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Lange zurückge- ann. Vorlage cm manchen Punkten einer Verbesserung bedarf, dcch manch« Paragraphen geändert werden müssen; aber die Ueberzeuguug scheint mir doch allgemein Platz gegrtf. fev zu haben, daß wir eine» besseren Schutze« bedürfen gegen die Gefahre», welche dem Staat in seinem Innern drohen durch die fortschreitende Organisation der Social« demokralie. Ich fürchte, daß die Leiter dieser Organisa tion schon heute bedenklich nahe an die Grenze gedrängt fwd, wo man von ihnen die Erfüllung ihrer Zusagen und Verheißungen fordert (Hört, hört, recht«). Die Herren werden am besten wissen, daß da« seine Schwierigkeiten haben wird. Sie können sich nicht dagegen verschließen, daß die erste Gütertheilung die hundertste tnvolvtrt, daß in de« Augenblicke, wo wir alle gleich reich sind, wir alle gleich arm geworden find; daß Noth, Elend und Entbehrung unentbehrliche Bedingungen de« menschlichen Dasein« find, daß keine Form der Regierung, keine Gesetz gebung und überhaupt keine menschliche Einrichtung Elend uud Noth jemals au« der Welt schaffen werden. Wohin wäre man auch mit der Entwickelung de« Menschenge schlecht« gekommen, wenn diese zwingenden Elemente nicht in Gotte« Weltordnung enthalten wären. Nein, ohne Sorge und Arbeit wird auch dir Zukunft nicht sein. Aber ein Mensch, der hungert und friert, fragt nicht viel nach den Consequenzen der Zukunst; er greift nach den Mitteln, welche die Gegenwart ihm bieten kann. Lange zurückge drängte Leidenschaften, enttäuschte Hoffnungen werden zu gewaltsamen Ausbrüchen drängen, welche die Leiter am allerwenigsten verhindern können; denn die Revolution hat bisher noch immer ihre Führer zuerst verschlungen (Sehr richtig! recht«). Wie steht nun die Regierung dem gegen über? Meine Herren, man sollte doch aufhören, die Re gierung immer gewissermaßen al- eine feindliche Potenz zu betrachten, die nur möglichst zu beschränken und einzu- engen ist. Gewähren wir doch der Regierung die Macht fülle, welche fie braucht, um alle Interessen zu schützen! Wa« da- auf sich hat, wenn die Regierung die Zügel der Herrschaft au« ihren Händen entschlüpfen läßt, wenn die Gewalt an die Maffeo übergeht, m. H., darüber belehrt un« die Geschichte der Commune in Pari». Da war die Gelegenheit geboten, wo die Socialdemokratie ihre Ideen in die Wirklichkeit überführen konnte, wo fie wenigsten« eine Zeit lang, eine Regierung nach ihren Idealen errich ten konnte. Aber geschaffen, m. H., ist doch Nicht«, wohl aber viele« zerstört. Die aktenmäßigen Berichte au« fran zösischer Feder über diese traurige Episode der französischen Geschichte lassen un« in einen Abgrund der Verworfenheit blicken, fie schildern uns die Zustände und Begebenheiten im 1d. Jahrhundert, welche man für gerade zu unmöglich halten sollte, wenn fie nicht unter unsern Augen verlaufen wären, (Sehr richtig,) vor dem staunenden Blicke unserer OccupationSarmee, welche den Dingen bald ein Ende ge macht hätte, wenn fie nicht genöthtgt gewesen wäre, mit Gewehr beim Fuß dem Verlauf zuzuschauen. Meine Herren, solche Dinge beabsichtigen ganz gewiß unsre arbei tenden Klassen nickt; auch nicht der irregeleitete Theil derselben; aber auf dem Wege des Umsturzes werden die bessern Elemente sehr bald überholt durch die schlechteren. Hinter dem gemäßigt Liberalen steht gleich Jemand, der