Suche löschen...
Dresdner Journal : 05.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189905053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990505
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-05
- Tag 1899-05-05
-
Monat
1899-05
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 05.05.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
858 hoch, der sogenannte Vorfrühling begann eigentlich schon im Januar, die dafür typische Blüte der Cornelkirsche war voll am 18 Februar Anfang März aber schon trat eine kalte Periode ein, welche zunächst die Abwicklung de» phänologischen Vorfrühlingsprogramm« erheblich ver- zögerte und m die Länge zog. Schließlich erzeugten di» regelmäßig kalten Nächte trotz öfteren Sonnenscheintagen sogenannte Inversionen, indem die Reihenfolge der Er. scheinungen in Unordnung geriet, z. B die Holzaewächse den Zwiebelgewächsen voraußeilten rc. Der Vorfrühling dehnte sich auf fast die doppelte Zeit anderer Jahre au«. Die Obstblüte begann tn diesem Jahre später al« gewöhnlich, zeigt auch einige Unregelmäßigkeiten, wie da» Blühen der Pflaumen vor den Kirschen rc. Der späte Eintritt der Apfelblüte sichert un« hoffentlich endlich einmal wieder eine gute Ernte; die Bäume sind au«geruht, der Knospen- ansatz vorzüglich, nur darf eben nur kein Frost hinein- kommen In den Gewächshäusern entzückten die Gesell schaft, wie immer in den ersten Monaten des Jahre», die Kap- und auSstralischen Pflanzen, welche von alter« her eine Spezialität des Gartens bilden, und nach der Ansicht vieler HrndelSgärtner wieder mehr in Mode kommen werden. Die bekanntesten darunter sind die Eriken vom Kap. Ein hervorragende« Interesse erregte noch die Vorlegung und Besprechung eine« Buches von Prof. Schimper durch Hrn Geh. Rat Drude. Es handelt sich um eine „Pflanzengeographie auf physiologischer Grundlage". — Im Freien beginnt jetzt die Entwickelung de« Flor« der Alpengewächse auf dem Alpinum des Garten«, weswegen Geh Rat Drude Gelegenheit nahm, auf die eigentümlichen Wuchsverhältnisse der hochalpinen Gewächse einzugehen. In etwa einer Woche wird die Felsanlage im Botanischen Garten im schönsten Flor stehen. * Aus dem Polizeiberichte. In einer hiesigen Badeanstalt tötete sich am Donnerstag nachmittag ein vor sechs Wochen nach Dresden gekommener, hier in Arbeit gestandener Gewerke durch einen Schnitt in den Hals — In einer hiesigen Papierhandlung ist am 2. Mai d. I« ein Mann erschienen und hat sich auf Rechnung eines in der Nähe wohnhaften Baurate« eine Rolle Pausleinwand, Sagers Patent, 25 M. Wert, aushändigen lassen. Nach den eingezogenen Erkundigungen haben sich die Angaben dieses Unbekannten, der etwa 29 bis 32 Jahre alt und reichlich mittelgroß ist, dunkle, nach hinten gekämmte Haare und dunklen Schnurrbart hat und mit marineblauem Jaquetanzug und schwarzem weichen Filzhut bekleidet gewesen ist, als un wahr herausgestellt. Mitteilungen über den genannten Betrüger sowie über den Verbleib der Rolle PauSleinwand, die 1 m breit und 25 w lang gewesen ist, nimmt die Kriminalabteilung der hiesigen König!. Polizeidirektion entgegen. Wücherscharr. -o. „Mit Schwert und Pflug in Deutsch- Südweftafrika." Vier Krieg»- und Wanderjahre. Von Kurt Schwabe, Oberleutnant im 1. Seebataillon. Berlin 189S. Ernst Mittler u. Sohn, Königl. Hof buchhandlung. — Seitdem wir eigene Kolonien besitzen, ist auch die Litteratur über dieselben eine sehr reichhaltige geworden Einen neuen und hochinteressanten Beitrag hierzu liefert da« vorliegende Werk, da« einen gründ lichen Kenner deS Lande« zum Verfasser hat Da» Buch giebt nicht nur die Ansichten de» Verfasser« über den politischen und wirtschaftlichen