Suche löschen...
Dresdner Journal : 26.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189905263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990526
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-05
- Tag 1899-05-26
-
Monat
1899-05
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 26.05.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Missionen der Konferenz sich mit der Frage de« Schutze« de» Privatvermögen» zur See während de» Kriege» beschäftige. Mehrer« hervorragend« Delegierte vertraten jedoch d,« Ansicht, daß diefe Angelegenheit durchau« nicht m den Rahmen de» angenommenen Konferenzprogramm» gehöre, während andere Delegierte den Standpunkt Eilend machten, daß diese Frage sich auf einfache Weise ,n dir Gruppe der Maßregeln zur Humanisierung de» Kriege» einreihen ließe. Die Erörterung diese» Gegenstände« wird gewiß weiter verfolgt werden, und wahrscheinlich wird bald Nähere» darüber in die Oeffentsichlelt gelangen. — Von weiteren Einzelheiten bezüglich der vertraulichen Be sprechungen, die beim Präsidenten v. Staal stattfanden, wär« zu erwähnen, daß die ersten Delegierten Italien» und Frankreich« Graf Nigra und Hr. Bourg«oi» durch die Selbständigkeit und Klarheit ihrer Ansichten sich rafch eine hervorragende Stellung in der Konferenz erworben haben, sodaß fie mit dem russischen Del.gurten Prof. Marten» die führenden Geister dieser Versammlung werden dürften De» ferneren ist geaenüber gewifsen Behauptungen festzustellen, daß der erste deutsche Dele gierte Graf Münster durch««» nicht auf die Würde de» Vizepräsidenten der Konferenz aspirierte, vielmehr darauf deucht war, etwaigen Absichten, ihn für diese Stellung in Vorschlag zu bringen, zuvorzukommen. Viel Anerkennung findet auch der Takt, den der erste Delegierte der Türkei, Turkhan Pascha, in seinem Auftreten bekundet Diesem Verhalten ist e» zu verdanken, daß der Konferenz ein unangenehmer Zwischenfall erspart wurde. Al« nämlich die bulgarischen Delegierten Unzufriedenheit über die ihnen vom holländischen Minister de» Aeußern zu- gewiesenen Plätze, die sich unterhalb derjenigen der russi schen und serbischen Delegierten befanden, kundgaben, er suchte Turkhan Pascha, daß die Bulgaren neben den türkischen Delegierten plaziert werden mögen. Dieser Wunsch wurde erfüllt, und die Bulgaren nahmen neben den Türken Platz, wobei sie jedoch einen Sitz zwischen den ihrigen und den türkischen frei ließen, vielleicht um nicht al» bloße« Anhängsel der türkischen Delegierten be trachtet zu werden. London. In einem Artikel über die festliche Begehung des 80. Geburtstage« der Königin ver weisen die „Time«" auf da» von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser gestern zu Ehren der Königin gegebene Festmahl, dem der britische Botschafter beiwohnte, und bemerkt, der Besuch de« deutschen Geschwader« m Dover am gleichen Tage sei zweifellos auf die Initiative de« Kaiser» und seinen Befehl hin erfolgt. Die» sei eine der lieben»würdigen, ansprechenden Höflichkeiten, die zu er sinnen Kaiser Wilhelm da« glückliche Geheimnis besitze. Skandinavien. Christiani«. Da» Storthing bewilligte gestern einstimmig ohne Debatte die von der Regierung ge forderten außerordentlichen Au»gaben für Heer und Flotte in Höhe von 11'^ Millionen Kronen. Amerika. New-Aork. Eine Depesche de» „New-Aork Herald" au» Washington von gestern besagt, der Regierung seien amtliche Berichte au» Manila zu gegangen, denen