viel weiter gehe« will, wie er. Da» ist überhaupt der Jrrthum so Vieler gewesen, daß fie glauben, ungefährdet nivelliren zu können, bi» aus ihr Niveau, dann solle die Bewegung stille stehen, al« ob rin in voller Fahrt heran- brausender Eisenbahnzug plötzlich Halt machen könnte, wobei ja auch die den Hals brechen würden, welche darin find. Meine Herren, Haler den ehrlichen Revolutionären tauchen dann jene dunkle» Existenzen auf, die sogenannten Bassermarm'schen Gestatten vom Jahre 1848, die xro- ks«sours äo darrivsäss, und die Petroleusen der Com mune vöm Jahre 1871. Meine Herren, Sie können ja heute da« Gesetz ablehum in der begründeten Erwartung, daß die Regierung stark genug sein wird, um gewaltsamen Ausschreitungen entgegenzutreten, fie nötigenfalls mit be- waffneter Hand niederzuwerfen; aber, m. H., da« ist ein trauriges Mittel, e- beseitigt die Gefahr de« Augenblick«: aber e« heilt nicht dm Schaden, au- welchem die Gefahr hervorgeht. Wenn un- nun hier ein Weg angedeutet wird, auf dem es vielleicht möglich sein wird, die Anwen dung solcher beklagenSwerthsr Mittel zu vermeiden, durch vorbeugende Maßregeln, durch eine verständige vorüber gehende Beschränkung der mißbrauchten Freiheit, so meine ich, daß wir dazu die Hand bieten sollten, im Interesse aller staatlichen uud gesellschaftlichen Ordnung, im Interesse besonder» der leidenden Classen unserer Mitbürger, denen niemals geholfen werden kann durch einen plötzlichen Um sturz, sondern nur allein auf dem zwar langsamen Wege der Gesetzgebung, der sittlichen (Sehr richtig) Erziehung uud der eigenen Arbeit. Ich meineStheil» werde dem Ge setze zastimmen. (Lebh. Bravo.) DeutsüzlattS. Berlin, 25. Mai. In Kreisen, welche der hiesigen englischen Botschaft nahe stehen, wird hervorgehoben, daß Ausstchtm auf da» Zustandekommen de« Kongresse« zwar bedeutend gewonnen, derselbe aber al« kalt »eowpli noch keineswegs anzusehen sei. Es handelt sich vornehmlich um die Zugeständnisse Rußland-, daß Kar» bei der Türkei verbleibt und Autivari an Oesterreich gegeben wird; sollte dm Kongreß zu Staude komm«, so wkd derselbe nicht in Berlin tageu. Bismarck dürste jedoch demselben sicher beiwohnen. Nach der .Kreuzzeitung' scheint r« ziemlich sicher zu sein, daß Falk PW jetzt nicht zvrücktrltt. Die »Ratlonalzeitmrg schreibt: Der Kultusminister hat seinem Abschied-gesucht rin, Reihe von Desiderata anaefügt, die Hm sür zetae Amtsführung unentbehrlich erscheinen. Der Kaffer hätte dam au dm Kultusminister zwei Handschrei ben mit der Aufforderung zum Verharr« auf sei«« Posten gerichtet, da« erste «ehr fonuellm Inhalt« un- mittelbar aach Einreichung de« Abschiedsgesuche«; da» zweite im Laufe dieser Woche in dm huldvollst« Ausdrü cken abgefaßt, jedoch ohne in die vo» de« Kultn-minister hervorgehoveaen Punkte näher eiazugehen, die« dürfte dmu den Sachezustaud hinlänglich erklären. — Nach der „vosfischen Zeitung' werde sich Bismarck ein« ganz un bestimmten Urlaub ertheilen lassen. — Die „Nanonalzei- tung' bemerkt, daß die Verhandlungen im Reichstage eine ernstliche Warnung für die Sozialdemokraten sein müßte, sonst wird der diesmal noch zurückgehaltene Schlag fie ein andere« Mal mit um so größerer Wucht treff«: wenn die Sozialdemokraten selbst nicht Wandel schaffen, so wird der Staat sich sein Recht zu wahren wissen. — Die „Nordd. Allg. Ztg.' schreibt: Daß die Regierung