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Dresdner Journal : 28.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189901286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-01
- Tag 1899-01-28
-
Monat
1899-01
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 28.01.1899
- Autor
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sind den Opern- und Konzertsängern Frl. Hermine Held, Frl. Virginia Mandini und Hrn Willy Brande«, letztere beiden bleiben nur noch bi« zum 3l. d. Mt« hier. * Nächsten Dienstag, den 31. Januar, findet ein ,,Großer bürgerlicher Markenball" in Meinhold« Sälen statt * Au« dem Polizeiberichte. Am 4. d Mt» abend« argen 6 Uhr sollen hier einem jungen Mann« auf der Leipziger Straße in unmittelbarer Nähe de« auf Micktener Flur stehenden Straßenbahndepot« von einem Unbekannten zwei Hafen abgenommen worden sein Dieser Unbekannte hat sich al« Kriminalbeamter au»gegeben Bei diesem Vorfälle soll eine Menschenansammlung statt- gefunden haben Zeugen diese« Vorgänge« werden gebeten, sich in der Kriminalabteilung der König! Polizeidirektion zu Aktenzeichen OIII 68 zu melden » * Der „Franks. Ztg." wird au« Mainz gemeldet: In einem hiesigen Hotel wurde ein amerikanischer internationaler Dieb verhaftet, der in Dresden für 1OOOO M Brillanten gestohlen hat Fast alle diese Brillanten wurden bei ihm gefunden und mit Beschlag belegt * Die Feuerwehr wurde gestern mittag nach dem Areal der Bahnhofsbauten nächst der Liststraße und heute vormittag nach dem Grundstücke Zwingerstraße 18 alarmiert Der erste Alarm galt dem Brande einer Bau» kantine, die samt allem Inhalte von den Flammen zerstört wurde. Mit Anwendung einer Schlauchleitung wurde das Feuer bald gelöscht Der zweite Brand war im Keller entstanden und zerstörte einige Kellerverschläge, Braun kohlen sowie Gerümpel Auch zur Unterdrückung diese« Brandes mußte die Feuerwehr eine Schlauchleitung vom Straßenhydranten anwenden * Da« mit Braunkohlen beladene Frachtschiff, das, wie bereit« gemeldet, gestern kurz nach mittag an der Augustu«brücke havarierte, wurde unter Zuhilfe nahme der Nachtstunden von einem Teile der Ladung er leichtert, worauf sich heute vormittag zwei große Rad schleppdampfer und ein Kettendampfer oberhalb der Un fallstelle einfanden, um das nur gering beschädigte Schiff abzubringen Schon um 11 Uhr waren die Arbeiten von gutem Erfolge begleitet, denn e» gelang, da« Fahr zeug ohne weitere Beschädigungen frei zu machen und nach einer Ausladestelle nahe der Albertbrücke zu bug sieren Von mittag ab war das Fahrwasser für den Verkehr nach beiden Richtungen hin wieder frei. — Trotz empfindlicher Kälte — die Thermometer zeigten heute früh 6 Grad R. — ist der Elbstrom auch heute noch völlig eisfrei Die Ursache liegt darin, daß da» Wasser infolge des verhältnismäßig noch hohen Stande« rascher dahinfließt und hierdurch die Eisbildung erschwert. * Von morgen ab stellt da« „Panorama inter national", Marienstraße („Drei Raben", I), eine neue, hier noch nicht gezeigte Abteilung Ansichten von Potsdam aus, die Gelegenheit bietet zu einer Wanderung durch die interessanten KaiserlichenSchlösser: Stadtfchloß, Neues Palai«, Sanssouci, und ferner die seltenen Ausnahmen einer Truppenparade vor Sr Majestät dem Könige von Sachsen enthält. Nachrichten aus den Landesteilen. Leipzig Die Abnahme der Linie Lindenau-Leutzsch der Großen Leipziger Straßenbahn erfolgte gestern vormittag HU Uhr vom „Deutschen Hause" in Lindenau au« durch den König! Kommissar Hrn. Prof. vr. Ulbricht- DreSden unter Teilnahme der Leutzscher Gemeindever trete» und Vertreter