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M 271 1878 Drese. (1 3) o eb>vam r u. teils gesichert würde. Italien orn, .- und lickau. e- ialcret„ iestimmt, 2ecember lnrev, U<i,nl er O-uu^r sicr Ge- chi», bei baderstr. Schön- kcichsucr »rk- iehlt die berg. Well tet mit ). Novbr. 1 Uhr an lurst und erkraut. (1-2) r.yer steine, m Earl Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Preis vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennige — JnsertionSgebühren: die gespaltene Zeile 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 25 Pfennige. — JnsertionSannahme für die om Abende erscheinende Nummer bis Vormittags 10 Uhr. ilcher Geschichtsunterricht gehen, ein solcher, der die Jugend mit dem EntwickelungSgang der Nation be kannt macht, der der Menge zeigt, welch' herrlicher Thaten und Leistungen auch die Vorzeit aufznweisen hat. Und envlich muß auch Literatur und Knnst gründlich ge lehrt werden, denn Geschmack erwächst nur auö Ucbung. In Snunna möchten wir für alle die zahlreichenSchä- den und Gebrechen unserer Zeit Eins empfehlen, das rich tig verstanden, Alles umfaßt: Charakterbildung durch gründ liche Schulung des Verstandes, sittliche Erziehung des Wil lens und ideale Veredlung des Gemüths! für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Deutschland Wie bereits früher gemeldet, hat der Bundcsrath eine Enquöte-Eommission für die Industrie berufen und soll dieselbe in den nächsten ' Tagen in Berlin ihre Sitznngcn beginnen. Aus hiesigem Bezirke ist speziell zur Vertretung der leinenen und baumwollenen Industrie wie auch als Sachverständiger im Allgemeinen Herr Commcr- zienrath Hirschberg in Eibenstock zu dieser Eommission zu- gezogen worben. Auö verschiedenen Bezirken, namentlich aus dem Voigtlande sind dem genannten Herrn, der schon nach Berlin abgercist ist, von Seiten Industrieller mau- nigfache Wünsche unterbreitet worden. Berlin, 18. Novbr. Die „N. Allg. Ztg." bcstä- .tigt, daß Oesterreich den Antrag Deutschlands aus eine einjährige Verlängerung des Handelsvertrags ablehnte und gleichzeitig andere Präpositionen machte, die auf einen Meistbcgünstigungvcrtrag entweder auf ein Jahr oder längere Dauer unter verschiedenen Modalitäten für den einen oder den anderen Fall hinanslanfcn. Die prinzi pielle Verständigung scheine noch nicht erzielt, doch sei dem Vernehmen nach die deutsche Regierung geneigt, auf einen Vertrag für ein Jahr einzngehcn, namentlich falls der VeredlungSverkchr gegen Gewährung eines Zollkar- Dcr k. k. Oberförster Haller. bis zum königlichen Nefidenzpalaste von unausgesetzten Jul elrnfeu der Berö kemng begl ilet und zeigten sich bei der Ankunft im Palast: der immer stärker ange schwollenen und unaufhörlich nach ihnen verlangenden Bevölkerung vom Balkone. Der Mörder beißt Jo hann Passamente, ist Koch, 29 Iah e alt und stammt ans der Provinz Potenzcr Derselbe erklärte, daß er i gend einer Verbindung nicht angehöre, es sei aber . seine Ansicht, daß es keine König: geben dürfe, weil er arm und v.n seinem Herrn stets mißhandelt wor den s:i. Nom, 18. Nov. Die Nachricht vom dem Attentat auf den König und dessen glücklicher Errettung, die durch Plakat der Stadtbehörde bekannt gegeben wurde, hat hier eine ungeheure Aufregung und die lebhaftesten Demonstra tionen hervorgcrufen. Eine zahllose Menschenmenge erfüllte alsbald die Straßen und sammelte sich vor dem Parla mente und anderen öffentlichen Gebäuden, die sich, wie zahlreiche Privathäuscr, alsbald mit Flaggen bedeckten und vielfach illuminirt wurden. Große Volkshaufcn durchzo gen unter Vorantritt von Fackelträgern mit Musik unter den begeistertesten Ovationen auf den König die Stadt. Verschiedene Korporationen traten sofort zusammen, nm Glückwunschtelegramme an den König und den Minister präsidenten zu erlassen. Man hört überall die kaltblütige Haltung bewundern, die der .König bewahrt hat. Gegen den Meuchelmörder, Giovanni Passavante, hat die Unter suchung sofort begonnen. — Der Ministerpräsident Cairoli hat ans Neapel