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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 13.1969
- Erscheinungsdatum
- 1969
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196900006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19690000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19690000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Saxonica
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 13.1969
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 09.01.1969 1
- Ausgabe Nr. 3, 16.01.1969 1
- Ausgabe Nr. 4, 23.01.1969 1
- Ausgabe Nr. 5, 31.01.1969, Sonderausgabe 1
- Ausgabe Nr. 6, 03.02.1969 1
- Ausgabe Nr. 7, 06.02.1969 1
- Ausgabe Nr. 8, 10.02.1969 -
- Ausgabe Nr. 9, 20.02.1969 1
- Ausgabe Nr. 10, 27.02.1969 1
- Ausgabe Nr. 11, 06.03.1969 1
- Ausgabe Nr. 12, 13.03.1969 1
- Ausgabe Nr. 13, 20.03.1969 1
- Ausgabe Nr. 14, 27.03.1969 1
- Ausgabe Nr. 15, 03.04.1969 1
- Ausgabe Nr. 16, 10.04.1969 1
- Ausgabe Nr. 17, 17.04.1969 1
- Ausgabe Nr. 18, 24.04.1969 1
- Ausgabe Nr. 19, 08.05.1969 1
- Ausgabe Nr. 20/21, 15.05.1969 1
- Ausgabe Nr. 22, 22.05.1969 1
- Ausgabe Nr. 23/24, 05.06.1969 1
- Ausgabe Nr. 25, 12.06.1969 1
- Ausgabe Nr. 26, 19.06.1969 1
- Ausgabe Nr. 27, 26.06.1969 1
- Ausgabe Nr. 28, 03.07.1969 1
- Ausgabe Nr. 29, 10.07.1969 1
- Ausgabe Nr. 30, 24.07.1969 1
- Ausgabe Nr. 31, 31.07.1969 1
- Ausgabe Nr. 32, 04.09.1969 1
- Ausgabe Nr. 33/35, 18.09.1969 1
- Ausgabe Nr. 36, 25.09.1969 1
- Ausgabe Nr. 37/38, 02.10.1969 1
- Ausgabe Nr. 39/40, 16.10.1969 1
- Ausgabe Nr. 41, 23.10.1969 1
- Ausgabe Nr. 42, 30.10.1969 1
- Ausgabe Nr. 43, 06.11.1969 1
- Ausgabe Nr. 44, 13.11.1969 1
- Ausgabe Nr. 45, 20.11.1969 1
- Ausgabe Nr. 46, 27.11.1969 1
- Ausgabe Nr. 47, 04.12.1969 1
- Ausgabe Nr. 48, 11.12.1969 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 18.12.1969 1
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Band 13.1969
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Die Bibliotheksreform als Aufgabe der 3. Hochschulreform UZ-Interview mit leitenden Mitarbeitern der Universitätsbibliothek _ _ _ Welchen Platz, nimmt die Bibliotheks reform innerhalb der 3. Hochschulreform ein und welche wissenschaftspolitische Be deutung kommt der Universitätsbibliothek für die Wissenschaftsentwicklung -zu? W. Scholz (Wissenschaftlicher Sekretär des Direktors der UB): Die' Verwirklichung der 3. Hochschul reform stellt auch das Bibliothekswesen der Karl-Marx-Universität vor neue Auf gaben. Bei der Schaffung einer sozialisti schen Universität und bei der Herausbil dung sozialistischer Persönlichkeiten mit hervorragenden politischen und wissen schaftlichen Fähigkeiten ergibt sich für die UB die' Frage, wie sie die Wissenschaftler und Studenten noch intensiver in For schung, Ausbildung und Erziehung unter stützen kann. Die UB hat somit den Auf trag, mit ihren Mitteln und Methoden die wissenschaftliche Arbeit der Sektionen, Institute und Bereiche der Karl-Marx- Universität zu fördern, wobei sie auch dein wissenschaftlich-produktiven Studium und der postgradualen Weiterbildung ihre Aufmerksamkeit widmen muß. Ihre Hauptaufgabe sieht die UB darin, eine hohe Effektivität vor allem der pro filbestimmenden Komplexe und Bereiche durch eine Konzentration der spezifisch bibliothekarischen Mittel und Kräfte zu sichern. Die Zielsetzung der 3. Hochschulreform zwingt — so gesehen — zu prinzipiellen Überlegungen hinsichtlich der Struktur und des Leitungssystems im Bibliothekswesen der Karl-Marx-Universität. Grundlage der gesamten Arbeit bei der notwendigen Um gestaltung des Bibliothekswesens der Karl-Marx-Universität müssen dabei die sich, aus der prognostischen Wissenschafts- und Hochschulentwicklung ergebenden Er fordernisse sein. Die bisherige, traditionell bedingte Zer splitterung des Bibliothekswesens der Universität wurde