de« Kirchen- und Schulvorstandes. An die Probefahrt schloß sich eine Begehung der weiter pro jektierten Strecke nach dem Bahnhofe Leutzsch an Chemnitz. Die Aufstellung der Denkmäler Kaiser Wilhelms I. und seiner Paladine Bismarck und Moltke auf hiesigem Hauptmarkte ist für den Monat Mai in Aussicht genommen Zwickau Die vor längerer Zeit hier gegründete national-soziale Vereinigung hielt am 25 d. MtS. eine öffentliche Versammlung ab, die von etwa 200 Per sonen — meist Sozialdemokraten — besucht war Der Redakteur v Gerlach hielt einen Vortrag über die so zialen Zustände im Deutschen Reiche, wobei, wie das „Zwickauer Wochenbl." schreibt, der thatsächliche Inhalt der etwa fünfoiertelstündigen Ausführungen ebenso gut von Hrn v. Vollmar oder Frohme oder Auer hätte her- rtthrcn können. Annaberg Die hiesigen städtischen Kollegien haben für den im Juli d I». stattsindenden sächsischen Feuerwehrtag eine Garantiesumme von 2000 M. be willigt. Olbernhau In den letzten Tagen spielten sich hier einige Revolveraffairen ab. Am Freitag Abend wollte in Rothen thal der daselbst zu Besuche weilende Holzdrechsler B seinen Bekannten einen geladenen Re volver zeigen, wobei ein Schuß losging und die Kugel den Hüttenarbeiter P in den rechten Arm traf. Der Getroffene mußte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen — Am Montag Abend machte ein junger Schlaffer, der mit der Montierung von Maschinen im Brandauer Anthracit- werke beschäftigt ist, von seinem Revolver Gebrauch, als er vor der Thüre des „Deutschen Hauses" von einem Bekannten, mit dem er im genannten Restaurant gesessen hatte, zum Bleiben genötigt wurde. Der Schuß ging zum Glücke fehl. Der Schlosser wurde verhaftet Lobstädt. Gestern haben in hiesiger Flur die Bohr ungen nach Braunkohlen begonnen Dieselben werden im Auftrage de« Hrn Generaldirektors F. Johanni in Lausigk von Hrn. Bohrmeister Lindenhain au» Brandis auSgesührt. Crimmitschau. Das Stadtverordnetenkollegium be schloß die Anstellung eine« approbierten Tierarztes als SchlachthosSdirektor. Als Gehalt wurden 2700 M. festgesetzt, steigend bi« zu 3600 M. nebst freier Wohnung und Heizung Vermischtes. 8. 0. Die neueste Damenmode beschränkt sich dies mal auf die Wiederbelebung jener sich vor ungefähr einem Jahrzehnte bemerkbar machenden Modelaune, der zufolge sich Damen bei ihren Vormittagspromenaden eines Spazier- stockeS bedienten Hier und da im Westend Londons kann man jetzt wieder Modedamen das schlanke juwelen besetzte Stöckchen in der feinbeschuhten Rechten mit vor nehmer Nachlässigkeit handhaben sehen Natürlich ist dies nur an den seltenen Tagen der Fall, wo kein drohender Schnee oder Regen e« erheischt, sich mit einem Schirm zu bewaffnen. Die spazierstocktragende Weiblichkeit mag den Herren der Schöpfung unzweifelhaft etwa« sonderbar erscheinen, doch dürften die Verehrer de« schönen Ge schlechts bald die Wahrnehmung machen, daß kaum ein anderer Gegenstand, ausgenommen vielleicht eine ge schmeidige Reitgerte, einer hübschen Frau so prächtige Gelegenheit giebt, graziöse Bewegungen au«zuführen und bezaubernde Stellungen einzunehmen, wie gerade der 8-azierstock Außerdem ist er jenen Glücklichen, die nie recht wißen, wa« sie mit ihrem Gelde ansangen sollen, als ein Vorwand zur Extravaganz sehr zu empfehlen, denn man kann für ein Exemplar diese« modernsten Frauenspielzeug« mit bewundern«werter Leichtigkeit ein kleine« Vermögen anlegen Viele der bereit» im Gebrauch befindlichen Damenfpazierstöcke sind mit überau» kost baren Griffen versehen, deren Juwelenschmuck selbst für den Turban eine» Orientalen «»»reichend sein würde 8. 