nicht daran denkt, lediglich in Polizeimaßregeln die Rettung der Gesellschaft zu suchen, beweist der Appell de« Minister« Hofmann an den Beruf der Kirche; ein Appell, welchen er in der gestrig« Sitzung nicht zurücknahm, aber gegen die Ausnutzung im uttrawontanen Interesse sicher stellte, während Minister Graf Eulenburg sicherlich nicht» ver säumen wird, UM den von dem Abgeordneten v. Bennigsen gemachten Vorwurf einer,, nichtausreichenden Handhabung der bestehenden Gesetze zu entkräften. Da zugleich mit diesem Borwurf ein Wechsel auf die Zukunft ausgestellt wurde, hat die nationalliberale Partei— und das ist vielleicht eine nicht zu, unterschätzende Frucht der Verhandlun gen dieser beiden Tage — eia Engagement vollzogen, dessen bindend« Verpflichtungen fie sich nicht mehr wkd entziehen können, ohne sich vor dem Lande für vollkommen bankrott zu erklären. — Morg« findet eine große sozialdemokra tische Volksversammlung statt, in welcher Abgeordneter Motteler über da» Attentats-Gesetz Bericht erstatten wird. Augsburg, 23. Mai. Der Korr. v. u. f. D. bringt folgende Privatdepesche: Fürchterlicher Kellerbrand bet dem Materialisten Schauer. Petroleum explodirt. viele Personen schrecklich verwundet. Schreckliche Auf- regung. Iüte rbogk. Der socialistische Agitator Liebknecht beabsichtigte am 17. Mai hier einen Bortrag zu halten und wollte die Ankündigung ausschellen lassen. Da der Ausrufer jedoch seitens de« Bürgermeister« nicht zur Verfügung gestellt wurde, mußte Liebknecht unverrichteter Sache Heimreisen. vesterrsk» Wieu, 25 Mai. Nach einer Meldung der „Pol. Kor- resp.' au« Bukarest sind in Folge von Weisungen de« rus sischen Hauptquartier« von dem die Linie Giurgewo-Buka- rest besetzt haltenden elften Armeecorp» bereit« fünf Geschützbatteri« nach Ra-zrad abzerückt, wohin noch wei tere Truppmabtheilungen dirigirt werden sollen. Diese Bewegungen lassen auf eine ernste Disposition Totleben'» schließen, nöthigenfall- vor Allem die Räumung Schumla'S mit Gewalt durchzusetzen.— Ein Telegramm der „Pol. Korresp.- au» Konstantinopel von gestern meldet "ebenfalls, die Russen gehen jeder neuen Komplikation vor Konstanti nopel au» dem Wege. Man glaube, die Russen werden auch den Kampf mit den aufständischen Lazen bei Batum vermeiden, obschon sich die Letzter«, bereit» zu ansehnlichen Haufen anzesammelt. täglich vermehr«. Wien, 25. Mai. Die „Presse" meldet: Officielle Mittheilunqea über die Anerbietungen de» Grafen Schu walow in London find bisher zwar nicht hier eiagetroff-n; indeß sind die hiesigen RegierungSkreise so weit informirt, daß man den Conzreß al« gesichert betrachtet. „Die „Pres se" fügt hinzu, gegenwärtig sei dringender al- je Vorsorge zu treff«, damit der Friede sich so gestalte, wie er den öster reichischen Interessen entspreche. Frankreich Paris, 25. Mai Bei dem Banket, welche- ge stern von den Deputlrten de- osrols Nation»! rsplldliosio zu Ehren der Delegirten der auSwärtigm Sektion m ver anstaltet worden war, sprach Gambetta den letzteren sei nen Dank dafür au«, daß sie nach Frankreich gekommen und seiner Versicherung, Frankreich wolle vor Allem den Frieden und die friedliche Arbeit^ Glauben geschenkt haben. Pari-, 26. Mai. Bureau „HavaS" versendet die Nachricht, daß die erfolgte Verständigung England- und Rußland» sich bestätige, der Erlaß her Einladung« zum Kongreß nach Berlin dürste