Wert de« noch vielfach verkannten und geringgeschätzten Lande« wieder, sondern giebt auch ein anschauliche« Bild jener an Opfern reichen Kämpfe, wie sie von deutschen Soldaten gegen Feinde geführt wur den, wie sie in kolonialen Kriegen nur äußerst selten europäischen Truppen gegenübergestanden haben und gegen überstehen werden. Da« Buch zerfällt in twei Teile, in dem ersten schildert der Verfasser seine persönlichen Erleb nisse, von seiner Landung in der Walfischbai im Jahre 1893 bi» zu seiner Rückkehr in die deutsche Heimat. Dabei zählt er nicht etwa alle« Erlebte in trockener chronologischer Berichterstattung auf, sondern er schil dert in fesselnder und stellenweise humorvoller Weise seine Erlebnisse, sowie da« Land und die Leute, sodaß sich da« Buch wie ein Roman au» dem Leben liest Wir sehen den Verfasser als Führer der Verstärkung in der Walfischbai landen, die dem Major v. Fran^oi« zugesükrt wurde Dabei wird in anschaulicher und farbenreiqer Schilderung der Marsch durch das sandige Vorland bi» Windhoek geschildert. Ueberall finden wir eine treffliche Darstellung der Eigenart de« Landes sowie seiner Be wohner; hieran reihen sich die Berichte über die Vor bereitungen zum Kampfe mit einem beachtenswerten Gegner, de« Hottentotten Hendrik Witboi. Wir sehen, unter welchen Schwierigkeiten die deutsche Schutztruppe den Krieg zu führen hatte, bi« nach erbitterten Kämpfen in unwegsamen Gebirgen der Feind überwunden und der Sieg errungen war Weiter schildert der Verfasser in interessanter Weise den Oranje-Freistaat, Johannesburg und Pretoria, die Hauptstädte der südafrikanischen Repu blik, die Delagoabai, di« portugiesischen Besitzungen Beira und Mozambique, Deutsch.Ostafrika, Sansibar rc. Der zweit« Teil des Buche« bildet ein bi« auf die Er«ig. niss« der neuesten Zeit fortgeführte« Nachschlagewerk und enthält eine Abhandlung über die Entwickelung de« Handels und der Siedelungen und einen zusammen fassenden Ueberblick über die geographischen, wirt schaftlichen und politischen Verhältnisse de« Schutzgebiete«. Diese Mitteilungen werden vervollständigt durch Aussätze von Privatdozent Prof. I)r. Dove über „Südwestasrika rn wirtschaft«geographischer Hinsicht" und von Stab«arzt I)r. Richter über „die sanitären Verhältnisse de« Land«»". Au« diesen Angaben ist ersichtlich, daß kaum in einem anderen Werke eine genauere Kunde de« Schutzgebiete» wird geboten werden können, als in dem besprochenen. Dabei werden durch zahlreiche Bilder die Schilderungen belebt und erläutert. Wir finden in dem Werke acht größere Bildertafeln, 61 vorzügliche ! Textillustrationen und elf Kartenskizzen, die da» Verständnis außerordentlich erleichtern und fördern Wohl jeder Besitzer einer größeren Bibliothek hat einmal in seinem Leben die unangenehme Erfahrung ge macht, daß die angehäusten Bücherschätze von allerlei im Verborgenen arbeitenden Feinden au« dem Geschlechte der Kerbtiere angegriffen werden. Diese Tiere schildert ein vortrefflicher, von zahlreichen Illustrationen begleiteter Aufsatz de« bekannten Tiersorscher« Prof. vr. William Marshall in dem soeben erschienenen dritten Hefte de« „Deutschen Tierfreund«" (Illustrierte Monatsschrift für Tierschutz und Tierpflege, Verlag von Carl Meyer« Graphischem Institut in Leipzig). Auch da« neue Heft der Zeitschrift zeigt den Tierschutz, diese große Be wegung unserer Zeit, in einem für jeden Gebildeten sym pathischen Gewände, frei von Heuchelei und Sentimen talität, aber gegründet auf eine tiefgehende Kenntnis des gesamten Tierleben». Den Eingang bildet ein pädagogischer Aufsatz über die Erziehung zum Tierschutz in der Schule von Rektor Peter in Kassel. Von Schlachthof-Direktor