6. Eine japanische Hofvoetin Bei den Neu- jahr«festlichkeiten am japanischen Kaiserhofe, die in letzter Zeit besonder« pomphaft und mit modernen europäischen Gebräuchen gefeiert wurden, ist e« — wie au» Tokio ge schrieben wird — iu diesem Jahre anläßlich de« schweren Erkranken» der berühmten Hofpoetin Mine Eeifho sehr still zugegangen, während der alljährlich am 18. Januar im Palast« de« Mikado stattsindende große „Dichterwelt bewerb" die«mal ganz unterblieben sein dürste Denn, wa« wäre ein solche« Fest ohne Mme Geisha? Die körperlich überau« kleine Dame, die in Tokio die zehnte Muse genannt wird, ist jetzt 73 Jahre alt und hat im Laufe de« verflossenen halben Jahrhundert« nie bei einer dieser eigenartigen Zusammenkünfte gefehlt, die nur sie allein zu leiten verstand Genau zwei Wochen nach dem großartigen Bankette im Kaiserlichen Palaste, wo der Mikado das einzige Mal im ganzen Jahre mit den Prinzen, seinen Ministern, den ausländischen Gesandten und den ersten Beamten seines Hofe« an derselben Tafel speist, wird der poetisch« Wettbewerb veranstaltet, an dem jedermann in der Stadt Anteil nehmen kann Die Wett kämpfer müssen ihre Verse kurze Zeit vorher der Mme Seisho einsenden; diese sondert da« Gute vom Schlechten und liest die verschiedenen Einsendungen an dem ereignis reichen Tage persönlich dem Kaiser und der Kaiserin vor. Die Majestäten bezeichnen dann diejenigen Arbeiten, denen die vier großen Preise zuerkannt werden sollen. Im vergangenen Jahre wurde der Sängerwettstreit mit einer Kantate eröffnet, deren Text vom Mikado, der zu den eifrigsten Schülern Mme. Seisho« zählt, selbst gedichtet worden war Nun liegt die gefeierte kleine Muse sterbenskrank darnieder und der ganze Hof ist in Verzweiflung. Mme Seisho war zu ihrer Zeit da« zier lichste Modell einer Schönheit, und trotz ihres hohen Alters kann sie auch jetzt noch eine reizende kleine Frau genannt werden Sie ist von sehr aristokratischer Er scheinung und kleidet sich mit vorzüglichem Geschmack, aber nicht etwa wie manche vornehme Japanerin nach der neuesten Pariser Mode, sondern ganz in dem präch tigen japanischen Stil aus älterer Zeit. Mit unwandel- barer Treue trägt sie die drei schneeweißen seidenen Unterröcke und darüber da« purpurfarbene Gewand auS Seide oder Gaze, dessen breite scharlachrote Einfassungen ebenso wie das ganze Kostüm mit kunstvoll in bunter Seide und Goldfaden auigeführten Stickereien bedeckt sind, die winzige Landschaften, Häuser, Bäume und Früchte darstellen. Die weiten Aermel sind dagegen mit fantastischen Blumen und Vögeln bestickt. Die Krankheit der kleinen Dichterin ist eine so schwere, daß man nur wenig Hoffnung hat, sie am Leben zu erhalten. Ihr Tod würde eine nationale Trauer bedeuten. Mme Seisho nimmt aber nicht nur eine geistig hervorragende Stellung ein, sie darf sich auch al« Schwester de« Baron» Sammonira, des Zeremonienmeisters am Kaiserlichen Hofe, den ersten Familien des Lande« ebenbürtig be trachten. Der Baron, der sehr stolz aus seine geistreiche Schwester ist, hängt ebenfalls mit ganzer Seele an den Sitten und Gebräuchen des alten Japan, und so kommt es nur zu häufig vor, daß der Kaiser, dessen Geschmacks richtung eine ziemlich moderne genannt werden muß, den alten Herrn ganz erbarmungslos mit seinen altmodischen Gewohnheiten aufzieht 8.0 Ein „patentiercer" vierbeiniger Cirku»- künstler Die Besucher des „Nouveau Cirque" in Pari« werden seit kurzem allabendlich durch die Kunststücke eine« abgerichteten Pferdes in Staunen versetzt. Der merk würdig kluge Gaul, auf den oder vielmehr auf dessen Kunstfertigkeit sich