mer und mehr zu einem Hemmnis für eine moderne Wissen schaftsentwicklung. Die Konzentration aller bibliothekarischen Potenzen und Leistungen im Universitätsbereich ist des halb eine echte wissenschaftspolitische Aufgabe. Der traditionelle Dualismus zwi schen den bisherigen Institutsbibliotheken und der zentralen Universitätsbibliothek ließ trotz aller Koordinierungsbemühun gen eine planmäßige Zusammenarbeit nicht zu. Allein die unterschiedlichen Un terstellungsverhältnisse beider Biblio- thekstypen verhinderten letztlich eine echte Koordinierung. Die Vereinfachung der Leitungsstruktur des gesamten Biblio thekswesens wurde daher zu einer un erläßlichen Notwendigkeit. Erst dadurch wird der optimale Einsatz der Bücher fonds und der personellen, finanziellen und materiellen Fonds möglich. Ein Bibliothekswesen. das auf der Grundlage der fortschrittlichen Organisa tionsformen und der Erfahrungen des Auslandes, besonders der sozialistischen Länder, einheitlich und zentral gestaltet und geleitet wird, schafft die Vorausset zung für die Aktivierung der Literatur fonds und für eine maximale' Unterstüt zung von Forschung, Lehre, Ausbildung und Erziehung durch die UB. Die Anwen dung der modernen Technik und die Nut zung der EDV im Bibliothekswesen ist da bei ein echtes Mittel, um auch auf diesem Gebiet entscheidende Rationalisierungs maßnahmen durchzusetzen. Was beinhaltet der Begriff ..Bibliotheks reform"? Dr. E. von Bose (stellvertretende Direk torin der UB): In der vom Rektor am 20. 12. 1968 erlassenen Ordnung ..Das Bibliothekswesen der Karl-Marx-Universi tät" ist festgelegt, daß die UB eine ein heitliche bibliothekarische Institution ist. die den gesamten Bücherfonds der Univer sität umfaßt und eigenverantwortlich ver waltet, unabhängig vom Standort. Alle das Bibliothekswesen betreffenden Fragen hat die UB in enger. Zusammen arbeit mit den Sektionen und diesen gleichgestellten Einrichtungen zu klären. Die UB hat einen Maßnahmeplan und ein gemeinsames Arbeitsprogramm der staat - liehen und gewerkschaftlichen Leitung be schlossen, um die schrittweise Verwirk lichung der neuen Ordnung nach vor heriger Klärung der politisch-ideolo gischen, materiellen und personellen Vor- . aussetzungen zu garantieren. Die Maßnahmen haben zum Ziel, in je der Sektion eine leistungsfähige Außen stelle der UB aufzubauen, die zentral mit Literatur versorgt wird und den Mit arbeitern der Sektion die erforderliche Li teratur in der Nähe ihres Arbeitsplatzes rasch zugänglich macht. Für die Sektionen des gesellschaftswissenschaftlichen Bereichs wird die Literatur insgesamt in der Zweigstelle der UB. die im Universitäts komplex am Karl-Marx-Platz erbaut wird, bereitgestellt. Darüber hinaus stehen den Sektionen Handapparate mit den wichtig sten Nachschlagewerken und ständig be nötigter Literatur innerhalb der Sektions räume im Hochhaus zur Verfügung. Als erster Schritt zur zentralen Litera turversorgung wird in diesem Jahre be reits die gesamte kontingentpflichtige Li teratur (Monographien) zentral erworben und katalogisiert. In den Sektionen ist die Aussonderung wenig benutzter Literatur und die Aus wahl der Bestände für die Zweigstelle am Karl-Marx-Platz begonnen worden. Die bibliothekarischen Planstellen der Sektionen werden in nächster Zeit auf die UB übertragen. Vorher sind Kader- gespräche mit allen betroffenen Mitarbei tern über ihren künftigen- Einsatz und eventuelle Qualifizierung vorgesehen. Zur Vorbereitung aller für die Einrich tung der Zweigstelle am Karl-Marx-Platz erforderlichen Maßnahmen ist eine spe zielle Arbeitsgruppe gebildet worden, deren erste Vorstellungen bereits dis kutiert wurden. Um die enge Zusammen arbeit mit den Sektionen zu sichern, sind in jeder Sektion Bibliothekskommissionen gebildet und Bibliotheksbeauftragte er nannt worden, mit denen die zuständigen Fachreferenten der UB sofort Kontakt auf- genommen haben. Am 9. 