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bald einiger Tage wissen werde, sollte das ägyptische Ju stizportefeuille einem Italiener anvertraut werden. London, 12. Oetbi. Die Reihe schrecklicher Un- glück-fälle, von denen England in diesem Jahre heimge sucht wirh, will noch immer kein Ende nehmen. Gestern Abend waren in dem Colosseum-Theater zu Liverpool, ei ner sogenannten Musikhalle, gegen 4000 Personen anwe send. Während einer der Sänger ein komische« Lied vor trug, entwickelte sich in einer Ecke de« Saals unterhalb der Galerie eine Schlägerei, die ziemlich großen Lärm hervorrief. Diejenigen Anwesenden, welche nur den Lärm hörten, ohne zu wissen, was eigentlich vorgehe, wnrden sehr unruhig. Da plötzlich erhob jemand den Ruf „Feuer", und augenblicklich entstand ein fürchterliches Gedränge, welches sich unglücklicherweise nach einem der vorhandenen sechs AuSgänge richtete. Die sofort mit lauter Stimme abgegebenen Versicherungen des Directors und anwesender Polizisten, daß keine FcuerSgefahr vorhanden sei, ver hallten unbeachtet. Binnen wenigen Minuten waren 37 Personen, darunter zwei Frauen, zu Tode gedrückt, eine große Zahl Anderer gefährlich verletzt. Der Director dcS Theaters hat eine Belohnung von 20 L. für die Ent deckung desjenigen ausgesetzt, der den Feuerruf erhoben hat. London. Dem „Standard" wird aus Simla un ter dem 13. October gemeldet: Ein aus Kabul vom 6. Oct. datirtcS Schreiben ist durch den eingeborenen Abgesandten des Vicekönigs an den Emir nach Peschawur überbracht worden. Das Schreiben sagt: Der Abge sandte erhielt Erlaubniß, Kabul zu verlassen »nd werde vie Antwort dcS Emirs auf das Schreiben Lord Lyttons überbringen. Der Inhalt desselben ist noch unbekannt. „Daily newS" melden, Schnwalosf kehrt diese Woche nach London zurück. Ruhland. Petersburg, 14. Okt. Von Livadia ans ist an die rnssischen Botschafter und Gesandtschaften ein Cirkular- telegraMm ergangen nnd seit einiger Zeit in deren Händen, welches wiederholt der Absicht und dem Wunsche Ausdruck giebt, auf der Basis des Berliner Vertrages zu einer de finitiven Abwickelung mit der Türkei zu gelangen. Ver anlassung hierzu gaben mehrfache Schwierigkeiten, welche aus der Ohnmacht der türkischen Regierung im eigenen Lande entspringen, besonders ist darauf hinzuweisen ge wesen, daß Metzeleien nach dem Abzug der russischen Trup pen stattfanden. Es ist fcrnerweit häufig vorgekommcn, daß die Bevölkerungen im Gefolge der abziehenden russi schen Garnisonen auszuwandern begannen nnd daß dierus- sischen Militärchess bei solchen Verhältnissen geradezu in Verlegenheit über die unmittelbare Ausführung der Rück zugsbefehle geriethen. Das Eirkulartelegramm hat ange sichts dieser Zustände im Auge, nach Kräften aus ein ein trächtiges gemeinsames Handeln der vertragsmäßig bethei- ligten Regierungen hinzuwirken. Türkei Konstantinopel, 12. Okt. Wie verlautet, sollen der englische und französische Botschafter Savfet Pascha angerathen haben, zur Vermeidung eines Konfliktes nur den Abschluß einer Militärkonvention mit Oesterreich ins Auge zu fassen, von dem Abschlusse einer politischen Konvention aber bis auf Weiteres ganz abzusehen. — Der Komman dant von Bajazid, Taik Pascha, ist degradirt, Mahmud Pascha, der Kommandant von Aladjadagh, ist verhaftet, die gegen mehrere kurdische Begs wegen begangener