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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 12.1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
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- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196800009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19680000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19680000
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 12.1968
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Band 12.1968
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it der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution wird nicht nur die Befreiung der ganzen Menschheit von der Ausbeuter ordnung — und damit eine neue Epoche der Weltgeschichte — eingeleitet, sondern es entsteht auch ein neues Verhältnis zur Wissen schaft. Im System des staatsmonopolisti schen Kapitalismus hingegen verstärken sich die Tendenzen, die Wissenschaft als Mittel gegen die Interessen der großen Mehrheit der Menschen einzusetzen. Sie dient dazu, immer größere Profite zu er zielen, und damit der unmittelbaren Vor bereitung von Kriegen, eine Anwendung, die dem Wesen der Wissenschaft fremd ist. Zu denselben Zwecken bedient man sich wissenschaftlicher Methoden, um den Men schen seiner selbständigen Denkfunktionen zu berauben und ihn zum bloßen Konsu menten, zum Verbraucher von Nachrich- ten, Stereotypen und Leitbildern zu machen. In Deutschland treffen das sozialistische Weltsystem in Gestalt der DDR und das kapitalistische Weltsystem in Gestalt der imperialistischen Bundesrepublik unmit telbar aufeinander und erzeugen in diesem Gebiet besonders intensive politische Aus einandersetzungen. Eine Folge davon ist, daß auch im imperialistischen Bereich die Wissenschaft in alle gesellschaftlichen Sphären eindringt und sich die Wechsel wirkung von Wissenschaft und Politik immer enger gestaltet. Diese -Tatsache wird von einigen bürgerlichen Wissenschaftlern mit Unbehagen wahrgenommen. Man glaubt an die Existenz eines Mißverhält nisses zwischen Individuum und Wissen schaft. Diese bürgerlichen Wissenschaftler erkennen nicht, daß die Anwendung der Ergebnisse der Wissenschaften Klassen charakter' hat. Deshalb wird die Wissen schaft ..als solche“ angeblich dem Men schen zum Verhängnis. Der Mensch soll sich „in der Wissenschaft selbst entfrem den“. Dieses Verhältnis andeutend, schreibt z. B. der westdeutsche Physiker W. Heit- ler: „Es scheint, die Wissenschaft versucht schon in manchen Bezirken unseres Lebens, die Macht zu übernehmen und den Menschen nach ihrem Ebenbild zu for men. So wie die Wissenschaft heute zum großen Teil verstanden und betrieben wird, wäre dies im Endeffekt der gut arbeitende Roboter, durch Chemie wohl ernährt, durch Pillen in die gewünschte Verfassung gebracht, sei es Schlaf, hemmungsloser Mut oder willenloser Gehorsam, und durch automatische Freizeitgestaltung bei guter Laune gehalten.“ (Heitler, W., „Der Mensch und die naturwissenschaftliche Erkennt nis“. In: Die Wissenschaft, Bd. 116, Braun schweig 1962, S. 3.) Das Mißverhältnis wird zur „offenen Feindschaft“. Die Wissenschaft — so glaubt man — nimmt einen „dämonischen Charak ter“ an. Das wird folgendermaßen begrün det: Die gegenwärtige Forschung zeigt die • Tendenz, in immer begrenztere Kanäle einzufließen. Auf der anderen Seite sind das Kanäle, wie sich Heitler ausdrückt, . die sich immer mehr vom Mensch lichen entfernen“. Die in engere Bereiche eindringenden speziellen Wissenschaften enthalten „Teilwahrheiten“, deren Summe niemals die volle Wahrheit sein kann. Trotzdem tritt die Wissenschaft mit einem Totalitätsanspruch auf, „ . sie will die einzige und ganze Wahrheit sein“. Schluß folgerung: „Eine Teilwahrheit, die alles sein will, kann aber sehr wohl unmoralisch sein.