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©cbattfcnfplittev über bie C>$jei* 3Ttan hat fte Diel gefifjmä^f, unb fte ift Diel geliebt. ©in 3miffergebilbe f>af man fie genannt, halb Sraraa, t)alb OTufif. Sie ©efrf)itf)te ber Oper ift eine ©efcfiidfife beB ÄampfeB gmifd)en ben beiben. tlinn fagf: Sernünftige OTenfdjen fingen meßf, roenn fie fidf mifeinanber unterhalten. Unb bas ©dfaufpiel? ©o fein rebelt bie feinften ßeufe nitfff, mie ba gerebef mirb. ©ang gu frf)roeigen Don ben SerBbramen unb benen in .Ipepatnefern. ©elbff Äönige pflegen fidf unter Umffänben gang gemöf>nlich ausgubrüefien. ß affen mir bie 'Jlienfifen in ber Oper aifo fingen unb fidf fingenb unterhalten! Senn fo entfiehf bie 3Iiufif. linb um ber DQtufit roillen lieben mir bie Oper. Seffer gefagf: mir lieben fie, meii mir bann groei Singe auf einmal haben, ben Steij beB ©fieafers unb ben Dteig ber Dltufib. 3m 3bealfall bebrütet baB, baß bie 3ItufiE baB ©hsafer unferftüfjf, unB bie Stimmungen beB SramaB beuflicßer, begreiflicher macht. ©o märe aifo Oper intenfiDierteB ©I)eafer. 3bealfal(. Seifpiele gibt eB übergenug bafür. (jebß ©jene bei SÜcfmrb 2Bagner ift einB. SaB ift eine Sinfenmahrf)eif. 2lbcr felbft bie ebenfallB arg gefchmäf)fen italienifchen Seriften, mie Derftehen fie eB, eine feelifche Stimmung ausgubrüefen. Sie 23ergmeif= lung SajaggoB — ein Sichter Kumte fie in ZBorfe gießen, ein großer ©cf)aufpie!er fie mimißh barftellen. 3f>re gange ©cf)merglichEeit aber fagf nur bie Stuft. unb gmar biefe Ddtuftf, auB. 3u geroiffen 3 c 't en h Q f 3ttußE über baB Srama bie Oberhanb geroonnen. Sei ■Spänbel g. S. Sie .Spanblung ift nidffB, bie OTuß'E alleB. 2luf ß'e ffeuert bie jpanblung gu. 23or ihr triff bie jpanblung gurücf in bie Äuliffe. Sorn bleibt ein ©änger ober eine Sängerin. 3n feinem fpauptmerf, bem „(pulius ßäfar" g. S., obroohl h' cr not h ein echtes ©heaferbuch gugrunbe liegt. Sie ägpptifdfe jpringeffin Sleopafra mill ben römißhen gelbherrn umgarnen, ©ie ermarfef ihn in einem 3 c ^ crn h a ‘ n - ©fernflar, roollüftig lau ift bie 3Iarf)f. Sem gibt ©leopafraß ßhmeichlerifche 2lrie: „(Ss blaut bie Tlachf" 2luSbrudE. Sie anfangs ber groangiger (grlpss 0011 ©öffmgen auBgegangene fpänbel=Seroegung, eine ipänbel=Opern=3tenaiffance, ift ingroifeßen mieber in fidf) gufammengefunfen. •fpänbel ift für bie Sühne nießf gu reffen. 3mmerf)in ift eB begeicf)nenb, baß jüngere ©onfeßer bei ihm anfnüpfen. (Sfroa Stubolf 2Bagner=3lbgenp, ber in feinem „®ünft= fing" mufifalifd) flieh a°n fpänbel infpirieren ließ unb in feiner neuen Oper, ben „Süc gern Don ©alais", baB „ftatuarifdie" ^ringip ber fjänbeI=Oper mieber aufnimmt. Sei ZBoIfgang 2lmabeuS DItogarf ift bie 2öaaqe im ©leidfigemichf. Oie Stuft ffört nid)f bie jpanblung. Oie Jpanblung ffeht ber StufiE nicht im 2Bege. (Safürlidi Eommf eB bei bem gangen Opernproblem aucf) Diel auf ben ©epfbichfer an.) Sie Oper, in ber Stogarf DielleidF)t am meiffen StufiEer ift, ift „Cosi fan tutte“, biefe reigenbe 2lbrecf)nung mit ber ©ßeiberfreue, auf bie fein Serlaß ift, benn: „©0 machen fie eB alle", bie grauen nämlich- 2lnmuf unb ©üßigfeit biefer Oper fpiegelf ftcf> in ber 2lrie gerranbos „Oer Obern ber ßiebe" befonberB Elar miber. Saß auch biefe meid)e ©chmärmerci nur iromfdj gemeint ift, beutet Stogarf fehr fein an, inbem er im Sach fpiel bie Släfer ein paar fräftige 2lEgenfe auffeßen läßt. Stogarfs [effte Oper ift gugleid) feine populärfte: „Oie 3 a ubcrflöte". ©lüdEsfall eines OpernbucfieS, ©Mißfall einer fo Dtelfeifigen Segabung, ber alles „lag", baB ©rnffc roie baB Reifere, baB )Philofophifch = 3 cn f e 'tige mie baB ©innlicfpSieSfeitige, ©araftro unb )Papageno. 3n ber OuDerfüre mirb ber efl>ifch e ©runbcharaEfer beB SBerEcß gleich gu Seginn mit ben feierlichen brei 2lEEorbfchlägen feftgelegf. 2lber aud) baB 2lllegro geigt mit feiner Dergeiftigfen EonfrapunEtifd)en 2lrbeif, baß Stogarf bas ©aiige als ein SeEennfniß, nicht als reines Spiel (mie eB „Cosi fan tutte“ in auBqc- prägfefter gorm ift) aufgefaßt haben mill. ©ibf et in ber OuDerfüre auch n * c f>f ben „3nhalf" beB ZöerfeB mieber, fo hoch feine Stimmung.