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5.12.69 UNIVERSITATSZEITUNC ) ORGAN DER SED KREISLEITUNG 47 KARL- MARX- UNIVERSITÄT Genosse Paul Fröhlich empfing Rektor t. ((tI den Imperialismus Protestrosolution Sprachwissenschaftler im Leninaufgebot: cur aaa 3}8 us sel0" al" Krieges in Mensch wohl eine Meinung habe, als Bundeskanzler keine haben dürfe. Die Meinungsaustausch über Weiterführung der 3. Hochschulreform "ae --25 LEIPZIG 4. 12. 1969 13. JAHRGANG 15 PFENNIG b ta 1 Rektor, Prorektoren und Direktoren sowie der Wissenschaftliche Rat be schlossen auf ihren Sitzungen in den vergangenen Tagen folgende Protest resolution: Mit Abscheu und Empörung ver urteilen wir die Verbrechen des USA-Imperialismus in Vietnam. Das Blutbad von Son My und die barbarischen Massaker an anderen Orten Südvietnams entlarven den USA-Imperialismus als Hauptfeind der Völker in ihrem Streben nach Frieden und Unabhängigkeit. Auf der Grundlage der Charta der Ver- der Beendigung des Vietnam. Wir fühlen uns mit mesischen Brudervolk Am Freitag empfing Genosse Paul Fröhlich, Mitglied des Politbüros und Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Leipzig, den Rektor unserer Universität, Prof. Dr. Gerhard Winkler, zu einem Meinungsaustausch über Probleme und Auf gaben bei der weiteren Durchführung der 3. Hoch schulreform. In der Aussprache, an der Genosse Jochen Hoffmann, Sekretär der SED-Bezirksleitung Leipzig, teilnahm, wurden die nächsten Aufgaben bei der Wissenschaftsorganisation, der Verflechtung der Universität mit der Praxis und ihrer Verbin dung mit dem Territorium sowie die Fragen des Neubaues der Universität — besonders ihre bild künstlerische Gestaltung — behandelt., dem vietna- in seinem einten Nationen verurteilen wir diese Handlungen der USA als Kriegsver brechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Gleichzeitig wenden wir uns ge gen die Haltung der westdeutschen Regierung, die mit ihrem Schweigen ihre Zustimmung zu diesem Völker mord in Vietnam bekundet. Wir solidarisieren uns mit dem Protest aller friedliebenden und fortschrittlichen Kräfte der Welt und deren Forderung nach sofortigem Abzug der USA-Aggressoren und Politik des Bundeskanzlers ist durch diese Trennung hinreichend gezeichnet: unmenschlich. Imperialistisch eben, was Son My, die Morde der israelischen Okkupanten, den Terror in Griechen land und Portugal - kurz, das ganze Register der Verbrechen einer überleb ten Gesellschaft einschließt. Daraus erhellt auch, daß sich wohl unsere Solidarität in diesen Tagen be sonders unseren Freunden in Vietnam zuwendet, daß unser Kampf aber nicht gegen das Massaker von Son My ge führt wird, sondern gegen das System des Mords. Der Kampf für die Stärke, den Sieg der Menschlichkeit ist die beste, letztlich die einzige Garantie für die Niederlage des Verbrechens. Wer in diesen Tagen seinen Einsatz für unse ren Staat, für unsere Gesellschaft - die menschlichste, die die Erde kennt, und eben deshalb die der Zukunft — verdop pelt, rächt die Toten von Son My am wirksamsten. Rolf Möbiu» Dabei ist Son My dennoch nur ein Beispiel, wenn auch ein besonders widerwärtiges; nur ein Bruchteil der Verbrechen des amerikanischen Imperia lismus in Vietnam: Mehr als eine Mil lion Menschen wurde bisher gemordet, mehr als eine Viertelmillion Kinder starb in den Bränden der Napalmbomben. So sehr sich die Feder sträubt, von größe ren Übeln als Son My zu schreiben: Das größere Verbrechen ist die Aggres sion des Imperialismus überhaupt, die Aggression, in deren Begleitung Ver brechen wie Son My nicht einfach möglich, nein gesetzmäßig sind — Lidice, Oradour, Auschwitz, das spa nische Guernica, das koreanische SON MY! Tausende meiner Genera tion und der längeren erfahren in die sen Tagen, daß grauenhafte Berichte aus der Vergangenheit - oft allem Be mühen zum Trotz schwerlich nachemp findbar, nur unter „daß es sowas geben konnte!