der stoUe Besitzer ein Patent aus fertigen ließ, zeigt sich dem Publikum zuerst als höflicher Artist, der nach allen Seiten kniefällige Verbeugung« n macht Dann beginnt das mit verschiedenen Kleidungs stücken herau«geputzte Tier seine überraschenden Leistungen, indem es ohne menschliche Hilfe eine riesige Bettstelle in die Mitte der Manöge schiebt und mit hausfrauenmäßiger Geschäftigkeit die Decken und Kopfkissen darin ordnet Ferner trägt da« kluge Geschöpf einen Stuhl und einen Tisch herbei und stellt beides neben da» Bett Zuletzt verschwindet e« noch einmal, um mit einer Zeitung und einer Art Leuchter im Maule zurückzukehren. Nun nimmt der Vierfüßler auf dem Sitzschemel Platz und giebt vor, seinen „Figaro" als ein Schlafmittel vor dem Nicderlegen zu lesen. Bald aber läßt er das Blatt zu Boden fallen, zünvet da« Licht an, entkleidet sich, löscht das Licht wieder auS und streckt aus dem Lager behaglich alle Viere von sich. Nachdem der Gaul eine Weile ganz still gelegen hat, wird er plötzlich unruhig, wirft die Decken ab, springt schließlich selbst aus dem Bett und thut, als ob er ein ihn belästigende« Insekt sucht, das er dann auch findet und tötet Daraus begiebt er sich wieder zur Ruhe, wird aber ein zweites Mal durch einen Einbrecher gestört, mit dem er sich eine Zeit lang in der Manege umher jagt. Endlich gelingt es dem Tiere, auch diesen Störenfried einzufangen und ihn an die frische Luft befördernd, ver schwindet der vierbeinige Künstler unter dem Jubel der Menge von dem Schauplatze seiner Thätigkeit. — Sollte diese Geschichte den Vorzug haben, auf Wahrheit zu be ruhen, so verdient es der seltene CirkuSgaul in der That, durch ein Patent ausgezeichnet worden zu sein. * Die längste Telephonlinie wurde neulich in den Vereinigten Staaten von dem Präsidenten der Süd west-Telegraph- und Telephon-Gesellschaft eröffnet. Sie reicht von Little Rock in Arkansas bi« Boston am Atlan tischen Meere und hat eine Länge von 3040 lem. Bei der Eröffnung unterhielt sich Präsident Glidden mittel« des Drahtes von Arkansa« auS mit einem Freunde in Boston * Halle a d S. Gestern abend brannte di« Wagen fabrik vor Gottfried Lindner nieder Die Veranlassung des Brandes ist, wie die „Hallesche Ztg." meldet, noch unbekannt Menschen sind nicht zu Schaden gekommen * Douai (Departement Nord). In der hiesigen staatlichen Patronenfabrik erfolgte gestern vormittag eine Explosion, durch welche drei Personen schwer verletzt wurden. * Athen. Die Erdstöße wiederholten sich gestern in sehr heftiger Weise im Distrikte von Kyparissia. Mehrere bereits vorher beschädigte Häuser stürzten ein. Statistik und Volkswirtschaft. ' Dem Geschäft-benchte d«r Sächsischen Vieh-Ver- sicherung-ban k entnehmen wir da« solgendc: Im ver flossenen 2«. Betriebsjabre besand siw die Bank in gedeih licher Fortentwickelung. Bersicherung-summe Prämien. Ein nahme, Prämien-Reserve sowie Reserve Fond« sind gegen da« Borjahr gestiegen, dagegen haben sich die BerwaltungSkosttn sowie di« im Prozeß befindlichen Schäden vermindert. Letztere beziffern sich im Hinblick aui da« umsangrriche Geschäft d«r Bank mit nur 7481,05 M Der Effektenbestond hat durb Kursverluste 7093 M eingebüßt, indessen steht zu hoffen, daß sich durch da» Steigen der Wertpapiere dieser Berlust wird«» ausgleichen wird. Sämtliche berechtigten Schäden wurden in voller statutarischer Höhe mrt 7d H wie bisher prompt regu liert und in manchen Fällen soso«, beziehtntlich in 1 di« 2 Tagen, au«bezahlt. Dre regulierten Gciamnch.idcn erreichten die Höhe von 667 613,32 Ai inkl EOS«. Mit großer Be friedigung kann die Bant