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Dresdner Journal : 17.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189904176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990417
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-04
- Tag 1899-04-17
-
Monat
1899-04
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 17.04.1899
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Uschen Regierung auf die Vorstellung der öster reichisch' ungarischen Regierung in der Angelegen heit de« indischen Retorsion«,olle« auf Prämien« zucker sei vcllständig unbegründet. — Der deutsche Botschafter Graf Eulenburg ist nach Meran abgereist Prag. Der Statthalter betraute mit der Leitung der politisch-administrativen Aktion indenbtreik- «ngelegenheiten in den Gerichtsbezirken Eipel, Politz und Rachod sowie eventuell in den Nachbarbezirken den Bezirkshauptmann von Trautenau, Herget, der bi« auf »eitere« in Nachod seinen Amtssitz nimmt Der Bezirks- Hauptmann von Neustadt a. d. Mettau meldet, in Hronov und Nachod herrsche vollständige Ruhe, obwohl die mit den Arbeitern aus Intervention de» Gewerbeinsprktor« gepflogenen Unterhandlungen erfolglo« geblieben Von dem zu Hilfe gerufenen Militär befinden sich drei Kompagnien in Nachod, ein« in Hrnov. Die Zahl der bisher Verhafteten beträgt 103. In Hronov streiken 1700 Arbeiter; in Rothkosteletz herrscht vollkommene Ruhe; die Arbeit wurde daselbst nicht eingestellt. I» Budweis ruhen die Arbeiten auf den Bauten vollständig. Frankreich. Pari«. Der „Figaro" veröffentlicht in 15 Spalten die Aussagen Picquart« und der drei Polizeiagenten Guenöe, Tomp« und Desvernine. In Picquarts Aussage heißt e«, er erinnere sich nicht, ob da« Geheim aktenstück von du Paty de Clam oder einem anderen vorgelegt worden sei, die Mitteilung diese« Aktenstücke« stehe jedoch außer allem Zweifel; Picquart erläutert die Natur der einzelnen im Dossier enthaltenen Stücke und erklärt seinen Zweifel darüber, daß diese Stücke DreysuS zuzuschreiben seien. — Bernard Lazare richtete an den Präsidenten de« Kassation-Hoses ein Schreiben, in dem er gegen den Teil der Aussagen des Generals Gonse Widerspruch erhebt, in dem es heißt, Picquart hab« Lazare da« Material zu seiner zweiten Broschüre geliefert. Lazare er- klärt, er habe diese Broschüre nach Mitteilungen verfaßt, die ihm von Mathieu Dreyfu« zugegangen waren. Diese Mitteilungen bestanden darin, daß e« ein Geheim aktenstück gebe, in dem die Worte „diese Canaille v." enthalten sind, und daß Oberst Sandherr nach Empfang dieses Aktenstückes über alle Beamten des Ministerium«, deren Namen mit D. anfing, eine Untersuchung anstellen ließ. Mathieu Dreyfu« habe Kenntni« von diesem Akten stück durch den vr. Gilbert erhalten, der von besten Vor handensein durch den Präsidenten Faure erfahren habe. Lazare wirft weiter dem General Gonse in sehr heftiger Weise vor, ungenaue Thatsachen vorgebracht zu haben — Hauptmann Freystätter, wie bekannt einer der Richter im DreyfuS-Prozesse vom Jahre 1894, der an den Marineminister Lockroy ein Schreiben richtete, um seine Zweifel an der Gesetzlichkeit de» Urteil« auSzu- sprechen, wurde von Lockroy mit Zustimmung des Kriegs- Minister» Freycinet ermächtigt, sich direkt an den Kassa tion-Hof zu wenden, um ihm schriftlich oder mündlich die Thatsachen zur Kenntni» zu