zufolge die Konferenz mit den Filipino» geschlossen worden sei. Die Filipino» seien in» Haupt quartier Aguinaldo'» zurückgekehrt, ohne daß ein be- sriedigender Abschluß der Verhandlungen erzielt worden wäre. — Die „Weser-Zeitung" schreibt: Die Bewegung der Deutschen in Amerika macht große Fortschritte. Jetzt haben sich ihr auch die deutschen Turner an- geschlosien. In Chicaua versammelten sich nach dem „B T." vorgestern die Vertreter de» — 4000 Köpfe starken — Chicagoer Turnerbunde» und beschlossen den Anschluß an den „Bund deutsch-amerikanischer Bürger von Chicago und Umgebung" unter Indossierung der von demselben gefaßten und bereit» an dieser Stelle veröffent lichten Beschlüsse. Diese Stellungnahme der Chicagoer Turner dürfte zur Folge haben, daß sich auch viele andere Turnvereine, vielleicht selbst der ganze Turnerbund, der sich im größten Teile de« Lande« verbreitet findet, kor porativ der Bewegung anschließen Selbst in New-Uork drängt ein Teil der Turner dahin, mit der bisherigen Apathie zu brechen und sich endlich wieder einmal als Deutsche zu bethätigen. Vorläufig ist aber zunächst nur von Turnvereinen im Westen ein alsbaldiger Anschluß zu erwarten. — Gleichzeitig mit den Chicagoern hielten die Deutschen von Toledo, Ohio, eine Massenversammlung ab, in der „gegen Expansion und gegen Bündnisse mit fremden Mächten" Beschlüsse gefaßt wurden. In dieser Versammlung führte Friedrich Ritter, ein bekannter Deutscher, den Vorsitz, während Christian Schneider und «ndere Hauptredner waren — Auch im Temperenzstaate Iowa regt sich das Deutschtum. Neulich abends ist nach der „Germamahalle" von Dubuque, einer bedeutenden seine Arm« zu ziehen sucht, da flammt der durch Jahr« getragene Haß gegen ihn auf, fie erschießt ihn wie ein Raublier und wählt danach für sich selbst den Tod. Auf diese Weise ist e« natürlich leicht zu demonstrieren, daß alle Frauen al« Halbtiere angesehen, zertreten, mißachtet werden, daß kein Mann die strebend« Psyche eine« Weibe« neben sich ertragen kann, daß e« hier zunächst nur „eine Welt dumpfer, dummer, matter Seelen, Halbtierseelen" giebt Wer zu viel beweisen will, beweist bekanntlich nicht« Auch wird kein Leser leicht zu der Empfind ung kommen, daß die Verfasserin ehrlich sich selbst täusche. Ihre Beobachtung der Wirklichkeit, wo sie innerhalb der Wirklichkeit bleibt, ist viel zu scharf und zu fein, als daß sie der groben und grellen Täuschung erliegen könnte, die durch da» Welt- und Leben«bild diese« Roman« hindurchgeht E» ist Plakat kunst, verzerrt, aber vermeintlich wirksam, wa« Romane wie die« Sensationsbuch zeitigt. Und die Gefahr, die von den Uebenreibungen dieser Art Tendenzlitteratur auSgeht, liegt nicht, wie bieder« Philisterseelen meinen, in ihrem Gegensatz zur Pensionat«- und Familienblattlitteratur. Sie liegt einfach darin, daß da« Korn Wahrheit, da« in jenen Büchern enthalten ist, unfruchtbar auf dürren Acker fällt Wo da« Unmögliche behauptet und gefordert wird, bleibt am Ende da» Mögliche unerkannt und ungethan; da» ist auch uralte „banal" gewordene Spruchweisheit, di« doch bi« an« Ende aller Dinge gelten wird. A St. Kongreß zur Bekämpfung der Tuberkulose al« Volks- krankheit. IN. -« Den gestrigen Vormittag füllten die Beratungen der Abteilung H, Aetiologie, au«. Vor Eintritt in die Tagesordnung ehrte der Kongreß den Vorsitzenden der Abteilung, Hrn Geh Medizinalrat Prof. B Fränkel- Berlin al« den Mann, der