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als daher gewöhnlich war; es wolle denn ein Mann seinem Priester oder seinem Amtmann ehren, oder ein Vater sein Kind, oder ein Kind seinen Vater, oder ein Geschwister das Ander, und wer fürbaß jemand beschenket, außer wer da benannt ist, der muß geben an die Stadt zu Buß drei Schilling, so oft cr’s tut.“ Das Volk hat sich nicht drum geschert, und weil’s noch immer schenkte, hat der hohe Stand, des Schreibens kundig und des Redens, mich als Knecht verschrien. Die Kinder mußte ich verprügeln und die Mägde, und den Schlitten muß ich lenken; denn der Knecht lenkt, der Himmel schenkt. Na, Schwamm drüber! Jetzt gehen wir den geraden Weg. Doch denkt mir an den Weihnachtsmann! Was wäre denn? Die guten Sachen stünden da, im Sack, im vollen, und keiner brächte sic den Kindern, wenn nicht ich. Ich gehöre zur Weihnacht, ich beschenke die Kinder, die den großen Leuten Freude machen und im rechten Augenblick auch ihr Sprüchlein wissen. Weihnachtsmann, alter Bart! Jedes Haar ist ein Jahr. Schüttelst du den Schnee heraus, wird ein kleiner Schneemann draus. Weihnachtsmann, alter Bart! Jedes Haar ist ein Jahr. Weihnachtsmann, alter Bart! Warst der Knecht Rupcrecht, Mußtest tragen Sack und Stock und zwei Ketten überm Rock. Weihnachtsmann, alter Bart! Warst der Knecht Rupcrccht. Weihnachtsmann, alter Bart! Herr und Knecht ist nicht recht. Hast den Dienst ihm aufgesagt, weil ihr nicht gemeinsam tragt. Weihnachtsmann, alter Bart! Herr und Knecht ist nicht recht. Weihnachtsmann, alter Bart! Setz dich her und bescher, was den Eltern Müh’ gemacht und dem Kind ist zugedacht. Weihnachtsmann, guter Bart! Setz dich her und bescher. Ich bin die Taube. Mich zeichnete Pablo Picasso. Ich gehöre zur Weihnacht, weil die Weihnacht nicht sein kann ohne mich. Halm und Himmel stehn im Schnee. Eis deckt Stein und Steg. Die Taube in der Höh fliegt uns ein Weg. Halm und Himmel stehn im Schnee, nicht das Menschenherz. Der Taube in der Höh leuchtet’s in den März. Halm und Himmel stehn im Schnee. Eis deckt Stein und Steg. Die Taube in der Höh fliegt uns guten Weg. Hymne mit Wiegenlied (Soli und Chor) Weihnacht, Fest der Menschen, die in ihren Händen Sonnen halten! Fest der Hoffnung, Fest der Freude! Weihnacht, Fest der Menschen, Fest der Freude, Fest der Menschen, die in ihren Händen Sonnen halten! Fest der Freude, Fest der Ängste, Fest der Hoffnung in die Zeit, Fest der Freude, Fest des Glaubens an die Allmacht menschlicher Gemeinsamkeit. Weihnacht,’ Fest der Menschen, die in ihren Händen Sonnen halten! Fest der Hoffnung, Fest der Freude! Sonnen in der Menschen Hände, die sie aus der Erde gruben! Sonnen in verfluchten Händen, die sie von den Himmeln werfen auf die Menschen! Sonnen, von den Himmeln! 10 : : Mein Kind, schlaf ein mit deinem Bär, mein Kind, schlaf ein; mein Kind ist reich, hat einen Bär, mein Kind ist reich. Der Bär, der schläft, und schläft er nicht, dann brummt der Bär, und brummt er nicht, dann tapst der Bär. Der Bär, der schläft. : : Ich war ein Kind und suchte am Weihnachtsabend einen Bär, einen gelben Bär, einen gelben Bär, und fand ein paar schwarze Strümpfe. Mein Kind, schlaf ein mit deinem Bär, mein Kind, schlaf ein. : : Weihnacht, deine Gedanken sind hoch, sind hoch gedacht, hast mit deinem Gedanken uns froh, uns froh gemacht. Du bist lebendig, du bist beständig, deine Gedanken hat das Volk gedacht. Frieden, deine Gedanken sind hoch, hoch gedacht, hast mit deinen Gedanken uns froh, uns froh gemacht. Du bist lebendig, du bist beständig, deine Gedanken hat das Volk gemacht. LITERATURHINWEISE: Schweitzer: Joh. Seb. Bach (Leipzig 1948) Hasse: Der Dichtermusiker Peter Cornelius (Leipzig 1922) Webern, in Moser, Musiklexikon (Hamburg 1955) Theodor Strawinski: Igor Strawinski (Mainz 1951) VORANKÜNDIGUNG: 31. Dezember 1961 (Silvester), 19 Uhr, und 1. Januar 1962 (Neujahr), 19.30 Uhr, 5. Außerordentliches Konzert