4. 1969 hat sich im Auftrag des Rektors.der Zentrale Bi bliotheksrat unter Vorsitz des UB-Direk- tors konstituiert, dem alle Bibliotheks- beauftragten der Sektionen angehören. Zur ersten Sitzung wurden'auch Vertreter gesellschaftlicher Organisationen und der FD J-Studenten eingeladen; diese Praxis soll beibehalten werden. Mit welchen Problemen und Schwierig keiten hat das Kollektiv der UB zu kämp fen und welche Anstrengungen werden unternommen, diese zu lösen? Dr. E. von Bose: Es liegt auf der Hand, daß die UB die gestellten Aufgaben nicht allein verwirklichen kann. Sie braucht nicht nur die Unterstützung der Sektionen bei der Überwindung der räumlichen Zer splitterung der Bibliotheksbestände, was besonders für alle Sektionen gilt, die nicht im Hochhaus untergebracht werden. Sie braucht vor allem die politisch-ideologi sche Unterstützung der Bibliotheksreform durch die Sektionen. Hier gibt es noch viele alte Traditionen zu überwinden - das zeigt sich jetzt in der unterschied lichen Anteilnahme an den zu treffenden Maßnahmen durch die Sektionen. Ein dringendes Problem ist die Perso nalfrage, Die gegenwärtige Besetzung der Außenstellen mit Bibliothekskräften, wie sie die seit kurzem vorliegende Personal liste ausweist, ist viel zu gering, so daß die Außenstellen in der täglichen Arbeit noch auf die Unterstützung von Wissenschaft lern und Sekretärinnen angewiesen sind. Dieser Zustand soll durch Rationalisie rungsmaßnahmen, Qualifizierung der Mit arbeiter und Zentralisierung der gesamten Verwaltungsarbeit (Erwerbung und Kata logisierung) behoben werden. Eine wichtige Grundlage für das neu zu schaffende Bibliothekssystem ist die enge und vertrauensvolle Kooperation zwischen der UB und den Wissenschaftlern der Sek tionen. Die UB kann die Arbeit der Sek tionen nur dann wirksam unterstützen, wenn die Bibliotheksbeauftragten als In teressenvertreter der Sektion — wie in der Ordnung vorgesehen — entscheidenden Einfluß auf den Be'standsaufbau der Biblio thek nehmen, daneben aber auch die Außenstellenleiter der UB Gelegenheit haben, sich durch Teilnahme an Sitzungen der Räte der Sektionen über deren For schungsschwerpunkte zu orientieren. Wie werden alle Mitarbeiter der UB auf die neuen Aufgaben vorbereitet, lau fend informiert? W. Scholz: Alle Mitarbeiter der UB sind in zahlreichen Belegschafts- und Gewerk schaftsversammlungen mit den politischen Problemen der 3. Hochschulreform sowie’ der neuen Bibliotheksordnung vertraut gemacht worden. Die Mitarbeiter der Außenstellen der UB wurden ebenfalls in einer Beratung über das neue Bibliotheks dokument informiert. Für die Bibliotheks beauftragten und Mitarbeiter der Sektio nen, die künftig ihren Sitz im Hochhaus haben werden, hat dazu eine weitere Be sprechung stattgefunden. Durch das gemeinsame Arbeitspro gramm der staatlichen und gewerkschaft lichen Leitung der UB sind alle Mit arbeiter in die Lösung der neuen Auf gaben einbezogen. Zahlreiche Arbeitsberatungen auf den verschiedensten Ebenen in der Bibliothek haben gezeigt, daß alle Mitarbeiter der UB an der Durchführung der Bibliotheks reform interessiert sind und sie durch gute Vorschläge unterstützen. Bei allen diesen Beratungen wurden sowohl die politisch- ideologischen als auch fachliche Probleme eingehend diskutiert. Der Kontakt zu den Mitarbeitern der Außenstellen ist bisher nur durch die Außenstellenleiter gewährleistet. Er muß noch verbessert werden. Es macht sich auch notwendig, eine spezielle Ordnung für die Beziehungen zwischen der UB in der Beethovenstraße und ihren Außenstel len auszuarbeiten. Dies ist in der neuen Bibliotheksordnung vorgesehen, die im Herbst 1969 dem Zentralen Bibliotheksrat zur Diskussion vorgelegt wird. Vorbildlich in ihrer Arbeit’ IRMGARD GREINER_WELL Stellvertretend für das gesamte