bringen, die er zur Klar legung de» wahren Sachverhalts für nützlich erachte. — Der „Temp»" schreibt über die Rede de« Staatssekretärs v. Bülow: Der deutsche Staats sekretär hat gestern eine Anwendung seine« System« ge- macht, das er vor zwei Monaten anläßlich der ersten Schwierigkeiten mit den Vereinigten Staaten dahin zu- sammensaßte: „Angesicht» der Leidenschaften und Auf reizungen die Sprache der kalten Vernunft führen." Staatssekretär v Bülow hat nicht ein Wort gesprochen und nicht einen Schritt gethan, der für Deutschland eine Demütigung oder ein Zurückweichen bedeutete. Charleroi. Die nationale Vereinigung der Gruben arbeiter beschloß heute einen allgemeinen Auistand in den vier Kohlenbecken Belgien« für morgen zu prokla mieren Der Verein der Gruben von Charleroi hatte beschlossen, am 1. Mai in den Ausstand zu treten. Die Grubenarbeiter verlangen eine 20proz. Lohnerhöhung. Pau Der frühere Minister Barthou hielt vor seinem Wahlkomitee in Oloron eine Rede, in der er ausführte, daß die Revision de» Dreyfus-Prozesse» unver meidlich und dreifach gerechtfertigt sei, einmal wegen der Unregelmäßigkeiten in der Unter suchung. bann wegen der Ungesetzlichkeit de» Pro zesse» und schließlich wegen der Verbrechen, die, wie festgestellt, von Henry und du Paty de Clam be gangen worden seien. Die Revision, führte Redner au«, dürfe weder al« Vergeltung noch auch al« Drohung gegen die nationale Armee erscheinen, auf die da» Land ihre besten Hoffnungen setze. Algier Da« Zuchtpolizeigericht verurteilte den früheren Maire von Algier, Max Rögi«, wegen Be leidigung desGeneralgouverneuer« von Algerien zu 4 Monaten Gefängnis. Italien. Cagliari. Der König und die Königin werden sich am Dienstag nach Sassari begeben. Die „Savoia" wird da« König«paar im Golf von Aracui erwarten, wo selbst am 17. d Mts da« englische Geschwader eintrifft, während da« französische Geschwader üch an diese« Tage nach Toulon begeben wird — Da« Königspaar begab sich heute nach Sa massi und besichtigte da» durch die Ueberschwemmungen zerstörte Stadtviertel. Dir Ver treter von 23 Gemeinden hatten sich daselbst zur Be grüßung der Majestäten eingefunden, denen die herbei« geströmte Menge enthusiastische Kundgebungen bereitete. Nachdem da« KönigSpaar noch Oristano besucht hatte, kehrte e« nach Cagliari zurück. Jglesia«. Der König und die Königin besuchten, nachdem sie die Behörden empfangen hatten, mit zahl reichem Gefolge di« Ain« von Montrponi, deren Eingang mit Triumphbogen geschmückt war Tausende von Arbeitern begrüßten die Majestäten enthusiastisch Später kehrten die Majestäten mit der Bahn nach Cagliari zurück. Rom Der Papst wohnte gestern in der St. Peter«- kirche dem Gotte« dienst« zur Feier de« Jahrestage« der Krönung bei. Eine gewaltig« Menschenmenge, darunter auch viele Fremde, strömte seit dem frühen Morgen zum Dome; aus dem Peter«platze hielten König! italienische Truppen die Ordnung aufrecht. Die feierliche Handlung begann um H11 Uhr. Unter Vorantritt der Prälaten, Bischöfe und Kardinäle stieg der Papst au« den Ge mächern de« Vatikan« in die Kapelle de« heiligen Sakramente« hinab. Al« der Papst, angethan mit der Tiara und den päpstlichen Insignien und umgeben von Trägern mit Fächerwedeln, unter einem Baldachin auf einem Sessel getragen im Hauptschiff erschien, wurde er mit lauten Kundgebungen