“ registriert - noch nicht Ver gangenheit sind. Was wir jetzt aus Son My und anders woher hören, wo noch vor kurzem Men schen lebten, Kinder spielten, ist Gegen wart! - nichtsdestotrotz die Handschrift eines überlebten Zeitalters. Auch dies ein Satz, der oft gehört, jetzt über mächtig deutlich wird. Eine unmensch liche, bestialische Gesellschaftsordnung! So oft dieses Wort wieder gebraucht wird, Son My wird uns helfen, es stets und überall im vollen Umfang zu be greifen, es wird - zahllose Beispiele der letzten Tage sind Beweis - neue Kräfte freisetzen gegen die Unmensch lichkeit, die Brutalität, das System des I Verbrechens. Privatmann, einfacher Oktonrin sind unwiderlegbare Zeugen. Am Pranger steht nicht die Grausam keit eines Offiziers oder eines Dutzends Soldaten, angeklagt ist der Imperialis mus, der ohne Aggressionen nicht zu existieren vermag. Aggressionen, für die er jene Unmenschen züchtet und mit denen sie von Amts wegen zu Verbre chen angehalte werden. So ist denn auch ein Brandt zu inter pretieren, der offenbar spürt, daß vom Menschen zum Politiker imperialisti scher Couleur keine Brücke führt — wie sonst ist der Ausspruch zu verstehen, Erschütternde Berichte aus Südvietnam bestätigen die Charakteri sierung des Imperialismus durch die Internationale Beratung: System des Verbrechens, der Unmenschlichkeit, der Vergewaltigung von Recht und Menschenwürde / Eindrucksvolle Protest- und Solidaritätsaktionen an der Universität daß er als Zorn, Empörung, Haß gegen die Verbrecher von Son My, von all den anderen Stät ten grauenvollen Leides, die täglich neu bekannt werden, Haß gegen das imperia listische System, das seine Maske einmal mehr verloren hat und sein unmensch liches Wesen offenbart - und feste, unerschütterliche Solidarität mit den Opfern, die Bereitschaft, alles zu tun, um dieses sterbende System des Kapitalismus zu bekämp. fen, das sind die beherrschenden Empfindungen auch an der Karl-Marx-Universität in den letzten Tagen. Zahlreiche Protestschreiben und Solidaritätserklärungen wurden auf Parteiver sammlungen, in Gewerkschafts- und FDJ-Gruppen beschlossen, ständig erreichen uns neue Informationen über Geldsammlungen und Erhöhungen der monatlichen Soli daritätsbeiträge zur Unterstützung des kämpfenden Volkes von Vietnam. So sam melte die Parteiorganisation Marxismus-Leninismus auf ihrer Mitgliederversammlung in der vergangenen Woche 1000 Mark; die Sprachmittler des 4. und 5. Studienjahres spendeten geschlossen einen Teil ihres Entgeltes vom Einsatz bei der Dokumentar filmwoche; Französisch/Deutsch-Lehrer planen einen Bastelabend fürs Vietnamkonto. Der Vietnambasar des Bereichs Medizin soll über 10 000 Lose zu 10 000 Mark für das Solidaritätskonto erbringen, 2500 Mark wurden bis Sonnabend im Bereich gespendet. Das Sozialistische Kollektiv Geschichtsmethodik spendete 150 Mark - die Prämie für die Auszeichnung mit dem Ehrentitel. Auch an der Universitätsbibliothek wur den als Soforthilfe 1 Prozent der aus Anlaß des 20. Jahrestages gezahlten Prämien gespendet. In fast allen Erklärungen findet sich die Versicherung, besonders durch hervor ragenden Einsatz bei der allseitigen Stärkung des Sozialismus in der DDR einen entscheidenen Beitrag im gemeinsamen Kampf gegen den Imperialismus zu leisten. Allgemeiner Verurteilung fällt die Haltung der Regierung Brandts anheim, die durch ihr Schweigen ihre Zugehörigkeit zur verbrecherischen Verschwörung des Weltimperia lismus beweist. Auf Seite 5: Völkerrechtliches Gutachten über die Verbrechen des USA-Imperia lismus in Vietnam, verfaßt von der Arbeitsgruppe Völkerrecht am Institut für inter nationale und westdeutsche Fra gen der Karl-Marx-Universität unter Leitung von Prof. Dr. jur. habil. Rudolf Arzinger, Direktor des Instituts und Präsident der Ge sellschaft für Völkerrecht der DDR. Konzentration auf den Leninismus Kampf gegen den Imperialismus aufs engste verbunden. Wir rufen alle Arbeiter, Angestell ten, Studenten und Wissenschaftler der Karl-Marx-Universität auf, durch vorbilddliche Leistungen in Forschung, Ausbildung und Erzie hung zur Stärkung unseres soziali stischen Vaterlandes beizutragen und die Unterstützung für die ge rechte Sache des vietnamesischen Volkes zu vervielfachen. Weitere Proteste siehe Seite 2 Ergebnis des Studiums: Leninkonferenz Die Überlegungen und Initiativen der Historiker im Leninaufgebot der FDJ gehen davon aus, daß eine der wichtigsten Forderungen das Studium des Marxismus-Leninismus