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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 13.1969
- Erscheinungsdatum
- 1969
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
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- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196900006
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19690000
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
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- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 13.1969
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- Ausgabe Nr. 3, 16.01.1969 1
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- Ausgabe Nr. 31, 31.07.1969 1
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- Ausgabe Nr. 33/35, 18.09.1969 1
- Ausgabe Nr. 36, 25.09.1969 1
- Ausgabe Nr. 37/38, 02.10.1969 1
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- Ausgabe Nr. 46, 27.11.1969 1
- Ausgabe Nr. 47, 04.12.1969 1
- Ausgabe Nr. 48, 11.12.1969 1
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Band 13.1969
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... r . _ . | Kosmosforschung rentiert sich auch ökonomisch Die praktische Anwendung der für die Kosmosforschung aufgewandten Mittel er weist sich bei vielen Aufgaben als ökono misch vorteilhaft, betont Akademiemitglied G. I. Petrow in einem von der Zeitschrift „Semlja i wselennaja" (2/69) veröffentlich ten Artikel. In diesem Beitrag beantwor tet der sowjetische Forscher die Frage nach der Effektivität der Kosmosforschungen mit Hilfe von Raumflugkörpern. Als Beispiel für den wirtschaftlichen Wert dieser Forschungen kann die erfolg reiche Entwicklung des Nachrichtenwesens mit Hilfe künstlicher Erdsatelliten dienen. In der Sowjetunion funktioniert seit län gerer Zeit das System „Orbita“, das den Empfang zentraler Fernsehprogramme in weit abgelegenen Gebieten des Sowjetlan des ermöglicht. Der Aufbau von Funkricht strecken für den gleichen Zweck wäre bei weitem kostspieliger gewesen. Ein weiteres Beispiel ist der Fernsprech verkehr über den Atlantischen Ozean. Der zunehmende Bedarf an Fernsprechverbin dungen müßte bis zum Jahre 1980 die Ver legung von weiteren zwölf Kabeln auf dem Grunde des Ozeans erforderlich machen. Die gleiche Leistung würden bei wesent lich geringerem Aufwand zwei künstliche Erdsatelliten bringen. In der Sowjetunion sind seit 1960 meh rere meteorologische Raumflugkörner auf ihre Umlaufbahnen gebracht worden. Ein Meteorologie-Sputnik kann mit seinen Ge räten Bilder von der Wolkendecke, von dem Eispanzer der Polarmeere und von den Entstehungsgebieten der Orkane ver mitteln. Zur Zeit gibt es ein sowjetisches und ein amerikanisches System meteoro logischer Erdtrabanten, zwischen denen ein Informationsaustausch' eingeleitet wurde. Diese Systeme haben die Wetterprognose wesentlich verbessert, und es besteht die Veranlassung anzunehmen, daß die weitere Entwicklung dieser Systeme gestatten wird, zuverlässig kurzfristige Wettervoraussagen für fünf bis sechs Tage im voraus zu er arbeiten. Nach Schätzungen würde eine Wetterprognose für solche Zeiträume allein in den USA einen Nutzen von jährlich fünf bis sechs Milliarden Dollar mit sich bringen. Etwa ebenso hoch — fünf bis sieben Milliarden Dollar jährlich — sind die Kosten des gesamten Kosmospro gramms der USA. Die Entwicklung der komplizierten Kos mostechnik fördert eine ganze Reihe von Wissenschaftsdisziplinen und hat einen außerordentlichen Einfluß auf die Entwick lung aller auf der Erde angewandten Ar ten der Technik, besonders der Fern meldetechnik über große Entfernungen und der Automatik. Nur schwer lassen sich die Auswirkun gen eines derart hohen Entwicklungstem pos der Technik und Wissenschaft auf dem Gebiet der Erkenntnis der Welt und ihrer weiteren Umgestaltung einschätzen. Mög licherweise werden wir nach einem gründ lichen Studium der. Sonne imstande sein, die thermonukleare Reaktion auf der Erde zu steuern. , HOCHSCHULENDDR | System der Leistungskontrolle mit EDV in Magdeburg Ein System der automatischen Lei stungskontrolle des Studiums mittels EDV