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Dresdner Journal : 27.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189901270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-01
- Tag 1899-01-27
-
Monat
1899-01
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 27.01.1899
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mittag« die ParoleauSaabe für die Garnison Dresden in Verbindung mit der Wachtparade auf dem Theater« platze statt. An der ParoleauSaabe, welche durch den Kommandeur der 2. Division Nr. 32, Generalleutnant Frhrn o. Hausen abgehalten wurde, nahmen die Generale, Offiziere, Sanitätsoffiziere, Auditeure, da« Kadettencorp« und die Unteroffiziere der Garnison teil. Mittag« von 'ibt Uhr ab wurden von einer auf der Straße an der Albe unterhalb de« Finanzministerialgebäude« aufgefahrenen Batterie de« König! I. Ftldartillerin.giment« Nr 12 101 Salutschüsse abgeseuert Die Offiziercorp« der Garnison versammelten sich nachmittag» in ihren Kasino« zu Festmahlen - In mannigfacher Weise kam die Feier de« Ge- durt»tage« Sr. Majestät de« Kaiser« in unserer Stadt zum Ausdruck Die öffentlichen Gebäude hatten ebenso wie zahlreiche Privaihuus«, zumal im Innern der Stadt, Fahnen^- und Flaggenschmuck angelegt In vielen Schaufenstern erblickte man die Büste Sr. Majestät von Pflanzengruppen und Stoffdraperien umgeben Die Post- und Telegraphenbeamten trugen ihre Galauniform und die Dampfschiffe und Straßenbahnwagen waren in der üblichen Weise geschmückt Heute abend werden die öffent lichen Plätte festlich erleuchtet und die Lichteffekte noch durch die Illumination vieler größerer Cafö« und Restau rant« gesteigert werden Von patriotischen Vereinigungen waren schon am gestrigen Abende mehrfache gut be suchte Festfeiern veranstaltet worden, die heute Abend noch eine wesentliche Vermehrung erfahren werden * lieber die in hiesigen Schulen au» Anlaß de« Geburtstage« Sr. Majestät de» Kaisers veran stalteten Feierlichkeiten liehen un» folgende Berichte vor: Da» Wettiner Gymnasium beging die Feier de« Ge burtstage« Sr. Majestät de» Kaiser« durch einen Aktu« vor Beginn de« Unterricht«. Hr. Oberturnlehrer Schlenker hielt die Festrede, in welcher er von den hohen Gütern der Gegenwart ausgehend ein Bild au« Deutschland« Er niedrigung entrollte und al« eine Lichtgestalt in trüber Zeit den jungen Lützower Friedrich Friesen feierte. Die Mahnung zu treuer Hingabe an Kaiser und Reich bildete den Schluß. — In der Kreuzschule sprach Hr. Dr. Peter über Wesen und Wirken de« Herrscher» — Im Vitzthumschen Gymnasium fand ein Aktu» im Anschlusse an die gemeinsame Morgen andacht statt Den Schluß bildete der Vortrag de» ersten Satze« der „Eroica" von Beethoven und ein Chorlied „Gebet für Kaiser und Reich" von Schmidt — In der Annen-Realschule fand eine gemeinsame Morgenandacht in der Aula statt, bei der Hr canä. Pommrich eine An sprache hielt, welche mit einem Gebete schloß — In der Oeffentlichen Handel«lehranstalt der Dresdner Kaufmannschaft hielt Hr Direktor vr. Rachel die Ansprache, in der er hervorhob, was der Kaiser in dem vergangenen Lebensjahre für Deutschland gethan hat, und au» Bismarcks „Gedanken und Erinnerungen" da» betonte, was besonders Kaiser Wilhelm I. charakterisiert — In der mit Gymnasial- und Elementarklaffen verbundenen Realschule von vr. Ernst Zeidler, Seidnitz« Straße S, hielt der wissenschaftliche Lehrer für neuere Sprachen, Hr Koenig, die Festrede über: Kaiser Wilhelm II al« Held, als Staatsmann und Kunstfreund, woran sich der Bedeutung des Tage« entsprechende Deklamationen feiten» einiger Schüler schlossen — In unseren Volksschulen, deren Gebäude Flaggenschmuck trugen, gedachte man de« Geburtstages