daher aus di« erzielten Resultate zurückblicken, und zwar umsomehr, al« sie bei feste» niedrige» Prämien ihre Mitglüder zu alle» Zeiten vor jedem Rach- oder Zuschuß irgendwelcher Art geschützt hat. Bon großem Borteil für die kleinen sowie auch große» Biehbesitzer ist die lang jährig bestehende Einrichtung, daß die Prämien je nach Wunsch von den Versicherten in zia«sreien Raten gezahlt werden können. Aus der von der Deutschen Landwirtschast-- Gesellschast veranstalteten Wanderauöstellung in Dreöden waren bei der Bank Biehbestände versichert mit >22 280 M, (Prämie 611,30 M,) welche di« einzigen kurzlausenden Versicherungen de« Jahre« gebildet haben. Da« 27. Geschäftsjahr beginnt die Bank nach Abzug aller Berbindlichkeiten mit einem für Schäden reservierten, au» Prämien Reserve und R-servesond« gebildeten Netto - Betragt von übrr 310 000 M Für da« Jahr 1898 waren in Versicherung übernommen: «««10 Stück Vieh mit 28 948 098 M Die Entschädigungen betrugen inkl. Erlös für 201t Stück 667 613,32 M * Das Bankhaus Eduard Rocksch Nachfolger hier wird am 2. Februar die Aktien der Bereinigten Schloß- und Neumühlenwerke in Eilenburg, welche zum Handel und zur Noiiz an der Dresdner Börse zugelassrn worden sind, zum Kurse von 145H, zur Zeichnung bringen Al« ZeichnungSftellen dienen auch die Leipziger Bank in Leipzig und das Bankhaus Cahn u. Kunze in Dessau. Zweck der Gesellschaft ist der Be trieb de- Mühleugewerbe« mit allen damit in Verbindung stehenden Neben- und verwandten Betrieben, insbesondere der Erwerb der bisher von Hrn. Wilhelm Gröne in Eilenburg be triebenen Schloß- und Neumühle daselbst, mit sämtlichem Zu behör und der Weiterbetrieb dieses Mühlengeschäste» nebst Nebengewerben. AIS G-samipreiS für die gesamten vorbezeich neten Einlagen wurde zwischen sämtlichen Beteiligten der Be trag von 860000 M vereinbart. Da« Grundkapital der Ge sellschaft beträgt 600000 M. und ist vollständig gezeichnet. Hiervon übernahm der Verkäuser 496000 M Aktien, während restliche 6000 M. Aktien von den Gründern übernommen und voll eingezahlt wurden. Die Generalversammlung vom 21. August 1897 hat beschlossen, das Aktienkapital um 600000 M., ein geteilt in 500 Aktien zu 1000 M., sonach aus 1 Mill zu er höhen und die neuen Aktien zum Mindeftbetrage von je 1100 Mark au-zugeben. Die Durchsüqrung der beschlossenen Erhöh ung ist noch nicht erfolgt. Dieseibe soll vielmehr erst ersolgen, sobald der Geschäftsbetrieb die Vermehrung der Betriebsmittel erfordert. Im Falle der Durchführung der beschlossenen Er höhung werden die neu auszugebenden Aktien den ajten Aktio nären zum Bezugspreise angeboten werden. Der Aufsichtsrat besteht zur Zeit aus den Herren Stadtrat Wilhelm Offenhauer in Eilenburg, Vorsitzender, Bankier Emil Cahn in Dessau, stell vertretender Vorsitzender, Rentier Moritz Röhrborn in Wurzen, Kommerzienrat Victor Hahn in Firma Eduard Rocksch Nach folger Dre-den Die seit Bestehen der Gesellschaft verteilten Dividenden betrugen: 1896/97 9gy, 1897/98 11«^. Im Ge schäftsjahre 1897/98 sind verarbeitet worden 7960 t Weizen und Roggen (1896/97 7850 t) und 410 t Mais und Gerste (1896-97 367 t). * Die Generalversammlung der Kulmbacher Export- Brauerei .Mönch-Hof', Aktiengesellschaft, genehmigte Geschäftsbericht und Bilanz für 1897/98 und erteilte den Ver- waltung-organen die Entlastung Die ausscheidenden Mit glieder des AussichtSrateS Herren Gerhard Grundmann und Rechtsanwalt Georg Schubert wurden zurusSweise wieder- gewählt Die aus 10 gh festgesetzte Dividende gelangt sofort bei dem Bankhause Eduard Rocksch Nachfolger zur Aus zahlung * Die achtzehnte