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Grzgeb.HioLsfreMd. Amtsblatt den authentischen Interpreten unserer Orientpolitik' gerirt schreibt das Wiener Tageblatt, entschiedeust perhorreScire»; allein tie öffentliche Meinung verlangt wohl mit Recht detaillirtere Aufklärung über einen so eclatautes Fall vo» DiSciplinlofigteit und Jndiecretion in nuferem diplomati schen Corps, rer geradezu verhängnißvolle Folgen hätte nach sich ziehen können. Wien, 21. März. Nachdem in der heutigen Abend- fitzung der österreichischen Delegation als Seueralrednrr Indem hier anhängigen Schuldenwesen Carl Albert BrätttigttM'O pr Lößnitz sollen im Gasthanse zum „Schiff" daselbst folgende Gegenstände: ein französisches Billard mit Zubehör, ein Buffet mit Bier-Apparat, fünf Dutzend sog. Wiener Rohrstühle, zwölf Stück Schenktische, vier kleine Schreibtische, zwei SophLS, zwei Spiegel, sechs Gebe» Belten, und durch das Versprechen der österreichischen Allianz gegen Rußland sewohl den englischen Premier irregeleitet al« unseren Botschafter in bedeuNichtr Weise cowpromtt- Srschetut täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Preis viertel,Lhrliw 1 La-t vo P'.uoige — JvsertionSgebühr«: die gespaltrne Zelle 10 Pfennig^' die zweispaltige Zelle amtlicher Inserate 2b Pfennige. — Snferiionsaunahme für di« an Abend« erscheinend« Nummer bi» vormittag« 10 Uhr. . . . . .. ... -— . — für die königlichen und stLdtischen Behörden in Aue, Grünhatn, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Reustlidtch Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels — _ --- - - Künftige Mittwoch, den 27. März d. I., »es Nachmittag« 2 Uhr an, sollen im Saale des hiesigen Rathhaufe», verschieden« ab- «pfändete Gegenstände, worunter Weißwaarrn, Kleider, Uhren, Lampen, Bänke u. f. w. «stattlich meistbietend gegen sofortige Zahlung versteigert werden, wa« hiermit bekannt Uemachl wird. Fürstl. Schönb. Gerichtsamt Hartenstein, am 12. März 1878. Neum anm Freiwillige Grundstücksverstei- gerung. Zufolge Requisition de« königlichen Gerichtsamt« Marienberg soll von dem nutazeichueten Gerichtsamte den 29. März 1878 Mittags 12 Uhr. Herbst gegen und Süß für die Creditvortage von 60 Mil lionen gesprochen halten und Graf Andrassh nochmals i» Interesse der Großmachtstellung der Monarchie für di« Bewilligung des Credit« eingetrrteu war, wurde der 60» Millionencrehit in namentlicher Abstimmung mit 39 gegen 20 Stimmen bewilligt. E«fila«d London, 19. März. Anläßlich der eyglischeu Rü stungen treten gegenwärtig auch die Mängel de« britische« Heerwesen» von Neuem zu Tage. Eine« der empfiud- Uchsten ist bekanntlich die Desertion der Werblinge. 3» ' Parlamente wurde dieser Tage, um dem genannten Uebel stande vorzubeuge», von dem Oberkommanvuceuden HMM von Cambridge der Vorschlag gemacht daß ave Militär» Personen am Arme tättowirt werd«. Lord Adinger er klärte, die Offiziere würden sich gern tättowiren lasten. Er trage den Orden der Königin auf der Bruft^uud »er de gern den Namenszug der Königin auf den Arm«'füh ren. In kontinentalen OffizierSkreism wird vermuthlich diese Auszeichnung wenig verstanden werben. Urd «ine solche Armee soll gegen einen Miliiärstaatda» Feld hatten.L London, 20. März. Seit König Ahasver die schönt' Esther, de« Martochai Tochter, zu friuer Gattin «w»er- kor, hatte eine gemischt-jüdisch« Höchst nie so viel Auf- Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 22. März. Bei dem heutigen Empfange! der Generalität, welche