Sr. Majestät de» Kaiser« im Liede und im Gebete Auck benutzte man geeignete Unterrichts stunden, um die Bedeutung de« Tage« hervorzuheben ' Die vereinigten Militärvereine des Bezirke« Dresden de» König!. Sachs. Militärvereinsbunde« veranstalteten gestern abend im Saale de» „Tivoli" eine patriotische Vorfeier de« Geburtstages Sr. Majestät des Kaiser«. Unter den Ehrengästen bemerkten wir Ihre Excellenzen die Herren Kriegsminister v. d. Planitz, Stadtkommandant Generallieutenant v. Schmalz, Ober- tzallmeister v Ehrenstein, zahlreiche aktive und inaktive Offiziere, Vertreter der Landwehrbezirkrkommando», dc» Präsidium« vom König! Sächs. Militärvereinsbunde, die Vorstände der hiesigen Bezirksvereine rc. DaS Festlokal war durch eine vergoldete überlebensgroße Büste Sr. Majestät de» Kaiser« und durch die Fahnen der Dresdner Vereine geschmückt: die Kapelle des Königl. Sächs. 12. In fanterieregiments Nr. 177 spielte die Festmusik und daS Sängerchor „Militärvereinsmitglieder" führte die Fest- gesänge auS Die Festrede hielt Hr. Archidiakonu» Heife. Er betonte in begeisternden Worten, wie ganz Deutschland die hohen Fürsten- und Regententugenden schätze und ehre, wie alle« unserem Kaiser Wilhelm zujauchze, wie jedes edle deutsche Herz am Geburtstage de« erhabenen Reichsoberhaupt«« dessen Pflichttreue, Wahrhaftigkeit, Thatkrast und Manne«- mut hochschätze Der Redner feierte de« Kaiser« persön liches Eintreten, seine volkstümliche religiöse Gesinnung, keine Hingabe an seine Kaiserlichen Pflichten, und schloß seine Rede mit einem begeistert ausgenommenen Hochrufe aus Se. Majestät den Kaiser. Stehend hörten die An wesenden die Hymne „Heil Dir im Siegerkronz" und stimmten dann in den allgemeinen Gesang „Heil Kaiser, Du mein Kaiser" (Mel: „König Albert Cacksenherz von A Trenkler) ein Nack dem Schlage der Mitternachtk- stunde brachte Hr BerirkSvorsteher Wolfram den Geburts- tag«hochrus auf Se. Majestät den Kaiser au». * In d« gestrigen öffentlichen Sitzung der Stadt- verordneten «folgte die Wahl de« zweiten Bürge,- meister« uns«« Stadt. Der bi«h«ige dritte Bürger- meister, Hr Leupold, wurde mit groß« Mehrheit zum zweiten Bürg«rm«istlr gewählt Außer Hrn Leupold waren bekanntlich vom Vorstände und Wahlausschuss» noch vorgeschlagen d« «st« Bürgermeister Hr Bansi in Quedlinburg und Hr Oberbürgermeister Müller in Eise nach Es waren 70 Stimmzettel eingegangen Lie ab- solute Mehrheit betrug demnach 36 Stimmen. E« ent- fielen auf Hrn Bürgermeister Leupold 47 Stimmen, auf Hrn. Ob«dui„.lmeister Müll« 21 und auf Hrn. Bürg«, meist« Bansi 2 Stimmen * Lu» dem Polizeiberichte. In der Nacht zum 23 v MtS. sind hi« au» einem Restaurant der Markgrafenstraße 1 braune Spieldose, etwa 25 cm im Quadrat groß, oben mit der Aufschrift „Polyphon" und an d« Innenseite de» Deckel« mit dem Stempel „Conrad Sperl" versehen, sowie 22 Musikplatten mit den Musik stücken „Doppeladler-Marsch", „Radetzky-Marsch", „Im tiefen Keller", „Obersteiger", „Klosterglocken", „Wien bleibt Wien", „Lustiger Krieg", „Banda kommt", „Gute Nacht", „Theresen-Walz«" rc verdachtloS gestohlen worden. * Heute mittag gegen 1 Uhr ist vor d« AugustuS- Brücke ein auf der Thalfahrt befindlicher mittelgroßer Schleppkahn havariert Die Schiffahrt ist hierdurch vorläufig gestört, doch hofft man, den Strom für die Bergfahrt baldigst wieder frei machen zu können. Der Kahn gehörte dem Schiffseigner Hesse in Königstein und war samt sein« Ladung versichert (Fortsetzung in der Beilage.) Äus Handels- und Gewerbekreisen. * Die Dresdner Loosah - Waren - Fabrik (Max Wenzel Inh. Kirmse u. Wächter) bringt jetzt Hygienische Schweißblätter mit Loosah-Einlage in den Handel. Die eigenartige natürliche Konstruktion