Volltext Seite (XML)
'M/,» "" '--"7* " ' V " ^-101. D-merstag, dm 2. Mat. 1878. HrWb.HMsfrmnd. Amtsblatt M die königlichen und städtischen Behörden in Ane, Grünhain, Hartenstein, Jahanngeorgenstadt, Lößnitz, Nenstädtel Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Erscheiut täglich mit ituSnahme der Sonu- und Feiertage. — Preis vietteljährlich 1 Mart 8V Pfennige — Jnsertion-gebühr«: die gespaltene Aelle 1V Pfennig«, die Mifpöltige Zeile an tlicher Inserate 25 Pfennige. — Jnsrrtiov»aunahme für dtt am «end« erscheinende Ruunv« bi- vormittag- 10 Uhr. Bekanntmachung. Die Grundsteuer auf den kl. Termin 1878 mit 2', Pst pro Eiuheit ist vom 1. bis Mit längste«» 10. Mai » o. Bei Vermeidung sofortiger militärischer Execution an unseren Einnehmer Herrn Slug hier alPlsühren. Johanngeorgenstadt, den 30. April 1878 Der Stadtrat h. Kircheisen i. v. der Zeit Bekanntmachung Die Grundsteuer auf den 2. Termin dss. Jahre- ist in vom 1S. Mai » o, dir Einheit nach 2^ Pfg. gerechnet an unsere Stadtste uer Einnahme zu bezahlen. Nach Ablauf de- Termin« erfolgt executivische Beitreibung der Reste. Lößnitz, am 30. April 1878. Der Rath der Stadt Lößnitz. (1-2) Krauße. Cantorat in Schwarzenberg betreffend. Da« in nächster Zeit vacant werdende Lantorat in hiesiger Stadt — zweite Lehrerstelle au hiesig« Bürgerschule — dessen jährliche- Einkommen, einschließlich 180 Mark Svgi-geld, 1800 Mark — Pf. beträgt, ist sobald al- möglich zu besetzen. Jed« Ueberstnnde Unterricht, deren der Laator in der Regel 4 in einer Woche zu erthrlleu hat. wird außerdem mit 45 Mark — Pf. jährlich honorirt. Bewerber um diese Stelle werden ersucht, die Gesuche bi- zum 20. Mai diese- Jahre- bei der unlerzeichlleten Eollaturbehörde einzureicheu. Schwarzenberg, am 2S. Aprll 1878. Der Stadtrat h. (1—2) Weidauer. Kundmachung. Am IS. Mai l. I», vormittag- 9 Uhr, wird im städtische« Nachhause zu Platten die Rinde von 5187 Stück Fichteustäwmen, abgelheilt in 7 Partie», öffentlich versteigert werden. Kauflustige werden hierzu mit dem Bemerke» höflichst eingeladen, daß 20 Prozente der Erstehungöbeträge sofort erlegt werden müssen. (1—3) K. k. Forstverwaltung Platten- den 29. April 1878. Der k. k. Oberförster Haller. Oeffentliche-Stadwerordneteu-Sitzung in Schneeberg. Donnerstag, dm 2. Mai, Abends 6 Uhr. de» ReichStag-gejchäslea in dieser Session fern bleiben , bedeutende Truppendvachirung dorthin nothwendig mach wirv. Die Rückkehr de- Fürsten nach Berlin möchte etwa te». Die Verhandlungen zwischen dem russischen Haupt Konstantinopel, 22. April. Liner Korrespondenz de» Smdigertcht- verurtheilte heute den ReichSiogSabge- «dntten Most wegen Beleidigung der Geistlichkeit bei rimr am L2. Januar im Saale de« Handwerkerverein» abIrholieren VoltSver ammlung zu zweimonatlichem Ge- ft-NKNitz. die Anklage wegen Gotteslästerung fah der Ge- eicht-hvf nicht al- erwiesen an. Der Hausarzt t es Fürsten Bismarck, Geh. Ralh Dc. Strock, ist von Friedrichsruh am 29. d. M. nach Berlin Mückgelehrt. Er hat die Versicherung mitgebracht, daß der Zustand de« Fürsten Bismarck völlig unbedenklich uns seine Herstellung in wenigen Wochen zu erwarten ist; i-id«fftu erhält sich trotzdem die Annahme, daß der Fürst Tagesgefchichte. Deutschland. Berlin, 30. April. Die „Nat.-Ztg." behauptete, „daß die mit dem Abg. v. Bennigsen ««geknüpften Ver handlungen (des Fürsten Bismarck) sich hauptsächlich ge rade deshalb zerschlugen, well derselbe ein Eintreten für tos TadakSwovopol «blehute. Dem gegenüber konstatirt dw „Rordd. AVg. Ztg." in einer Polemik gegen den Be schluß der Rat.onalliberalen die Sachen der TabakSenquete. „Diese Behauptung ist vollständig unbegründet; die Ver- lhandlungen wurden von Herrn v. Bennigsen nach seinen Erklärungen lediglich au« dem Grunde abgebrochen, weil die von ihm verlangten „konstitutionellen Bürgschaften" nicht gegeben werden konnten, und weil er ferner auf dem Eintreten dreier nationalliberaler Abgeordneten in da- Mi- »iperium