dem Kaiser ihre Glückwünsche dar- ! Lrachte, äußerte Se. Majestät Folgende« : Ich danke Ihnen für Len Au-trnck ter Gefühle, ! die Sie heute zu Mir geführt haben. Ich danke Ihnen auch für diese Gefühle selbst. In Meinem hohen Alter hab« Ich wohl Ursache, mit besonderem Ernst auf die Wiederkehr diese« Tage« zu blicken. Ich hoffe aber, Laß Sie Mich auch in dem für Mich beginnenden Jahre mit derselben Umsicht und Thätigkeit m Allem unier- ftützeu werden, was die Armee in den Stand gesetzt hat, zu erreichen, wa« jetzt erreicht worden ist. Berlin, 22. März. Da« Reichskanzlerawt hat genehmigt, daß auf den elsaß lothringischcn Eisenbahnen den die Pariser Weltausstellung besuchenden deutschen und österreichisch-ungarischen Arbeitern, welche Reiseftipendien erhalt«, eine Fahrtoxermäßigung von 50 pCt. und den Lbrige« eine solche von 25 pCt. für die Hin- und Rück fahrt gewährt werden darf. Die betreffenden Arbeiter werden^ zu ihrer Legitimation Karten von ihren Regierungen Berlin. Wie in ReichStogSkreisen verlautet, kann die Ernennung de« Oberpräfiveuten der Provinz Hannover, Le« Grafen zu Eulenburg, zum Minister des Innern al« sich« angenommen werden. Wie wir hören, hat Graf Eulenburg, der da« ihm angeboten« Portefeuille der Finanzen dffdtttil» abzelehnt, auf dringende« Ansuchen de« Reichs kanzler» heute sich bereit erklätt, da« Ministerium de« Sammi zu übernehmen. Graf Eulenburg, der gestern mit de» Uuter-StaatSsekretär Maybach beim Fürsten Bismarck divirte ist heute vom Kaiser in Audienz empsa-gm worden. Die amtliche Ernennung de« Grasen Eulenburg zum Mi nister de» Änne« wird vor dem 1. April nicht publtzirt »erd«, da der bisherige Minister Graf Eulenburg erst Lade de» Monat» von seinem Urlaube hierher zurückkehrt »md vorher die amtliche Publikation de» Nachfolger» nicht «folgen soll. Der neue Minister de» Innern, Graf Botho Eulenburg, der Sohn de« Präsidenten der Hauptverwaltung der Staatsschuld«, ist am 31. Juli 1831 geboren. Po litisch bekannt wurde derselbe durch seinen Eintritt in da» Abgeordnetenhaus tue Jahre 1863 für den Wahlkreis Flatow— Deutsch Krone, dessen-Lapdrath derselbe war. Bi« zur Beendigung der KonfliktSzeit kämpfte er mit der kleine« Schaar der Konservativen für die Regierung; er »ar »mal» neben Wagner, da»- hervei ragevdste Mitglied A« konservativ« Partei und einer der besten Redner de» und in welcher e« bi« zur Stunde dem Reichskanzler nicht gelungen ist, einen Nachfolger für den Finauzminister zu staden. Oesterreich Wien, 20. März. Folgende» wird offiziös verbrei tet: „Die Stipulationen de» Vertrage» von San Stefano find seit gestern hier offiziell bekannt, ob zwar der Courier, der dieselben au» Petersburg zu überbringen hat, noch nicht eiugetrofsrn ist. Wie man uns schreibt, sollen diese Stipulationen im Allgemeinen den gehegten Erwartungen und Befürchtungen entsprechen, jedoch in einzelnen Punkten selbst gewisse Ventile offen lassen, welche eine Korrektur ermöglichen. Angesicht» dieser Stipulation« müsse nicht blc« rie Nothwendigkeit de- Kongreffe», sondern auch die Möglichkeit seine« ersprießlichen Wirken» Jedermann ein leuchten. Lon Seite Oesterreich-Unga«» sei man deß- halb bemüht, olle störenden Vorfragen bet Sette zu drän gen und den Zusammentritt de« Kongresse» für den neu« Termin, den 2. April, zu ermögliche«. Insbesondere werde in diesem Sinne auf da» englische Kadinet zu wirken ge bucht. Man fetzt auf den Kongreß tie besten Hoffnungen jmv glaubt, auf friedlichem Wege Rußland bewegen zu können, dem europäischen Sntereffe mehr Rechnung zu trag«, al» e» bisher geschehen ist. vr« militärisch« Vorbereitungen, so versichert man mS, set vor der Hand da» zu dem Nachlasse Frauen Wilhelmine» Sophien verw. Berggrschvorue trvll_ack. Gündel tu Marienberg gehörige Feldgrundstück Nr. 365. 