gestern Abend folgendes Te legramm an die Vertreter Italiens im Auslände gerichtet: „In dem Augenblicke, wo heute Nachmittag der König mit der Königin rind dem Kronprinzen im Wagen seinen Ein zug in die Stadt Neapel hielt und inmitten der enthusia stischen Kundgebungen der Bevölkerung, welche sich ehrer bietigst um das einziehcnde Herrscherpaar drängte, stürzte sich ein Individuum mit einem Messer in der Hand auf Le. Majestät. Der König, der sich sofort von seinem Sitze erhoben hatte, erhielt eine sehr leichte Hautwunde an der linken Schulter. Da ich die Ehre hatte, dem König gegenüber zu sitzen, so habe ich glücklicherweise selbst den Mörder erfassen und an der Ausführung des Verbrechens verhindern können. Ich habe in dem Kampfe eine leichte Wunde am Bein erhalten. Der Mörder, der von einem Säbelhiebe des Kürassierkapitäns am Kopfe getroffen wor den war, wurde sofort verhaftet. Ihre Majestäten habe» > nicht das geringste Zeichen von Erregung kundgegeben. Die > Bevölkerung begleitete dieselben bis zum PalaiS mit den wärmsten Ovationen. Cairoli." Neapel, 18. Nov. Unmittelbar nach dem Atten tate zogen 60,000 Personen vor den Palast und akklamir- ten den König, welcher mehrmals auf dem Balkon erschien, die Stadt illuminirte. Nom, 18. Nov. Ofsiciell: Die Wunde des Königs ist eine sehr oberflächliche Schramme, die Verletzung Cairoli'S eine leichte, die in wenigen Tagen heilbar ist. — Ofsiciell: Als sich die Nachricht von dem Attentat gestern Abend 9 Uhr in der Stadt verbreitete, stellten alle Theater die Vorstellungen ein, imponircnve Kund gebungen erfolgten in den Straßen, eine große Menschen menge zog nach dem Ministerium des Innern, um Nach richten über den König zu erbitten. Die Volksmasse nahm sofort die crthcilten Nachrichten mit Hochrufen auf den König und den Ministerpräsidenten auf. Die fremden Botschafter und Gesandten begaben sich nach dem Mini sterinm des Innern und dem des Aeußern und stattete- daselbst Glückwünsche ab. Die Kundgebungen der B aet 18 »N M I>» ,->>lIieI> oolbeli Nil», üt, Holzauktion. Am 5. Dezember l. I.,'Vormittags 9 Uhr werden im städtischen Rathhause zu Platten öffentlich versteigert werden: 5627 Stck. w. 35 M. lange Klötzer und 18173 Stck. w. 35 M. - SchlciMzer. Zu dieser Auction Werren Kauflustige mit dem Bemerken höflichst eingeladen, daß die Nutzhölzer in Partien gctheilt zur Versteigerung gelangen und daß 20 H der Erstehungsbeträge sogleich erlegt werden müssen. K. K. Forstverwaltung Platten, reu 18. November 1878. Hartenstein. Oeffentliche Stadtgemeindcraths Sitzung. Mittwoch, de» 20. November, ttbends 7 Uhr 10 Uhr erst in rschlema. chm die (3) eberg. ?ranze :ren Bahn- : am 15. enstjubt» atulatiouen :S Geschenk l innigsten nber 1878. nrnre, c. eil Bekanntmachung. Auf Folium 124 des Handelsregisters für Neustädtel, Aue und die AmtSdör- fer ist das Ausscheiden des Herrn Thomas Zaoral in Zelle aus der Handelsgesellschaft LvcUner Znoral in Ane,- sowie daß die Firma künftig Ernst Wellner in Aue lautet, infolge Anzeige vom 12. November d. Js., am heutigen Tage verlautbart worden. Schneeberg, am 13. November 1878. Das Königliche Gerichtsamt das. Bernhardi. Ncapel, 17. Nov. Der König und die Kö- nigin trafen Nachmittags 2 4 Uhr hier ein und wur den von den Behörden einer großen Anzahl von Vereinen und einer dichtgedrängten Menschenmassc enthusiastisch empfangen Als beim Passiren der Straße Carbonara mehrere Personen dem Könige und der Königin Bittschriften überreichten, zog ein Individuum plötzlich sein Dolchmesser aus d r Scheide und stürzie sich damit auf den König. Es gelang dem Mörder, dem König eine Hautwunde am linken Arm, dem Ministerpräsidenten eine leichte Wunde am linken Ober schenkel beizubringen. Der König ha te seinen Degen gezogen und kachle dem Mörder mit dnnse be. einen Hieb am Kopfe bei, während der Ministerpräsident Cairoli denselben an den Haaren erfaßte. Ein Küras- fierkapitän verwundete den Mörder gleichfalls und über antwortete denselben alsdann der das Königspaar es- cortirenden