begrüßt, die den Chorgesang „Du S8 kstrus" übertönten und andauerten, bi« der Papst unter dem Throne, der im Hintergründe der Basilika unterhalb de« Altar« errichtet war, anlangte; hier nahm der Papst Platz inmitten der Chorstühle der Kardinäle, de« diplomatischen Corp«, de» Palriziat« und de» Adel« und wohnte daselbst auf dem Throne sitzend der feierlichen Messe bei, welche vom Kardinal Mazzella unter Begleitung de« Sängerchor« celebriert wurde. Hierauf erteilte der Papst den Segen. Erneute be geisterte Zurufe begrüßten den Papst, al» er gegen H1 Uhr die St. PeterSkirche durch die Kapelle de« heiligen Sakramente« verließ E« herrschte eine voll kommene Ordnung. DaS Aussehen de» Papstes war vortrefflich, wie vor seiner Krankheit. Er schien sehr be friedigt über die ihm erwiesenen Huldigungen zu sein. Florenz. Der Erzbischof von Florenz, Kardinal Bansa, ist am Sonnabend abend gestorben. S - a n i e u. Madrid. Der Ministerrat beschloß, den Herzog von Arco« zum spanischen Gesandten in Washington zu ernennen Dupui de Lome soll an seine Stelle al« Unterstaatssekretär des Auswärtigen Amts treten. — Die Konstituierung der Bureaus für die gestrigen Wahlen zur Deputiertenkammer ist bisher ohne irgend welchen Zwischenfall vor sich gegangen. Es herrscht voll kommene Ruhe in der Stadt, die ihr gewöhnliche« Aus sehen hat. Die Wahlbeteiligung ist eine schwache. — Wie ein Telegramm de« General« Rio» meldet, hat General Otis zwei spanischen Offizieren, welche ein Schreiben Rio«' an Aguinaldo überbringen sollen, in welchem die Freilassung der spanischen Gefangenen er beten wird, freie« Geleit gewährt. General Oti« machte sich anheischig, 1500 gefangene Tagalen gegen Spanier auszutauschen. Portugal. Lissabon. Der Gesandte der Südafrikanischen Re- publlk, vr. Leyd», ist am Sonnabend hier eingetroffen. Srotzbritauvte«. London In einer Besprechung der Rede des Staats sekretär« v Bülow sagen die „Time«": Wir können nicht glauben, daß die große Masse des deutschen Volkes weniger Abneigung haben sollte gegen einen Krieg um ein Handelsmonopol in Samoa al« die Mehrheit der Engländer und der Amerikaner. — „Standard" schreibt: Wir unserseits stimmen den hauptsächlichen Vorschlägen de« Hrn. v. Bülow zu, und wenn sich Verschiedenheiten in der Interpretation ergeben sollten, so hoffen wir, daß dieselben eine ehrenvolle Verständigung nicht beeinträch tigen werden. — Der „Daily Telegraph" meldet au« Washington: In einem Berichte erklärte Admiral Kautz, daß der eng lische und der amerikanische Konsul ursprünglich dem deut schen Konsul darin zugestimmt hätten, den Anspruch Mataafa« zu unterstützen. Al« er (Kautz) aber vor Apia eingetroffen sei, hätten sie ihre Zustimmung zurück gezogen, mit der Motivierung, daß sie dieselbe in einer Zwrng«lage gegeben hätten. (Wiederholt ) — Die englische Regierung hat amtlich aner kannt, daß die Deutschen auf Samoa wegen strafbarer Handlungen nur von den deutschen gesetzmäßigen Ge richten verfolgt werden können Die britischen Behörden, welche die Festnahme de« Deutschen Hufnagel veranlaßt haben, sind telegraphisch angewiesen, denselben dem Kam- mandanten S. M Kreuzer „Falke" zur Verfügung zu stellen Fall« nicht schon inzwischen die Unschuld de« Genannten außer Zweisel gestellt ist, wird da« Verfahren vor dem deutschen Konsulargericht nach Eintreffen der