bestehen zu müssen glaubte. Die Frage de» MorvpolS dagegen ist rin Grund de« Abbruchs der Ver handlungen nicht gewesen und konnte e« nach Lage der Sache nicht fein. Der Reichskanzler hat au« dem Ta- daksowrwpol niemals eine Kabinetssrage oder eine absolute Forderung gemacht; er hat das Monopol niemals al» da» «WM mögliche, unbedingt zu erstrebende Ziel der Verhand lungen und Berathungen über die stärkere Ausbeutung de« htugestellt, sondern nur al» fein persönliche» Ideal auf diesem Gebiete; er hat niemals ein Hehl daraus ge macht, laß dieses Ideal in jener speziellen Gestalt vielleicht richt zu erreichen sein werde." Berlin, 30. April. Die sechste Krimineldeputativn Loudon, 29.Aprll. «tue Privatdepefcheder„Rat.- Ztg." meldet: Mau ist hier im Besitz positiver uud M- bezwrifelbarer Informativ«», daß von fetter« der Ualteui- sch« Regierung bedeutende Rüstungen vopgeuowmeu wer de», »Sch» die Eventualität einer italmllsch« Expedition «ach d« albauesischn, Küpe »orzubenit« schein« für den Fall, daß der Lmmarsch rinn österreichisch« Armee «ach Bo-ui« sich vollzieh« sollte. mit wüuärtjchen Ehren empfangen wmde, und mit der im PalaiS Sr. Hoheit de» Prinzen Moritz statifindevdm Soll», bei welcher lebende Bilder in hoher Vollendung gestellt wurden, vergangen war, sand in programmgemäßer Weise am heutigen Vormittage zunächst der HauSgoNeS- dienst und mit ihm die wiederholte Elusegm g des durch lauchtigst« Ehepaare», sodaun der öffentliche Gottesdienst uud hierauf Vee Empfang de« Herzog!« Staowmwisterium», de» Oderappellaliousgericht», der Universität Jena, der Deputation der Eivilstaatsdieuer, der Generalität v. f. w. Statt. Schon von 10 Uhr an belebten Reiter uud Wag«, die sich zum Bauernsestzuge einfandeo, die Stadt, uud um j1 Uhr bewegte sich dieser in der That imposante Zog durch die dicht von Menschen gefüllt« Straß«. Der Zug der Wagen war nahe an 60 Equipagen starh und von dies« Wagen waren nicht weniger al« 40 mit den sog«. Hermetjuugfrauen besetzt. DaS Hormet ist ein Kopfschmuck der bäuerlichen Bräute und besteht au» eiuem hohen, von goldenen Zierratheu und Deukmünzm funkelnden und mit! Blumen geschmückten Aufsatz, welcher d« frisch« Bauern mädchen sehr schön zu Gesicht steht und je nach der Wohl- habenheit der Besitzerin von hohem Werthe ist. Abgesehen von 3 Musilcorps befand« sich über 200 Reiter in „Schwarzen- ^langen Röcken unt stehenden Kragen), deren grüngesütterte Schöße meist über den Rück« der Pferde zurückgejchlag« war«, im Zuge. Die „Schwarzen- sind ebensowohl, wie die kleinen ich Warzen Kilzhütcheu, welche die Reiter trugen, unserer Bauernschaft längst abhanden gekommen. Man trägt jetzt allgemin dunkelgrüne Jacken und hohe Mützen von derselben Farbe, und die Meisten von den Thetlnehmern de« Zug» werd« in die Nothwen- digkeit gesetzt gewesen sein, sich Hüte uud Röcke Lediglich «ä üoo wieder anschaff« zu wüsten. Lou Interesse für un« Ostertänder war e» auch, in mehrer« Wagen Holz- lunder Bauern (aus dem Westtreise de» Herzogthum») mit ihre» Frauen, Letzten tu ihrer der sächsisch« Bauern- tracht ganz ähnlichen Kleidung, zu bemerk«. OcßtovverH. Wie», 30. April- Die PazifizttungSkommission ging nach Phllippcp.l ad. — Die beabsichtigte große Revue unterblieb wegen der Ereignisse in Rumellen, welche eine tm. Die Verhandlung« zwischen dem russischen Haupt quartier uud dem «Kisch« Alottenkommando weg« de» gleichzeitig« Rückzuges ruhten in de» letzt« Tag« voll ständig. — Wie verlautet, brachte General Tottleben neue Instruktionen mit, in Folge der Wiederaufnahme der Ver handlungen versucht werd« dürste. AvOtstkrellh Part», 30. Aprll. Anläßlich der morgig« Eröff- nuug der Weltausstellung haben zahlreiche Häuf« geflaggt. Im Au»stelluug»palast herrscht die äußupe Thätigkett be hufs Vollendung der letzt« Arbeit«. j« der dritten Matwoche erfolg«. AuS dem Altenburgischrn, 28. April. Als schön ste» Geschenk, welche» dem herzoglichen Paare zu seinem Dsppchubiläum