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Mittwoch, den 4. Decemoer 1878 rMb.^iolkssrmnd Bekanntmachung UN» Hatta ß. Kircheis. «einen ösen r 'den, Wurf, sie hätten dem Parlamente über die seit Jahren Haussaale von dem Seminarchor zu Schneeberg ge- schwebende Frage bezüglich Afghanistans und über die geben« Concert war erfreulicher Weise sehr zahlreich hlema - und eidlich zu erhärten, daß sic ganz besitzlos sind, durch Stufenleiter der Proceduren, die diesem peinvollen yorangingcn, abgestumpft wurden, kommen Einzelnen der und sog. der Wer noch zweifelt an den allgemeinen Nothstand, mag dem Berliner Stadtgericht einen Besuch machen einen Blick in'das Zimmer Nr. 104 werfen, wo der Manifestationseiv geleistet d. h. beschworen wird, daß Schwörende kein Bermögen besitze und folglich durch die Act der den l. in >ll es vom Gegen -2) i dem en eifi- )aul, Arabe, Dies ethan. , 8.9. uns sse o vor- ire. berg. ff-ln Zcrück- Mission nach Kabul nichts vorgelegt, den Krieg erklärt und die Invasion begonnen, ohne vorher das Parlament j stahl ausgegangen gewesen. Lößnitz, 1. Decbr. Das heute im hiesigen Rath- Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Preis vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennige — Jnsertionsgebühren: die gespaltene Zeile 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 25 Pfennige. — Jnsertionsannahme für die «m Abende erscheinende Nummer bis Vormittag» 10 Uhr. besucht und hat einen recht ncnnenSwerthen Reiner trag zum Besten der hier zu gründenden Kinder- für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. ltmch' aun, re. »bi. 9 Uhr in ma. Am Lonnaberrd, den 7. Deeember L878 sollen die ExpeditionSlocalitäten des unterzeichneten Königl. GerichtsamteS gereinigt wer- Stände, vom einfachen Arbeiter bis znm ehemaligen Großkaufmann vertreten sind, mit eintöniger Stimme „zu Gott dem Allmächtigen" schwören, daß sie besitzlos gewor den sind. Bei den vielen Klagen über die Zunahme der Un- botmäßigkcit der Jugend verdient nachfolgende Entscheidung des Stuttgarter Kassatonshofes Beachtung. Ein Fort- bildlmgsschülcr von 16 Jahren war an dem Lehrer auf der S traßc, ohne zu grüßen und in einer von dem Lehrer als frech angesehenen Weise ihm in'S Gesicht schauend, vorübergcgangcn. Diese Unart hatte der Lehrer sofort mit 3 wohlangebrachtcn Ohrfeigen gerügt, darob aber beantragte der Vater des Junge» gegen den Lehrer im Wege der Privatanklage gerichtliche Bestrafung wegen Beleidigung. Das Oberamtögcricht vcrurtheilte denn auch den Lehrer in eine Geldstrafe von 12 Mark. Dieses Urtheil aber wurde auf erhobenen Einspruch des Lehrers durch den Kassationshof aufgehoben, weil der Angeklagte in der Annahme der ihm als Lehrer zustehenden Be- fngniß, eine von einem Schüler gegen ihn begangene grobe Unart zu bestrafen, gehandelt habe, und eben des wegen sich der Rechtswidrigkeit seiner Handlung nicht be wußt gewesen sei. Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 30. Novbr. Der „Nordd. Allg. Ztg." zufolge haben die Anstrengungen, denen der Reichskanzler sich bei dem Zusammentritt des Kongresses und während der Neichötagssession unterzog, zu jener Zeit, wo er sich noch in Rekonvalescenz befand und großer Schonung be durfte, wenn auch nicht einen akuten Krankheitszustand, so doch eine allgemeine Ermattung zur Folge gehabt, wel che ihn nach Gutachten der Aerzte eine möglichst ununter brochene Ruhe während eines längeren ZeitranmcS zur dringenden Pflicht macht nnd schwerlich gestatten wird, die Anstrengungen bei den bevorstehenden Empfangsfeier lichkeiten zu tragen. An den Anschlagssäulen von Berlin erschienen Plakate, in denen mehrere der ausgewiesenen Sozialde mokraten Abschied nehmen, heißt es, wie wir Ber liner Blättern entnehmen: „Genossen und Freunde! Ihr wißt, so lange wir unter Euch waren und durch Wort und Schrift zu Euch sprechen konnten, war unser erstes und letztes Wort: Keine Gewaltthätigkeiten, achtet die Gesetze, vcrtheidigt aber innerhalb des Rahmens derselben Eure Rechte. Diese Worte möchten wir Euch heute zum Abschied noch einmal zurufen und Euch auffordcrn, sie jetzt mehr als je zu befolgen, mag auch die nächste Zu kunft bringen, was sie will: Laßt Euch nicht provoziren! Jeder Fehltritt eines Einzigen von nnö würde für Me die schlimmsten Folgen haben und gäbe der Reaktion eine Rechtfertigung. Zum Schluß erinnert das Manifest die Parteigenossen der Ausgewiesenen daran, daß sie der Frauen und Kinder der Scheidenden eingedenk sein mögen; die Ausweisung habe bis jetzt mit Ausnahme eines Ein zigen nur Famienvätcr getroffen. Keiner der Ausgewie senen vermöge seinen Angehörigen mehr als den Unter halt für die nächsten Tage znrückznlassen. zusammcnzuberufem Bezüglich der orientalischen Frage wies Gladstone nach, daß die Konservativen in gewissem Sinne Rußlands Freunde seien und durch ihre Politik Rußland die Donau wicdergegcben und ihm Kars ver schafft hätten. Das für den Afghanenkrieg verwendete Geld sei eine Ausgabe zur Unehre Englands. Reder er klärte zum Schluß: der Krieg mit Afghanistan sei ein ungerechter, der neue Ungerechtigkeiten mach sich ziehe und den Zusammensturz des Indischen Reiches zur Folge ha ben könnte. London, 2, Decbr. Des „Reuter'sche Bureau" läßt sich aus Konstantinopel von gestern melden, der rus sische Botschafter, Fürst Lobanoff, habe Savfet Pascha erklärt, die russischen Truppen würden Bulgarien nnd Numclien gemäß den Bestimmungen des Berliner Ver trages räumen, die Räumung Adrianopcls und Thraziens würde abhängig gemacht werden von der Annahme eines definitiven Vertrages seitens der Pforte. Fürst Dondukoff- Korsakoff sei bemüht, der bulgarischen Agitation Einhalt zu thun. Lahore, 1. Decbr. Ein Wagenzug mit Lebens- ! mitteln ist gestern in den Khhberpaß eingedrungen. Die > Afridis wurden zurückgeworfen, unterhielten aber auf ih- . rem Rückzüge das Feuer gegen die englischen Truppen. . Man glaubt, daß der Transport in AlimuSjid eingetroffen , ! ist. — Gerüchtweise verlautet, daß die Garnison von i Jellalabad um mehrere Regimenter verstärkt worden sei. i Von den Bergstämmen ist neuerdings ein Angriff auf die i im Khhberpaß ausgestellten Beobachtungsposten gemacht ! worden. — General Roberts ist am 28. v. M. mit zwei Brigaden Infanterie, 4 Geschützen, einem Elephanten und ! einer Bergbatterie in Hnbibkala cingetroffen und fand den Peiwarpaß von afghanischen Truppen besetzt. Roberts > unternahm eine RekognoSzirung, um die genaue Stellung des Feindes zu erfahren. Hierbei hatten die Engländer einen Alaun todt; 2 Offiziere und 8 