Auktion von Häuten und Fellen, welche von der Freien Bereinigung der Fleischer Dresden» und Umgegend am 26. Januar im hiesigen Zentralschlachthofe abgehalten worden ist, hat nachstehend ver zeichnete Resultate ergeben. ES kamen zusammen zur Ver steigerung 9459 Tierhäute, und zwar 435 rote und 28« schwarze Ochsenhäute, 522 Bullen- und 609 Kuhhäute, sowie 6071 Ralb- selle und 2686 Schaffelle. E« galten rote Ochsenhäute im Ge wichte bi- zu 79 Pfd. 85 bi- 85 H Pf pro Pfund, von 80 bis 89 Pfd. 87 Pf., von 90 bis 99 Psd. 39 bi« 39H Pf., von 100 bi- 109 Pfd 40H bis 41 Pf , von 110 bi- 119 Psd. 42 Pf., von 120 bis 129 Psd. 43 Pf und von 130 Psd. und mehr 48^ Pf., während schwarze Ochsenhänte bi» zu 79 Pf. schwer 34'^ bis 36 Pf., von 80 bis 89 Psd 35'^ bis 36 Pf., von 90 Psd und mehr 37'^ bi- 38'^ Pf. kosteten. Bullenhäute im Gewichte diS79Psd. erzie'ten 80 bi- 30'^ Pf, von 80 bi- 99P:d 29 bis 30 Pf. und von 100 Psd. und mehr 28 bi- 28'^ Ps, Kuhhäute aber bi- 60 Psd schwer 35'^ Pf., von 6l bi- 59 Pfd. 35'^ bis 36 Pf., von 60 bis «9 Psd. 35 Pf., von 70 bis 79 Psd. 36 bi- 36Ps. von 80 bis 89 Psd. 37 Ps. und von 90 Psd. und mehr 89 bis 40 Pf. Kalbselle im Gewichte bis zu 6 Psd galten 4,50 M, von über 6 bi- 8 Psd 4,80 bis 4,90 M„ von über 8 bi« 10 Pfd 5,20 bis 5,30 M, von über 10 bis 13 Psd. 6,20bis 6,40 M, von über 13 bis 17 Psd 6,90 M. und von über 17 Psd 7,10 M. pro Stück. Ganz kahle Schaffelle wurden mit 1,80 M., kahle mit 2^10 bis 2,40 M, solche mit kleiner Wolle mit 2,80 bis 2,90 M und jene mit großer Wolle mit 8,60 biS 3,90 M. pro Stück bezahlt. Berlin, 28.Januar. (Tel.) Tas Reich und Preußen haben 125 Mill. M. 3 gh preußischer KonsolS und 76 Mill M. 3 gy Reichsanleihe an die Deutsche Bank in Berlin verkauft. Hiermit ist der gesamte diesjährige Be darf beider Finanzverwaltungen gedeckt, sodaß weitere Anleihen im Lause dieses Jahres nicht mehr zur Ausgabe gelangen Der übernommene Betrag wird demnächst zu dem von der Reich-finanzverwaliung und dem preußischen Finanzminister zu genehmigenden Kurse zur Subskription gestellt. SchiffSnachrichten der Hambur g-Amertta - L - n> e. D „Andalusia", 25. Januar, mittags, in Antwerpen. S-D. „Auguste Viktoria", 26. Januar, 11 Uhr vormittags, von New Hark nach Italien und dem Orient D. „Bolivia", 26 Januar von Tampico. D. „BoSnia", von Newcastle o. Th nach Baltimore, 25. Januar, 2 Uhr nachmittags, Dover passiert. D. „Calabria", auf der Heimreise, 26 Januar in Port Said. D. „ Croatia", von St. Thomas via Havre nach Hamburg, 24 Januar, 4 Uhr nachmittag-, Scilly passiert. D. „ Francia ", von St. Thomas, 26. Januar, vormittags in Hamburg. S.-D. „Fürst Bismarck", von Genua ein Neapel und Gibraltar nach New-Aork. D. „Georgia", 25. Januar, 12 Uhr nacht», von Genua nach dem La Plata. D , Hispania", von Hamburg nach New Orleans, 25. Januar, 8 Uhr 40 Min. nachmittags, Cuxhaven passiert. D. „Hungaria", von St. Thomas nach Hamburg, 24 Januar, 6 Uhr nachmittag-, in Havre. D. „Palatia", von Hamburg nach New-Kork, 28. Januar, 8 Uhr abends, Dovcr passiert. D. „Polynesia", 26. Januar, von St. Thomas ei» Havre nach Hamburg. D. „Sarina", auf der Ausreise, 26. Januar in Yokohama. D. „Sardinia", von Hamburg via. Havre nach Westindien und Mexiko, 26. Januar, 8 Uhr 40 Min abends, Cuxhaven passiert. D. „Scrbia", 25. Januar in Singapore. D. „Sophie Rick- merS", von Hamburg nach Philadelphia, 26. Januar, 8 Uhr 40 Min. abend« Cuxhaven passiert. D „Sicilia", 24. Januar, 8 Uhr nachmittag», von Bueons-Ayres vi» Barcelona nach Genua. D. „Silrsia", aus der Au-retse, 26 Januar in Singu- pore. D „Strathtay", von Hamburg