität der marxistisch-leninistischen Erziehung und Ausbildung zu wahren und keinen Ab strich an der begonnenen klassenmäßigen Erziehung zuzulassen. Die Betonung lag dabei auf dem nicht immer in allen Berei chen erkannten besonderem Wert der Praktika für diese Erziehung, wobei es darauf ankommt, das Erfolgserlebnis in der Praxis als Einheit von politisch-ideo logischer Erziehung und fachlicher Aus bildung, als ein politisches und fachliches Bewähruntsfeld im Ausbildungsprozeß zu gestalten. Eindringlich wurde davor ge warnt, die objektiven Gegebenheiten der Praxis in der klassenmäßig-erzieherischen Wirksamkeit zu überschätzen und diese ohne Vorbereitung der Studenten und Praxispartner auf das Praktikum wirken zu-lassen. Vielmehr ist gerade im Hin- blick auf die Erziehung zur sozialistischen Persönlichkeit ein System von Bewäh rungsfeldern für die Anwendung des Mar xismus-Leninismus in Verbindung mit dem fachlichen Einsatz zu schaffen und durch eine intensive sowie ideenreiche gemeinsame Vorbereitung von Hochschule, Praxispartner und FDJ zu sichern. An den Sektionen und Hochschulen, die diese Ge meinsamkeit praktizieren und ihr dzu die vorbereitende Zusammenarbeit von Fachwissenschaftlern und Gesellschafts wissenschaftlern zugrundelegen, konnten sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Die Betonung lag auf „Stellung von Fachauf gaben in der Praxis, die die Erziehung zur sozialistischen Persönlichkeit und die kon krete Anwendung des Marxismus-Leni nismus voraussetzen.“ Diese Aufgabe ist jedoch nur zu lösen, wenn jeder Fachwissenschaftler ihre Be deutung und überhaupt die des Prakti kums anerkennt. Die Diskussion um diese Frage war eng mit einer weiteren Problemstellung ver flochten, die sich auf die Ausnutzung des Erfolgserlebnisses und des Erziehungser folges nach dem Praktikum bezog, kehren doch bei verantwortungsbewußt gestalte tem Praktikum die Studenten erfüllt vom Praktikumserlebnis, begeistert von der eigenverantwortlich gelösten Aufgabe und voller Anregungen an ihre Sektion zu rück. Schätzen wir ehrlich und selbstkri tisch den weiteren Ausbildungsprozeß ein, so sind die Hochschullehrer zwar von der sichtbaren Wandlung und Entwicklung ihrer Studenten' sehr angetan, ohne daß der Enthusiasmus voll ausgeschöpft wird, um das Erfolgserlebnis lange in einem ausgeprägten Verantwortungsbewußtsein für den gesellschaftlichen Auftrag Studium weiter wirken zu lassen. Der Arbeitskreis stellte fest, daß diese Emotionen im Er ziehungsprozeß und in der Weiterführung des WPS auf anderen Teilsystemen zu künftig eine viel größere Bedeutung bei gemessen werden muß. Als Voraussetzung wird jedoch dafür angesehen, daß sich je der Hochschullehrer für die Praktika ver antwortlich fühlt, auch wenn er unmittel bar keine fachbezogene A fgabe in der Vorbereitung und Durchführung zu lösen hat. Solche Praktikumsemotionen, wie das meist schnelle Finden zur echten Partner schaft, rasches Sichtbarwerden der Ar beitsergebnisse und eine ausgewogene Relation von Anerkennung und Kritik, sollten intensiver als bisher von den Hoch schullehrern in der Arbeit mit den Stu denten vielfältig zum Ausdruck kommen. Nicht zuletzt wurde der gemeinsamen Auswertung ‘der Praktika von Studenten, Praxispartnern und Hochschullehrern gro ßes Gewicht verliehen. Die Diskussion ließ auch keinen Zweifel an der Feststellung, daß ein fehlgeschla- gener Praktikumsabschnitt den weiteren Erziehungs- und Ausbildungsprozeß im System des WPS heute weit stärker nega tiv beeinflußt, als das vorher der Fall war. Eine Reihe von Diskussionsbeiträgen befaßte sich mit organisatorischen Fragen der Gewährleistung der Prakt:ka, ohne je doch den Inhalt aus dem Auge zu verlie ren, wurden doch Dokumente und Metho den der Betreuung erläutert, die zu Vor aussetzungen einer hohen Efektivität in den Praktika gehören. So konnte aus jahrelangen Erfahrungen schlußfolgernd festgestellt werden, daß nicht nur eine völlige Konzipierung und klar umrissene Zielstellung zu jedem Prak tikum gehören, sondern daß sich diese in solchen Dokumenten wie Erziehungskon zeption, Ausbildungsrichtlinie, FDJ-Ar- beitsprogramm und Ausbildungsvertrag zwischen Betrieb und Hochschuleinrich- tung niederschlagen müssen. Einen breiten Raum nahmen di Betreu ungsmethoden während des Praktikums ein. Zwar haben einige Sektionen sehr gute Erfahrungen mit ständigen Betreuer kollektiven gesammelt, jedoch schränkt eine solche Form der Betreuung die Ver antwortung aller Fachdisziplinen für die Pravirnusbildung ein. In diesem Zusammenhang standen auch die höheren Anforderungen an die Praxis partner, vor allem im Hinblick auf eine pädagogische Qualifizierung, zur Debatte. Als Lösungswege wurden die Schulung der Ausbilder in der Praxis durch die Sektio nen und die Kontinuität der Beziehungen zwischen Betrieb und Sektion angeboten. Wurde bisher nur über die Praktika und ihre effektive inhaltliche und organisatori sche Vorbereitung und seine Durchführung berichtet, so ist damit die breite Palette der Vorschläge und Hinweise noch nicht erschöpft. Sowohl die gesellschaftswissen schaftlichen als auch naturwissenschaft lichen Sektionen unterbreiteten wertvolle Anregungen und Vorschläge, die sich auf die praxisverbundene Ausbildung an be stimmten Tagen in der Studienwoche be zogen, dabei stand die mögliche Konzipie rung einer interdisziplinären Ausbildung für einen solchen Tag, als Voraussetzung für einen Erfolg, meist im Vordergrund. Ebenso konnte über eine sich immer mehr anbahnende Einbeziehung der Stu denten in die Forschungsgemeinschaften der Betriebe berichtet werden, wobei die Forderung des Verantwortungsbewußt seins für das volkswirtschaftlich bedeut same Ergebnis als wesentliches erzieheri sches Element besonders zum Audruck kam. Insgesamt war die Tätigkeit im Arbeits kreis 4 vom Optimismus für die erfolgrei che Lösung der Aufgaben getragen. Das gemeinsame Ringen von Vertretern gesell schaftswissenschaftlicher und naturwis senschaftlicher Sektionen hat sich be währt: Gerade diese Gemeinsamkeit trug wesentlich zur Bereicherung der Diskus sionen bei. Die Materialien des Kolloquiums werden gegenwärtig für die Veröf- fentlichung vorbereitet. Es ist vor gesehen, daß die Broschüre Ende Januar 1970 vorliegt. UZ 49-50/69, Seife 4
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