vr Schwarz wird da« allgemein interessierende Thema in sachgemäßer Weise erläutert: „Warum ist der Widerwille gegen da« Rohfleisch unbegründet?" Ein mit launigem Humor gewürzter Londoner Brief von Otto Dörfla« über „Hundekirchhöfe" und eine interessante Beobachtung von Tierarzt Dahlgrün über eine „Erfolgreiche Kreuzung von Hund und Wolf", der Anfang einer reichillustrierten Artikel-Serie von dem bekannten Tiermaler Bungartz über „Unsere Hunde" sowie eine von der Praxis ausgehende Betrachtung: „Ein zweckmäßiger Futterbeutel für Pferde", von Kurt Rot bilden den weiteren Inhalt des Hefte». Eine Menge kleinerer Aussätze au« den Gebieten des Tierleben« folgt unter den ständigen Rubriken, von denen besonders die „Humoristische Ecke" hervorgehoben fei. Die Zeitschrift ist wie immer mit vorzüglichem Bilderschmuck ausgestattet. -n. Graf Wrangel, „Die souveränen Fürsten häuser Europa»". Stockholm, Haffe W Tullberg. Von diesem Prachtwerke, das in deutscher und französischer Sprache erscheint, liegen jetzt die 13. und 14. Lieferung in einem Doppelhefte vor. Die deutsche Au»gabe enthält die Abteilungen Lippe, Luxemburg, Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz, während in der französischen Hessen (Schluß), Holstein, Italien und Liechtenstein vor geführt werden Wie in den früheren Heften, so werden auch in den folgenden die einzelnen Familiengruppen durch stilvoll und phantasiereich zusammeng«stellte Voll bilder und eine große Anzahl kleinerer geschmackvoller Zeich- nunaen von A Lindegren, Architekt de» Königl. Schwedischen Schlöffe» Drottningholm, illustriert, deren Motive Waffrn, Orden, Münzen, Medaillen und sonstigen historischen Gegenständen entnommen sind. Die Augführung de» Werkes ist typographisch eine äußerst vornehme, auf feinstem Velinpapier ausgesührt Der Text ist gewissen- Haft zusammengestellt und die sonstigen Illustrationen sind auf» beste auDgeführt Sie zeigen außer den angegebenen trefflichen, nach den neuesten photographischen Aufnahmen hergestellten Bildnissen der Hohen Mitglieder der Fürsten- Hauser Bilder der Residenzschlösser, Insignien der höchsten Orden, Wappen und Namenszüge, sodaß das ganze Werk ein wertvolles historische« Kompendium bildet und zur Anschaffung besten« empfohlen werden kann Der Verlag hat eine Verkauf»stelle für Deutschland in Berlin W, Linkstr. 16 errichtet. * Die Frühling«nummer de, „Modernen Kunst" (Verlag von Rich. Bong, Berlin 57, Leipzig, Wien, Stuttgart) bringt eine überraschende Fülle von bildnerischen und textlichen Beiträgen erster Autoren, wir nennen nur B Piglheim, D. Coomans, A. Perez, A. Savini, O. I. Bierbaum, F. Grotemeyer, Frida Schanz, C Piepho und I. v Brandt. Ein ganz besonderes Interesse erweckt da» Heft noch durch die Beigabe einer musikalischen Skizze von HanS Hermann Ferner enthält da« Heft einen vor züglich g«schriebenen, mit höchst zweckmäßigen Illustrationen versehenen Aufsatz von O. Miethe: lieber die Kunst der Beleuchtung in der Photographie DaS Heft wird an Abonnenten zum Preise von 1 M, an Nichtabonnenten für 2 M. abgegebrn Statistik und Volkswirtschaft. * Der Vorstand der Berliner Börse hat den Lieserungs- termin sür die aus Engagement- für Ultimo April d. IS. her- rührenden neuen Dresdner Bankaktien auf den 8. Mai festgesetzt. Der Empfänger hat dem Lieserer den gezahlten Betrag zu vergüten, also 140 zuzüglich 4 Etuckzinsen vom 1. Januar d. J-. bi» 28. Avril und aus den auSmachenden Betrag Zinsen zum Reichsbankdiskoni vom 28. April bi» 8. Mai. — DaS Garantiekonsoriium sür die Begebung der neuen Aktien hat feine Operationen beendet und sich aufgelöst * Seitens der A. Schaafshausenschen Bankverein» ist