Mann wurden ver wundet. Roberts blieb am 29. v. M. am Eingänge deS ! Dcfilces nnd beabsichtigte am 30. v. MtS. vorzurücken. Lahore, 2. Decbr. Major Cavagnari war mit 2 Kanonen zur Züchtigung des Afrivistämmes abmarschirt, welcher den englischen Provianttransport angegriffen hatte. Ein Theil des Stammes unterwarf sich, der Rest wurde zersprengt, die Befestigungen auf den Anhöhen des Sha- dibagipasseS sind rasirt und daselbst starke Wachen postirt worden. Der Khhberpaß ist jetzt bis über Dakka hinaus sichergestellt. Russland. Petersburg, 30. Novbr. Kaiser Alexander ist . gestern Nachmittag 3j Uhr von Livadia nach Moskau ab gereist, wo er einen zweitägigen Aufenthalt nehmen wird. Die russischen Blätter erklären alle umlaufenden Versio nen über eine angeblich von dem General Kauffmann bei Ueberreichung eines für den Emir Schir Ali bestimmten Ehrensäbels verlesene Adresse für tendenziöse Machwerke. Odessa, 30. Novbr. Die Versionen österreichischer Blätter über die Ansprüche des Fürsten Dondukoff-Korsa- koff vor seiner Abreise nach Livadia an die bulgarischen Deputationen werden unterrichteterseitS in der vorliegenden Fassung als vielfach übertrieben bezeichnet; es wird hin- zngefügt, Fürst Dondukoff-Korsakoff erhielt in Livadia die bestimmte Anweisung, keine persönliche Politik zn trei ben, sondern sich genau an die von dem Kaiser persönlich erthciltcn Instruktionen zu halten. Sächsische und örtliche Anackrgenhelteu. Schneeberg, den 3. Dcccmber. Schwarzenberg, 2. Dec. Auf Crandorfer Forstrevier ist in verflossener Nacht ein Mann, namens Lang, durch den Förster Herttzog, nachdem er ihn ver geblich angerufen hat, durch einen Schuß in den Rücken niedergeschossen worden. Lang ist Handarbeiter, wohnhaft ! in Crandorf und Vater von 8 Kindern. Wie man hört, ! ist Lang von einem Gehülfcn begleitet und auf Holzdieb -H' Oesterreich. Buda-Pest, 1. Dez. In der heutigen Sitzung des BudgetauSschusscS der RcichsrathSdclegation beant wortete Graf Audrassy zunächst zwei in der gestrigen Sitzung (in welcher der Minister das erwartete Expose seiner Orientpolitik gab) eingebrachte Interpellationen. Del. Dr. Giskra fragt an: 1. Wie lange-soll die Okku pation dauern? 2. Liegt die Annexion in der Absicht der Regierung? 3. Im bejahenden Falle, welche Stellung sollen beide Länder zur Monarchie erhalten? Sollen beide dem Reiche cingefügt werden, oder eine selbstständige Stellung erhalten nnd nur denselben Fürsten haben? — Gras Andrassh erklärte, die Okkupation werde so lange dauern, bis die von Europa anerkannten Zwecke derselben erreicht, die Gefahren abgewendet und die der Türkei gebrachten Opfer ersetzt seien und bis die Türkei eine Gewähr dafür biete, daß der durch die Okkupation ge schaffene Zustand sich unter ihrer Herrschaft nicht ver schlechterte. Sollte es zur Frage wegen der Annexion kommen, so würden die gesetzgebenden Körper in Ge meinschaft mit der Krone über dieselbe entscheiden; diese Frage sei aber nicht an derTagesordnung. Del.Kuranda wünscht Aufklärung über die Schwierigkeiten, die dem Zustandekommen einer Konvention mit der Türkei ent- gcgenstehen, und wie weit die Verhandlungen über eine Konvention betreffs Novibazars bis jetzt gediehen sind, ferner, ob die Regierung nach dem Zustandekommen einer solchen