der Loosah unterhält die Lustzrrkulation und macht eine belästigende Schweißbildung unmöglick», während die bis jetzt gebrauchten Schweißblätter aus Gummistoff oder Gummieinlogeden Luftzutritt ab- schließen, die Ausdunstung verhindern und die Schweißbildung erhöhen Die hygienischen Schweißblätter sind und bleiben auch nach längerem Tragen vollständig geruchlos, zeichnen sich durch große Haltbarkeit au-, können gewaschen, geplättet und somit öfter» verwendet werden. Die Erzeugung dieser hygienischen Schweißblätter mit Loosah-Einlage haben sich die Erfinder durch Reichsmusterschuy (Nr. 108 624) sowie durch Patentanmeldung in den europäischen Staaten sicher- stellen lassen. Statistik und Volkswirtschaft. * Zur Lage her vogtländischen Stickerei- und Weißwarenindustrie wird der „Leipz. Monatsschrift für Textilindustrie" aus Plauen gefchrieben: Nach den unS ge wordenen Mitteilungen hat sich in Spitzen da- Geschäft in den letzten Lochen nicht fo entwickelt, wie es die Fabrikanten am Anfänge erwartet hatten Zwar sind eine große Anzahl Aufträge von Frankreich, England, Canada, Australien ein- gelausen, aber sie waren nicht von fo großem Umfange, und besonder» die eingegangenen amerikanischen Auslräge standen nicht im Verhältnis zu denen früherer Jahre — «S fehlten die Massenartikel, wie billige Tüllspitzen. Die Nachfrage richtete sich hauptfächlich aus feinere Artikel, deren Herstellung eine langsame und mühsame ist, und wovon keine fo großen Quan titäten fertig werden. Vorzugsweise wurde Luftftickerei gekauft, viel Plein», breite Gallons mit starken Effekten, Schleifen in Schnuren und Band in reizender Ausführung nachahmend, auch in öcru und weiß; schmale Spitzen und Einsätze in GUnzgarn und Seide, auch Tüllpleins wurden verlangt, während Crkpeliffespitzen etwas nachzulassen scheinen. Die Schiffchcn- maschinen sind augenblicklich gut beschäftigt, aber noch mehr werden die Handmaschinen sür die seinere Ware in Anspruch genommen und die Löhne dafür ziehen an. DaS Geschäft in Cambric- und Madapolamstickereien ist regelmäßig und gut gewesen, di: Fabiikanten sind reichlich mit Aufträgen versehen, namentlich in schmalen seinen Mada- polamsestonS, nicht unbedeutend läßt man zur Zeit in der Schweiz sticken, da die hiesigen Maschinen nicht genug sertig bringen können Ebenfalls gut sind die Konsektions firmen beschäftigt, auch Witter ist starke Nachfrage nach groben Kruvatten (tambouriert, gestickt und ausgespachtelt, wie auch konfektioniert) zu berichten, wie auch größere Aufträge in Schleifen, Rüschen, gestickten Schürzen, Röcken Vorlagen. In englischen Gardinen winden die Umsätze jetzt auch besser; die Teiaillisten gingen endlich an die Vervollständigung ihrer Lager, gekauft wurde bis jetzt in der Hauptsache eine gute Mittelware Gestickte und konseklionierte Gardinen waren in guter Nachsrage, und besonders wurden billige Bandgardinen gesucht. In Tülldeckchen, Tüllvitragen, auch sür Export, Köpervitragen, Rouleaux, Kanten war man sehr beschäftig». * Zur Lage der sächsischen Wirkwarenindustrie berichtet die „Leipz. Monatsschrift sür Textilindustrie" au» Chemnitz: In Strumpswaren lag das Gelchäst noch ziemlich ruhig. Die Reisenden haben zwar in Amerika sowohl wie aus dem Kontinente ihre Tour angetreten, aber man kann den Einfluß noch nicht so direkt wahrnehm-n. Soweit man die Lage de- Geschäfte» beurteilen kann, scheint eine gesunde kräftige Kauflust vorhanden und speziell sür bessere, gediegenere Qualt- läte» rin guter Begehr zu sein. In Handschuhen ist keinerlei Abnahme der guten Stimmung zu verzeichnen Knopfhand schuhe mit Phantasie,zwickcln wurden reichlich bestellt und für nächsten Winter liegen ebenfalls fchon große Auftrage