bei der Zulassungsstelle der Berliner Börse der Antrag gestellt worden, S Mill. M. Aktien der „Elektra", Aktiengesell- schast zu Dresden zum Börsenhandel. in Berlin zuzulassen * Die „Freie Bereinigung der deutschen Kredit genossenschaften", welche im Jahre I8»3 in Hannover auf Anregung de» „Niedersächsischen Verbände»" in» Leben trat, hält ihre vierte Versammlung am 2S. bi» 29. Mai d. I». in Dresden ab. Zweck der Freien Bereinigung ist die raschere und energischere Förderung deS KreditgenoflinschastSwesenS; Konsumvereine finden leine Aufnahme bei dieser Vereinigung. Die vorläufige Tagesordnung der Sitzungen in Dresden ent hält nicht weniger als 19 Nummern, teils Fragen der genossen- schafilichen Praxi-, teils rein juristische genossenschaftliche Fragen enthaltend. Von besonderem Interesse sind solgende Punkt«: 1) Sind Zentralstellen eine Notwendigkeit sür die Kreditvereine? 2) Gefährdet die Geschäftsverbindung mit der Preußischen Zentralgenoffenschaft-kaffe die Selbständigkeit der Kreditvereine? 3) Die Nicktwertschätzung der Solidarhast der Kreditvereine seilen- der Reichsbank und die Novelle zum Reichsbankgesetz. 4) Der Checkverkehr, ein Förderungsmittel sür die Kreditvereine und den Mittelstand 5) Der Einfluß des Bürgerlichen Gesetzbuches aus die Einrichtungen und Leitung der «rcdtlvererne rc. Lie Sächsische Spar- und Kreditbank (E G m. b. H.) in Dresden hat die äußere Leitung der Versammlung in die Hand genommen. Stach Schluß der Verhandlungen findet ein Festessen statt und am vierten Tage wird mittels Dampser ein Ausflug nach der Sächsischen Schweiz gemacht werden * Die Geschäftsstelle des Sächsischen Fischereivereins berichtet über den Forellenhandel im Königreiche Sachsen im April d IS.: Ganz unerwartet hat auch im April ein sehr reges Geschäft stattgrsunden, sodaß alle versügbaren Teiche zur Abfischung herangezogen werden mußten Es waren diesmal hauptsächlich drittclpsündige Forellen, welche am meisten ver langt wurden. Vorübergehend bewilligte man etwas höhere Preise Man zahlte sür das Psund, srei lebend, Bekälter des Fischhändlers, 3 M., sür PortionSsorellen 2,20 M., sür größere Fische Es steht zu erwarten, daß auch im Mai die Nachfrage noch lebhaft bleibt. * Nach den bis zum 1. Dezember vorigen Jahres vor liegenden russischen Handelslisten soll die russische Handels bilanz gegen Deutschland in den ersten elf Monaten des Jahres 1898 noch mehr passiv gewesen sein als zur gleichen Zeit des Vorjahres ES wird nämlich ein Ueberschuß der Ein fuhr aus Deutschland über die Ausfuhr nach Deutschland in Höhe von 17,4 Mill. Rubel ausgewiesen gegen 3,6 Mill. Rubel zur gleichen Zeit deS Vorjahres. Die Einsuhr aus Deutschland ist mit 186,4 Mill Rubel und die AuSsuhr nach Deutschland mit 169 Mill. Rubel ermittelt worden. Wie bekannt, ist von jeher der russische Export nach Deutschland bedeutend größer gewesen als die russischen HaudelSliften au-weisen, weil letztere die über Holland und Belgien in Deutschland mündende russische AuSsuhr diesen Durchgangsländern zuschreiben Immerhin darf man der russischen Statistik entnehmen, schreibt die „Magdeb. Ztg", daß thatsächlich im Jahre 1898 die deutsche Handelsbilanz gegen Rußland günstiger geworden ist. Di« Einfuhr aus Rußland hat abgenommen, weil im zweiten Halb jahr die Getreibebezüge von dort stark zurückgegangen sind Erfreulich ist die in den rufsischrn Listen für die ersten elf Monate deS Jahre» 1898 mit 19,7 Mill. Rubel ermittelte Zu nahme der Einfuhr aus Deutfchland, weil man daraus fchließen darf, daß der deutsche Export nach Rußland thatsächlich ge stiegen ist. Dabei darf nicht übersehen werden, daß auch die Einfuhr von Maschinen aus