Grau samkeiten verhängte Todesstrafe ist vom Sultan bestätigt worden. Konstantinopel, 13. Okt. Nachdem die Pforte davon benachrichtigt worden ist, daß die Russen die Marsch richtung gegen Avrianopel wieder ausgenommen haben, sind die Militärattaches sämmtlichcr Botschaften von hier ab gereist, um sich hiervon zu überzeugen. Der russische Bot schafter, Fürst Lobanoff, wird sich morgen nach Adrianopel begeben. — Der Ort Labacske (?) war von den Russen geräumt und von den Türken besetzt worden. General Totleben forderte den türkischen Kommandanten auf, den Ort wieder zu räumen, widrigenfalls er Gewalt anwenden würde. Savfet Pascha ordnete darauf die Räumung des Ortes wieder an, den die Russen wieder besetzen werden. — Die Türken haben die Verthcidigungölinien von Kon stantinopel mit Geschützen besetzt. Sächsische und örtliche Angelegenheiten. Schneeberg, den 15. October. ES macht uns Vergnügen, heute darauf Hinweisen zu können, daß nächsten Donnerstag Abend Herr Dr. Zenker im Gasthofe zur Sonne eine der neuesten Erfindungen auf dem Gebiete der Telegraphie und damit verwandten Wissen schaft, nämlch deS Amerikaners Edisons Phonographen vor zeigen wird. Den Lesern d. Bl. wird noch in Erinne rung sein, welches Aufsehen vor nicht zu langer Zeit das von dem 1874 verstorbenen Lehrer Philipp Reis erfun dene und von dem Amerikaner Bell verbesserte Telephon erregte. Dasselbe, ein elektrischer Fernsprecher, dessen praktische Verwerthung im Postdicnste durch den Gene ralpostmeister Dr. Stephan im vorigen Jahre erfolgte, ist aber nur ein Vorläufer zu weiteren Erfindungen, de ren Nützlichkeit sich zur Zeit noch nicht übersehen läßt. ES erregte mit Recht allgemeine Bewunderung, als man erfuhr, daß Schallschwingungen in elektrische Schwingun gen übertragen werden können und daß eö dadurch mög lich wird, die verschiedensten Töne und insbesondere die menschliche Stimme in weiterer Entfernung (es wurden z. B. Versuche zwischen Berlin und Brandenburg ange stellt) auf eine Eisenplatte zu übertragen, deren Schwin gungen nun die gesprochenen Worte wieder geben. Der Physiker Edison in New-Aork construirte nun vor. weni gen Monaten einen Apparat, durch den es gelingt, ge sprochene Worte nach beliebiger Zeit, also nicht unmittel bar, deutlich vernehmbar zu wiederholen, und dieser Ap parat ist der oben genannte Phonograph. Diese Zeilen sollen dazu dienen, die allgemeine Aufmerksamkeit der am Donnerstage stattfindenden Vorführung eines Phonogra phen zuzuwenden. Nachdem Herr Dr. Zenker denselben bereits in Zwickau, Glauchau, Plauen, Reichenbach und weiter in Erfurt, Halle, Prag u. s. w. zur Anschauung gebracht, ist es dem. hiesigen Gewerbevereine möglich ge wesen, den genannten Herrn auch für unsere Stadt zu gewinnen. Der Besuch ist gegen ein geringes Eintritts geld auch Nichtmitglieder» des Gewerbevcreins gestattet. Hoffentlich wird der Besuch ein recht zahlreicher sein. Freiberg, 12. Octbr. Gestern Vonnittag gegen halb 10 Uhr trafen ihre Majestäten der König und die Königin mit Begleitung zum Besuch der Obst-, Gemüse- und Pflanzenausstellung auf hiesigem Bahnhofe ein. Der Weg vom Bahnhofe bis zum Ausstellungslocale war, wie der hiesige „Anz." berichtet, reich mit Guirlanden, jkrän- zen und Fahnen geziert. Beim Eintritt in den Saal überreichte die 7jährige Tochter des GymnasiäloberlehrerS