ist an der TH Magdeburg über ein Jahr lang mit Erfolg erprobt worden. Es basiert auf der Speicherung des vermittelten Lehrstoffes auf Magnetbändern oder Loch- streifen, der Auswahl und Vorgabe von Antworten, Lösungen und Lösungselemen ten zu sogenannten Stichproben für die Leistungskontrolle sowie der elektroni schen Be- und Auswertung von Antworten und Lösungen für die Beurteilung der Studienleistung und der Wirksamkeit der Lehrtätigkeit. Der Versuch hat gezeigt, daß die Nutzung der EDV für die Kontrolle des Studiums die bisherige Zeitkluft zwi schen Wissensvermittlung und Leistungs kontrolle weitgehend verringert. Das Sy stem gehe von der Tatsache aus, daß so wohl der Lehr- und Lernprozeß wie auch der Prozeß der Wissensaneignung Regel kreise mit Rückkopplung darstellen, er klärte Dr. Stuchlik, Direktor der Sektion Rechentechnik und EDV. Als Komponen ten dieser Rückkopplung bezeichnete der Sektionsdirektor, daß der „Lehrende die Effektivität seiner Darbietungen beurtei len und darauf aufbauend verbessern kann und daß der Student die Möglichkeit einer kurzfristigen Selbstkontrolle der Wissens aneignung hat.“ Verblüffend Wissensstoff seit 1800 versech- zehnfacht Hätte es im Jahre 1800 einen Wissens speicher gegeben, der allen der Menschheit theoretisch zur Verfügung stehenden Wis sensstoff enthielte, so hätte sich sein Um fang bis 1900 verdoppelt. Der Zeitraum der Verdoppelung des Wissens wäre dann rapide kürzer geworden: von 1900 bis 1950, von 1950 bis 1960 und dann von 1960 bis 1966. Zu diesem Ergebnis kamen Wis senschaftler der amerikanischen Standford Universität, die diese Wachstumsraten analysierten. Mit neun einfachen Buchstaben alle Sprachen der Welt erfaßt Der junge aserbaidshanische Sprach forscher Ali Mahmed Kurdistani hat vor geschlagen, die zahlreichen bekannten Alphabete durch neun einfach zu schrei bende Buchstaben zu ersetzen. Er ging da bei unter anderem von der Überlegung aus, daß die musikalischen Werke aller Völker sich durchaus mit Hilfe von ledig lich sieben Noten niederschreiben lassen. Sein internationales Einheitsalphabet baute der junge Forscher auf phonetischer Grundlage auf. Die von Kurdistani entwickelten neun Buchstaben sollen demnach entsprechend ihrer jeweiligen Aussprachejeweils mehrere geringfügige Variationen erhalten. Einige wenige diakritische Zeichen, über den Zei len oder zwischen den Schriftzeichen an geordnet, sollen dazu beitragen, daß mit Hilfe der neun Buchstaben alle Laute sämt licher bekannten Sprachen wiedergegeben werden können. Eine Million neuer chemischer Arbeiten in fünf Jahren Es ist bekannt, daß sich das Wissen ge genwärtig etwa alle sieben bis zehn Jahre verdoppelt. Immer höher steigt die Infor mationsflut, auch durch die Forschungs- ergebnisse auf dem Gebiet der Chemie, wie folgendes Beispiel beweist: In den von der Amerikanischen Chemi schen Gesellschaft herausgegebenen „Che mical Abstracts“, die Kurzfassungen neuer, die Chemie betreffende Arbeiten aus aller Welt enthalten, erschien kürzlich das vier millionste Referat. Vor etwas mehr als viereinhalb Jahren wurde das drei millionste Referat gedruckt. Für die zweite Million wurden 18 Jahre benötigt, wäh rend die erste Million der Referate in der Zeit von 1907 bis 1938 erschien. Für die „Chemical Abstracts“ werten augenblick lich 31000 Wissenschaftler in 70 Staaten über 12 000 Zeitschriften aus 106 Ländern aus. 20 Prozent aller Referate stammen aus sowjetischen Fachzeitschriften. Die Herstellungskosten der Referatezeitschrift, die jährlich über 32 Millionen Mark betra gen, werden durch den Erlös gedeckt. Erfolge der Sowjetforschung Goldvorkommen an voraus berechneten Stellen Eine Spezialkarte, die von Mau- chida Abdukabirowa, einer Mitarbei terin des Institutes für geologische Wissenschaften in Alma-Ata zusam mengestellt worden war, hat dazu beigetragen, ein goldhöffiges Gebiet zwischen den Flüssen Irtysch und Ischim- ausfindig zu machen. Auf dieser metallogenetischen Karte sind jene Brüche der Erdkruste hervor gehoben, die nach Ansicht der Wis senschaftlerin auf Goldvorkommen hinweisen. Die Geologen fanden drei solche Vorkommen