erfolgen, sobald die Zustim mungen der Mächte, von denen noch die von Oesterreich, Italien und der Türkei rückständig find, eingegangen. Man erwartet, daß sie bi» morgen vorliegen. Ueber die Ba sen der englich-russischen Verständigung zum Kongresse ist Näheres nicht bekannt. Pari«, 26. Mai. Eine Note de« „Journal« de« Debat«" enthält die Mittheilung: Die Reise SchuvaloffS führte zu einem völlig befriedigenden Resultate. Rußland willigte ein, den Stefano-Vertrag auf den Tisch de« Kon gresse« zu legen. Alle Mächte stimmen bei, zum Kongreß am 11. Juni in Berlin zusammenzutreten. Dänemark- Stockholm, 25. Mat. Der Reichstag wurde heute ohne Thronrede geschloffen. Die budgetirt« Ein nahmen und Au«gabm stehen im Gleichgewicht. Der Reichstag beschloß eine neue Anleihe von 18^ Millionen Kron«. England London, 25. Mai. 2m gestrig« Ministerrathe wurden Schuwaloff'S Vorschläge der russischen Regierung brrathen. Wie man Wiss« will, dürste die Entschließung der britffch« Regierung über di« vorliegenden russisch« Präpositionen zu ein« bestimmt« Entscheidung führ«. Lpa d oll, SS. Mat. R.glmm-«rnff« ßnirthellm st di« Lage «tschied« hoffnungsvoll. D« Epügteß soll kN seine« Zusammentritt die Hauptfrage« erledigt vvrfkd« und kurze Zett dauer». Berlin bleibt «l» Congreßork bezeichnet. Verhandlungen »eg« gleichzeitige« Rück züge de» russischen Heere« und der britischen Flotte find neuerding« im Gange. London, 25. Mai. Der gestrige CabinetSrath, welcher die Vorschläge de» Grafen Schuwalow berieth, dauerte S Stunden. Heute wurde die Berathung fortge setzt. Der „Standard- schreibt, er könne mit ziemlicher Zuverficht die Mittheilung wiederholen, daß die Schwierig keiten in der Hebung begriffen und daß die FriedenSau«- fichten günstiger, al» seit geraumer Zeit seien. London, 26.Mat. Der .Observer' erklärt die stern verbreiteten Gerüchte von der beabsichtigten Demission de» Kabinet» für unwahr. Stanley wohnte der gestrig« KabinetSrathrsitzuug nicht bei. Abweichend von Paris« Nachricht« will der „Observer- weiter wissen, daß bezüg lich der Vorschläge Schuwaloff« noch kein definitiver Ent schluß Seiten der britischen Regierung gefaßt sei; doch hät ten sich die AuSfichten zu einer Verständigung in keim» Weise vermindert. sskwsßliMA St. Petersburg, 14. Mai. DK „Az«ce ruffe" schreibt, daß bis jetzt Alle» einen baldigen Zusammentritt de- Congreffe- in Aussicht zu stellen scheine. Petersburg, 25. Mai. Nachdem die Regierung die Nothwendtgkeit anerkannt hat, die Aburtheilung politi scher Attentate und Gewaltthätlgkeitm gegen Beamte in Ausübung ihrer Dienstpflicht der Kompetenz der Schwär- gertchte zu entziehen, ist man jetzt mit der AuSarbettuag eines entsprechenden SpezialeotwurfeS beschäftigt. Je näher die Entscheidung über Krieg und Fried« rückt, desto unheimlicher wird , den Russen zu Mach; immer zahlreicher werden die Stimm« der Presse, welche sich dem chauvinistischen Drängen der „Moskauer Ztg." und Konsorten entgegenstemmea und — iu Wirklichkeit weit patriotischer als jene — auf die ungünstige Lage Hinweis«, die schon aus praktisch« Gründen vo« Kri^e abrathm muß. Ueber dieser immer klarer zum AuSdrmk kommende Selbsterkenntniß ist folgender Artikel de« „GoloS" bemerkenSwerth: „ Wenn da» KriegSjahr ', sagt der , Golo»", „innerhalb dessen die Türkei einige hunderttausend Maa« an Todten und Verwundet«, besonder» aber au Kranken