Prof. Dr. Richtet, Elly, der Königin ein aus Alpenveil chen, weißen Camellien und Veilchen kunstvoll gewundenes Bouquet. Die Führung der Majestäten durch vie Räume der Ausstellung geschah durch Stadträth Rößler und Post director Steyer. Mit lebhaftem Interesse nahmen die allerhöchsten Herrschaften die Objecte der Ausstellung in Augenschein. Se. Majestät sprach wiederholt aus, er habe nicht geglaubt, daß hier, besonders in der höher ge legenen Saydaer Gegend, solche Früchte gedeihen. Der Besuch der Majestäten danerte ; Stunden. Bei Ver lassen des Saales sprach Se. Majestät nochmals seine allerhöchste Befriedigung über die Leistungen des Vereins aus und hob dabei besonders hervor, daß der Obstbau ja in national-ökonomischer Beziehung als ein nicht unwe sentliches Nährmittel des Volkes alle Beachtung verdiene. Dresden, 13. October. Der zweite dentsche antisocialistische Arbeiter-Congreß ist bei sehr zahlreicher Betheiligung eröffnet worden. 52 Mandate vertreten 42 Körperschaften mit ca. 46,700 Mitglieder. Zum Präsi denten des CongresseS wurde Dr. Max Hirsch (Berlin), zum ersten Vicepräfidenten Roth (Chemnitz) und zum zweite,! Vicepräsidenten Roth (Chemnitz) und zum zweiten Vicepräfidenten Walter (Drrsden) gewählt. In der heutigen ersten Hauptversammlung versuchten nach einem Vortrage von Dr. Max Hirsch die Socialdemokraten eine Störung der Verhandlungen durch Lärmen und Zischen, wurden aber durch de» Vicepräsidenten Roth energisch zur Ruhe verwiesen. — Der hiesige deutsche Reichsverein hat die Beschickung dieses Cougresses durch Delegirte ab gelehnt, weil derselbe die Bestrebungen zur Bekämpfung der Socialdemokratie mit der Verfolgung einseitiger po litischer Tendenzen der Fortschrittspartei in Verbindung bringe. Hartenstein, den 10. October. Das Directorium des hiesigen Bezirks-Obstbau-VereinS ging in diesem Jahre nur mit Zagen und nicht ohne Widerspruch von sehr vie len Seiten an die schwere Aufgabe, die in den Statuten des LandeS-Obstbau-Vereins vorgeschriebene Obstausstcl- lung hier zu veranstalten. Auf die Bekanntmachung, in welcher der Termin zur Eröffnung derselben auf den 29. Septbr, festgestellt und zu zahlreicher Betheiligung aufge fordert worden war, erfolgte von Stadt und Land nur trostlose Nachricht für das Unternehmen, so daß man das selbe im Voraus schon für verunglückt ansehen wollte. Doch in de» wenigen Stunden vom 28. bis zum Mittag des 29. Septbr. wurden all die schlimmen Befürchtungen ängstlicher Gemüther gründlich hinweggeräumt; denn über 10O Aussteller aus Zschockcn, Thierfeld, Raum, Beutha, Lößnitz, Alberoda, Schneeberg, Wildbach, Stein, Langen bach, Fährbrücke, Grunau, Schönau, Ortmannödorf und Hartenstein brachten der vorzüglichen AuSstellungs-Ob- jccte so viele, daß der gewählte Saal sie kaum fassen konnte und Jeder mit uns unwillkürlich in Schiller's Worte einstimmte: „Freude hat mir Gott gegeben!" Kaum war es den vielen thätigen Händen möglich, die sich in lobenswerther Bereitwilligkeit zur Hilfe gestellt hatten, das Arrangement bis zur bestimmten Zeit zu be- ende» und das wunderbar-schöne Bild von den Erzeug nissen unserer Umgegend vollendet zur Anschauung zu bringen. Als es doch gelungen war, wurde der Eingang hocherfreut mit der Aufschrift geziert: „Schmecket unv sehet, wie freundlich der Herr ist!"' Bevor noch die Eröffnung selbst