Wache Das Ganze ereignete sich mit solcher Schnelligkeit, daß Man selbst in den nächsten, der Equipage des Königs folge-den Wagen nichts v»n dem Vorgänge gcwahr geworden w r. D.e Königin und der Prinz von Neapel befanden sich mit dem Kö nig in einem und de,»selben Wagen und zeigt n außer ordentlich -roße Fassung und Ruhe. Der König und die, Königin wurden bei der Fortsetzung ihrer Fahrt Lagesgefchichte. Was unserer Zeit fehlt und was ihr noth thttt. Es wird so oft und mit so stolzen Worten unsre Zeit gepriesen um der großen geistigen Errungenschaften willen, die sie gezeugt hat, um all' der Erfinvungen und Entdeckungen willen, die sich in ihr einander förmlich ja gen. Geblendet von der Fülle des Lichts, spricht man nur von diesem, nicht aber auch vom dunklen Schatten neben demselben. Man sicht den schillernden Glanz der Ober fläche, ohne mit dem Blick in die Tiefe zu dringen. Man freut sich dcö ReichthumS und hat kein Auge für den Mangel. Und was ist der hauptsächlichste Mangel unse rer Zeit? Daß wir es kurz sagen: Es fehlt unserer Generation der ideale Halt, das Fundament der Lebens führung! Wohin wir schauen, m die Kreise der obersten, mittleren oder unteren Schichten: überall fehlt die ein heitliche, fcstgeschlossene Weltanschauung, ohne welche alles frische Handeln, alle Freudigkeit am Dasein illuso risch wird. Den Hauptgrund dafür bildet die Halbbil dung, welche allmählich alle ungelehrten Volksschichten er griffen und schon die schlimmsten Folgen für Religion und Moral, für Staat und Familie gezeitigt hat. Wir bekla gen eS zwar selbstredend nicht, daß die Aufklärung immer weitere Kreise ergriffen hat, und halten auch die trauri gen Zustände, welche, zum Theil daraus entsprungen, augenblicklich herrschen, nur für die Acußerungcn eines schweren, aber nothwcndigcn und schließlich heilsamen Gährungsprozesses — war cö doch bei Beginn ter Re formation nicht anders —, wir geben indeß zu bedenken, welchen Einfluß die neuen plötzlich auf den großen Markt gebrachten Resultate „wissenschaftlicher Forschung und Kritik" auf das noch unmündige Volk haben machen müs sen. Das sog. Popularisirte verdrehend, vergröbernd und mißverstehend hat cs die ganze Religion über Bord ge worfen. Und dadurch hat cö mit einem Schlage den idealen Untergrund seines Denkens verloren und was noch vcrhängnißvoller, auch seines Handelns. Ein Blick in die socialdcmokratischen Blätter genügt, um die Weltanschauung der Massen kennen zn lernen. Zn oft haben sie von Populargelchrtcn gehört: Kraft und Stoff sind eins; der Mensch ist, was er ist; die einzige Religion ist der Mensch, als daß sic nicht hurtig alles Ideale, alle Autoritäten hätten fortwerfen sollen. Wel chen Grnud will man nun diesen gottlosen Menschen cnt- gegcnhalten, wenn sie behaupten, erlaubt sei, was gefällt, Macht sei Recht, zu darben und tugendhaft zn sein, sei Unsinn? Was will man ihnen cntgcgenhaltcn, da ihnen weder Christenthnm noch Philosophie, weder Jenseits «och Unsterblichkeit imponirt? Etwa gezogene Kanonen und Mauscrgcwchre? oder Ausnahmegesetze? Märthcr wer den zu Fanatikern, und die Ideen kann man weder todt- schicßen noch cinsperrcn. Nein, Unterricht und Zucht, Bildung jdcs Kopfes und des Herzens im christlichen Geiste vermag allein diese undiSciplinirtcn Horden zu zähmen. Vor Allem thut unö ein gesunder Religionsunterricht noth, ein Unterricht, der weder trockenen Dogmatismus, noch frivolen Materialismus groß zieht, sondern einen religiös-sittlichen Humanismus, der an der Hand der Neligionsgcschichte, der Bibel und Erfahrung dem wahren Gott in den Her zen der Jugend eine Stätte bereitet, sic mit inniger Scheu vor dem Heiligen, mit Pietät vor dem Ehrwürdigen, mit Liebe zum Guten erfüllt; ein Unterricht, der die Möglich keit, Wirklichkeit, ja Nothwendigkeit deS Göttlichen auf weist und so dieser kalten, gleichgültigen Generation wieder einen Hauch religiöser Innigkeit cinflößt! Hand in Hand mit solchem Unterricht muß ein ordent- Mittwoch, den 20. November. rWb.H-Mssmmd