heute werden konnte, leuchtet ein prächtiger Frühlingstag über d« Stadt, welche bi- in die uobedeu- lawstt» Gaffen hinein in reichem Schmuck von fchwarz- r-thwe-ßen und grünweißen Flaggen prangt uud deren Mr«ß« säauutltch mit Doppelreihen grün« Waldbäume «PßmüSt sino. Der Fremdeujudrang ist dem herrlichen Weiter angemessen, ei» sehr bedeuten der; wa» wdcd kaum sth(gr»ifto, wen» »an die Bevölkerung der Stadt heute «f 50,000 Mensch« veraufchlagt. Wie in etuer Groß- statt dräng« sich in d« Straß« Equipage», Retter und Soßgänger, und Alle« ist voll« Erwartung de» Bauern- —fM», welch« sich Mittag- »ach 12 Uhr von d« Teich- p,mv«cde au- dmch di, Statt «ms da- Schloß beweg« soll. Nachdem der gestrige Nachmittag rmb ßlb«d «st Vein Empfang der fürstlich« Gäste, iw» dm« navmllltch Sa. Majestät d« König vo» Sachs« auf de» Bahahofe Lon do», 30. April. Die Rede de» Minister- Hardh bei Einweihung de» konservativen Club» i« Brad- torb hebt hervor, der Vertrag von Sau Stefano enthatte keine dauerhafte Friedenbürgschaft; die griechisch« uud ! türkisch« Interessen wüßten ebenso, wie die flavilchm tt« rückfichtigt werd«. England habe keine kriegerisch« Maß- ! regeln sovde« Vorsichtsmaßregeln getroffen. ChauviuiS- j wu» existire i» England, welche» uur für große Priucipien ! Krieg führe, uicht. Die Regierung sei entschlossen, an dm i bisherigen Principien festzuhalten. Au« Bombay wird i die Abfahrt de» ersten Expeditionscorps gemeldet, Wetter« Regimenter erhalten Einschiffungs-Ordre. Die Expedition ! nahm fünfmonatliche Prrvifionen mit. „Advertifer- «- ! fährt, die Verhandlungen de» gleichzeitigen Rückzug» zwi schen Rußland und England machten wesentliche Fort- ! schritte, und e» werde Erfolg gehofft, dagegen meldet «kl TimeStelegramm au» Petersburg, e- sei kein merklich« ! Fortschritt gewacht; e» hält« die directen Pomparler- ! kaum erst begonnen. Ruhland. Petersburg, 30. April. Da» Gichtleidm de» ReichSkanzler» Gortschalcff, welche» sich in leicht« Schwel lung eine« Fuße» äußert, machte keine weiter« Fortschritte, nicht» desto weniger scheint bei voraussichtlich lärm«« Verhinderung de« Reichskanzler» neuerlich an die Beru fung Schuwaloff'S au» London zur interimistischen Ver tretung des Reichskanzlers gedacht zu werd«. Die Kreuzerfrage hat in der gesawmtea russisch« Presse einen lebhaften Meinungswechsel hervorgerufen uud nicht überall gleiche Sympathie gefunden. . Eugland» Se port nach Rußland beträgt nur 6 Mill» sei» Import au» Rußland nur 17 Mill., folglich würbe Eugland bei feinem gesammte» Export von 200 MM. und Import von 375 MM. Rbl. im Fall eine- Kriege» nur ca. 3 pLt. seines auswärtigen Handels verlieren. Rußland aber ca. 25 pLt. seine» auswärtigen Handel» verlier«. Namentlich die fiunläudischen Blätter fürchten für die ei genen Küsten, für die eigene Handelsflotte. „Helfingf. Dagbl." schlägt die Zahl der russischen Handelsflotte m Weißen, Schwarze», Baltischen und Ochotskisch« Me« auf 786 Segelschiffe und 136 Dampf« an, während Finnland im verfloss«« Jahre 1983 Schiffe zählte. Alle diese, die Werkstätten, Wersten Md Niederlag« fei« im Falle eines Krieges mit England der Gefahr ausgesetzt. Da» Blatt „Oestra Fivland" ist der Ansicht, die WM- rüstuug einer Kreuzerflotte werde fetten» Eagland» mch- Nche Repressalien Hervorrufen, die i» erster Reth« auf Finnland zurückvirk« würden. — I» den Gouvernemoll- vo» Kafa» und Nischnji-Nowgorod herrscht die Hungs-» noth. Kasan ist von bettelnd« Bauern überfüllt uad jww t» Nowgorod bereit« sich Brod au- Spreu Md Weiz«- kleie. Ja Folge drffrn wüthen Krankheit«, welche «« Kriegsschauplätze »«« Rah«n- erhalle». In d« In dustrie bezirken habe» di« meisten Fabrik« die Arbeit ll»- der „Rat-Ztg." entnimmt man Folgende«: Die türkisch« Rüstungen da»«» fort. Fast täglich fleht mm lang» Reih« von Rekrut» dmch di, Skaß« zieh«, mf d« Wege zu d« Devot- begriffen, wo sie klug,kleidet dmd«. Ruch t» dem -all» Mhm, daß bei au-drechend«, KrAtz,