zuerst den Gedanken der Ab haltung eine« Kongreffe« zur Bekämpfung d«r Tuberkulose «»«gesprochen hat. Die vier offiziellen Referate erstatteten Geheimrat Prof. Flügge-Bretlau, Prof. C. Fränkel-Halle, IM Handel«- und Industriestadt von ca 40000 Einwohnern, eine Versammlung aller deutschen Vereine und Gesell schaften von Dubuque und Umgebung einberufen worden. Al« Tagesordnung war ungcgcbe«: „Beratung der Zweck- Mäßigkeit von Massenkundgebungen gegen jede deutsch- Icincliche Politik und gegen jede« Bündnis mit einem ncmdcn Lande im Besonderen" Jeder Verein soll ein bi« drei Abgeordnete delegieren. Aste». Peking. Durch ein kaiserlich chinesische« Edikt ist dem zwischen den Vertretern de« deutsch-englischen Syndikat« und den chinesischen Direktoren vereinbarten Vertrage über Errichtung und Betrieb der Eisenbahn von Tientsin nach Tschinkiang die kaiserlich« Be- stätigung erteilt worden Da« Edikt wurde der deutschen Regierung amtlich notifiziert. Apia. Die Samoa-Kommission ist am 13. d M eingetroffen Der Waffenstillstand beider Einaeborenen- parteien war bei der Ankunft nicht gestört. Mit beide» Parteien werden Schreiben wegen cndgüuger Auflösung der Streitkräfte gewechselt Vorgestern hielt sie ihre erste Sitzung ab. Mataafa sandte an die Kommission ein Schreiben, in dem er sie willkommen hieß. Ä«r den deutschen Schutzgebieten. * Die Landvrrkäufe in Kiautschou bringen der Regierung immer steigende Einnahmen. Letzte Woche sind, nach der „Tägl. Rundschau", wieder mehrer« größere Grundstücke in der ^hmcscnsiadt versteigert worden. Zwei von ihnen gingen in die Hände bekannter deutscher Geschäftsleute in Schanghai über, die darauf, wie wir erfahren, billige Wohnungen für Chinesen errichten wollen. Der Mindestpreis von 80 Cent« für den Quadratmeter ist in beide» Fällen nicht unerheblich überschritten; in dem einen wurden 95, im anderen sogar 97 Cent« erzielt. Ein Holzlagerplatz, den eine Firma auf ein paar Jahre pachtete, brachte einen zweieinyalbmal so hohen Pachtzins, als der Anschlag gewesen war. Da« find zweifellos deutliche Zeichen eine» wachsenden wirtschaftlichen Auf schwung». Artliches. Dresden, 26. Mai. * Ihre Kaiser! und König! Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August besuchte heute da» Geschäft der Herren Hartmann u Ebert, Viktoriastraße 28/30. — Der Krönungstag Ihrer Majestät de» Kaiser» Nikolaus II. und der Kaiserin Alexandra Feodorowna von Rußland wurde heute vormittag um 11 Uhr in der hiesigen Kaiser!. Russischen Gesandtschaftskirche festlich begangen. Im Anschluß an die Messe zelebrierte der Propst Hr- Annenkoff unter Assistenz der übrigen Geistlichen ein Tedeum, dem Se. Kaiser!. Hoheit der Großfürst Michael Nikolajewitsch mit Gefolge, Prinz Wolkonski, zahlreiche Unterthanen de« Zarenrnchcs und das Personal der hiesigen Gesandtschaft beiwohnten Für den Personenverkehr mit zusammenstell baren Fahrscheinheften auf den Bahnen de« Verein« Deutscher Eisenbahnverwaltungen ist ein neue« Fahrschein- vcrzeichni« mit Giltigkeit vom 1. Juni erschienen. Diese« umfangreiche Heft ist zum Preise von 70 Pf. ohne und 85 Pf. mit UebersichtSkarte bei den größeren StaatSbahn- stationen und den Reiseheftausgabestellen zu beziehen In der äußeren Anordnung de« Verzeichnisse» ist insofern eine Aenderung eingetreten, al« sämtliche Fahrschein- Anfang«- und Endstationen de« einbezogenen Verkehr«» gebiete« in einer alphabetischen Uebersicht geordnet worden