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33/35 ORGAN DER SED KREISLEITUNG KARL- MARX- UNIVERSITÄT LEIPZIG 18. 9. 1969 13. JAHRGANG 30 PFENNIG Zentrale Veranstaltungen der Universität zum 20. Jahrestag 23. 9., 10 Uhr, Filmbühne Capitol — Feierliche Rektoratsübergabe. 24. 9., 8 Uhr, Filmbühne Capitol, Hörsaal Sektion Physik - Feierliche Immatrikulation des neuen 1. Studienjahres. 25. und 30. 9. - Veranstaltungen zur Vorbereitung der Delegation der FDJ-Kreisorganisation zum „Treffen junger Sozialisten". 26. 9. - Festveranstaltung der Gewerkschaft Wissenschaft und wissen schaftliche Konferenz zur Abrechnung der Ergebnisse im Wettbewerb zu Ehren'des 20. Jahrestages der DDR. : 1. 10., 7.30 Uhr, Filmbühne Capitol — Festveranstaltung zum 20. Jah restag der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik. 1. 10., 15 Uhr, Foyer des Großen Hörsaals der Physiologie — Eröff nung der Ausstellung mit den besten Werken des volkskünstlerischen Wettbewerbs anläßlich des 20. Jahrestages der DDR. 30. 10. - Internationaler Erfahrungsaustausch mit Freundschaftsuniver sitäten über die Durchführung der 3. Hochschulreform. 31. 10. — Kolloquium über die komplexe forschungsbezogene Lehre, das wissenschaftlich-produktive Studium und die klassenmäßige Er ziehung. Diese Erwartung hat sich verwirklicht. Dem Aufruf (zum 20. Jahrestag der DDR) ist millionenfach zustimmend geantwortet worden. Das politische Gedankengut der Thesen wurde geistiges Eigentum von Millionen... Es gibt in der Tat kaum ein Kollektiv oder eine Gemeinschaft in unserem Lande, die nicht tatkräftig Anteil an der Vorbereitung des Jahrestages ge nommen hätten, viel weniger noch eine wesentliche Gruppe, eine Schicht oder Klasse. Ihren Beitrag leisten die Arbeiter und Genossenschaftsbauern, die Wissenschaftler und Techniker, die Werktätigen des Transportwesens und des Handels, die Lehrer und Erzieher, die Ärzte, die Architekten, die Soldaten und die Angehörigen der Sicherheitskräfte, die Künstler, die Journalisten, die Handwerker, die Gewerbetreibenden, die Studenten, die Schüler, die Sportler, die Frauen und Männer, die Alten, die Jungen und die Jüngsten. Sie alle hat der Gedanke an diesen Tag und seine Bedeutung für jeden von uns dazu angespornt, ihr Bestes für unser sozialistisches Gemein schaftswerk zu geben. Blicken wir auf die Resultate dieser Arbeit, so breitet sich vor uns ein weit gefächertes Spektrum staatsbürgerlicher Aktivität und Pflichterfüllung aus: von Pionierleistungen in Wissenschaft und Technik bis zu den tausend fältigen Verbesserungen und Neuerungen im Bemühen um die Erfüllung des Planes. Von den hochragenden neuen Bauten in den Stadtzentren bis hin zu den frischen Farben an Zäunen und Häuserfronten im abgelegenen Dorf. Von neuen Hochschulen, Forschungs- und Lehrzentren bis hin zum Entschluß vieler, sich weiterzubilden und die Anstrengungen neuen Ler nens auf sich zu nehmen, bis hin auch zum Eifer und Fleiß der Schul Taten von heute weisen ins neue Jahrzehnt Aus dem Bericht Werner Lamberz’ über die Vorbereitung des 20. Jahrestages der DDR jugend unseres Landes beim Ringen um bessere Zensuren. Von den neuen Schöpfungen unserer Kunst, denen wir in Ausstellungen, am Fersehschirm, in Konzertsälen und in Buchhandlungen begegnen, bis hin zum in der Ge meinschaft geborenen und gesungenen Lied, bis hin auch zu Fortschritten bei der Arbeitskultur und beim kulturvollen Leben in der Freizeit. Von den Großtaten unseres Gesundheitswesens bei der