vor. In letzter Zeit treiben die amerikaniichen Svione, die unS die Fabrikation nicht nur, sondern auch die Absatzgebiete und Bv- satzmethodc absehen wollen, mit geradezu unveifrorener Offen heit ihr Wesen. Sie schnüffeln bei Arbeitern und Faktoren umher, sammeln Muster, kaufen Maschinen, suchen Leute unter großen Versprechungen zu kapern und siagen die Leut« auS, wo fie können. Neuerdings hat man sogar Fragebogen auSgesaadt, um die Sache noch bequemer und unverschämter zu betreiben E» sei daher an diefer Stelle eindringlich vor zu großer Liebenswürdigkeit gegen diese Herren gewarnt * Der Abschluß der Aktiengesellschaft Porzellanfabrik Kahla in Thüringen gestattet bei einem Grwinnvvitrag von 181 LS« M, auS dem Neu- und ErwerbungSbauten zu be streiten sind, die Verteilung einer Dividende von 24 H». Die Aussicht»« sür daS neue Geschäftsjahr sind besonders mit Rück sicht auf da» Exportgeschäft fehr günstig * Der heute vorliegende Ausweis der Reichtbank vom 2» rechtfertigt die DiSkontermäßigung, insofern er konstatiert, daß die Bank nicht mehr Notenfteuer zu zahlen hat, vielmehr wieder über eine Notenreserve von 81707 ovo M. verfügt. Di« Herabfetzung deS Banksätze» aus 5 F, ist am 17. erfolgt, also bedeutend srüher, al» die Au-weiSziffrrn sür dir dritte Januar- Woche Vorlagen, die Sniwickelung der Verhältnisse d«i der Bank war aber wohl mit Sicherheit vorau»zusehen und da» Reich-bonk-Direktorium begegnete sich mit der Geschäftswelt in dem Wunsche, den ausnahmsweise hohen Diskont von » sij, nicht länger ausrecht zu erhalten, al» unumgänglich nötig war Der Rückfluß von Geld zur Bank ist in der dritten Woche de» Januar übrigen» verhältnismäßig stark gewesen, er betrug im Wechsel- und Lombardverkehr KS084000 M. gegen 44 228000 Mark in der gleichen Woche de- Vorjahre»; der Metallbeftand hat eine Zunahme um 42181000 M ersahren gegen 32 iSbOOO Mark im Vorjahre, der Notenumlaus ist um 74702000 M. zurückgegangen gegen bö S26O0O M im Vorjahre und bei den Girokonten ist eine Zunahme um 31467000 M. zu verzeichnen gegen rund 43 Mill in der gleichen Zeit de« Vorjahre» * Wie da» „Leipz. Tgbl." hört, wird die bekannte, in ihrer Branche einen hervorragenden Rus genießende Firma Unruh u. Liebig in Leipzig Plagwitz sich mit der Peniger Maschinensabrik und Eisengießerei zu einem gemein- sam>n Unternehmen vereinigen und erstere Firma in letzterer ausgehen Den Aktionären der Peniger Maschinensabrik und Eisengießerei werden die betreffenden Vorlagen in einer außer ordentlichen Generalversammlung unterbreitet werden. Dem Vernehmen nach ist eine Erhöhung de» Akiienkapital» um 1 100 000 M. aus 2 600 000 M in Aussicht genommen Die Firma Unruh u Liebig ist ein emporstrcbrndeS Unternehmen, und es steht zu erwarten, daß die Vereinigung der beiden Etablissement- sich als eine außerordentlich günstige Kombination erweisen wird * Nach den statistischen Ermittelungen des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller belies sich die Roheisenproduktion deS Deutschen Reich- (einschl. Luxemburg») im Monat Dezember 1898 aus 662338 t; darunter Puddelroheisen und Spiegeleisen 140692 t, Bessemerroheisen 48269 t, ThomaSroheisen 366635t, Gießereiroheisen 116952 t. Die Produktion im November 1898 betrug 638662 t, im De zember 1897 615455 t. Vom 1. Januar bis 21 Dezember 1898 wurden produziert 7402717 t gegen 6889067 t im gleichen Zeiträume des Vorjahre». * Dem Jahresbericht des Preußischen Leihhauses in Berlin für da» Jahr 1898 ist zu entnehmen, daß die Umsätze 3 160 462 M. betragen haben. Die Anzahl der kleineren Be leihungen ist gegen früher zwar nicht unerheblich zurück geblieben. doch tonnte dasselbe Ergebnis wie in den Vorjahren durch Gefchäste