Oberkommission in Samoa stattfinden — Der Lordpräsident de« Geh Rat« Herzog von Devonshire hielt gestern in Presteign (Grafschaft Radnor) eine Rede, in welcher er anlündigte, daß er sich demnächst vom politischen Leben zurückziehen werde. Ruhland. Peter«burg. Da« Erscheinen de« Blatte« „Bir- shewija Wjedomosti" ist auf zwei Monate untersagt worden, nachdem da» Blatt eine dritte Verwarnung er halten hat. Montenegro. Crtinje. Die Verlobung de« Erbprinzen Danil» mit Herzogin Jutta von Mecklenburg-Strelitz ist am Sonnabend offiziell bekannt gemacht worden. « m e r t l a. New-Uork. Der Rede de« Staat«sekretär« v. Bülow über Samoa wird durch die „Associated Preß" hohe Anerkennung gezollt. Die „New-Aorker StaatSzta " führt in einem Leitartikel au«, die Rede zeig« den wohlthuenden Gegensatz der Offenheit und Geradheit der deutschen Politik gegenüber der unklaren Haltung England». Weiter rühmt die „Staat«ztg " die Einmütig keit, mit der sich im Reichstage alle Parteien in der Samoafrage hinter die Regierung stellten. — Die Morgenblätter sprechen sich befriedigt über die Vereinbarung in der Samoafrage all». Alle geben di« gestrige Rede de» Staatssekretärs v. Bülow wieder. Die „Eoening Post" vom Sonnabend Abend sagt, die Red« zeug« von Klarheit, Freimütigkeit und Selbstachtung. Wenn solcher Geist in Berlin herrsche, so seien keine ernsten Wirren zu befürchten. „World" reklamiert Samoa für die Samoaner und verurteilt die amerikanische Einmischung als erste» Experiment de» JingoiSmu». Senator Davi«, der Vorsitzende de» Senat«auSschusse« für auswärtige Angelegenheiten, erklärte in einem Inter view, die Wohlfahrt der Welt erheische die Einigkeit Deutschlands, England» und der Vereinigten Staaten; die gegenwärtige Reibung möge zur Knüpfung dieser mächtigen Dreiheit im Interesse de« Frieden« und der Kultur führen. — (Meldung des „Reuterschen Bureau»") Der Kom missar der Vereinigten Staaten für Samoa, Bartlett Tripp, ist zur Entgegennahme von Instruktionen nach Washington berufen worden. Wie hierher berichtet wird, haben die Regierungen die Bestimmung getroffen, daß die Kommissare schon vor ihrer Abreise nach Samoa in Washington gemeinsame Besprechungen haben sollen Asten. Hongkong. (Meldung de» „Reuterschen Bureau»".) Eingeborene im Hinterland feuerten in Taipoofu auf eine Abteilung britischer Soldaten, welche für die Besitznahme de» erweiterten Gebiete» von Kaulung Vor bereitungen traf. Die Abteilung stand unter dem Be fehle des Kapitäns May Britische Truppen sind nach Taipoofu abgegangen Afrtk«. Pretoria. (Meldung de» „Reuterschen Bureau«") Die Vertreter der Minenindustrie haben dem Staat»- sekretär Reitz auf fein Schreiben vom 8. d. Mt» ge antwortet, daß sie jede Form von Agitation in der Presse beklagen, welche den Interessen aller Teile der Bevölkerung großen Nachteil zuzufügen geeignet sei. Hinsichtlich aller schwebenden Fragen seien sie bereit, der M,nenindustrie die Annahme der Vorschläge, welche eine dauernde befriedigende Lösung herbeiführen sollen, an- zuempfehlen Örtliches. Dresden, 17. April. * Ihre Durchlaucht die Prinzessin Feodora von Schleswig-Holstein besuchte vorgestern den Kunstsalon Ernst Arnold * In Zschertnitz ist heute eine Telegraphen betrieb«- und eine öffentliche Fernsprechstelle er öffnet worden. * Au« dem Polizeiberichte. Am 13. April