an den vorge zeichneten Stellen. Die metallogene- tische Karte von Nordkasachstan ist das Ergebnis von fast zwanzigjähri gen Arbeiten der Forscherin. Mit Protonen gegen Geschwülste Die onkologischen Forschungen er fordern eine internationale Zusam menfassung der Bemühungen der Wissenschaftler, schreibt in der so wjetischen Gewerkschaftszeitung „Trud“ Akademiemitglied Nikolai Blochin, Leiter des Moskauer Insti tuts für experimentelle und klinische Onkologie. Die Erörterung strittiger Fragen auf internationalen Kongres sen trage dazu bei. dieses wichtige Problem voranzubringen sowie die jungen Spezialisten weiterzubilden. Zu den jüngsten Arbeiten der Me diziner stellt Blochin fest, daß zur Zeit die Möglichkeit geprüft wird, schwere Protonenteilchen zur Be handlung von Geschwülsten einzuset zen. Dieses Verfahren werde seiner An sicht nach gestatten, die Einwirkung auf die Geschwulst Stärker zu kon zentrieren und damit einen schäd lichen Einfluß der Strahlentherapie auf gesunde Gewebe zu vermeiden. Als aussichtsreich bezeichnete er die immunologischen Untersuchungen. qunmzmamanzrazmamm526 a 5 '• Chemische Struktur eines Antikörpers entziffern Der Aufbau und die Wirkungs weise eines für den Abwehrmecha- nismu s des menschlichen Organismus wichtigen Antikörpers, des Immuno- Glubolin, wurde von Prof. Gerald Edelmann und seinen Mitarbeitern an ® der Rockefeller-Universität in New York erfolgreich untersucht. Diese Substanz wurde in einem Patienten nötigten Materials von 'Antikörpern angeregt. Rätselhafte Virus- Nukleinsäure entdeckt Eine neue, bisher unbekannte Ribo nukleinsäure (RNS) entdeckten ame rikanische Wissenschaftler in embryo nalen Hühnerzellen, die mit Pocken viren infiziert worden waren. Die biologische Funktion dieser RNS, die Neuentdeckungen auf dem Gebiet der Biowissenschaften mit einer bösartigen Knochenmark- geschwulst, die als Plysmozytom be kannt ist, gefunden und in ihrem chemischen Aufbau analysiert. Mit diesem neusten Baustein in der experimentellen Biologie könn ten in Zukunft bessere Maßnahmen gegen Infektionskrankheiten und eine Bekämpfung der Abstoßung von Fremdorganen im menschlichen Or ganismus entwickelt werden. Prof. Edelmann erläuterte, es han dele sieh um das größte Eiweiß-Mole kül, das bisher auf diese Weise ana lysiert worden sei. Man habe fest gestellt, daß es 1320 Aminosäuren enthalte, aus 19 996 Atomen bestehe und 150 000mal so viel wiege wie ein einziges Wasserstoffatom. Es habe den Anschein, als ob jede Zelle des Antikörpers alle für die Bekämpfung von Fremdsubstanzen notwendigen Informationen besitze. Wenn einmal das Zusammentreffen von Antikör pern und Antigenen stattgefunden habe, dann werden jede einzelne Zelle zur Erzeugung riesiger Mengen des zur entsprechenden Abwehr be- wahrscheinlich auch innerhalb der Zelle in doppelstrangiger Form vor liegt, ist augenblicklich noch völlig unklar. Wie C. Colby und P. H. Duesberg vom Department of Mole- cular Biology der Universität von Kalifornien in Berkeley in der Zeit- schrift Nature (7. 6., Seite 940) be richten, entspricht die RNS in ihrem Aufbau der Desoxiribonukleinsäure (DNS), dem Erbmaterial der Pocken viren. Fs kann sich also nur um RNS handeln, die nach der Virusinfektion neu gebildet wurde. Sollte die RNS-Synthese mit der Vermehrung der RNS-Viren Zusam menhängen, so müßten unsere Vor stellungen von der Virus-Republika- tion, die bisher keinen derartigen Prozeß vorsah, revidiert werden. An dererseits ist es möglich, daß die RNS bei der Abwehr der Viren durch die befallene Zelle eine Rolle spielt. Es hat sich gezeigt, daß die in doppelstrangiger Form isolierte RNS in Gewebekulturen die Produktion des virushemmenden Interferons an regt. In den von der FNL befreiten Gebieten Vietnams werden für die Entwicklung eines modernen Gesundheitswesens große Anstrengungen unternommen, um Ärzte und Pflegepersonal auszubilden. Dazu wurden neben einem medizinischen Colleae zahlreiche medizinische Schu ¬ len und Kurse eingerichtet. Foto: ZB BONN GREIFT NACH DER BOMBE BONN GREIFT NACH DER BOMBE Aus dem von den Professoren Max Steenbeck, Klaus Fuchs, Justus Müh