sind, während sie bi«her in sech« Gruppen (Deutschland, Oesterreich-Ungarn, Schweiz, Belgien, Schweden rc) ver teilt waren Auch die Verbindung«strecken (über GebirgS- züge und über Grenzstationen fremder Länder) sind mit rn die alphabetische Ordnung eingesügt worden, wodurch die Zusammenstellung eine» Reisehefte« für GebirgS- touren rc. erheblich erleichtert wird Zahlreiche Fahrscheine kommen wieder zur Einführung, von sächsischen Strecken nennen wir nur die Scheine zwischen Dresden und Bad Elster, Dresden und Zwickau, ferner Chemnitz-Gera, Zwickau-Ger«, Chemnitz.Eger, Schandau-Neust«dt i. S , Neustadt i. S. - Niederneukirch, Dresden - Neustadt i. S. Die Fahrscheine Leipzig- und Halle-BreSlau, Liegnitz, Kohlfurt, Görlitz erhalten beliebige Giltigkeit zur Fahrt über die sächsischen und über die preußischen Eisenbahn linien Eine weitere Neuerung besteht darin, d«ß auf den Linien der Ungarischen StaatS- und Kaschau-Oder- berger Bahn Fahrtunterbrechung nur bei Fahrscheinstrecken bis 225 dm Länge zulässig, auf größeren Strecken aber ausgeschloffen ist. -x. Vom 1. Juni d. I« an werden in CoSwig neben Arbeiter-Wochenkarten IV. Klaffe nach Dresden-Neustadt oder Friedrichstadt noch Arbeiter-MonatSkarten IV. Klaffe dahin zum Preise von 5 M verausgabt. * In den Tagen von heute bis 29. Mai d IS. findet hier der vierte VereinStag der „Freien Ver einigung der deutschen Kreditgenossenschaften" statt Zu nächst erfolgt heute abend 8 Uhr im Konzerthause de« Zoologischen Garten« die Begrüßung der Erschienenen und die Feststellung der Tage«ordnung für die folgenden Tage. Morgen vormittag H9 Uhr findet die erste Generalversammlung im Saale de« Verein«hause« statt, die außer den üblichen geschäftlichen Gegenständen zehn verschiedene Vorträge über da« Genossenschaftswesen be rührende Fragen in Lu«ficht stellt. Auch in der zweiten auf Sonntag, 29. d Mt« anberaumten Versammlung kommt wieder eine Reihe von für die Genossenschaften wichtigen Angelegenheiten »ur Verhandlung; für die Be- richtcrsialtung sind auch hier sech« Referenten bestimmt. Auch für Erholung nach den anstrengenden Sitzungen ist reichlich Sorge getragen, sie bestehen in gemeinsamen Spaziergängen, einem Festmahle im VereinShause (Sonn tag nach«. 4 Uhr), Besuch de« Wiener Tarten« und am Montag Besuch der Bastei mittel« Sonderschiffe« Während der Fahrt spielt die Kapelle de« König! Sächs. Infanterieregiment« Nr 177 und wird ein von der Sächsischen Spar- und Kreditbank gespendete« Frühstück eingenommen Auf der Rückfahrt wird eine Beleuchtung der Elbufer stattfinden. * Am Abende de« vergangenen Mittwoch hielt der alte Dresdner Tierschutzverein (AuaustuSstraße) eine Monatsversammlung ab, an deren Beginn die Prämien au» dem Fond» der Helmcke-Stiftung für HundcsuhrwerkSbesitzer, die sich durch gute Haltung und Pflege ihrer Zugtiere «»»zeichnen, zur Verteilung ge- langten E» waren unter zahlreichen Gesuchstellern sech» autaewählt worden, die, nachdem sie ihre bespannten Fuhr werke den Herren de» Direktorium« vorgeführt hatten, sämtlich die diese« Jahr ausgeworfene Prämie von je 33 M erhalten konnten Der Vorsitzende, Hr. Hofrat vr. mvä. Fritz Schurig, ermahnte die Ausgezeichneten, auch fernerhin ihren Tieren gute Pflege zu teil werden zu lassen, damit ihnen später nochmalige Prämien zuge- wendet werden könnten Der Geschäftsbericht umfaßte den Bureauverkehr und den Verfolg eingegangener Anzeigen während der Monate