wurde, amtlicher Mitteilung zufolge, im Stadtgarten zu Konstanz ein getragener Knabenanzug gefunden Der frühere Träger desselben mag etwa 9 bis 11 Jahre alt gewesen fein. E« ist zu vermuten, daß er im See ertrunken ist. In einer der Taschen de« Anzuge« befand sich, außer einer Schachtel mit Zigaretten, eine gold umränderte Visitenkarte neuerer Form. Der Knabe muß von autwärt« gekommen sein. Die Feststellung seiner Person war bisher nicht möglich — Am Kurfürstrnplatz wurde am Donner«tag nachmittag von einem Radfahrer eine Frau umgerisfen. Sie erlitt am Kopfe und am rechten Arme Verletzungen Der Name de« Radfahrer« ist festgestellt — Am Sonnabend abend erlitten in Vorstadt Pieschen zwei Knaben, 3 beziehentlich 4 Jahre alt, beim Umfallen eine« mit kochender Milch gefüllten Topfe« Verbrühungen. * Von der „Internationalen Ansicht«karten-Gesellschaft in Berlin" liegt un« die al» Nr. 10 bezeichnete Serie „Deutsche Klassiker", z B Schiller, Goethe, Wieland, Lessing, Herder, vor; dieselbe schließt sich durch feinste Aus führung in jeder Beziehung den bereit» erschienenen Serien an und ist zum Preise von 1 M. für 5 Karten ungebraucht oder ortsgestempelt sowohl an den durch Plakate kenntlichen Stellen, al« auch vom Generalvertreter Ernst Petritz, Inhaber des Postwertzeichen-Museum» Schießgaffe 6, zu beziehen. * Die Papierhandlung von Woldemar Türk, Königl. Hoflieferant, hier am Altmarkt, hat eine neue Postkarte in den Handel gebracht, die zwar keine ausgesprochene Ansichtspostkarte ist, doch aber dieser Gattung zugerechnet werden kann. Die neue Karte ist auf weißem, blauem und rotem Carton gedruckt und trägt in guter Ausführ ung da» Wappen der sächsischen Hauptstadt, sowie in ge schmackvoller Goldschrist einen Gruß au« Dresden. Wie die vielen anderen ähnlichen Erzeugnisse wird auch diese neue Marke der Postkartenindustrie bald ihre Liebhaber finden * Wie bereits mitgeteilt worden ist, werden der Sächsische Elbgau-Sängerbund (Gruppe Dresden) und Sängerbund Dresden (Liedertafel und Lehrer gesangverein) am Abend de« 22 April unter Mitwirkung der verstärkten Kapelle de« 2 Brenadier ReaimentS Nr. 101 (L. Schröder) und unter Leitung von Reinhold Becker, Friedrich Brande« und Gustav Schöne außer einer An zahl volkstümlicher Männerchöre die König Albert-Fest- Hymne von Reinhold Becker, die im vorigen Jahre erst malig auf dem Theaterplatze aufgeführt wurde, und das altniederländische Dankgebet mit Orchesterbegleitung vor tragen (Fortsetzung in der Beilage.) Statistik und Volkswirtschaft. * Die Hanseatische Seeversicherung».Gesellschaft in Hamburg hat für 18S8 über ein günstige» Geichästrjahr zu berichten, große Schäden sind weniger zu verzeichnen ge wesen, doch ist die Zahl der Schäden gewachsen, was wohl der zunehmend besseren Verteilung der Einzelgesahren zuzuschreiben ist. In der Transportabteilung Hal daS Geschäft zugenommen, während die Feuerrückversicherung nicht in gleichem Maße ge stiegen ist. Tie Abschlüsse in Linbruch-Tiebstahl bleiben nur in engen Grenzen und über die im November 18S8 neu auf- genommene Abteilung für Delcredere Ve sicherung läßt sich noch wenig sagen, da die ungewöhnlich schwierigen Vorbereitungen noch kein au-giebige» Arbeiten gestatten. Bei einer Gesamt einnahme von 3 226143 M. beträgt die Prämienernnahme 2 623157 M. Nach Bestreitung der Courtagen