“ (Ebd., S. 74.) Hier liegt der „Grund“ der sogenannten „Dämonie der Wissen schaft". M Einheit von Fachbildung und Weltbildung? Rudolf Rochhausen. Die Tatsache, daß die Wissenschaft in alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens einfließt und damit zu einer bestimmen den Kraft wird, läßt die bürgerliche Auf fassung von einer „reinen Wissenschaft“ zur Illusion werden. In seinem Tutzinger Akademievortrag über Wissenschaft und Ethik stellt W. Wieland resignierend fest: „Die Freiheit der Wissenschaft ist unter den Bedingungen von Spezialisierung und Arbeitsteilung nur noch als geplante Frei heit möglich.“ Der bekannte Physiker C. F. v. Weizsäcker meint, daß unser Zeitalter ein Zeitalter der Wissenschaft sei und daß der „Glaube an die Wissenschaft“ heute die Rolle der „hei-rschenden Religion“ spiele (Vgl. Weizsäcker, „Die Tragweite der Wissenschaft“, I. Bd., Stuttgart 1964, S. 4). „Dämonie der Wissenschaft“, Planung kontra „Freiheit der Wissenschaft“, „Ver wandlung der Wissenschaft in Religion“ — alles das sind Gedanken, die die Unfähig keit bürgerlicher Wissenschaftler beweisen, die Wissenschaft als gesellschaftliche Er scheinung zu begreifen. In diesem Geflecht bürgerlicher Gedanken gibt es aber auch einige rationale Elemente. So betont z. B. der westdeutsche Soziologe Gerd Stück, daß die „Verwissenschaftlichung des menschlichen Zusammenlebens... ein neues Verhältnis des Wissens zum Leben“ erfor dere. Er regt an, zwischen den Fakultäten völlig „neue Fächerkombinationen“ zu schaffen, „die die alten Fakultätsgrenzen sprengen“ (Preisausschreiben: Die Gestalt der neuen Universität,.In: Christ und Welt. 24. 5. 63, Nr. 21, XVI. Jg., S. 22 ff.). Heimen- dahl verlangt vom künftigen Wissenschaft ler und Studenten „die innere Einheit von Fachbildung und Weltbildung“. So richtig manche Tellerkenntnisse sind, so besteht doch der Hauptmangel progno stischer Einschätzungen bürgerlicher Sozio logen und Naturwissenschaftler in einer falschen Darlegung der gesellschaftlichen Situation. Die revolutionäre Entwicklung von Wissenschaft und Technik wird zum Hauptinhalt unserer Epoche erklärt. Aus einer solchen Auffassung' folgt: Wesentlich ist nicht der Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus, sondern der Übergang zur sogenannten ..Industriegesellschaft“. Ka pitalismus und Kommunismus sind dann nur unterschiealiche Methoden zur Ver wirklichung dieses Zieles. Allen Ausfüh rungen der genannten Wissenschaftler ist eines gemeinsam: Sie betrachten einige Erscheinungsformen der wissenschaftlich- technischen Revolution, die im Kapitalis mus und im Sozialismus die gleichen, sind, als die bestimmende Qualität unserer Epoche. Sie gehen also nicht von einer objektiven Analyse der gesellschaftlichen Gesamtentwicklung aus. Sie erkennen nicht ihre bestimmenden Kräfte, Deshalb sind sie nicht- in der Lage, mit denjenigen sozialen Kräften aktiv Verbindung aufzu nehmen und sie zu unterstützen, die ob jektiv und subjektiv befähigt sind, die Lebensfrage der Menschheit im humani stischen Sinne zu lösen. Zurück zu dem Gedanken einer „inne ren Einheit von Fachbildung und Welt bildung“. 1 Natürlich scheint er zunächst richtig zu sein, ist aber in dieser Formu lierung zu abstrakt. Er sagt nichts darüber aus, was unter ..Weltbildung“ zu verstehen ist. Unter „Weltbildung“ kann z. B. die neu- thomistische Philosophie verstanden wer den, eine philosophische „Neuauflage“ aus dem 13. Jahrhundert (Thomas von Aquino). „Einheit von Fachbildung und Weltbil dung“ erscheint dann als Unterordnung der Naturwissenschaften unter eine reak tionäre Philosophie. Weltbildung kann sich aber auch auf ein humanistisches Weltbild beziehen, wie es z. B. von vielen bekannten Naturwis senschaftlern angestrebt wird. Wir denken an die Gruppe von Wissenschaftlern um Max Born. Schließlich kann Weltbildung auf • wis senschaftlicher Grundlage betrieben wer den. In diesem Sinne ist Weltbildung gleichzusetzen mit wissenschaftlicher Welt- anschauung. Eine solche