März und April E« sind u a. 28 Tierquälereianzeigen eingegangen und haben Erörter ung gefunden E« sind darüber 22 Berichte vom Ver einsaufseher erstattet worden Dem Tierasyl wurden 26 herrenlose Hunde zugeführt Von der übersandten Be triebsordnung der städtischon Abdeckerei nahm der Verein Kenntnis Ehrend gedachte der Vorsitzende de» HintrittS der tierfreundlichen Schriftstellerin Fra» Baronin v. Schwartz (Elpis Melena) Dem in Aussig a. E. vom 20. bi« 22. Mai d. I«. abgehaltenen I. Bundestage (Wanderversammlung) der österreichische» Vogelfreunde m Gratz hat der Vorsitzende als Delegierter beigewohnt und hatte sehr erfreuliche Eindrücke dort gewonnen. lH Da» Programm für den 26 Deutschen Gast- wirt»tag, welcher in den Tagen vom 5. bi» 9. Juni in Dresden abgehalten wird, ist nunmehr endgiltig fest gesetzt. Am Montag, den 5. Juni, erfolgt von früh an in den „Drei Raben" der Empfang der eintreffenden Gäste, während der offizielle BegrüßungSabend im „Wiener Garten" stattfinden soll. Hierselbst find großes Militär konzert, Illumination rc. geplant. Am Dienstag früh beginnen im Saale des Konzerthaust» zum Zoologischen Garten die Beratungen der Bevollmächtigten der Vereine de» Deutschen GaftwirtSverbandet, und abends 5 Uhr findet ein große» Festmahl im Saale de« König! Belvedere auf der Brühlschen Terrasse statt. Am Mittwoch erfolgt früh ein große» Gartenkonzert in der „Großen Wirtschaft" de» König! Großen Garten», a!»dann wird der 26. Deutsche Gastwirt«tag im große» Saale de« „Tivoli" eröffnet. Während dieser Zeit unternehmen di« Damen vom Großen Garten au« eine Rundfahrt durch die Stadt, für welchen Zweck 50 Equipagen bereitstehen werden Gleichzeitig findet im Etablissement „Tivoli" eine Ausstellung der Deutschen Gastwirttfachschulen statt. Der Abend bringt im großen Saale des Gewerbchause» einen Festkomma«. Den musikalischen Teil haben der Männergesangverein „Dresdner Orpheus" und die Kapelle de» 177. Regiment» übernommen Am Donnerstag vormittag werden die Be- ratungen zu Ende geführt, und abend« werden sich die Festteilnehmer zu einem großen Gartenfest im .Linckesche» Bade" vereinigen. In Au«ficht genomme» find hierbei eine vollständige Illumination de« herrlichen Parke«, Feuer werk, Theateraufführungen auf einer besonder« errichteten „Freien Bühne"', Val eksmpatrs rc. Den Abschluß der Festlichkeiten bildet eine Dampferfahrt nach der Sächsischen Schweiz. Hierzu werden drei der neuen Oberdeckdampfer bereitgestellt, welche unter Musikbegleitung am Freitag früh gege» ^9 Uhr vom Terrassenufer abfahren werden Da« Mittagsmahl soll auf der Bastei eingenommen werden, und dann erfolgt der Abstieg durch den Uttewalder Grund nach Wehlen, woselbst auf dem Marktplatze ein großes Marktfest stattfinden soll. Nach eingetretener Dunkelheit erfolgt die Rückfahrt, und hierbei sollen die Elbufer be leuchtet werden. Das Ehrenpräsidium des Deutschen Gast» wirtStage» hat bekanntlich Hr Oberbürgermeister Beutler übernommen * Au« dem Polizeiberichte. Im Besitze eine« unter dem Verdachte de« Taschendiebstahl« hier ver hafteten Tapezierer« sind 1 Portemonnaie mit 47,32 M und 30 österreichischen Gulden, I golde»e Damenuhr mit der Fabriknummer 54332 nebst goldener Kette mit Knebel und Quaste, 3 Billardbälle, an scheinend au» Papiermafle, und zwar: 1 roter, 1 weißer und 1 gelber, sowie eine kleine Brieftasche au» imitiertem Krokodilleder, mit der eingepreßten Firm« „Cafö Richter" und