und Agentur unkosten mit 379145 M , der RückversicherungSvrämie mit 1132533 M , der Schäden mit 6S22S4M. und aller sonstigen Spesen werden 808661 M. für Schäden und Risiko in Reserve gestellt. Au» dem dann verbleibenden Ueberschusse von IS6666 M werden der Kapitalreservr 86666 M zugeführt, an Tantieme werden 24000 M, an Beamten Gratifikation 6606 M. verteilt und die Ationäre erhallen 56606 M al- Dividende von 26 gegen 12 äs, im Vorjahre Schttksnachrichten der Hamburg-Amertka-Linie. D. „Arcadia", von Portland (Maine) nach Hamburg, 14. April 1 Uhr 26 Min. vormiilagt Cuxhaven passiert. D. „Bkcania", 13 April in St. Thoma». T „Asturia', 13 April 2 Uhr vormittags in Philadelphia. S-D „Auguste Victoria", von New-Kork eia Cherbourg und Southampton nach Hamburg, 14. April 1 Uhr vorm. Lizard passiert. D. „Bolivia", von Hamburg nach Colon, 13 April in Kingston D. „Bosnia", 13. April 1 Uhr nachm von Baltimore nach Hamburg D. „Borkum", 11- Avril in Maracaibo D „Colombian', von Stettin nach New-Kork, 11. April 4 Ubr 45 Min nach», von Swinemünde D „Canadia", von St. Thomas nach Hamburg, 14 April 1 Uhr vorm. Cuxhaven passiert T , Hercynia", 11. April von Tampico. D. „Norderney", 13. April von St. Thomas ria Havre nach Hamburg. D. „Pretoria", von New-Kork nach Hamburg, 13 April 7 Uhr 45 Min. abends Cuxhaven passiert D. „Silesia", aus der Heimreise, 13 April von Perim D. , Etrathgarry", von Baltimore, 13. April nachm auf der Elb« bei Brunshausen D. „Valdivia", 13. Avril in Suez D. „Venetia", von Hamburg eia Havre nach West-Indien, 12. April 9 Uhr vorm. in Antwerpen. Eingesandtes. «Liier L 0. . Uriel Ind. kiod. LI Siler, XSaigl. 8Led». Loki. krugeratr. 35. VollrtLndlLS Letten. 2603 Xuk cken im Lla^arin äe« Hoflieferanten Lern/nreck Llckä/ee «tattünäenclen Xusverkauk di» 30. Llai virä dier- clurcd ^aor dekonäer» aufmerksam gemacht, cla all» Objekt« aum Ausverkauf gestellt »inä. 1660 sprachen Schütz-Wiesbaden, Jacobi - Berlin, Grau- Handlung der Gicht würde sich nach diesen Erforschungen Kailsbad ander« al« bisher gestalten. alle Fälle war da« Gebundensein der Albuminurie ab hängig von der aufrechten Stellung, dem Gang und der Bewegung der unteren Extremitäten. Da« Vorhanden sein von Eiweiß tritt bei rasch wachsenden Personen mit größter Heftigkeit und Häufigkeit zur Zeit de» stärksten Knochen- bez Längenwachstums de« Körper« auf. Blumenthal-Berlin hat beim Versagen de« Antitoxin« gegen Wundstarrkrampf das Serum direkt in da» Gehirn oder in die Cerebrospinalflüssigkrit an Ziegen versucht. Au« der Erfolglosigkeit ist seine schon früher au«ge- sprochene Lehre bewiesen, daß beim Tetanus da» Gift so fest an da« zentrale Nervensystem gebunden ist, daß da« Heilserum e« nicht aufzulösen vermag. Jaksch-Prag be richtete über Tetanu« im Wochenbette. Weiß (Bad Pistyan) entschied die Frage: „Gebührt der deformierenden Gelenksentzündung klinisch eine Sonder stellung?" dahin, daß zwischen ihr und dem chronischen Gelenkrheumati«mu» weder betreff« de« Beginne», noch de« Verlaufes und der Heilbarkeit der Erkrankung ein wesent licher Unterschied bestehe. Er plaidierte für die Auflass ung der ^rtkritis ä«form»ns al« selbständige Erkrankung in den klinischen Lehrbüchern. Obwohl noch viele Reden von hoher wissenschaftlicher Bedeutung auf dem Programm des diesjährigen Kon gresse« standen, war