fleißige Kollektiv der Universitäts bibliothek, das trotz seiner wichtigen Aufgaben für die. Universität relativ wenig im Blickpunkt der, Öffentlich keit steht, möchten wir mit Irmgard Greiner-Well etwas näher bekannt machen. Als „Seele“ der Erwerbsab teilung charakterisierte ein Kollege die erfahrene Diplom-Bibliothekarin. Hohes fachliches Können, große Um sicht und Einsatzbereitschaft schät zen die Kollegen als besondere Eigen schaften. die gerade jetzt in der Bi bliotheksreform besonders gefragt sind. In einem Meer neuer Bücher zu versinken droht man beim Betreten des Arbeitsraumes der stellvertreten den Leiterin , der Erwerbsabteilung. Irmgard Greiner-Well sieht es aber lieber so als in den Erinnerungen an die Anfänge 1946, als sie' mühsam be gannen, im. zerbombten Gebäude die zurückgeführten.alten, Bestände wie der aufzustellen, während Neuein gänge noch sehr ; sporadisch zu ver zeichnen waren. Mit der enormen Entwicklung unserer' sozialistischen Wissenschaft hat sich das auch grundlegend gewandelt. Mit 30 000 Neueingängen je Jahr'ist ihr Kollek tiv mehr als ausgelastet, Im April dieses Jahres hat man mit der praktischen Verwirklichung der Bibliotheksreform begonnen. Zentralisation ist auch hier ein Er fordernis der Zeit. Gegenwärtig ar beitet Irmgard Greiner-Well maßgeb ¬ lich an der Zentralisierung in der UB — Beschaffung, Katalogisierung und Kontrolle — der gesamten kontin gentpflichtigen Literatur der Univer sität mit. Dadurch wird die Doku mentation rationalisiert, die Sektio nen und Bereiche entlastet. Im Um gang mit ausländischer und west deutscher Literatur heißt es sorgfältig zu rechnen und zu prüfen, denn es geht um wertvolle Devisen. Im Wettbewerb hat sich ihr Kol lektiv die Aufgabe gestellt, bis zum 20. Jahrestag alte Bestände in den Kellerräumen auszusortieren, um Be stände der Sektionen einlagern zu können. Bereits jetzt laufen auch die Vorbereitungen für die in der neuen Universität zu etablierende Zweig stelle der UB. Als Diplom-Bibliothe karin, die auf eine erfolgreiche Ar beit in der UB seit dem Beginn 1946 zurückblicken kann,, bemüht sich Kollegin Greiner-Well, ihre Erfal- "rungen und 'Ideen nutzbringend für die Reform und die Neugestaltung zu verwerten. Dieser Umwandlungsprozeß fordert hohe - Einsatzbereitschaft — oft über das normale Arbeitspensum hinaus, verlangt Rationalisierung und neue Methoden der Arbeit, um mit den gleichen Arbeitskräften die weit um fangreicheren Aufgaben zu bewälti- .gen. „Es ist uns Ansporn, wenn es spürbar vorwärtsgeht; ich verspreche mir von unseren Bemühungen etwas Nützliches für die Universität“, lau tet der erklärende Kommentar -nach den Motiven. D m'Rahmen der wissenschaftli- dien und kulturellen Zusammen arbeit zwischen der Karl-Marx- Universität Leipzig und der Staatlichen T.-G.-Schewtschenko- Universität Kiew besuchte eine ' Delegation des Prorektors für Gesellschaftswissenschaften unserer Uni versität in der Zeit vom 7. bis 16. Mai un sere Partner-Universität Kiew. Unter Lei tung von Prof. Werner Müller (Sektion Marxistisch-Leninistische Philosophie/Wis- senschaftlicher Sozialismus) konzentrierten sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe Do zent Dr. Jutta Seidel (Sektion Geschichte, Oberassistent Dr. Rolf Gabler (Bereich Wirtschaftswissenschaften) und die Philo sophie-Studentin des 2. Studienjahres Erd mute Homann auf folgende Zielstellung: Für die Ausarbeitung des Modells des Aus bildungsprogramms „Diplomlehrer für Marxismus-Leninismus“ sollten an der Philosophischen, der Historischen, der Öko nomischen Fakultät, am Lehrstuhl Ge schichte der KPdSU der Universität sowie an der Bauhochschule Erfahrungen gesam melt, Probleme der weiteren Gestaltung er örtert und an Hand von Lehrveranstaltun gen usw. die praktische Gestaltung studiert sowie Meinungen ausgetauscht werden zu — Fragen