erfolgen konnte, wurde dem Vereine die Ehre zu Theil, seine Ausstellung ganz unerwartet durch Herrn von LangSdorff, General- Secretär bei dem LandeS-Culturrath, besucht zu sehen. Nachdem derselbe der Eröffnung beigewohnt, welche durch Aufführung eines passend gewählten Gesanges von dem hiesigen Gesangvereine unter Leitung des Herrn Cantor Lehmann und durch eine nicht nur sachgemäße, sondern auch höchst erbauliche Ansprache des Herr» Pastor Rich ter alle Anwesende in wahrhaft festliche Stimmung ver setzte, — besichtigte er die einzelnen Sortimente, falsche Bezeichnungen der Obstsorten hie und pa berichtigend und namenlose mit dem richtigen Namen bezeichnend. Hierauf ermuthigte er noch das Directorium zur Absendung einer Collection nach Dresden zur Ausstellung der Flora und übernahm auf Bitten des Directorium- die Auswahl der abzusendenden Früchte, welche am nächsten Tage auch nach Dresden dirigirt worden sind. Zu der dann vorzuuehmenden Prämiirung dnrch 5 Preisrichter au- dem Vereine mit Herrn Lanvschaft»- gärtner Metz au« Zwickau als Commissar voM Directo rium des LandeS-Obstbau-Verein- a» der Spitze waren vom genannten Directorium 3 Medaillen, 1 silberne und 2 broncene, sowie 10 Ehrenzeugnisse zur Verfügung g»« stellt, wozu der hiesige Bezirksverein »och 10 Ehrenzeug nisse und 15 belobigende Anerkennungen in Briefform fügte. Es sind aber prämiirt worden !. mit der silbernen Medaille: Herr Optikus und Gärtncreibesitzer C. F. G. Tittel in Hartenstein; I>. mit den broncenen Medaillen: Herr» Gustav Mehlhor» in Zschocken und Herr Friedrich Nostitz in Grünau; III. mit Ehrenzeugnisse» vom Landes- Obstbau-Verein die Herren: Kaufmann Neitzfch in Lößnitz, Hermann Colditz in Raum, Hofpredigcr Eckardt in Thierfeld, Karl Wetzel in Alberoda, Schießhausbesitzer Pitschel in Hartenstein, Franz Landgraf daselbst, Pastor Spiegehauer iu Zschocken, Ernst Winter in Grünau, David Mehlhorn in Wildbach, August Mehlhorn daselbst und Frau verw. Dietzmann inHartcnstein; III mitEhren- zeugnisscn von dem hiesigen Bezirksvereine die Herren: C. F. Eibisch in Thierfeld, Franz Anton Heydel in Langenbach, Gotthilf Stephan daselbst, Postverwalter Uhlmann in Hartenstein, Gustav Jakobi daselbst, Tischler Günther das., Bäckermstr. Göckritz das:, Johann Landrock das., Karl'Landrock das. und Frau verw. Simon das.; IV mit ehrenvoller Erwähnung in Briefform die Herren: Schankwirth Becher in Wildbach, pens. Schichtmeister Christinck in Stein, Maler Sachs das., Maurer Nötzold in Langenbach, Julius Bretschneider in Schneeberg, Theodor Weiß in Zschocken, Dr. Hildebrandt in Harten stein, Bäcker Hößelbarth das., Friedrich Bucher das., Karl Müller das., Adolph Beier das., Chr. Fried. Weigel in Zschocken, Karl Seidel das., Frau verw. Hofmann in Hartenstein und Frau verw. Leichsenring in OrtmannSdorf. Hierzu muß noch bemerkt werden, daß nachgenannte Herren, weil dieselben bei der vorjährigen Ausstellung schon prämiirt worden sind, auf die diesjährigen Prämien zu Gunsten anderer Aussteller verzichteten, nämlich: Advokat Ufer, Bürgermstr. Nierbauer, Stadtrath Gäbel, Uhr macher Günther, Mühlcupachter ModcS, Holzhändler Nötzold uud GutSbes. Hirschligau. Allen aber, die unsere Ausstellung irgendwie gefördert haben, sei es durch Zusendungen von Ausstel- lungS-Objcctcn oder durch freundliche Hilfe bei dem Ar