e« wegen der vorgerückten Zeit nicht mehr möglich, in weitere Verhandlungen einzutreten Der Präsident Pros Quincke dankte für die Anregung so vieler wissenschaftlichen Fragen und Erörterungen und sprach die Erwartung au«, daß der Karlsbader Kongreß ein Lorbeerblatt in dem Ruhme«kranze der internen Medi zin bedeute. Mit einem Hoch auf den Präsidenten de« Kongresse« schloß Prof, v Leyden die Versammlung. oder Stärke zu sich zu nehmen; dagegen gelingt e» dem Pflanzenfresser, aus Kohlehydraten Fett zu bilden. Kaninchen, Pferde, Schafe haben in ihren Fettschichten gerade die Art Fett, die ihnen im Futter zugeführt wird. Ebenso setzen Fische z B. Hammelfett an, sobald sie längere Zeit mit fettem Hammelfleisch gefüttert worden find Auch da» Fett de« Menschen ist im wesentlichen bestimmt durch da« Fett seiner Nahrung, sodaß der Eskimo Fischthran und die Polynesier Koko«nußbutter in ihren Fettläzern enthalten müsse«. Daraus folgt, daß von den Bestandteilen der Nahrung Fett diejenige Substanz ist, die am leichtesten zum Fettansatz führt. Jacque« Mayer-Karlsbad machte darauf aufmerksam, daß die sitzende Lebensweise ein ursächliche« Moment für Gallensteinbildung sei, und daß ein opulente« Mahl einen Anfall auslösen könne. Er betonte den Er folg der Karlsbader Quellen bei Gallensteinen Hermann- Karlsbad empfahl die Glycerinbehandlung bei Nieren steinen Spitzner - BreSlau glaubt aus Grund seiner Forschungen, daß die Gicht nicht durch Harnsäurebildung in dem Muskel- oder Bindegewebe und in den Nieren zu stände komme, sondern daß die Leber und die Milz wahrscheinlich Harnsäure bildende Organe seien, Wiener- Prag und Jacobi-Berlin find unabhängig von einander zu denselben Resultaten wie Spitzer gekommen Die Be- und Fettleibigkeit sollte man von der Darreichung von Schilddrüsentabletten absehen. I» der Freitagsitzung sprach zunächst Rosenfeld- Breslau über die Herkunft de« Fette«. Da« Fett der Menschen und der Tiere kann nur au« dem Eiweiß, dem Fett oder den Kohlehydraten stammen; da au» Eiweiß kein Fett entsteht, so ist beim Fleischfresser da« Fett au« dem Fette der Nahrung herzuleiten. Au» Kohlehydraten kann der Fleischfresser nur in sehr geringem Maße Fett bilden, da er nicht vermag, so große Mengen von Zucker Blum-Frankfurt berührte die in letzter Zeit so wichtige. Pribram-Prag hat bei blassen, häufig mageren, rasch gewordene Frage der Schilddrüsentherapie. Diese ausschiebenden Jünglingen und Jungfrauen zuweilen mit Therapie sei wirksam allein bei Myxödem; bei Struma typischen Erscheinungen der Bleichsucht (Chlorose) ein und Fettleibigkeit sollte man von der Darreichung von zeitweises Auftreten von Eiweiß im Urin gesunden. Für Konzert. Gestern mittag sand in der Reformierten Kirche eine der beliebten musikalischen Aufführungen statt, die von Hrn. Uso Seifert veranstaltet werden Auch dieser neuen (29.) lag ein gut gewähltes Programm unter. Gewichtig anhebend mit Händels Präludium und Fuge in k-moU, bot e» al» köstlichste« Musikstück das Adagio au» dem L-äur-Konzert Nr 2 für Violine und Orchester (Orgel) von I. S. Bach. Hr. Han» Neu mann spielte e» im Verein mit Hrn Seifert sehr lobenswert, wenn auch noch nicht mit soviel Ausdruck»« Vertiefung, wie sie der Künstler an der Orgel allein in dem Nachspiel wahrnehmen ließ. Der junge Geiger trug außerdem zwei Gesang»sätze