Künstler in den ergreifend sprechenden Tönen seines Werkes uns mitteilen läßt.“ Mit Fred Malige lernen wir einen Komponisten der DDR kennen. Der ge borene Schlesier studierte in Breslau Violine, Klavier und Theorie. Seine künstlerische Laufbahn begann er als Geiger und Konzertmeister. In Leipzig studierte er noch Komposition, um danach (seit 1925) im Sinfonie-Orchester der gleichen Stadt zu wirken. Nach 1988 wurde Malige von den braunen Machthabern entlassen, er arbeitete dafür als Leiter einer Unterhaltungs kapelle, mit der er durch Deutschland reiste. 1940 finden wir Malige als Geiger im Opernorchester Kattowitz, desgleichen im Kattowitzer Streichquartett. Als Komponist veröffentlichte er in dieser Zeit zahlreiche Werke für Volksinstrumente, für Akkordeonorchester (u. a. ein Konzert für Akkordeon und Orchester im Hohner-Verlag) und eine Schauspielmusik. Nach 1945 folgten Verpflichtungen als Orchestermusiker nach Göttingen und Leipzig, wo Malige heute noch als Kammervirtous des Rundfunk-Sinfonie orchesters tätig ist. Folgende Kompositionen wurden nach Kriegsende bekannt: „Präludium und Fuge über FDGB“, „Streichquartett c-Moll“, 3 Orchesterouvertüren, 2 Kan taten, je ein Melodrama, Hornquartett und Duo für Bratsche und Cello, — durchweg Gebrauchsmusik im besten Sinne. Das „Konzert für Bratsche und Orchester“ entstand 1953 im Aufträge des Ministeriums für Kultur und wurde bislang u. a. in Salzwedel, Schwerin und Leipzig aufgeführt. In seiner Musik bekennt sich Malige zu den verpflich tenden Traditionen unserer klassisch-romantischen Musik, im besonderen zur kontrapunktischen Kunst Max Regers. Der erste Satz beginnt mit einem Thema in fließender Sechzehntelbewegung, das weitgehend den Ablauf des Satzes bestimmt. Der marschartige Charakter wird durch Taktwechsel tänzerisch aufgelockert. Liedhaft lyrisch erklingt das Seitenthema. Doch die motorische Bewegung dominiert und drängt den Satz zum schnellen Abschluß. Das Adagio zeichnet sich aus durch farbige Harmonik und weitgespannte Melodiebögen. Aus den Anfangstakten der Holzbläser entwickelt sich das Hauptthema der Bratsche, das im Verlaufe des langsamen Satzes vielfach verwandelt wird. Ein Mittelteil (piu mosso) bringt dramatische Steigerungen. Dem Solisten werden damit virtuose Auf gaben gestellt. Soloepisoden der Holzbläser betonen die kammermusikalische