England ncch beträchtlicher ge stiegen ist (von 10,2 aus 20,3 Mill. Rubel). Lie aus Deutsch land erfolgte Einfuhr von Erzeugnissen aus Eisen, Stahl und sonstigen Metallen hat aus der ganzen Linie eine mehr oder weniger beträchtliche Zunahme zu verzeichnen * DaS erste Geschäftsjahr der „Elektra", Aktien gesellschaft in Dresden, welche am 29. Juni 1898 gegründet, jedoch erst am 19 Dezember 1898 ins Handelsregister ein getragen wurde, umfaßte sonach nur einen kurzen Zeitraum. Der erzielte Gewinn von 26 875,41 M gestattete die Verteil ung einer Dividende von 4 fly auf da» eingezahlte Aktien kapital von 1 500 000 M * In der am 4. d. Mts abgehaltenen Generalversammlung der Porzellansabrik Triptis wurden sämtliche Punkte der Tagesordnung genehmigt und ein auSscheidendi- AussichtSrats- mitglied wiedergewählt. Die Dividende von 6 9h ist sofort zahlbar, u. a. hier bei dem Bankhause Gebr. Arnhold. * Wien, 5. Mai. (Tel ) Die Einnahmen der öster reichischen Südbahn beitrugen im Monat April 3893267 Gulden (-s- 47'02 Gulden); die der österreichischen Slaalsbahn in demselben Zeitraum 2 089 979 Gulden (-s- 27 600 Gulden). KZ Delikateßwarenbericht (nach Mitteilungen der Königl. SSchs. Hoflieferanten Lehmann u. Leichsenring, Prager Straße 15). Im Laufe der vorvergangenen Woche gingen infolge deS täten und regnerischen Wetter-starke Argeu- teuil- sowie südländische Spargel in nur geringen Mengen ein und Lößnitzer Spargel sehlte, während innerhalb der letzten Tage trotz der noch immer anhaltenden ungünstigen Witterung sowohl etwa» größere Quanten süddeutschen wie kleine Posten hiesigen FreilandspargelS, welch letzterer allerdings nur in dünnen und mittelstarken Stangen geliesert werden konnte, ein- trascn. Frische hiesige Gurken wurden bei schon ermäßigten Preisen an den Markt gebracht und gern gelaust, indes die Nachfrage für frische Morcheln bereit- nachläßt. Malta- und Aigierkartoff ln wurden in schöner und mehliger Ware zuge- sührt und sanden zugleich mit konservierten Matjesheringen recht nennenswerte Abnahme Aromatischer Waldmeister hatte flotteS Geschäft. Frische Kiebitzeier, sür welche die Saison zu Ende geht, trasen in den letzten Tagen noch in richt ganz unansehnlichen, srische Möoenerer aber regelmäßig in großen Quanten ein Bon frischen Früchten waren außer französischen Calviken und besten TatmaniaSpfeln diesjährige Weintrauben, reise Bananen sowie große Garten- und hocharomatische Wald erdbeeren geboten. Für Orangen geht die Saison in nächster Zeit zu Ende, doch sind solche gegenwärtig noch in verschiedeuerr Sorten vorhanden. In srischen Bohnen und Schoten, junge» Karotten, Champignon-, französischen Salaten, Tomaten rc, war flotter Umsatz zu verzeichnen. Von Fleisch- und Wurst- Waren hatten Prager und westfälische Schinken sowie Lach»- und Nußschinken neben Braunschweiger und Gothaer Cervelat würsten den hauptsächlichsten Umsatz Bon sonstigen Delikatesten waren außer ungesalzenem Kaviar und lebenden Hummern auch srische Nord- und Ostseekrabben lebhaft begehrt. tztz Fischmarktbericht (nach Mitteilungen deS Hof lieseranten Gotthold Jank, Breitestraße 19 und Flemming- straße 6). In den letzten Tagen wurden Seefische der ver schiedensten Sorten ziemlich reichlich an den Markl gebracht, und davon begegneten namentlich Steinbutten, Rotzunge», Kabeljaus und Schellfische sehr nennenswerter Nachfrage. Auch Stettiner Hechte hatten infolge der Schonzeit für Zander gute» Umsatz, Seezungen sielen im Preise, Goldbutt, n waren weniger begehrt al- in den Borwochen. Lebende Aale behaupteten feste Preise, weil der Fang infolge der kühlen Nächte schwache Er träge liefert. Der Umsatz in lebenden Hechten ist