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GESANGSTEXTE zu den Strauß-Liedern im 23. Sinfonie-Konzert der Dresdner Philharmonie am Sonnabend dem 24. Januar 1931 Morgen Und morgen wird die Sonne wieder sdieinen, und auf dem Wege, den ich gehen werde, wird uns, die Glücklichen, sie wieder einen inmitten dieser sonnenatmenden Erde und zu dem Strand, dem weiten, wogen blauen, werden wir still und langsam niedersteigen, stumm werden wir uns in die Augen schauen, und auf uns sinkt des Glückes stummes Sdiweigen... Wiegenlied Träume, träume du, mein süßes Leben, Von dem Himmel, der die Blumen bringt, Blüten schimmern da, die beben Von dem Lied, das deine Mutter singt. Träume, träume, Knospe meiner Sorgen, Von dem Tage, da die Blume sproß; Von dem hellen Blütenmorgen, Da dein Seeldien sich der Welt erschloß. Träume, träume, Blüte meiner Liebe, V on der stillen, von der heil’gen Nacht, Da die Blume seiner Liebe Diese Welt zum Himmel mir gemacht. Richard Dehmel. Ständchen Mach auf, mach auf, dodi leise mein Kind, um keinen vom Schlummer zu wecken, kaum murmelt der Bach, kaum zittert im Wind ein Blatt an den Büschen und Hecken. Drum leise, mein Mäddien, daß nichts sich regt, nur leise die Hand auf die Klinke gelegt. Mit Tritten, wie Tritte der Elfen, so sadit, um über Blumen zu hüpfen, flieg leicht hinaus in die Mondscheinnacht, zu mir in den Garten zu schlüpfen. Rings schlummern die Blüten am rieselnden Badi und duften im Schlaf, nur die Liebe ist wach. Sitz nieder, hier dämmert’s geheimnisvoll unter den Lindenbäumen, die Nachtigall uns zu Häupten soll von unsren Küssen träumen, und die Rose, wenn sie am Morgen erwadit, hoch glühn, hoch glühn von den Wonneschauern der Nadit.