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O 3arte Gehnfucht, füfees ßoffen! Ser erften Ciebe goldne 2;eit! Sas Gluge fieht den ßimmel offen, Gs fchroelgt das ßer3 in Seligkeit; G, dafe fie eroig grünen bliebe, Sie fchöne 2[eit der jungen Giebel '235ie fiel) fdjon bie pfeifen bräunen! Siefes Stäbdjcn tnud)’ id) ein, Seij’n tuir’s iiberglaft erfdjeinett, ‘JBirb’s zum ©uffe zeitig fein. 3et)t, ©efellen, frifd)! i)3riift mir bas ©entifd), Ob bas ©probe mit bem JBeidjen ©id) ocreint jurn guten 3eid)en. Senn roo bas Strenge mit bem 3arten, JBo Starkes fid) uitb ÜRilbes paarten, Sa gibt es einen guten Älang. Srum prüfe, raer fid) einig binbet, Ob fid) bas S)trj jum Kerzen finbet! Ser JBaljn ift kurz, bie fReu ift lang. Cieblid) in ber Bräute Codien Spielt ber jungfräuliche Rranz, S3enn bie hellen Rirchenglocken Gaben ju bes 3eftes ©lanz. Bd)! bes Gebens fd)önfte 3eier ©nbigt and) ben Cebensmai, 9Jlit bem ©ürtel, mit bem Schleier 'Reifet ber fchöne JBahn entzroei. Sie Ceibenfdjaft flieht, Sie Ciebe tnufe bleiben; Sie Blume oerblüht. Sie 5rud)t mufe treiben. Ser Blann mufe hinaus * Ons feindliche Geben, SRufe roirhen und ftrebeu Und pflan3en und fchaffen, Grüften, erraffen, Blufe roetten und roagen, Sas ®lück 3U erjagen. Sa ftrömet herbei die unendliche ©abe, Gs füllt fich der Gpeicher mit köftlicher ßabe, Sie Bäume roachfen, es dehnt fich das ßaus. Und drinnen maltet Sie 3üchtige ßausfrau, Sie DTCutter der Rinder, Und herrfchet roeife Om häuslichen Rreife, Und lehret die Blädchen Und mehret den Rnaben, Und reget ohn' (Ende Sie fleifeigen ßände, Und mehrt den ©eroinn Btit ordnendem Sinn, Und füllet mit Gehören die duftenden Gaden Und dreht um die fchnurrende Gpindel den gaden, Und fammelt im reinlich geglätteten Gchrein Sie fchimmernde 28olle, den fchneeichten Gein, Und füget 3um ©uten den ©Ian3 und den Schimmer, Und ruhet nimmer. Unb ber 93ntcr mit frohem Blich, ■Sou bes Kaufes meitfcl)auenbem ©iebcl Überzählet fein bliihenb ©liich, Siebet ber '-ßfoften ragenbe Bäume Unb ber Scheunen gefüllte Bäume Unb bie Speicher, oom Segen gebogen, Unb bes Äornes beroegte JBogen, Büfemt fid) mit ftol^em 2Runb: 3eft, roie ber ©rbe ©runb, ©egen bes Unglücks 9Rad)t Steht mir bes Kaufes “}3rad)t! Soch mit bes ©efdjickes 9Bäd)ten 3ft kein ero’ger Bunb zu flechten, Unb bas Unglück fd)reitet fchnell. JBofjl! nun kann ber ©ufe beginnen; Sd)ön gezacket ift ber Brud). Sod) beoor mir’s laffen rinnen, Betet einen frommen Sprud)! Stofet ben 3apfett aus! ©ott beroahr bas <90115! Baucbenb in bes S)enhels Bogen Sdjiefet’s mit feuerbraunen ‘JBogen. ‘JBoljltätig ift bes 3euers 3Rad)t, BJenn fie ber SBenfd) bezähmt, bemacht, Unb roas er hübet, mas er fdjafft, Sas bankt er biefer £)immeiskraft; Sod) furdjtbar roirb bie <r)immelshraft, “JBenn fie ber 3effel fid) entrafft. ©inhertritt auf ber eignen Spur, Sie freie Sodjter ber Batur. B5ehe, roeitn fie losgelaffen, B3ad)fenb oljne JBiberftanb, Surd) bie oolkbclebten ©affen JBälzt ben ungeheuren Branb! Senn bie ©lemente hoffen Sas ©ebilb ber 9Renfd)eul)aub. Bus ber JBolke Quillt ber Segen, Strömt ber Begeu; Bus JBolke, ohne JBaljl, 3udtt ber Strahl. ßört ihr's roimmern hoch oom Surm! Sas ift Sturm! Bot, roie Blut, Oft der ßimmel; Sas ift nicht des Sages ©lut; 2Belch ©etümmel Gtrafeen auf! Sampf mailt auf! glackernd fteigt die geuerfäule, Surch der Gtrafee lange 2-eile Söächft es fort mit 2Bindeseile; Rochend, roie aus Ofens Bachen, ©lühn die Güfte, Balken krachen, Bfoften ftürzen, genfter klirren, Rinder jammern, Blütter irren, Siere roimmern Unter Srümmern; Gilles rennet, rettet, flüchtet, Saghell ift die Bacht gelichtet; Surch der ßände lange Rette Um die 2Sette gliegt der Gimer; hoch im Bogen Sprifeen Quellen 2Safferroogen. ßeulend kommt der Sturm geflogen, Ser die glamme braufend fucht.