belanglos. Desgleichen hatten lebende Forellen und Saiblinge flottes Ge schäft. nicht minder lebende Hummer, in denen die Zufuhre» allerdings nicht immer der Nachsrage zu genügen vermochten. Was endlich die Karpfen betrifft, so ist die Saison dafür vorüber, und eS hat sich hirausgestellt, daß die Produktion in dieser Fischsorte den vorhandenen Bedarf überwogen hat und bedeutende, unverkauft gebliebene Quanten in die Teiche zurück- versetzt werden mußten. Die Einzelpreise anlangend, so kostet«» pro Pfund in Pfennigen: lebende Karpfen 80 bis 85, lebende Hechte 110 bi- 120, lebende Aale 150 bis 180, frifche Rhein- lachse in ganzen Fischen 300 bis 350, dergleichen au-geschnitte» 350 bis 400, ganze Elblachfe 200 bi- 250, dergleichen aus geschnitten r50 biS 300, ganze Silberlachfe 100 bis 120, der gleichen ausgeschnitten 140 bis 160, Ostender Seezunge» 200 bis 240, Ostender Steinbutten 160 bis 180, Stettiner Hechte 90 bis 100, Norderneyer Kabeljau 40 bis 60, Norder neyer Schellsifch 35 bi- 45, Goldbutt 50 bi- 60, Rotzunge 60 bis 70 Pf. Für lebende Forellen waren 0,80 bis 4 M. pro Stück und für lebende Hummer 3,50 bis 3,80 M. pro halbe» Kilo anzulegen. * Leipzig Kämmlingsauktion. Käufer sehr zahl reich, Stimmung sehr lebhaft. Angeboten 520000 kx, davon zurückgezogen 210000 verlaust SlOOOO lex. Bueno» AireS-Merino 40—50 Pf Australische Merino- 30—40 Pf, seine Croßbred 40—50 Pf., grobe Arten 10—20 Ps. höher al- in der April Auktion * Buda-Pest. Saatenstand vom 1. Mai. Der Stand des Winterweizens ist größtenteils befriedigend Lin Zurück bleiben infolge von Trockenheit kann durch guten Regen noch wettgemacht werden Der Sommerweizen steht ziemlich gut. Der Roggenstand ist bedeutend schwächer als der deS Weizen-, Die Wintergerste ist befriedigend, beginnt jedoch infolge de» ungünstigen Wetter- zu leiden Der Hafer bleibt in der Ent wickelung zurück. Raps steht schwach, die Ertrag-au-sichte» sind abermals geringer. Di« Zuckerrübe leidet unter Frost und Insekten. * Kopenhagen. Die Nationalbaak erhöht von morgen ab den Wechseldiskont und Lombarbzinssuß auf 5^ bez. S Sächsische Wäöer. Bad Elster. Die am 4. d. MtS. auSgegebene Kurliste Nr 1 verzeichnet 80 Parteien mit 101 Personen Liugtsandtes. »Siler »st v. VSle» Ind. Ried. Gütler, LLcd». Uov. krrrgerstr. zs. VoUatLuärxs Ssttou. 2003 ^us äen im ^la^arin äss Hoflieferanten Kekä/er sitattüuäsuäeu ^usverlcauk bi« 30. dlai virä bisr- äurcb xuor bekonäera uufmericsum gemacht, ä» alle Oh^sbte rum Ausverkauf gestellt sind. 1660 sofern Beziehungen, al« er weit und breit dafür bekannt ist, da« Fell zu verkaufen, ehe er den Bären hat. vr Martin wollte Ljalin zur Mitreise zu der angeblichen Fundstelle bewegen, wobei vr. Martin geraten worden war, auch noch einige andere geeignete Leute mitzu nehmen Da Ljalin die» ablehnte, machte sich Vr. Martin allein auf den Weg, und er kam der ihm auf der Karte bezeichneten Stelle auf etwa 100 Werst nahe. Aber in den hier befindlichen Urwald vermochte er nicht ein zudringen Man mußte einen Weg durch da» Dickicht hauen, und er kehrte deshalb bald wieder um. Auch die betreffenden Tungusen, die überhaupt nicht zu den seß haften Menschen gehören, waren nicht zu ermitteln. Nur so viel ergab sich au» den Martinschen Ermittelungen, daß e« keine ungewöhnliche Erscheinung bildet, in den Waldgebieten am Jeniffei Leichen von verirrten Gold suchern, geflüchteten Verschickten rc. anzutreffen, ein Um stand, auf den an dieser Stelle schon früher aufmerksam gemacht worden war. Die Universität in Tomsk hatte seinerzeit die Aussendung einer Nachforschungsexpedition in Aussicht gestellt. Ob der Mitteilung Gewicht beizu messen ist, scheint