370 vud 9SU. M Nm- buch» für Johanngeorgenstadt, welche» Grundstück ohne BerücksichManß tzttt Oblaft« auf 1000 M. — grwttrdert Word« tst, auf Antrag der Erben versteigert werb« : wa» unter Bezugnahme auf dm an hiesiger Gerichtsstelle und im hiesigen Rathhause au-hängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Johanngeorgenstadt, am 12. Februar 1878. Königliches Gerichtsamt. Bauer. Heinrich. zwei Waschtische, ein Kutschwagen und zwei Rennschlitten, den 6. April dieses Jahres von Vormittag» 9 Uhr an, um da« Meistgebot und gegen sosvrlige Baarzahlung ver kauft werden. Fürstlich SchönburgMes Gerichtsamt das. bei uns keine Rede und wa« insbesondere üdeviTruMu- bewegungen in Galizien berichtet wird, set vollend« ganz und gar unbegründet." i Wien, 20 März. Ja unseren diplomatisch« Krei sen macht die plötzlich verfügte Entlassung de« Grafen Montgela«, LegationSsecretär» bei unserer Botschaft in London, viel von sich reden. Dem Vernehmen nach, soll, mit dieser Maßregel zunächst beabsichtigt sein, im voraus einer parlamentarischen Interpellation über da« Gerücht i die Spitze abzvbrechen, daß einer unserer Botschafts attache« in London sich unter der Hand — gegenüber sei, nem Chef Grafen Beust — bei Lord Beaconsfield alS Hause«. Dem Abgeordneieuhaufe gehörte er bi» zum Schluß der II. Session de« Jahre« 1869 an, wo er mit Achenbach die konservative Partei führte, 1867 war er zweiter Vizepräsident de« Abgeordnetenhauses. ZumHilfS- arbeiier und dann zum vortragenden Rath Iw Ministerium de« Innern ernannt, ging er nachher alS Regierungsprä sident nach WieSboden, späier nach Metz, bi« er in Folge de« Rücktritt« de« Grafen Stolberg zu« Oberpräfidenten der Provinz Hannover ernannt wurde. Eulenburg ist ein gut konservativer Manu, der heute sein« Platz in der deutsch-konservativen Fraktion einnehmen würde. — Mit dem Grafen Stolberg dauern die Verhandlung« fort. Dieser bezeigt durchaus keine Lust die ihm angebotene Stellung vnzuvehmen. Es heißt, daß der Kaiser den ge radezu befehlenden Wunsch an Stolberg gerichtet habe, in die Regierurg zu treten, da dieser vermöge seine« kovzili- atorijchen Wesens bei der Zerfahrenheit der Lage die einzig : tirt habe. Wir würden nun zwar einen Proceß » In Anistu» geeignete Persönlichkeit wäre, um versöhnend zwischen die tckr-ibe das Wi-ner ^aa-dtan v-rb-n-eaelr«. Parteien treten zu können. E» wurde heute erzählt, Graf Stolberg sei von einem ihm befreundet« Abgrorneten mit ver Frage: „Darf man kondoliren, Erlaucht?* augespro- chen Word«, worauf Stolberg mit einem freundlich« Lächeln erwiderte: „Noch nicht.* ES ist da« recht bezeich nend sür die gegenwärtige Lage, in der wir uu« befind« -.N" ' Kurth, Bekanntmachung» In dem zum Vermögen de» Kaufmann« Friedrich Herma«« DSrfek iu Hutter, alleinigen Inhaber« der Firma Hermann Dörfel daselbst, eröffneten Credttwesen »erd« alle Schuldner de« genannten Dörfel hierdurch aufgefordert, bet Vermeidung der ErSattung an die Masse Zahlungen nur an da» unterzeichnete ConcurSzericht oder an de» bestellt« Güter- und Rechtsvertreter, Herrn Advocat Weidauer hier, zu leisten. Schwarzenberg, am 21. März 1878. Königliches Gerichtsamt. Hattaß. Müller.