Richard Strauß (1864—1949), geborener Münchner, verfügte als Mensch über eine ordentliche Portion derb-bayrischen Humors, und auch in seiner Musik gibt es zahlreiche Beispiele geistvollen Witzes und köstlicher Parodie. Die Kämpfe um Richard Strauß, das leidenschaftliche „Für und Wider“ um seine Musik gehören der Vergangenheit an, einer Vergangenheit, die mit den grellen Klängen der Elektra-Musik wenig anzufangen wußte und darum den Meister heftig angriff. Strauß lächelte und meinte schmunzelnd zu einem Kritiker: „Macht nichts! Wenn auf der Bühne eine Mutter erschlagen wird, kann unten im Orchester kein Violinkonzert gespielt werden!“ Und bei einer Probe zur „Salome“ in Dresden, bei der Strauß selbst am Dirigentenpult stand, sagte der Meister im Hinblick auf das etwas übersteigerte dramatische Spiel der Sänger: „Die Salome ist kein Drama, sondern nur ein szenisches Tonbild, ein Lustspiel, — ein Lustspiel mit tödlichem Ausgang!“