fraglich, sicher ist aber, daß sie keinen Zweck hat, denn die ganze Geschichte mit dem sibirischen Andröe-Gerücht war viel Lärm um nicht» ' Die diesjährige Hauptversammlung des Gesamt verein« der deutschen Geschicht«- und Altertums vereine wird in den Tagen vom 26. bi« 28. September zu Straßburg i. E. stattfinden Am 25 September wird ihr eine erste Versammlung deutscher Archivare vorangehen, zu der bereit« mehrere anregende Verhand- lungigegenstände angemeldet sind. —d. * Die „Volk«.Ztg" veröffentlicht au« einem Briefe eine« Mitglied«« d«r deutschen Aulgrabung»expe- dition in Babylon, den ihr vr. R Kiepert zur Ver fügung stellte, nachstehende Stelle: „Buerisch, Babylon, 10 April 1899. Wir haben hier eine Luft und ein Wetter von Anbeginn unserer Reise gehabt, um da« wir in der That zu beneiden find; abgesehen von einigen kalten Nächten im Februar und drei od«r vier kurzen Regenschauern, di« aber kaum durch einen dünnen Sommer rock gingen, nicht« als eitel Sonnenschein und herrliche, schöne, klare Luft, so daß un« bald bange zu werden anfängt vor der Götter Neide. . . Wir sind seit etwa vierzehn Tagen mit den Ausgrabungen fleißig im Gange und haben in der kurzen Zeit bereits eine große Anzahl reliefierter glasierter Ziegel, auf die wir hauptsächlich fahnden, gefunden; vr. Koldewey ist mit den bisherigen Resultaten sehr zufrieden. Allerdings haben wir eine ganz gewaltige Menge Schutt zu bewältigen, und cs ist sehr bedauerlich, daß wir noch immer nicht im Besitze unserer Feldbahn sind, die zwar schon im Januar av- gesandt worden sein soll, von der wir aber bis heute noch nicht einmal da« Konoffement gesehen haben." * Au« London schreibt man un«: Vor einigen Tagen ist der Rest der herrlichen Sammlung seltener Bücher und noch seltenerer Bilder-Handschriften aus der Sammlung de« verstorbenen Earl of Ashburnham unter den Hammer gekommen. Seit der Versteigerung der Hamilton-Handschriften im Jahre 1889 ist keine so wert volle Sammlung verkauft worden. Unter den 177 Stücken verdienen folgende hervorgehoben zu werden: Lateinische Bibel au« dem 14. Jahrhundert, 503 Blätter ohne Psalter, mit schönen Initialen am Anfang jedes Buche» und der Einleitungen, 125 Psd. Sterl.; eine Bibel aus dem 11. Jahrhundert, 123 Blätter, 146 Psd. Sterl ; Neue« Testament au« dem 13. Jahrhundert, 308 Blätter, 30 Pfd. Strrl.; vier Evangelien aus dem 12. Jahrhundert, 190 Blätter, 110 Pfd. Sterl.; ein Meßbuch von 260 Blättern, 15. Jahrhundert, 68 Pfd. Sterl.; eins au« dem 13. oder 14. Jahrhundert, 338 Blätter, 84 Pfd. Sterl.; Horae, 15. Jahrhundert, 8x4'4 Zoll, 85 Blätter, 81 Pfd Sterl.; Horae, 16. Jahrhundert, 6xA'4 Zoll, 138 Blätter, 300 Pfd. Sterl; Offioal-iturxioa, 15. Jahrhundert, 289 Blätter, 80 Pfd. Sterl.; Offioi» Liturgie», 15. Jahrhundert, 7'4"5sL Zoll, 226 Blätter, 467 Pfd Sterl ; Lateinische Bibel au« dem 14 Jahrhundert, 441 Blätter, 120 Psd. Sterl. Froiffart« I-ss Edrovique» cko Francs et ähnele- terrs, in drei Bänden auf 900 Blättern in Dovpelspalten mit Rubriken und illuminierten Initialen, 151 Pfd Sterl. B«da« Histon» Rcel«si»stiv» Zentis ^u^Iorum, Handschrift au» dem 8. Jahrhundert von 168 Blättern, für die belgische Regierung gekauft für 230 Psd. Sterl. Drei Handschriften von Chaucers Canterbury Tales au« dem 14. und 15. Jahrhundert erzielten gute Preise; eine von 238 Blättern 130 Pfd. Sterl., eine zweite von 306 Blättern 100 Psd. Sterl, und eine dritte von 270 Blättern 101 Pfd. Sterl, nur die mittlere aus dem 15. Jahrhundert ist vollständig. Dier Evangelisten au« dem 9. Jahrhundert, 215 Blätter, 121 Pfv. Sterl. Aork, Miracle Plays of Corpu« Christi, 15. Jahrhundert, 121 Pfd Sterl. R. Higdcn, Poly- chronicon, 