der Konzeption der Lehr- und Forschungsprogramme unter dem Aspekt des Systemcharakters des Marxismus- Leninismus. der Einheit aller seiner Be standteile : - Fragen der Einbeziehung der Studen ten in die Forschungsarbeit der Lehrstühle, der Gestaltung des wissenschaftlich-pro duktiven Studiums, des Verhältnisses von wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Arbeit der Studenten; — Fragen der Anwendung neuer Ausbil- dungsmethoden (insbesondere auf dem Ge biet des programmierten Unterrichts). Selbst einer sich auf die wesentlichen sachlichen Ergebnisse konzentrierenden Be richterstattung muß die Feststellung voran gestellt werden: So vielfältige Aspekte das Erlebnis unserer Freundschaft mit der So wjetunion auch hat, in besonderem Maße beeindruckt uns, mit welch innerer Anteil nahme die von uns aufgeworfenen Pro- Sowjetische Kollegen sehen Hochschulreform als gemeinsame Aufgabe Delegationsleiter Prof. Dr. Werner MÜLLER über Ergebnisse einer Studienreise nach Kiew bleme von unseren sowjetischen Genossen als unsere gemeinsamen Aufgaben angesehen, diskutiert und angepackt wer den. Hier wurden wichtige Prinzipien so zialistischer Gemeinschaftsarbeit konkret angewandt und demonstriert, die als ideo logische Voraussetzungen für die konkrete Weiterführung unserer 3. Hochschulreform unbedingt beachtet und zielstrebig entwik- kelt werden müssen. Offensichtlich trifft dies auch an unserer Karl-Marx-Universität Leipzig für dieFor- schungs-. Lehr-, Erziehungs- und Weiter bildungstätigkeit zu. die nur durch die ge meinsamen Anstrengungen mehrerer Sek tionen im Sinne des Beschlusses der 16. Staatsratstagung verwirklicht werden können. Welche Konsequenzen sind — entspre chend den Ergebnissen unserer Studien reise — meines Erachtens für das Ausbil dungsprogramm „Diplomlehrer für Marxis mus-Leninismus“ zu ziehen? 1. Da der Marxismus-Leninismus „ein in sich geschlossenes, harmonisches System philosophischer, ökonomischer, sozialer und politischer Anschauungen“ ist (Programm der SED. VI. Parteitag), muß er auch im wissenschaftlich-produktiven Studium als dieses einheitliche, in sich geschlossene Sy stem gelehrt, studiert, angeeignet und an gewandt werden. Um Fehlinterpretationen des Grund anliegens und unnötigen Mißverständnissen vorzubeugen, sei betont, daß grundsätzlich davon auszugehen ist, daß die marxistisch- leninistische Philosophie, die marxistisch- leninistische Politische Ökonomie des Kapi talismus und des Sozialismus und der Wis senschaftliche Sozialismus als Bestandteile des Marxismus-Leninismus selbst in sich geschlossene wissenschaftliche Systeme sind, die nicht einfach in einem übergrei fenden System des Marxismus-Leninismus aufgelöst werden können. Wir stimmen völlig mit der Auffassung unserer Kiewer Kollegen überein, daß eine irgendwie ge artete Aufhebung der inneren Systematik der einzelnen Bestandteile des Marxismus- Leninismus eine Aufhebung des Systems des Marxismus-Leninismus sein würde, dem wissenschaftlichen Charakter und der politisch-ideologischen Funktion des Mar xismus-Leninismus widerspräche und schwerwiegende Folgen in der Klassenaus einandersetzung mit dem Imperialismus und bei der weltanschaulichen Bildung und Erziehung der Werktätigen hätte. Durch zentrale Abstimmung der Lehrprogramme für die einzelnen Bestandteile des Marxis mus-Leninismus und der Geschichte der KPdSU hält Prof. Borodin (Mitglied der Programmkommission der UdSSR) die Möglichkeit unbegründeter Überschneidun gen im wesentlichen für ausgeschlossen. Die systematische Erarbeitung der Rah menlehrprogramme für das Gesellschafts- wissenschaftliche Grundstudium - begin nend mit „Dialektischem und historischem Materialismus“ ab Studienjahr 1969/70 - hat für die gesamte Diplomlehrerausbil dung im Fach Marxismus-Leninismus den Charakter einer entscheidenden Grund