in großen Beträgen erzielt werden, die freilich im einzelnen einen geringeren Zinssatz, als den durch das Psandgesetz gestalteten, bedingen. Einen erhöhten Ertrag weist infolgedessen daS Zinsenkonto aus, ebenso wie daS Hausertrag- und daS «uktion-konto; da- Psandererwerblomo, welchc» im letzten Jahre einen kleinen Verlust zeigte, erbrachte einen Ge winn von 608,02 M Gegenüber diesen Ergebnissen erscheint da- Gesamtresultat deS Jahre- 1898 nicht höher al- die Ge winne der früheren, da ein zweifelhafter Anspruch au- einem Hypothekengefchäst nach einer Entscheidung deS Gericht- und nach Einholung juristischer Gutachten im Vergleich-Wege zu beseitigen war Der Reingewinn einschließlich de» Vortrag» beträgt 89 825,72 M.; es wird vorgeschlagen, denselben in folgender Weise zu verteilen: Tantieme 12 977 M , 5'^ "o Dividende 73 128 M., Bottrag aus neue Rechnung 3220,72 M. * Der von den landwirtschaftlichen Kreisvereinen im König reich Sachsen eingerichteten Kontrolle des Verkaufs land wirtschaftlicher Saatwaren hinsichtlich der Echtheit bez. d,S Gehaltes an Reinheit und Keimfähigkeit haben sich durch stillschweigende Verlängerung ihre» Vertrages bez. durch Bei tritt für das Jahr 1899 nachsolgende Firmen unterstellt: Arns dorf: H. M Trepte, Berlin: Benno Fiegel, Saatstelle der Deutschen Landwittichast-gejellschasi, I. u. P. Wißinger, Catterfeld (Herz Gotha): Albert Messing. Dippoldiswalde: LouiS Schmidt, Döbeln: Paul Haelßig Dresden Baumann n. Sendig, Oekonomische Gesellschaft im Königreiche Sachsen, Chr. Schubart u. Hesse, DreSden-Strehlen: Ernst Schubart, Frei berg: Otto Kaden, Hermann Rothe, Gnandstein b. Kohren: Hermann Müller, Obcrbobntzsch: E F. Träger, Oederan: Her mann Stein, OelSnitz i. V.: Viktor Gerstner, Oschatz: C A Seifert, Pirna. Heinr. Wehner Nachf. Plauen i. B.: Christian Tröger, Priestewitz: C. F. Schumann, PulSniy: Alwin Endler, Gottleuba: Carl Hengst, Gröbers, Proo. Sachs: M Knauer, Großbauchlitz: C. H. Müller, Großenhain: Hermann Globig, Großschirma: H F. Dietze, Hainichen: Hermann Lubkol, Franz Maultzfch, Jeno: August Weber, Leutewitz b. KrögiS: Otto Steiger, L chtenberg b. Freiberg: E. M. Seisert, Magdeburg: Straft u. Schulz-, Meißen: Arthur Benndorf, Karl Ernst Geb hardt, Oberlangenau b Brand: David Richter, Reppeu b. Stauchitz: Karl Un;e, Roßwein: Franz Scheunpflug, Soms dorf: Otto Wirthgen. Tannenkrug: R Cronemeyer, Wurzcn: Wilh. Hartenstein, Zwickau: Paul Hering, Oswald Saalberg, Zwönitz: C F Köhler. Sämtliche dem Vertrage beigetrttenen Firmen garantieren ihren Abnehmern auf Verlangen die Liefer ung echter urd reiner (d. h. thunlichst gereinigter, namentlich l-idtse-i«, und in einem j-de-mal schriftlich zu bezeugenden Prozentsatz keimungSfähigrr Saatwaren * Der Wettbewerb der Vereinigten Staaten aus dem europäischen Eisen- und Stahlmarkte ist bisher hauNjächlich durch die niedrigen Preise begünstigt worden, zu welchen der amerikanischen Eisen- und Stahlindustrie da- Roh erz zur Bersügung stebt Durch Verbesserung der Produktions methoden. sowi« durch Etteichterungen in der Förderung und dem Transporte d« Erze hat der Preis der amerikanische« Eisenerze allmählich einen folchen Tiefstand erreicht, daß sich auch die Preise für Elsen und Slahlfabrikate aller Ari diesem Einflüsse nicht Haven entziehen können. Diese Preisermäßigungen erklären zugleich auch die bemerkenswerten Forifchrittr, welch« amerikanische Industrieprodukte der Eisen- und Stahlbranch« im Auslände gemacht haben. Neurrdiug- macht sich indessen in der amerikanischen Eisen- und Stahlproduktion »ine Auswärts- brwegung der Preise bemerkbar, die geeignet ist, die Konkurrenz der amerikanischen Produkte auf den auSländifchen Märkten