nach Boston und Port land (Maine), 26. Januar, 8 Uhr 40 Min. abend-, Cuxhaven passiert. D. „Valencia", von Hamburg nach Westindien, 26 Januar, 10 Uhr vormittag» in Havre. Nä-er und Weifen. * Für dir am 12. Februar d. I«. ab Genua beginnende Orientsahrt de» Hamburger Schnelldampser» „Auguste Viktoria " hat sich wieder eine zahlreiche und vornehme Tctl- nehmerschast angesunden und neue Anmeldungen gehen bei der Hamburg Amerika Liaie noch täglich ein Der Reiseplan umfaßt den Besuch all der Orte, aus denen sich einst die aus da» religiöse und kulturelle Denken der Welt so tief eingreifenden überwältigenden Ereignisse abgespielt haben. Es wird den Reisenden Gelegenheit gegeben, Nizza, Monte Carlo SyrakuS, Malta und Smyrna kennen zu lernen; sie werden Kairo, dcn Nil, Memphis, die Pyramiden von Gizeh und Sakkarah be sichtigen; sie gelang«» zu d«» heilige» Stätten in J«rusal«m »nd Bethlehem; ein« mttreffaate Landtour führt sie »ach Jericho, dem Jordan und dem Lote» Meer, »nd den Adsr bildet ein Besuch der schönen und interessanten Städte Konstantinopel, Athen, Palermo, Pompeji, Capri, Sorrents und Neapel, in welch' letzterer Stadt der V«suv bestiegen wird. Rechne« man zu dem Besucht ditser Stätten der alten Kultur die Annrhuu ch'.uru, welcke die Fahrt al» solche bietet, die fürstliche Einrichtung de» Schnelldampfer», die treffliche Brr- pflegung und den wohlthuend gesunden Ausenthalt an Bord, so muß man gestehen, daß eine solche Gtsrllschaft»rrise zur See jo tiefe und reine Eindrücke auf Verstand und Gemüt zu hinter- lassen geeignet ist, wir keine andere Rriseveranstaltung der Welt. Gageskalender. K. Gemäldegalerie (Zwinger). Dien»tag», DounerStaa«; Frritag» 10—3, Soun- und Fei«rtag» 11—» frei, Mittwochs, Sonnabend« 10-»Uhr 50Pf ;Montag«IV-»Uhr 1,60M. K Kupferstichkabinett. Geöffnet: Sonn- und Feiertags 11—2 Uhr frei; Wochentag«, außer Montag«, 10—» Uhr, Dientag« und Freitag« auch abend« 6 7 Uhr. Dien-tag«, Donner-tag- und Freitag« frei. Mittwoch« und Sonn abend« öOPfg. K mineralog -geolog. u. prähist Museum (Zwinger). Montag«,Dien«tag«, Donner«tag«, Freitag«»—1, Mittwoch» »—4, Sonn- und Feiertag» 11—1 Uhr frei K mathematisch physikalischer Salon (Zwinger). Wochen, tag« 9—1» Uhr 60 Ps. Sonnabend«, Sonn- und Feier tag« geschloffen. K. zool. u. anthrop.-ethnoar. Museum (Zwinger). Sonn- und Feiertag«, Montag«, Donner-tag» 11—1, Mittwoch», Sonnabend« 1 — 3 Uhr frei. K Grüne- Gewölbe (tk Residenzschloß pt). Wochentag« 10—1 Uhr Führungen von 1—6 Personen 9M, jede Per son mehr 1,60 M Sonn- und Feiertag« geschloffen. K. Münz-Kabinett (S Residenzschloß pt) Dien-tag« und Freitag« von 10—1 Uhr für Studien jrei. K. Skulpturensammlung (Albertinum). Wochentag- von »—3, Sonn- und Feiertag- 11—»Uhr frei. Sonnabend- geschloffen. K histor. Museum (Rüstkammer) und Bewthrgalerle (^odanuvum l). Wochentags (außer Sonnabend«) 10—»Uhr 50 Pf. Sonn- und Feiertag- 11—» Uhr 25 Pf. Draht-Nachrichten. Zweite Ausgabe. Wien, 28. Januar Gestern nachmittag stattete der Minister des Aeußeren Graf Goluchowski dem deutschen Botschafter Grafen zu Eulenburg einen Besuch ab, um seinem Glückwunsch zum Geburtstage des Deutschen Kaiser« Ausdruck zu geben Wien, 28. Januar. Die „Neue Freie Presse" meldet au« Agram vom 27. d. Mt« : Nach der heutigen Land- tagSsitzuna wurde der antisemitische Aig Tutkan auf dem Jellacic-Platze von ihn dort erwartenden Arbeitern mit Pereat-Rufen empfangen und mit faulen Eiern beworfen Die Jnsultierung erfolgte, weil Tuskan in einer Land- tagSrede beleidigende Angriffe gegen ein Arbeiterblatt ge richtet hatte. Paris, 28. Januar In