Ausmerzung von Volkskrank heiten, bis hin zum vielfältigen Dienst an der Gesundheit, der auch und nicht zuletzt am Arbeitsplatz, auf dem Sportfeld, an den Stätten der Er holung und Entspannung geleistet wird. „Mach mit" — diese zwei Worte aus der Losung eines unserer großen Wettbewerbe zum 20. Jahrestag fanden ihren Widerhall in der inneren Verpflichtung, die die Bürger unseres Landes ihrem sozialistischen Staat ge genüber empfinden. Mit zu tun, an seinem Platz das Seine beizutragen für das Ganze, dieser sozialistische Bürgersinn ist in zwei Jahrzehnten Deut scher Demokratischer Republik gewachsen und gereift. Er ist so allgemein geworden, daß es nur für Außenstehende eine Überraschung bedeuten konnte, wenn er sich in diesen Wochen und Monaten der Jahrestagsvorbe reitung so umfassend und eindrucksvoll bestätigte und steigerte. „Mach mit" - im Grunde war es eines der ersten und immer wieder kehrenden Worte dieses Staates an seine Bürger. In ihm liegt der histo rische Anspruch der Arbeiterklasse und des Sozialismus, das werktätige Volk selbst zu erheben zum Gestalter seiner politischen und staatlichen Ge schicke. Darum ist die Geschichte unserer Republik immer auch eine Ge schichte der Massenbewegungen. So konnte, ja so mußte folgerichtig das Volk der DDR dieses historische Jubiläum vorbereiten mit einer großen schöpferischen Leistung für die gemeinsame sozialistische Sache. So begeht es den Jahrestag, indem es vor aller Welt kundtut, daß hier das Volk lange nicht mehr Objekt des Staates ist, sondern Staatsvolk in einem höheren Sinne, als verantwortlich handelndes Subjekt, sachkundiger Mitgestalter seines sozialistischen Staates. 950 Internatsplätze übergeben Rektor empfing die Schlüssel für in der Straße des 18. Oktober Am Montagnachmittag übergab der Direktor des Wohnungs- und Gesellschaftsbau-Kombinates Leip zig, Dr. Hofmann, in Anwesenheit des 2. Sekretärs der SED-Stadtlei tung, Hubert Schnabel, und des Oberbürgermeisters Walter Kresse zwei Internatssektionen mit 780 Plätzen zur vollen und eine dritte zur teilweisen Nutzung an den Rek tor der Karl-Marx-Universität, NPT Prof. Dr. Ernst Werner. Der Über gabe wohnten zahlreiche Angehörige der Karl-Marx-Universität — Hoch- schullehrer und FDJ-Studenten — bei, an ihrer Spitze der Sekretär der SED-Stadtleitung, Dr. Peter Heldt, der 1. Sekretär der FDJ- Kreisleitung, Werner Hannig, und der 1. Stellvertreter des Rektors, Prof. Dr. Horst Möhle. Dr. Hofmann überreichte dem Rektor namens der Bauarbeiter in einer Kassette den symbolischen Schlüssel. Prof. Werner dankte für die In ternate, die ihre Bewährungsprobe bereits während der Messe bestan den haben, und versicherte, daß die Studenten der Karl-Marx-Universi tät mit hervorragenden Studien ergebnissen ihren Dank an Partei drei Internatssektionen und Regierung abstatten werden. Eine FDJ-Studentin der Universität und eine Vertreterin der sowjeti schen Studenten und Aspiranten der Karl-Marx-Universität bekräftigten diese Versicherung namens ihrer deutschen und ausländischen Kom militonen, die diese ausgezeichne ten Internatsgebäude beziehen wer den. Ein Jugendfreund der FDJ-Grund- organisation der Baustelle Straße des 18. Oktober hob hervor, daß zahlreiche Studenten während des Studentensommers selbst einen Bei trag zur endgültigen Fertigstellung der Internate geleistet hatten und forderte die Studenten auf, die da bei geknüpften Kontakte mit der Arbeiterjugend zu festigen und sich gegenseitig bei der Vorbereitung