etwa- ein,»dämmen Speziell in Deutfchiand hat bereit- im vorigen Jahre die amerikanifche Einfuhr keine folche Zunahme gezeigt, wie vielfach nach dem plötzlichen Steigen diefer Einfuhr im Jahre 1897 befürchtet wurde Die Einfuhr amerikanifche» Roheisen- und RohstahlS in Deutschland, die 1897 auf 18035 t gegen 402 t im Jahre 1896 gestiegen war, hat im Jahre 1898 nur eine Steigerung aus annähernd 20000 t ersahren, und c« ist anzunehmen, daß damit der Höhepunkt in der amerikanischen Zufuhr bereit- er reicht ist Auch rn verfchiedenen Eisenwaren und Maschinen hat die Einfuhr au- Nordamerika nicht den Umfang erreicht, wie man befurchten zu müssen glaubte; speziell in Näh maschinen und Fahrrädern ist sogar ein Stillstand in der Ein fuhr eingetreten Trotzdem wud man die amerikanische Kon kurrenz gerade aus dem Gebiete der Eisen- und Stahlindustrie nicht unterschätzen dürfen. Rach unserer Handelsstatistik sind im Jahre 1895 erst für 4'^ Mill M. Eifen und Eifenwaren fowie Maschinen aus den Vereinigten Staaten nach Deutsch land eingesührt worden, im Jahre 1896 stieg diese Ziffer aus 6,2 Mill , im Jahre 1897 aus 14 Mill und im Jahre 1898 auf annähernd 20 Mill M. Zugrnommen hat im letzten Jahre hauptsächlich die Einfuhr von fertigen Eifenwaren, Röhren und eisernen Maschinen und Maschinenteilen Man muß ab«r hierbei berücksichtigen, daß diese Zunahme hauplsächlich auf die erste Hälfte deS vergangenen Jahre- entfällt und daß sich in der zw-iten Hälfte bei vielen Artikeln ein Stillstand, teilweise sogar ein Rückgang in der Einfuhr auS Amerika bemerkbar machte. Die Zunahme in der ersten Hälfte 1898 und der zweiten Hälfte 1897 kommt auch in der amerikanischen Hande!»- statistik zum Ausdruck. Nach dieser haben die Bereinigten Staaten im Fiskaljahre 1897/98 Waren im Werte von 155 Mill Doll, nach Deutschland exportiert, im Fiskaljahre 1896/97 dagegen nur solche im Werte von 125 Mill Doll * Berlin. Die Generalversammlung der Verein» Berliner Getreide- und Produktenhändler nahm nrch einer Debatte über die Privatspiritusmonopolfrage eine Resolution an, die gegen jegliche Einschränkung de» Berliner Spiritushandel- sich au-spricht Ferner wurde folgende Reso lution einstimmig angenommen: »Die Generalversammlung nimmt Kenntnis von den Mitteilungen de» Vorstandes über die Verhandlungen mit der Regierung und billigt den von ihm eingenommenen Standpunkt, erklärt aber, sich den Anordnungen nicht fügen zu können, die über daS Börsengesetz hinau»gehen und für den notwendigen legitimen Handel eine Ihaisächliche Besserung nicht zur Folge haben." Mäöer unö Weisen. * Vergnügungsfahrten im Jahre 1899 nach Italien, Riviera, Afrika und Orient. Das schweize rische Reiseburcau Otto Erb in Zürich (Schweiz) versendet soeben das reich illustrierte Programmheft feiner 1899er Ge- sellschaftrfahtten In sämtlichen Fahrpreisen sind Reiseleitung, Logis und Verpflegung in guten Hotel-, Eintritt-- und Trink gelder, Eisenbahnen und Schiffahrten inbegriffen. Das ge nannte Rciseburean veranstaltet zu Ostern, Pfingsten, im August und im Oktober je eine 20tägige Fahrt nach Lugano, obrritalir- nische Seen, eine je 6tägige Fahrt nach Lugano, Mailand und den oberitalienischen Seen, Mailand, Genua, Pisa, Rom, Neapel, Florenz und Venedig, je eine 12tägigc Fahrt nach Lugano, oberitalienische Seen, Mailand, Genua, San Remo, Monte Carlo und Nizza und je eine 24tägigr Fahrt nach Lu gano, oberitalienische Seen, Mailand, Genua, San Remo, Monte Carlo, Nizza, Cannes, Toulon, Marseille, Lyon, Grni und Bern. Am 12. April und anfang» November geht eine 38tägige Fahrt nach dem Orient, am 20. April eine 20tägige Fahrt nach Afrika und am 15 April eire Ibtägige Fahrt speziell sür Lehrer nach