von Rüfer und Rietz vor. Er entwickelte dabei einen kräftig auSgebenden Ton, den er nur zuweilen übermäßig anspannt, reine Intona tion und musikalische Haltung. Eine Sängerin mit hüb schen Stimmmitteln, die den Vortrag nicht ohne Empfind ung gestaltet und eine vortreffliche Textaussprache zeigt, lernte man in Fr!. Ada Jahn kennen Sie bestand am besten in dem „Saoetn», o salutaris" von Cherubini. Mit Frl. Lohmann (Mezzosopran) und Frau vr Fern bacher (Alt) verband sie sich zu einer befriedigenden Wiedergabe der wohlgelunaenen » espella-Komposition de« 23. Psalms von L. Grosse Hr Seifert erfreute di« Zuhörer außer durch seine musterhaften Begleitungen noch durch den Vortrag dreier Orgelsätze von jRhein- berger. — * Se. Mijestät der Kaiser haben die Gnade gehabt, ein von unserem Mitbürger Hrn Prof vr. Fritz Schulze verfaßte« „Neue« Kaiserlied" anzunehmen * Mitteilung au» dem Bureau der Königl Hof- theater. Da« im Königl. Opernhause in Au-sicht genommene Gastspiel de» Frl. Irene Abendroth vom Kaiser! und Königl Hofoperntheater in Wien ist au? den Mai verschoben worden, da Frl. Abendroth wegen einer andauernden Unpäßlichkeit wieder nach Wien zurückgereist ist Auch die Unpäßlichkeit de« Hrn Rüdiger vom Großherzozl. Hof- und Nationaltheatrr in Mannheim ist noch nicht gehoben Doch hofft Hr. Rüdiger in den ersten Tagen der nächsten Woche sein Gastspiel beginnen zu können Mittwoch, den 19. April gelangt im Königl. Opern hause mit Hrn Gudehu« in der Partie de« Vasco de Gama Meyerdeer« „Afrikanerin" zur Aufführung. Sächsischer Kunstverein Neu aufgestellt worden sind: K. I Böhringer (Dresden) „Motiv an der Mulde bei Grimma" und „Bildnis des zweiten Söhnchens de« Künstlers", Max Brösel (Dresden) „DamenbildnrS", Wilh. Claudiu« (Dresden) „Gartenbild", Siegwald Dahl (Dresden) „Bei Sonnenuntergang", C. Deiker (Düssel dorf) „Auerhahnbalz", I. v. ErdmannSdors (Dresden) „Mühle bei Ehrwald, Tirol" und „Aus dem Erzgebirge", Emil Genthe (Dresden) „Bildnis", Bertha Hacker (Dres den) „Lpfelblüte und Goldlack", Richard Hagn (Dresden) „Waldgraben", Iuliu« Hahn (Dresden) „Schloß Täufer« und der Schwärzestem", Herm Hendrich (Berlin) „Sommertag am Meer", Ernst Lenk (Dresden) „Abend im Moor" und „Morgen im Buchenwald", Albert Mühlig (Dresden) „Zur Balzzeit", L Naumann (Dresden) „Bärn«- dorfer Teichhau«", Leon Richet (Pari«) „Landschaft bei Fontainebleau" und „Landschaft bei Barbigon", A Rieper (München) „Ein guter Jahrgang" und „Vom Besten", W Schwanck (Altenburg) „Ansicht von Altenburg in Novemberstimmung", B Schiller (Berlin) „Zwei Still leben", Gustav Täubert (Dresden) ,Hreuzgang auf de« Oybin", Edmund Tschaplowitz (Dresden) „Herrenbildni«", R v Türcke (Dresden) „Zwei Motive bei Kundratitz in Böhmen". Vergangene Woche wurden verkauft: M Schaff „An der Elbe", Bernhard Mühlig „Aussicht nach dem Rosenberg", Chr Mali „Viehherde am Starnberger See", Prof Eduard Leonhardi „Klosterruinr in Abendbeleucht ung", Max Kauffmann „Ein guter Tropfen", C H Kuechler „Hopfenmarkt in Hamburg", Leon Brunin „Mandolinen- spieler" Der Schluß der Sonderau«stellung vlä- mische» Künstler erfolgt Donnerstag, den 20. April, nachmittag« 5 Uhr. Nächsten Freitag und Sonnabend, den 21 und 22 April bleibt di« Au«stellung wegen di« Neuaufstellung geschloffen.
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