Uebereinkunft die Okkupation weiter auszudehncn gedenkt? — Graf Andrassh ^bemerkte, der Abschluß der Konvention sei früher unchrblicben, weil die Pforte anfangs mit dem Berliner Vertrage nicht harmonirende Bedingungen stellte. Die heutigen Anschauungen der Pforte seien von den früheren bedeutend verschieden. Paris, 2. Dez. Marschallpräsident Mac Mahon empfing heute den Grafen Beust in feierlicher Audienz znr Entgegennahme seiner Akkreditive. Italien. Rom, 30. Novbr. Das Befinden Cairoli's bessert sich langsam; eS scheint, daß derselbe nicht in der Lage sein wird, Dienstag an den Kammerberathungen theilzu nehmen. Eine in Bologna gehaltene Versammlung, an welcher mehrere hervorragendere Politiker theilnahmen, genehmigte eine von Saffi beantragte Resolution, welche gegen die Attentate von Neapel, Florenz und Pisa pro- testirt, jedoch gleichzeitig die Nation auffordcrt, sich einer Reaktions-Politik zu widersetzen. — Mehrere Deputirte des EentrumS haben eHW^ dgS Kabinet unterstützen zn wollen. — In TraniAvurv^ durch die Gerichtsbehörden ein Lokal entdeckt, in McheW die Internationalisten Ver sammlungen hielten; cS Mmven hierbei Schriftstücke und Chiffcrn-Schlüssel beschlagnahmt. Wie es scheint, hatte der Club in Trani provinzielle Zweig-Verbindungen und stand in Korrespondenz mit anderen Clubs Italiens. Der Prozeß gegen die Verhafteten nimmt seinen Fortgang. In Venedig wurden in den ersten Tagen vergangener Woche mehrere Verhaftungen von Internationalisten nnd anderen Gegnern der jetzigen staatlichen Ordnung anläß lich des Attentates auf den König von Italien vorgenom men, und befand sich unter diesen Verhafteten auch ein Bevientcstcr — der Familie Rothschild Es ist dies der Lcibkutscher der Baronin Franchcttf, Tochter des verstorbe nen Freiherrn Anselm von Rothschild in Wien. Dieser Kutscher wird beschuldigt, gegen König Humbert und die Gesellschaft konspirirt zu haben. Er sitzt nun im Gcfäng- niß zu Venedig. Die loyale Herrenwelt Italiens ahmt die deutsche Kornblnmendemonstrationcn nach und trägt zu Ehren der Königin Margaretha Gänseblümchen (mniuiu >i>«) in den Knopflöchern. Als Gegendemonstration benutzen die An- ' Hänger der Republik und der Internationalen rothe Ta- schentüchcr. > Auspfändung ihm Nichts abgenommcn werden könne. Die Ziffer der täglich Manifcstircnden variirt zwischen 90 bis 100. Bisher wurde in 3 Serien geschworen, in jeder Serie eine Gruppe von ca. 25—30 Kopfstärke. Da we gen der beschränkten Räumlichkeiten diese Zahl nicht mehr rhöht werden kann und die Anzahl der Abfertigenden füglich wächst, so ist noch eine vierte Serie eingelegt wor ben. Trotzdem diejenigen, die hierher geladen sind, um berg., >eeberg Nähe ¬ rt. zuge- r Fut- 'geholt ävtel. England London, 1. Decbr. In seiner zu Greenwich ge haltenen Rede machte Gladstone den Ministern den Vor- i den, was mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, daß an diese m Tag- nur dringliche Sachen angenommen und expedirt werden. Schwarzenberg, am 2. December 1878. Königl. Gerichtsamt das. cheis. m verdeg höhten (2) >ach. Porgcladencn doch die Thräncn in die Augen bei fragen des ihren Vermögensstand ausnehmenden Beamten, einen beklemmenden und niederdrückenden Eindruck macht !s, wenn eine Gruppe — ca. 25 Köpfe — in der alle