Mailand, Genua, Pisa, Rom, Neapel, Florenz und Bologna Jeder Teilnehmer erhält ein Billet, giltig von seiner nächsten Eisenbahnstation an bis wieder zu derselben zurück Wer sich näher sür die Cache interessiert, lasse sich mit Bezug aus diese Zeitung und unter Benutzung einer 10 Pf Postkarte von dem Rcisebureau Otto Erb in Zürich (Schweiz) gratis und franko da» 64 Seiten starke mit 30 Il lustrationen versehene Programmheft kommen Wer allein reisen will, kann von dem gleichen Bureau billige Rundreise- billette und Hotel Coupons beziehen. Lingesandtes. M Tas schönste Gesicht 'S sich Unreinheiten der Haut wie Pusteln, ? " Mitesser,Schrunden,Sommersprossenu s w. / einstellen. Diese zu bekämpfens» bedarf e« v5 einer vernünftigen Gesundheitspflege d« / Haut und nicht der Anwendung scharf«, ätzender, die Haut in den meisten Fällen - zerstörend« Mitte! 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Lrautnuaalnttrurxsu. 117 1847, so der alte phantastische Demagog Harro Harring, „der Friese", wie er sich mit Vorliebe nannte, sind ohne Aufwand von Schlagworten und Leitmotiven lebendig durchgeführt Der Boden, auf dcm der größte Teil de« Roman« spielt, bringt noch eine ganz eigentümliche Wirk ung hervor Da« Durchschnittsleben mit seinen Gewohn heiten und Pflichten, seiner stillen Macht hält hier schein bar auch die ungestümen, tief leidenschaftlichen Naturen in testen Schranken Dabei ab« drängt doch die dä monische Gewalt de« Blute«, da« Unüberwindliche, auch in diese stille, maßvolle Welt und Sitte hinein, und sowohl die erschütternde Episode der Großbäuerin Hinrich«, der Schwester des Kirchspielvogt«, im ersten Teile, al» der dunkle Drang zum Ende in Seebrandt« Seele, der den zweiten Teil beherrscht, lenken den Blick aus die dunkeln, reißenden Unterströmungen, die auch unter diesem Gewohnheitsleben und dies« nüchternen Sitte hinrauschen. Die Art der Charakteristik hat bei Bartel« vielfach eine dramatische Spitze, er läßt nicht leicht jemand austreten, ohne ihm ein Gesicht zu geben. Aber der Held bleibt immer im Mittelpunkt, wir begleiten ihn beständig und diese schlichte Festigkeit der Komposition ist wahrlich im Augenblicke, wo wir so viele rückgratlose Erfindungen und Menschenschilderungen erhallen, nicht gering an- ,uschlagen Der Dichter des „Dietrich Seebrandt" hat sicher in diesem Roman weder sein letztes, noch sein gewichtigstes Wort gesprochen Es leben Keime in den Situationen und den Hruptmomenten de« Roman«, die noch ganz anderer, viel stärker«, vielleicht auch viel duftigerer Ent faltung fähig sind Einstweilen aber sollte nümand, der an der gesunden Entwickelung unserer Litteratur Anteil nimmt und vollend» niemand, der den geschichtlichen Vor gängen, in die un« Bartel« Roman mitten hineinführt, eine Erinnerung bewahrt hat, am Romane Dietrich See« brandt anteilslo» vorttbergehen Adolf Stern Zoologie. Der dänische Entomologe Angve Sjöstedt, der sich seit Jahren vorzugsweise mit der Erforschung von afrikanischen Termiten beschäftigt, hat neulich aus Kamerun eine bisher unbekannte Termit»n-Ait be schrieben. Wegen der schwarzen Farbe hat er sie l'vi mos nixer benannt. Es ist eine große geflügelte Ameise, deren Länge mit den Flügeln üb« 4 cm und deren Flügelspannung sogar über 7 om mißt. Sie besitzt Fühl« mit IS Gliedern. Sjöstedt hatte schon früh« Soldaten und Arbeiter ein« Termiten-Art in Kamerun beschrieben, die ebenfalls am Kopfe und ganzen Körp« schwarz gefärbt und außerdem von ungewöhnlicher Größe waren, er hält e« daher für wahrscheinlich, daß die neue Form nichts andere«, al» da« vollkommen ausgewachsene Insekt derselben darstellt. 