15. Jahrhundert, 66 Pfd. Sterl. De Mon- streletS CroniqueS, 15. Jahrhundert, 392 Blätter, 100 Pfd. Sterl. Xoms ^rmss «t Lissons ävs Ebsvaliers äs la 1'adls Ronäs, 15. Jahrhundert, 35 Blätter, 82 Pfd. Sterl. I-« Roman äs Rartksvopox äs Lloir, 13. Jahr hundert, 145 Blätter, 51 Pfd Sterl Ristoirvs äs Ibebss; Ilistoirvs äs la vsstruetiou äs Iro^s auS dem Lateini schen in« Französische übersetzt von Guido Colonna, 15. Jahrhundert, 246 Blätter, 142 Pfd. Sterl. Sahib MuSlim, eine Sammlung Ueberlieferungcn von Sprüchen und Thaten Mohammeds, 11. Jahrhundert, 284 Blätter mit schönen Randverzierungen in maurischem Muster, 170 Psd. Sterl. OKioia Liturgie», 15 Jahrhundert, 150 Blätter mit dem Namenszug der Kaiserin Maria Theresia, auf jeder Seite der Decke, 167 Pfd Sterl. 8. vvooisü Frsopaxitas Opsra oum sekolis Aariwi, 10 Jahrhundert, 214 Blätter, 99 Pfd Sterl, Liber Oborslss, 15. Jahrhundert, 121 Blätter in großen kirch lichen Charakteren geschrieben und prächtig illuminiert, 60 Pfd. Sterl. Lvaogsliarium sivs lectiones Rvangs- liorum, 12 Jahrhundert, 160 Blätter mit 12 Klein bildern in Farben auf Goldgrund; Wyclifs« Bibel, 404 Blätter, zwischen 1400 und 1440 geschrieben, das letzte von Ashburnham gekaufte Manuskript, 1750 Pfd Sterl. Di« ganze Sammlung brachte in fünf Stunden 8595 Pfd. Stil. * Klau« Groth veröffentlicht in der „Kieler Ztg." folgende Danksagung: „Für die vielen Beweise von Liebe und Achtung für meine Person, wie für mein Lebenswerk, au« nah und fern, die mir zu meinem Ge- burt«tage zu teil geworden sind, muß ich auf diesem WegeHmeinen herzlichen Tank den Freunden sagen, denen ich nicht im stände bin die Hand zu drücken oder ein eigenhändiges sichtbares Zeichen zu geben. Möge jeder der lieben Freunde sich denken, daß seine Absicht, mir eine Freude zu bereiten, mich tief gerührt habe und daß sie vollkommen erreicht sei." x^r Man schreibt un» aus Paris: Hier ist am Dienstag der bekannte Bildhauer und Graveur Andr» Vanthier-Galle gestorben Er war im Jahre 1818 in Paris geboren, mithin 81 Jahre alt. Er war der Enkel des unter der Revolution und dem ersten Kaiserreich be rühmten Graveurs Galle und arbeitete viel mit Oudinö zusammen, mit dem er die Typen der ersten französischen Briefmarken für die Regierung Loui« Philipps und für die Republik von 1848 gravierte. Später gravierte er auch diejenigen für Napoleon III und die dritte Re publik Seine bekanntesten Münzen sind: „loovästions äu Xliäivn 1840", „Les Riis äs Louis-Rbilipps", „Les Viotoirvs ä^triqus", „L^rcksv'qus 8ibour", „LLipo- sitiou äs 1867 ", „Rsrceau äu Rrivcs Imperial". Van thier-Galle stellte wiederholt im Salon au« Don sein«, Statuen sind hervorragend „Printemps" und „Omphale", mit denen er die Salons von 1850 und 1859 beschickte. * Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hof theater. Im Königl Schauspielhause wird morgen, Sonnabend, den 6. d. MtS. Hr. Ludwig Stahl vo« Berliner Theater in Berlin als „Victor von Berndt" in dem vieraktigen Lustspiel „Der Deilchenfresser" em auf Engagement abzielendes Gastspiel beginnen; der Künstler setzt am Sonntag sein Gastspiel als „Konrad Bolz" in den „Journalisten" fort * Sonnabendvesper in der Sophienkirche, nach mittag» 2 Uhr: 1) Orgelvorspiel 2) „Vater unser" für Chor von Karl Krebs 3) Zwei geistliche Gesänge sür Sopran, vorgetragen von Frl. Jakobi-Corti, Konzert sängerin und Gesangslehrerin, hier, ») Bitten („Gott, deine Güte reicht so weit"), geistliche« Lied von Th«od. Kirchner; k) „AL, daß die Hilfe au« Zion käme", geist liche« Lied von Alb. Becker 4) « Herr, ich schrei' zu dn!" Motette von Moritz Hauptmann
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)