rangement, oder durch Besuch derselben: wird hiermit in herzlichster Weift gedankt! Habm sie ja dadurch — da von sind wir fest überzeugt — für eine gute Sache ge wirkt, die eö wohl Werth ist, daß sie sich mit uns ver einigten, denn : N u.r Einheit giebt Macht! Wenn Wir die in dem Referate über die ObstauS- stellung zu Hartenstein erwähnte Ansprache des Herr» P. Richter daselbst hiermit veröffentlichen, glanben wir,'de» Freunden der Obst-Cultur eine große Freude zu bereiten. Meine geehrten Herren! Wirsind zur Eröffnung der Obstausstellung versammelt, die auch in diesem Jahre durch Gottes Güte möglich geworden ist. Sehe ich recht, so ist der Zweck derselben ein doppelter, einmal der, zu zeigen, was für Früchte auf den Bäumen und iu den Gärten un seres Landstrichs durch Gottes Segen bereits gewachsen sind, und zum Andern der, zu zeigen, was für Früchte auf dem noch unbepflanzten Boden in Zukunft gedeihen könnten, wenn anders die Menschen es verstehen, das Land sich unterthänig zu machen. Und dieser doppelte Zweck schließt für uns eine doppelte Pflicht ein. Schauen wir die Fülle des maunichfaltigen Obstsegens, der hier vor unsern Augen auSgebreitet liegt, dann ist es die Pflicht frommen Dankes, deren Erfüllung uns, den gesegneten Kindern des Gebers aller guten Gaben, geziemt. Lassen wir aber im Geiste unseren Blick aus diesem Saale hinaus über alle die Plätze schweifen, wo solcher Segen aus irgend einer Schuld der Menschen noch nicht gedeiht, so erwächst uns aus solcher Betrachtung die andere Pflicht, daß wir uns Gott in der Arbeit seiner Macht und Güte als Handlan ger zur Verfügung stellen und ihm sein herrliches Natur reich bauen und schmücken helfen. Auf diese doppelte Pflicht weist auch das Schrift wort hier, welches uns beim Eintritt in diesen Saal be grüßt hat: „Schmecket und sehet, wie freund lich der Herr ist!" Ps. 34,9. Es sei mir gestattet, Ihre Aufmerksamkeit noch ein wenig bei diesem Schrift worte fcstzuhalten. — Das Wort redet von der Frennd - lichkeit Gottes nnd fordert: uns auf: „Schmecket und sehetffie!" Freundlich ist Gott, und von seiner Freundlichkeit redet Alles, worauf der Blick unseres Auges fällt. „Gott ist freundlich", so predigt's uns der Himmel mit seinem warmen Sonnenlicht bei Tage und mit seinem milden Sternenschein bei Nacht. „Gott ist freundlich", so kün det's uns die Erde im Frühling durch die fröhlichen Lieder der Sänger in Feld und Wald, im Sommer durch da- Rauschen der wogenden Saaten, im Herbst durch die rei fen Früchte »nd im Winter noch durch die Ruhe, welche auSgcgosse» ist über die Flur. „Gott ist freundlich", daran erinnert uns jeder Athemzug — wir thaten ihn nicht au- eigener Kraft — jedes Stücklein Brot — wir brachten es nicht durch nns hervor — jeder süße Schlummer — wir fächelten ihn uns nicht selber zu." „Gott ist freund lich", die welkenden Blätter lispeln's uns zu, die herbstl. Winde flüstern'« uns zu, die rieselnden Bächlein murmeln'S un« zu. „Gott ist freundlich", so tönte eS heraus au« dem Gesänge, der soeben diese Feier eröffnete. „Gott ist freundlich", so mahnen uns auch diese herrlichen Früchte ring» mn uns her, eine jede mit ihrer eigenen Farbe. Die grüne lehrt un« hoffen auf ihn, der barmherzig ist, die rothe lehrt un« lieben ihn, der nnS zuerst geliebt und di- blaue lehrt uns trauen auf ihn, der ewig treu. Und alle