orientierung. Offensichtlich kann und muß der Systemcharakter des Marxismus-Leni nismus dem Studierenden dadurch bewußt gemacht werden, daß er in der Praxis der wissenschaftlichen Führungstätigkeit der SED die einheitliche: wissenschaftlich-theo retische und politisch-ideologische Grund position aller Bestandteile: des Marxismus- Leninismus begreift. Die aufs engste mit den Beschlüssen und Dokumenten der SED und der internationalen kommunistischen und Arbeiterbewegung, insbesondere der KPdSU verbundene schöpferische Aneig nung der Werke der Klassiker des Marxis mus-Leninismus,ist u. E. der bestmögliche Weg. sich den Marxismus-Leninismus als einheitliches System anzueignen. Freilich muß zugleich betont werden, daß die Erfordernisse einer effektiven Vermitt lung und Aneignung des Marxismus-Leni nismus als System im Prozeß der weiteren Gestaltung, der 3. Hochschulreform nur ziel strebig erfüllt werden können, wenn in ge meinsamer wissenschaftlicher Forschungs arbeit von Philosophen, Politökonomen, Wissenschaftlichen Sozialisten die Gesamt- Problematik gründlich .bearbeitet - und kon krete Lösungswege ausführlich diskutiert, erprobt und präzisiert werden. Die: weiter auszubauende wissenschaftliche Zusam menarbeit der Diplomlehrer für Marxis mus-Leninismus ausbildenden Sektionen mit, den Sektionen für Marxismus-Leninis mus ist hierfür unerläßliche Bedingung. 2. Unsere Studienreise nach Kiew hat uns noch einmal sehr eindringlich vor Augen geführt, daß, wir die komplexe und kom plizierte Aufgabe der effektiven und syste matischen Gestaltung deswissenschaftlich- produktiven Studiums unter dem Gesichts punkt der sozialistischen Persönlichkeits- entwicklung des Studierenden nur dann zielstrebig anpacken ■ und in annähernd optimaler Weise lösen, können, wenn wir die umfangreichen Erfahrungen des sowje tischen Hochschulwesens mit den wissen schaftlichen Studentengesellschaften (WSG) wirklich' allseitig auswerten. Wir meinen damit nicht eine einfache Kopie, etwa der Organisationsprinzipien, sondern den in haltlichen. auf die Persönlichkeitsentwick lung und den gesellschaftlichen Nutzen in prognostischer Sicht bezogenen Wert. Die vom Komsomol getragene, in der Themenwahl an die Lehrstühle gebundene, auf die Förderung der wissenschaftlichen .Selbsttätigkeit des Studenten ausgerichtete WSG - deren höchstes Organ die Jahres konferenz mit der Auswertung der besten Arbeiten ist — wird als Übergangsstadium zu einer Organisationsform betrachtet, durch die möglichst alle Studenten an die eigene wissenschaftlich-schöpferische Arbeit herangeführt werden sollen. Besonders er wähnt werden muß, welche hohe Anforde rungen sowjetische Beststudenten (Preis träger im studentischen Wettbewerb der Ukrainischen SSR wie der UdSSR) — mit denen wir außerordentlich informative, an geregte und herzliche Gespräche führten — an ihre eigenen Leistungen und deren Be wertungsmaßstäbe stellten. So sehr sie es begrüßen, daß jede wis- senschaftliche , Zeitschrift eine bestimmte Seitenzahl wissenschaftlichen Abhandlun gen von Studenten einräumt, so sehr be stehen sie darauf, daß an den wissenschaft lichen Gehalt keine geringeren Anforde rungen als an den der Wissenschaftler selbst gestellt werden dürften.' Interessant ist auch, daß beispielsweise von den Philo sophiestudenten Problemgruppen und philosophische Konsultationspunkte'an den naturwissenschaftlichen Fakultäten ge schaffen werden, wie überhaupt zum .100. Geburtstag W. I. Lenins eine umfang reiche propagandistische Tätigkeit von den Studenten in der Öffentlichkeit vorbereitet und durchgeführt wird. Die sich auf vielfältigste Art’ äußernden zutiefst sozialistischen Beziehungen zwi schen Wissenschaftlern und Studenten ge hören mit zu den beeindruckendsten Erleb nissen unserer Studienreise. UZ 29/69, Seite 3
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