de« Jahreszahl 1898 versehen, vor- aefunden worden. Obwohl der Verhaftete diese Gegen- stände al» sein Eigentum bezeichnet und in»besondere be züglich der Damenuhr mit Kette und der Billardbälle ungicbl, diese Sachen in der Zentralherberge hier, Neue- gaffe, von einem Unbekannten gegen Hingnbe seiner silbernen Taschenuhr mit Kette erworben zu haben, so ist doch nicht «»»geschlossen, daß dieselben von Diebstählen herrühren E« werden de»halb etwaige Geschädigte hier mit gebeten, sich al»bald in der Knminalabteilung der König!. Polizeidirektio» zu Aktenzeichen 6. III 1293 zu melden * Im Saale de« Sächsischen Kunstverrin« auf der Terrasse findet vom 27. bis mit 30. d MtS. eine Aus stellung orientalischer Handstickereien armenischer Witwen und Waisen zu deren Besten patt Im übrige« verweisen wir auf die diesbezügliche Anzeige im An kündigungsteile Mäöer un- Weisen. * Der Erzgebirg--Zweigverein Eibenstock hat soeben eine reich illustrierte Broschüre in den Handel gebracht unter dem Titel: Sommerfrischen in der Umgebung von Eiben stock. Schilderungen in Wort und Bild. Ratgeber für Wanderer und Sommerfrischler. Buntdruck 31 Seiten Preis 25 Ps. Diese« Heftchen enthält kurze Beschreibungen von Eibeu- stock, Muldenhammer, Hund-Hübel, Neidhardt-thal, Woll-grün, Blaaenthal, Sosa, Zimmersacher, Wildenthal, Carl-seld und SchSnheiderhammer Durch die Schilderungen der landschaft lichen Schönheiten und prächtigen Spaziergänge, durch Mit teilungen über Hotel» und Sommerwohnungen rc. ist diese» Heftchen allen, die in unserem schönen Erzgebirge Ruhe und Erholung suchen wollen, besten» zu empfehlen. Interessenten wird die genannte Broschüre durch den Erzgedirgkvereia Eiben stock gegen Einsendung von 25 Ps portosrei zugeschickt, ebenso ein illustrierter Prospekt in Buntdruck Andere Veröffent lichungen de» genannten Verein» sind: Wanderkarte vonLibe»- stock mit AuerSberg-Panorama und 8 Bildern. 30 Ps Album von Eibenstock und Umgebung mit 20 Bildern. 60 Pf. D'r Eimschtöcker Marsch. 30 Ps. Führer durch Eibenstock rc. 50 Ps. k. Marienbad. Da» Pfingstsest, welche» vom herrlichste» Wetter begünstigt war, brachte Heuer eine überaus große Be sucherzahl nach Marienbad. Die Stadt und die Promenade» ringsum boten da» Bild, welches nur der Hochsaison eigen z» sein Pflegt. Die Saison entwickelt sich sehr lebhaft, wir »Shlen bereit» über 1500 «urgäste; dementsprechend mehren sich auch die gebotenen Vergnügungen. Reben den täglichen drei Promenadenkonzerten giebt r» wöchentlich zwei Militärkonzrrte und eine Tombola mit Tanzrennion im Kursaale, da» Theater verfügt über rin sehr gute» Lustspiel- und Operettenensrmble. — Die neue Bahn Marienbad-KarlSbad bringt säst täglich zahlreiche Kurgäste von Karlsbad zu uns. Diese Ei ei l rhi ihit erschließt die herrlichen Schönheiten de- Trplthale», die bisher nicht bekannt waren. Em». Die hiesige Kurkommisfion hat mit der Eröffnung ihrer Saisonscstlichkeiten zu Pfingsten Glück gehabt, denn die am ersten Feiertage abend» veranstaltete bengalische Beleuchtung der Bäderlai bot einen herrlichen Anblick. Line wohl ge würdigte Gabe au» dem Gebiete de» Mäunergesang» bot am zweiten Tage die Loblenzrr Liedertafel. Der Fremdenverkehr während der Festtage war ein sehr reger Die Zahl der Bade gäste erreichten schon am 20. d Mts. 1431 Lillgesandtes. „Die beste Seife ^-7 zarte« Haut kenne, und werde nicht verfehle« dieselben zu empfehlen"; so äußerte sich Herr Dr E. über die Patent-Myrrholin-Seife. Diese Ansicht hat eine sehr große Anzahl hervorragender Aerzte, wie die un« vorliegenden Schreiben beweisen. Die Patent-Myrrholm- Seife sollte daher zum täglichen Gebrauch, besonder« auch für di« zarte Haut der Kinder, in keiner Familie fehle«. Ueberall, auch in den Apotheken, erhältlich 5101 L v HV Uriel Ind. Lied. Hüller, Lümgl. LLebe. Loki, krn^erstr. 