und Gefangenen au» der Fronte verloren hqt, zu dem Resultat geführt hat, daß sie wieder 200,000 Mam zu einem neuen Kriege bereit hat, so ist al« aug-nschebe- liche Thatsache anzuerkennen, daß da» Osmanmreich, la Europa ein Kanker Mana, in Asien reich- HilfSquell« besitzt, vermöge welcher eS sehr bedeutende Devenfivmittel entwickeln kann, umsomehr, alSe» inden materiellen Mit teln und in den Kenntnissen seiner europäischen Freunde Unterstützung findet. Da» Außerachtlassen der Hilfsquellen e der Türkei und die Betheiligung Europa» an ihrem Gr- I schick haben gegenwärtig eine Lage für uns geschaffen, dle I bei Weitem ernster ist al« unsere Lage zu Beginn de« Kriege». Al« unsere Truppen, 'über den Pruth gegangen, - gegen die Donau vorrückt«, wurde nicht einmal die Frage . der Wahrscheinlichkeit einer un« feindlichen Einmischung Oesterreich« aufgeworfen. Rumänien schickte sich an, durch K KriegSthaten die Erklärung seiner Unabhängigkeit zu ver herrlichen. Die ganze christliche Bevölkerung der Balk«- Halbinsel erwartete unsere Truppen al- Befreier. Eia Jahr L ist vergangen. Und wa- geschieht? Oesterreich beratet sich vor, mit den Waffen in der Hand seine „strategischen In- tereffen- ans der Balkanhalbinsel zu verthetdigen, und England übernimmt, der Türket beiftehend, den Schutz der griechischen Interessen; die mubamedanische Bevölkerung hat einen Aufstand im Rhodopr-Gebirge organifirt uud bedroht, wenn den letzten ausländischen Nachrichten zu trauen ist, mit ariechischm Freiwillig« im Einvernehmen, Flanke und Rücken der siegreichen russischen Armee.' General Totleben hat neuerdings einen Tagesbefehl erlassen, worin den russischen Offizieren untersagt wird, Konstantinopel zu besuchen. Mit Bezug auf den Aufstand im Rhodope-Gebirge schreibt man der „Pol. Korr." aus H rskeui, 13. Mat: So viel man erfährt, dmken die Aufständischen durchaus nicht an eine Unterwerfung, sondern wollen den Guerilla krieg bi« auf« Aeußerste fortsetzen. Auch ist es evident, daß dieselben sowohl in Bezug auf Munition al» auch Bewaffnung nach jeder Richtung über gute« und zahlrei che« Material verfügen. Nach den heute eingelassenen Meldungen macht sich unter den in Dranovo, Barova, Bilitza und Lakovitza stehenden Insurgent« eine sehr lebhafte Bewegung bemerkbar, welche darauf schließen läßt, daß dieselben einen Angriff auf die Raffen vorbereiten. Die in Pavlotzko, Voina und im Kloster BaSko, (zwei Stun den von Stenimako) und dessen Umgebung befindlichen russischen Truppen erhielten deshalb mehrere tausend Mann Verstärkung. Gestern find russische und türkische Kommis säre von Avrianopel abgereist, um gemeinsam die Grenz« Neubulgariens abzustecken. In mehreren Dörfern de« Be zirks Kirkkiltffa ist ein Aufstand der türkischen Bevölkerung au-gebrochen, an welchem sich auch viele Griechen bethri» ltg«. Ueberhaupt ist e- eine Thatsache, daß die gesammte griechische Bevölkerung deS Lande- nunmehr nicht nur Sympathie« sür die Türken hegt, sondern daß auch be reit« mehr al» 2000 Griechen sich in da« Rhodopegebirge begeb« und mit den aufständischen Türk« vereiutgt ba- beu. Die gegenseitige Erbitterung zwischen den Russ« uud Bulgaren einer- und den Griechen andererseits Ist eine große. Die jungen stellung-pflichtig« Griechen verlaff« massenweise Thrazien, um nicht al- Bulgaren erklärt md iu die bulzarische Miliz elngrreiht zu werd«.