Das Schlußrondo läuft heiter und gesprächig ab und gibt dem Ganzen einen launigen Schluß. Karl Ditters von Dittersdorf steht als Komponist stark im Schatten seiner großen Zeitgenossen Haydn und Mozart. Er lebte von 1739—1799 meist in österreichischen Städten und auf kleinen Fürstensitzen in Böhmen. Er war ein Wunderkind im Geigenspiel, wurde später kaiserlicher Hofviolinist und begleitete als solcher Gluck nach Bologna. Er lehnte eine Berufung als Hof kapellmeister nach Wien ab. Im Alter erblindete er. Seinem Sohne diktierte er eine sehr liebenswerte Selbstbiographie. Bekannt ist er den Musiklieb habern durch seine. Streichquartette. Man kennt mehrere Sinfonien (etwa 10) von ihm, einige Klavier-, Yiolin-, Bratschen- und Kontrabaßkonzerte. Weiterhin schrieb er Klaviersonaten und viele Stücke für sein Instrument, die Violine. Das komische Singspiel „Doktor und Apotheker“ hat sich von seinen 44 Opern als lebensfähig erwiesen. Er ist darin ein lustiger Schilderer des Kleinbürgertums. Seit 1773 gehört er zum Adel, den er sich kaufte. Claude Debussy: 2 Tänze für Harfe und Orchester 1903 schrieb Claude Debussy das kleine Orchesterwerk „Danses“, auf deutsch „Tänze“, das er in zwei Teile zerlegte, nämlich in einen „Danse sacree“, was „Heiliger Tanz“ heißen könnte, und in einen „Danse profane“, was wohl am besten mit dem Hinweis erklärt werden könnte, daß dieser Tanz dem natür lichen Leben, der Wirklichkeit entnommen ist. Die beiden Tänze sind für chromatische Harfe und Streichorchester gesetzt, was darauf zurückzuführen ist, daß das Musikinstrumentenhaus Pleyel in Paris eine chromatische Harfe konstruiert hatte, die einen wesentlich anderen Bau als die Erardsche Doppel harfe aufwies. Die Saiten bei der neuen Harfe, die sich übrigens nicht einge bürgert hat, sind wie beim Klavier kreuzsaitig angeordnet. Für dieses Instru ment gab es keine Literatur, die seine Notwendigkeit rechtfertigte, so daß der Direktor des Hauses Pleyel bei verschiedenen Komponisten Werke dafür bestellte. Debussy schrieb also im Auftrag diese beiden Tänze. Sie wurden am 6. November 1904 in den Concerts Colonne in Paris uraufgeführt. Über einem zarten Streicherhintergrund zupfte die Harfe im „Danse sacree“ ihre hin- und herrückenden Akkordfolgen, die im Verlaufe dieses ganz auf langsame, feierliche Bewegung aufgebauten Tanzes in Figuren zerlegt werden, wobei der Charakter des Feierlichen, etwas der Welt Entrückten, immer gewahrt bleibt. Die Begleitung durch das Streichorchester ist von größter Sparsamkeit. Der aus dem Leben gegriffene Tanz „Danse profane“ ist ein langsamer Walzer von einem süßen, harmonischen Schmelz und reizvoll melodischer Schönheit. Auch hier ist die Harfe ihrem Charakter entsprechend mit vielen Akkord zerlegungen bedacht, die man „Arpeggio“ nennt. Die Stücke sind kurz, aber gehaltvoll. Sie sind echter Debussy.