Kammerkreisen wird ver sichert, die Regierung werde Montag einen Gesetzentwurf einbringen, durch welchen di« ReoisionSaffaire d«r Kriminal kammer entzogen und den drei vereinigten Kammern des Kassation-Hofe» überwiesen wird. Der „Figaro" glaubt, die Deputiertenkammer werde den Gesetzentwurf annehmen Der „Siöcle" bemerkt, der Senat werde den Gesetzentwurf wahrscheinlich ablehnen, wodurch ein gefahrvoller Konflikt unvermeidlich werde. N rch Schluß de» Blatte» eingetroffen: Berlin, 28. Januar. Se. Majestät der König von Sachsen hatten heute mittag der Geweihau«stellung einen Besuch abgestattet und Sich daraus um '^1 Uhr im Schlöffe von dem Kaier verabjchiedet Hierauf hatten Sich Se. Majestät der König nach Moabit begeben, um im Kreise der Offiziere des 2 Garde-Ulanenregiments zu frühstücken Se. Majestät dcr König besuchten sodann ein hiesiges Atelier, kehrten nochmals in das Schloß zu rück und begaben Sich heute nachmittag zu dem Königl. Sächsischen Gesandten v Hohrnthal u Bergen. Die Ab reise Sr. Majestät des Königs erfolgt heute abend '^7 Uhr. Berlin, 28. Januar. Reichstag. Am Bundesrats tische die Staatssekretäre Graf Posadowsky und Tirpitz Präsident Gras Ballestrem eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Min Fortsetzung der zweiten Beratung des Etats de« ReichsamlS de» Innern bei Titel „Reichsgesundheitsamt" Adg. Müller - Sagan (fr) wünscht einen Weiterausbau der biologischen Abteilung de» Reichsgesundheitsamt« Redner empfiehlt die Ueberweisung des Titels an die Budgetkommifsion, um auf diese Weise eS zu ermöglichen, «in biologisches Institut selbständig zu errichten Staats sekretär Graf Posadowsky erklärt, zunächst könne er dem Herrn Vorrredner die Versicherung geben, daß, entsprechend der Initiative de» hohen Hause», aus welcher die biologische Abteilung de» ReichSgesundheit»amts hervorgegongen sei, es seine Absicht sei, daß diese biolo gische Abteilung eine Stätte freier Erforschung gewißer Naturerscheinungen zum Besten auch der Landwirtschaft sein solle. Die endgiltige Organisation dieser Abteilung habe sich zunächst durch formale Momente: Schaffung durch einen Nachtragsetat, Berufung der entsprechenden Personen und Verhandlung mit den Einzelregirrungcn übrr Feststellung einer gewisien Amtsordnung und Ein gliederung in die betreffende Gesamtorganisation ver zögert. Die Frage sei also nur vertagt, und der weitere Rahmen für diese« Forschungsgebiet werde später geschaffen werden. Eine Frage von Belang sei auch die Feststellung de« Orte«, an dem eine solche Anstalt, namentlich die Laboratorien, zu er richten sein Es müßten erst Erfahrungen gesammelt werden, ob in der Nähe von Berlin überhaupt jo subtile wissenschaftliche Unternehmungen mit Erfolg vorgenommen werden könnten Von anderer Seite sei nachdrücklich darauf hingewiesen worden, daß infolge gewisser Einflüsse der Luft, namentlich durch den starken Schwefelgehalt der Luft, e« sehr zweifelhaft sei, ob wirklich wahrheitsgemäße, richtige Resultate erzielt werden könnten Wenn es an gängig sei, werde in Dahlen eine eigene biologische Anstalt errichtet werden. London, 28 Januar Wie da« „Reutersche Bureau" au« Port LouiS (Mauritius) meldet, ist ein pestverdächtiger Fall dort vorgekommen. Die betreffende Person ist ein Dockarbeiter Die Regierung hat die bakteriologische Unter suchung angeordnet New-Bork, 28 Januar. Ein Telegramm au« Washington besagt, nach Meldungen von General Oti« habe sich die Lage auf den Philippinen gebessert. Di« Erregung habe nachgelassen Lingesandtes. kvtnvr 6 Oraler 8tr»o-« S.
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