ist, insbesondere der Werke Lenins und der Dokumente der Internationalen Beratung der kommunistischen und Arbeiterpar teien, das hohe Studienergebnisse im Marxismus-: Leninismus für zukünftige Gesellschaftswissen schaftler und Lehrer zugleich ihr wichtigster Beitrag zur allseitigen Stärkung der DDR sind. Deshalb stellt sich die FDJ-Grundorganisation „August Bebel“ die Aufgabe, in einer Massen bewegung die Werke Lenins zu studieren und zu propagieren. Sie konzentrieren sich dabei auf „Staat und Revolution“, um dadurch Anregungen für die eigene FDJ-Arbeit zu erhalten. Lenins Worte, daß der sozialistische Staat die Menschen in den Kampf um die Schaffung der sozialistischen Gesellschaftsordnung führen muß, schließen für sie ein, daß dazu auch der sozialistische Jugend verband einen Beitrag zu leisten hat. (Fortsetzung auf Seite 2) PROTESTMEETING des Internationalen Komitees für Frieden und Völkerfreund schaft am Herder-Institut: Leidenschaftliche Zustimmung fand bei den Hunderten aus ländischen Studenten eine in sechs Sprachen übersetzte Protesterklärung gegen die Greueltaten des barbarischen USA-Imperialismus in Südvietnam. Foto: hfbs (Müller) .o3" Mao L, . atoret 2 “nlE>liAl | BIBLIOTHEK LEIPZIG Für die 'Wissenschaf e, die dem Sozialismus äientt^ •1,. **ss-,21 •aka. * * H r "*-,-2 R: Konkrete Aufgaben für jeden einzelnen Die Studenten und Wissenschaftler der Sektion Theoretische und angewandte Sprachwissenschaften riefen in ihrem Leninaufgebot alle sprachwissen schaftlichen Sektionen und Einrichtungen unserer Republik zum Wettstreit um hohe Leistungen in Studium, Lehre, Erziehung und Forschung auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft auf und brachten darin zum Ausdruck, daß die Sprachwissenschaft stärker mit dem Marxismus-Leninismus zu durch dringen ist. Sie werden Lenins Werke „Der linke Radikalismus — die Kinderkrankheit im Kommu nismus“, „Materialismus und Empiriokritizismus“, „Philosophischer Nachlaß“ und „Über das Recht der Nationen auf Selbstbestimmung“ studieren, die sie auf einer wissenschaftlichen Studentenkonferenz und einem öffentlichen Kolloquium des Leipziger Linguistenkreises propagieren. Die Studenten und Wissenschaftler verpflichten sich, das Studium der Sowjetwissenschaft zu ver tiefen und die Verbindungen zu sowjetischen Kom militonen und Kollegen weiter zu intensivieren. So werden sie eine Auswahl sowjetischer theoretischer Arbeiten zu Fragen der Sprachwissenschaft über setzen und 1970 veröffentlichen. Mit dem Moskauer Fremdspracheninstitut „Maurice Thorez“ wird ein Vertrag über weitere Zusammenarbeit abgeschlos sen, und die bestehenden Beziehungen werden durch gemeinsame Besuche, Beratungen und Publi kationen ausgebaut. In ihrem Programm kommt u. a. zum Ausdruck, daß die Studenten noch mehr in die Arbeit der Forschungskollektive durch Vergabe entsprechender Themen für Jahres- und Diplomarbeiten, besonders für Kollektivarbeiten, einbezogen werden müssen. Lehr- und Forschungskollektive werden bei der Schaffung neuer programmierter und teilprogram mierter bzw. audiovisueller Lehrmaterialien noch enger Zusammenarbeiten. Außerdem erarbeiten die Studenten und Wissenschaftler gemeinsam die Fachstudienpläne auf der Grundlage der neuen Studienprogramme des Ministeriums für Volks bildung sowie der Ausbildungsmethoden von In tertext bis zum Studienjahresbeginn 1970/71. Die Studenten der Sektion haben sich vorgenommen, daß bis zum 100. Geburtstag Lenins mindestens drei Kollektive den Titel „Sozialistisches Studen tenkollektiv“ tragen werden. Weiterhin heißt es in dem Leninaufgebot der Sprachwissenschaftler, daß Studenten und Wissen schaftler der Wehrerziehung, der Neugestaltung der Praktika und Prüfungsverfahren, dem Ausbau der geistig-kulturellen und sportlichen Betätigung an der Sektion erhöhte Aufmerksamkeit widmen werden. SON MY - und das größere Verbrechen uu-" em-------2 Metn mam-aeata-axtio --licepr-a: soale pbeinsem Bolida-5"" far d0.Stmc.tn «r - aaritatssver. lelete" ' wt sn."nseres N Sncmst eo • protatreaob cule ,"peutsohen • ee nr«. uanaohatcnute - Anklage und Kampf gegen das System des Verbrechens: ,gg83VB- (<g,18 ndeten 01• ne etoun818 greimit uonensold . ge g Bl