35. I'srtLL» Letten. 1137 Prof. Pfeiffer-Berlin und Geh Rat Pros. Löffler-GreifS- wald. Die Referate behandelten die Beziehungen de« Tuberkulosebazillu« zur Tuberkulose, die Art und Weise der Uebertragung der Bazillen, die Mischinfektion und die Erblichkeit, Immunität und Di«position. An dies« Vorträge schloß sich eine lange Debatte, sodaß die AbteilungSfitzung erst »ach H2 Uhr geschlossen werden konnte. Vorher wurde an den auf einer Forschungireise in Italien befindlichen Entdecker de« Tuberkulosebazillu« Geh Rat Prof vr. Koch ein ehrende« BegrüßungS- telegramm gesandt. Nach Wiedereröffnung der Sitzung trat sofort die dritte Abteilung unter dem Vorsitze de« Geh Medizinal- rat« Prof, vr Gerhardt-Berlin in ihre Arbeit ein. Der Saal war infolge de« hohen Interesse« der Tage«ordnung, Erörterungen übe, die Prophylaxe der Tuberkulose, sehr stark besetzt Als erster Referent sprach Regieru»g«rat vr. Roth-Pot«dam über allgemeine Maßnahmen zur Verhütung der Lungentuberkulose. Al« wichtigstes VorbeugungSmittel gegen di« verderbliche Volkskrankheit bezeichnete er die Verhütung der Einatmung de« feuchte» oder getrockneten Au«wurfe« Tuberkulöser m zerstäubtem Zustande. Eine schnelle Beseitigung und Vernichtung diese« AuSwurf« sei de«halb in erster Linie notwendig Al« nächster Referent sprach Geh Rat Prof. vr. Heubner- Berlin über die Verhütung der Tuberkulose im Kinde«alter. Seine lehrreichen Ausführungen gipfelten in folgende» Leit sätzen: Die Verhütung der Tuberkulose muß schon im ersten Kinde«alter einsetzen, denn di« Erkrankung ist schon da nicht selten und verläuft in den zwei ersten Lebensjahren immer schwer. Außerdem ist ein wahrscheinlich nicht un erheblicher Teil der Tuberkulose der späteren Altersklassen auf Infektion während de« KindeSalter» zurückzuführen. Die Kindertuberkulose ist fast «»»schließlich auf Ansteckung (auf dem Wege der Einatmung, viel seltener durch die Nahrung) zurückzuführen, deshalb ist da» Kind auf da« Peinlichste vor Berührung mit tuberkulö» Erkrankten oder deren Aufenthaltlort zu bewahren Mit besonderer Auf merksamkeit sind in dieser Beziehung alle Einrichtungen zu überwachen, wo zahlreich« Kinder verschiedener Her kunft in enger« gegenseitige Berührung kommen, wie Kindergärten, Waisenhäuser, Schulen, Institute, Pensio nat«, Kinderkrankenhäuser. Die Empfänglichkeit gegen die tuberkulöse Ansteckung ist verschieden, besonder« groß scheint sie bei Kindern tuberkulöser Abstammung zu sein Eine Verminderung dieser Empfänglichkeit ist auf diäte tischem Wege, im weitestem Sinne des Worte», anzu streben. De» weiteren unterzog geh. Medizinalrat Prof, vr. Kirchner-Berlin die Eheschließungen tuberkulöser Menschen einer Kritik, dabei di« Erfahren solcher Ehen und den Weg zu deren Bekämpfung zeigend Mit Ge setzen und Polizeizwang sei freilich auf diesem Gebiet« nicht» au«zurichten, sondern hier könne nur öffentliche und privat« Belehrung und freier Wille de« Erkrankten von Nutzen sei» Geh Medizinalrat Prof vr Rubner- Berlin führte dem Kongreß die