lenpfordt, Karl Rambusch und Karl F. Alexander unterzeichneten wissen schaftlich-technischen Gutachten über die Schaffung von Voraussetzungen zur Produktion von Kernwaffen in der westdeutschen Bundesrepublik (vgl. auch UZ 19/69, Seite 7; UZ 20/21, Seite 11; UZ 23-24/69, Seite 12). Ziel:Bombenreines Plutonium 6. Die Plutoniumerzeugung in den Reaktoren der Bundesrepublik Die Schwerwasser-Reaktoren können mit Natururan betrieben werden. Deshalb kann Westdeutschland mit diesen Reakto ren ein beschränktes, völlig autarkes Kernenergieprogramm durchführen. Nach Karlsruher Angaben produziert der MZFR (Mehrzw'eckforschungsreaktor) jähr lich 38 kg Plutonium bei dem offiziell vor gesehenen Abbrand von 4500 MWd/t. Bei diesem Abbrand wird das Plutonium durch Beimischung des Isotops Pu-240 „de naturiert“ — es ist ohne Isotopentrennung für militärische Zwecke unbrauchbar. Die zulässige Beimischung von 6 Prozent wird schon bei einem Abbrand von etwa 1000 MWd/t erreicht. Da die Brennelemente dieses Reaktors ohnehin kontinuierlich ohne Öffnen des Reaktordeckels ausgewechselt werden, kann der Betrieb ohne Störungen auf einen Abbrand von 1000 MWd/t umgestellt werden. Der Verbrauch an Brennelemen ten wird dabei auf das 4- bis 5fache und die Plutonium-Produktion auf 48 kg je Jahr steigen. Der Reaktor MZFR kann somit zu einer beliebigen Zeit zur Produk tion bombenreinen Plutoniums übergehen und in einem Jahr genügend Plutonium für 8 A-Bomben des Nagasaki-Typs herstellen. (Für die Herstellung einer Bombe vom Nagasaki-Typ [mit einer Sprengkraft äquivalent von 20 000 t TNT] werden 6 kg Plutonium benötigt. Bei verbesserten Ty pen wird an Stelle der Implosion einer Vollkugel die Implosion einer Hohlkugel verwendet. Dabei kann die benötigte Menge des Plutoniums wesentlich reduziert werden.) 1970 soll ein Reaktor ähnlichen Typs mit doppelter Leistung bei Nieder aichbach den Betrieb aufnehmen. In den Leichtwasser-Reaktoren wird die kritische Pu-240-Konzentration bei einem Abbrand von etwa 4000 MWd/t erreicht, während der vorgesehene Abbrand 16 500 bis 24 000 MWd/t beträgt. Auch in diesem Falle ist es möglich, den Abbrand ohne wesentliche Änderungen im Betriebs ablauf auf 4000 MWd/t zu reduzieren. Allerdings müßte der dabei eintretende, um den Faktor 4 bis 6 erhöhte Bedarf an angereichertem Uran auffallen. Dieser Weg ist vorläufig nur mit Zustimmung des Lieferlandes, d. h. in diesem Falle der USA, möglich. In Kahl und Grund- remmingen (Inbetriebnahme 1966) können auf diese Weise jährlich etwa 150 kg mili- tärisch reines Plutonium erzeugt werden Mit den bis 1969 in Betrieb befindlichen Leichtwasseß-Reaktoren würde die Pro duktionskapazität etwa 430 kg betragen. Bei diesen Betrachtungen wurde die Möglichkeit einer späteren Aufarbeitung des Reaktorplutoniums durch Isotopen trennung außer acht gelassen. Wie in den Abschnitten 8 und 9 gezeigt wird, be stehen jedoch reale technische Möglichkei- ten, mit relativ geringem Aufwand eine solche nachträgliche Isotopentrennung vor zunehmen. Ein solcher, vom „klassischen“ Herstellungsverfahren des Bombenpluto niums abweichender Weg würde erlauben, a) die als Leistungsreaktoren ausgeleg ten Anlagen ökonomisch und ohne zusätz lichen Brennstoffbedarf zu betreiben; b) die gesamte in Leistungsreaktoren erzeugte Plutoniummenge als Rohstoff zur Herstellung von Kernwaffen verfügbar zu machen; c) die Vorbereitungen zur Herstellung und gegebenenfalls die Herstellung der Kernwaffen geheimzuhalten und weit gehend „vom friedlichen" Kernenergie- Programm zu entkoppeln: d) die Entwicklung von Waserstoffbom- ben aufzunehmen, ohne Anlagen für die Urantrennung zu besitzen. Wenn diese Möglichkeit genutzt wird, so können sämtliche Reaktoren in der für die ökonomische Nutzung in Kernkraft werken vorgesehenen Weise betrieben werden. Die Pu-Produktion wird geringer- Die Produktionskapazität der Schwer- und Leichtwasser-Reaktoren hat Ende 1966 etwa 140 kg und wird 1970 etwa 370 kg betragen, mit einem Gehalt von durch schnittlich 75 Prozent militärisch verwend barem Plutonium. UZ 28/69, Seite^
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