auf die stets wachsenden Aufgaben beim Aufbau unserer sozialistischen Gesellschaft zu unterstützen. Bei der abschließenden Besichti gung zeigten sich die künftigen Hausherren und ihre Lehrer sehr beeindruckt von der großzügigen und zweckmäßigen Einrichtung der Internatsgebäude. Fotos: HFBS (Kaminski) In die zwei Sektionen und die 6., 7. und 8. Etage des dritten Gebäudes werden Stu denten der Sektionen Chemie, Mathematik, Philosophie/WS, Tierproduktion/Vet. med. und Geschichte einziehen. Die drei fertigge stellten Etagen des dritten Gebäudes und Komplexe des Hauses 1 werden zu großen Teilen von ausländischen Studenten be wohnt. Die einzelnen Etagen sind in Wohnkom plexe eingeteilt, die jeweils aus Zwei- und Drei-Bett-Zimmern bestehen. Jedes Zimmer ist je nach Größe mit zwei Betten bzw. einem Bett und einem Doppelstockbett aus. gestattet. Außerdem ist für jeden Bewoh ner ein geräumiger Kleiderschrank vorhan den. Ein Wohnkomplex entspricht in der Einteilung einer Vier-Raum-Wohnung. Die freundlichen, sonnigen Räume sind mit modernen und für die Studenten zweckmäßigen Möbeln ausgestattet. Als Ar beitsmöglichkeiten stehen für jeden Stu denten in seinem Zimmer ein Schreibtisch, ein Bücherbord und ein fahrbares Mehr zweckmöbel bereit. Außerdem stehen den Studenten in den einzelnen Bausektionen Klub- und Erühstücksräume sowie kleine Küchen zur Verfügung. Fotos: HFBS (Kaminski) Erfolgreiche Sommer initiative In diesen Tagen geht der dritte und letzte Durchgang der Sommer- initiative 1969 zu Ende. Hunderte Studenten un serer Universität arbei teten an 15 Objekten in und um Leipzig und leisteten damit einen hervorragenden Beitrag zum 20. Jahrestag der Republik (mehr dar über auf den Seiten 6 und 7). Auch am Gelände und an Gebäuden der Uni versität waren Studen tenbrigaden tätig, Unser Bild zeigt Studentinnen des Bereiches Medizin bei Verschönerungs arbeiten an Gebäuden des Uni-Sportplatzes Wettinbrücke. Unibri gaden arbeiteten auch an den Internaten in der Nürnberger Straße, wo sie Erdarbeiten ver richteten, am Physikali schen Institut und am Robotron-Gebäude. In dieser Ausgabe: - Lehrkollektiv Physikalische Chemie erweist sich als „sach kundiger Mitgestalter seines sozialistischen Staates" (Lam berz): Es geht um höchste Effektivität in der ideologischen Arbeit - SEITE 3 -Von der politischen Arbeit der FDJ hängt in hohem Maße die Effektivität des Studiums im kommenden Jahr ab. Uber den Funktionärlehrgang der FDJ berichten wir auf SEITE 4 — Studienanleitung für Lehrveranstaltungen der Sektion Mar xismus-Leninismus zur internationalen Beratung der kom munistischen und Arbeiterparteien auf SEITE 5 -Der Studentensommer 1969 wurde auch zu einem Wahrzei chen der unverbrüchlichen Freundschaft UdSSR-DDR. über Besuche bei Freunden - SEITE 8 -über die 20jährige Entwicklung der engen Verbindung der Karl-Marx-Universität mit der Arbeiterklasse schreiben Histo rikerstudenten auf SEITE 9 — „Von den hochragenden neuen Bauten im Stadtzentrum" (Lamberz), dem Neubaukomplex am Karl-Marx-Platz, be richten wir auf SEITE 16 Außerdem lesen Sie — 25 Jahre Volksrepublik Bulgarien - SEITE 10 — Bonner Wahlkampf, Schein und Wirklichkeit - SEITE 11 — Nobelpreisträger Wald verurteilt den Vietnamkrieg - Aus dem Brief eines israelischen Professors - SEITE 12 MIT HOHEM EINSATZ beweisen die Studenten der Karl-Marx- Universität gegenwärtig ihre Bereitschaft zur Verteidigung ihres sozialistischen Staates (weitere Nachrichten auf Seite 4). Foto: Velten