Kampfmittel gegen die Tuberkulose auf dem Gebiete der Wohnung«- und Ar- beit«räume und de« öffentlichen Verkehr» vor Augen und forderte dabei u. a. öffentliche Maßnahmen, welche die Verbesserung und Ergänzung der Bauordnungen, Lender- unge» der Bauweise für Wohngebäude und den Erlaß eine« WohnungSgesetzeS zum Ziele haben. Zur Sicherung der Au«führung der gesetzlichen Bestimmungen wolle er WohnungSinspektore» angestellt sehen Nachdem so dann noch Prof. v. Leube- Würzburg über di« Prophylaxe der Tuberkulose in Spitälern gesprochen hatte, betrat Geheimrat Prof vr. Birchow-Berli», vom Kongreß mit einer lebhaften Ovation begrüßt, die Rednertribüne und stellte am Schluffe eine« Vortrag« über die Prophylaxe der Tuberkulose in Bc,ug auf Nahrung«, mittel folgende Grundsätze auf: 1) Da« Rindfleisch Die bestehenden Gesetze, Verordnungen! und Einrichtungen ge nügen, wenn sie verallgemeinert werden, für da« Fleuch der unter Kontrole stehenden Schlachthäuser. E« wird aber erforderlich sein, da« eingesührte Fleisch und di» Privat- schlachtungrn einer ausgiebigen Kontrole »u unterstellen Die Einführung von lebendem Vieh au« dem Au«lande ist nur dann zu gestatten, wenn die Tuberkulin-Prob« keine» Verdacht»grund ergeben hat 2) Die Milch von Milchkühen Milchkühe (Ziegen re.) find der Tuberkulin- Probe zu unterziehen Der Verkauf von roher Milch ist zu verbieten, fall« diese Prob« positiv »»«gefallen oder nicht »»«geführt ist. Andernfall« ist die Milch nur nach voraufgegangener Sterilisierung zum Verkauf zuzulaffe». 3) Da« Schweinefleisch. Die ungewöhnlich« Häufigkeit, in welcher Tuberkulose in den Lymphdrüsen, Wand d«S Halse« (Skropheln), auftreteu, erfordert eine Verschärfung der Kontrolvorschristen bei der Schlachtung und bei der Verwertung de« Fleische« 4) Geflügel. Die Tuberkulose der Hühner und de« sonstigen Zuchtgeflügel« ist nach de» bi«herigen Erfahrungen nicht identisch mit der Tuberkulose der Menschen und der höheren Säugetiere E« empfiehlt sich zuerst, die Vernichtung de« Tuberkulose-Geflügel« au» zuordnen Im Anschluß an diese offiziellen Vorträge konnte wegen der vorgerückten Zeit ein« Di»kussion nicht statt- finden, obwohl sich zahlreiche Redner gemeldet hatten. Di« Sitzung wurde um 5 Uhr geschlossen Von 5 bi« 7 Uhir bot der Rrich«kanzler in seinem Palais den Kongreß mitglieder« ein Gartenfest, und abend« fand im Opern haus« auf Allerhöchst«» Befehl «ine Festaufführung statt. Residenztheater. Frl. Hansi Niese spielt morge» zum ersten Male i» der neuen Posse mit Gesang: „Die Stiefmutter" und wird, da ihr Gastspiel mit de» 31. d Mt« schließt, »ur noch einige Abende auftret«». Am 1. Juni beginnt Frl. Irene Triesch, vom Stadt theater i» Frankfurt, ihr Gastspiel in der Zolasche» Komödie „Therese Raquin" * Sonnabendvesper i» der Sophienkirche, nach mittag» 2 Uhr: 1) Orqclc oripiel 2) ,Licht, zum Heil der Welt gekommen", Pi nqsickor (op 31 Nr. 2) von Gustav Schreck 3) „Dich will ich preisen mit meine» Liede", Arie für Sopran mit vorau»gehendem Rezitatn» von Karl Reinthaler, gesungen von Frau Martha Hohl feld, Konzertsängerin und Keinngle! rerin, hier. 4) „Nnn auillt ei» neuer Segen", geistliche« FrühlingSlied von August Lan«ky für Sopran.Solo (gesungen von Fra» Martha Hohlfeld), Ha'rfesgespielt vo» Frl. Dorette Güntz) und Orgel, komv (op. 37) von OSk. Wermann 5) „Oaoä». Lviaw woa", Motette vo» Moritz Hauptmann
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)