8 Die Musikalienhandlung Breitkopf u Härtel in Leipzig sandte uns ihre Mitteilungen Nr 56, die mit dem Bilde de» ehemaligen Kantor» der Leipzig« Thoma»schule, Moritz Hauptman« geschmückt sind, von dessen Werken die Verlag»handlung eine Gesamtausgabe der Gesangwerke zu billigen Preisen veranstaltet hat Nunmehr ist auch die Partitur zu Tin el« Musikdrama „Godoleva" erschienen, da» erstmalig in Brüssel auf- führt wurde und demnächst in Milwaukee aufgefühlt werden wird. Seinem „Franzisku»" (in 6 Jahren nahezu 100 mal aufgeführt) ist «in Erfolg zu teil geworden, wie nie zuvor einem Werke ähnlicher Art. Den vitlen Freunden Gerhart Hauptmann« dürfte di« Nachricht willkommen sem, daß seine Märchenbichtung „Die ver sunkene Glocke" von Heinrich Zöllner, UniversitätS- mufikdirektor in Leipzig, in Musik gesetzt worden ist. Gerhart Hauptmann hat den Komponisten zu d« Ver tonung de« Drama«, da» im April «scheinen wird, auf da« wärmste beglückwünscht August Enno» Oper ,Zklropatra", die in Dänemark und in den Niederlanden 55 Ausführungen erlebte, hat am 25. Dezember 1898 gelegentlich der erste« deutschen Aufführung im Stadt- theat« in Breslau ebenfall« großen Beifall gefunden Mit der Gesamtausgabe von Joh Ev. Habert» Werken geht die Verlagshandlung nun rüstig vorwärts, denn sie kündigt 8 Bände als demnächst erscheinend an. Zur Herausgabe gelangen ferner zwei, durch mehrfache Auf führungen erprobte, beifällig «usgenommene Symphonien: W Bergel» 6 äur- und, Fel. Weingartner« 6-ckur-Eym- phonie. Die Breitkopf u Härtelschen Mitteilungen bringen ein Verzeichnis der zumeist im Verlag« von Brritkops u. Härtel erschienenen Kompositionen Joseph Joachim« sowie eine kurze Lebensbeschreibung und ein Bild diese» edlen Künstler«, d« auf eine nahezu 60jährige Wirksam keit zurückblicken kann Nach dem 64 Seiten umfassenden Musikv«lag«bericht 1898 hat die Verlagshandlung im vergangenen Jahre die gründliche Ordnung ihre« um fangreichen Verlag« zu Ende geführt und in Verbindung damit auch die Preise einheitlich gestaltet. E« handelt sich hierbei um nicht wenig« al» 7000 Hefte für Klavier, 2800 Hefte für Streich-, 600 Hefte für Blasinstrumente rc. Die Mitteilungen sind von der V«lag»havdlung unent geltlich zu beziehen * Da» Königl. Konservatorium veranstaltet Sonn- abend, den 28. Januar, abend« H8 Uhr, im Nrustädter Kasino sem zweite» Prüfungtkonzert. Das Programm ist folgende«: Goltermann, Religioso für vin Violoncello«; Beethoven, Klavier-Konzert C-moll; Chopin, Phantasie Impromptu sür Klavier; David, Variationen sür Violine; Gesänge von Schumann, Weber, Rossini; Schubert, Quartett op. 29 * Sonnabendvesper in der Sophienkirche, nach mittag» 2 Uhr. Nach einleitendem Orgelvorspielr: 1) Gloria au» der Messe für Chor und Orchester von Rob Schumann; 2) „Domino, salvum lae le^em" für Chor, 4 Solostimmen und Orchester von Ed Grell; 3) „Hör' mein Bitten, Herr, neige dich zu mir," Hymnu« für Sopransolo, Chor und Orchester von Felix Mendels sohn-Bartholdy. Ta« Sopransolo hat Frl. Luise Otter mann gefälligst übernommen. * Im morgenden Symphonie-Konzerte im Ge- werbehause unter Leitung de» Königl. Musikdirektor« A Trenkler gelangen folgend« Kompositionen zur Aufführ ung: Ouvertüre z Op „Euryanthe" von C M v Weber; Andante au« dem Konzert sür Flöte- und Harfe-Solo von W A. Mozart (Hr Richt« und Frau Stephan-Thiele); Ballett-Suite au« Opern von CH W Gluck (für Orchester bearbeitet von Felix Mottl); Symphonie Nr. 3 X moll (Schottische) von Felix Mendelssohn Bartholdy; „Stamm schloß", symphonische Dichtung au« „Mein Vaterland" von B Smetana; Andante cantabile a d. Streichquartett c>j>. 11 von P Tschaikowsky; Vorspiel und Isolden» Liebestod au» „Tristan und Isolde" von Rich Wagner
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