Weltanschauung erfaßt die Verhältnisse des Menschen zur Welt so, wie sie wirklich sind — materia listisch. Aus seinem praktischen Verhält nis zur Welt, d. h. aus der Tatsache; daß der Mensch die Natur mit Hilfe von Werkzeugen seinen menschlichen Zwecken entsprechend verändert, entsteht notwen dig’ sein theoretisch-erkennendes Verhält nis zur Welt. Letzteres geht in die Ge schichte der Wissenschaft ein. Die Wissen schaft entsteht also in der Gesellschaft, ist ein Produkt der Gesellschaft und wirkt als solches auf die Entwicklung der Gesell schaft ein. Sie wird zur unmittelbaren Produktivkraft. Es ist einleuchtend, daß es bei uns — die wir die Vollendung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus anstreben — erst recht un angebracht ist, den Sinn wissenschaftlicher Arbeit einzig und allein in der Wissen schaft selbst zu sehen.; Nurspezialisten kann man nocha nich al- Gcbiete im Sinne eines sozialistisch-humanistischen Bildungs- und Erziehungsideals ansehen. Natürlich beruht echte Bildung auf einer soliden Spezialausbildung, aber das ist nur eine Seite! Einer der größten Naturwissenschaftler des 20. Jahrhunderts — Albert Einstein - hat dieses Problem treffend beantwortet: „Es ist nicht genug, den Menschen ein Spezialfach zu lehren es- kommt darauf an, daß er ein lebendiges Gefühl dafür bekommt, wds zu erstreben wert ist... sonst gleicht er mit seiner spezialisierten Fachkenntnis mehr einem wohläbgerich- teten Hund als einem harmonisch entwik- kelten Geschöpf...“ (A. Einstein, „Mein Weltbild“, Frankfurt a. M. 1955, S. 26). An einer anderen Stelle spricht Einstein von einer „Verkümmerung des Individu ums“, das glaubt, der „reinen Wissenschaft zu huldigen“ und betrachtet diese Ver kümmerung „... als das schlimmste Vbel“. Es ist einleuchtend, daß wir von Wissen schaftlern und Studenten unseres Staates verlangen müssen, nicht nur die engen Grenzen ihres Fachgebietes zu sehen. Sein Spezialfach in der sozialistischen Gesell schaft beherrscht nur der wirklich, der sich auch der gesellschaftlichen Wirksamkeit und Tragweite seiner Arbeit bewußt ist und seine geistigen und physischen Kräfte, sein Wissen und seine Fähigkeiten zur be wußten Gestaltung sozialistischer Lebens verhältnisse einsetzt. Deshalb fordert Walter Ulbricht — und zwar als Staats oberhaupt unserer DDR — einen Absolven ten, der neben speziellen Kenntnissen sei nes Fachgebietes den Marxismus-Leninis mus zutiefst begriffen hat und der ein© klassenmäßige Position in unserem natio nalen Kampf einnimmt. Diese Forderung hat zum Inhalt: In der Periode der Vollendung des Auf baus des entwickelten Systems des Sozia lismus, die nur in enger Verflechtung mit der wissenschaftlich-technischen Revolu tion ihr Ziel verwirklichen kann und die zugleich eine Periode schärfster Klassen auseinandersetzungen ist, muß ein guter Fachmann über eine qualifizierte marxi stisch-leninistische Bildung verfügen und danach bewußt sozialistisch denken und handeln. Das Kriterium für einen guten Fachwissenschaftler ist deshalb nicht nur ein ausgezeichnetes Fachwissen, sondern auch anwendungsbereites Wissen einer wissenschaftlichen Weltanschauung, also des Marxismus-Leninismus. In diesem Sinne ist auf wissenschaft licher Grundlage die „Einheit von Fach bildung und Weltbildung“ verwirklicht UZ stellt Arbeiten von Studenten der Kunsterziehung ver, die ms Anlaß des 50. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution geschaffen wurden. NEU BEI DIETZ Der Weg zur Durchführung der Beschlüsse des VII. Parteitages der SED auf dem Gebiet der Wirtschaft, Wissenschaft und Technik Seminar des Zentralkomitee der Sozialisti schen Einheitspartei Deutschlands und des Ministerrats der Deutschen Demokratischen Republik für leitende. Kader der Partei, des Staates und der Wirtschaft zur Durchführung der Beschlüsse des VII. Parteitages der SED und der 2. Tagung des ZK der SED. 25. bis 29. September in Berlin 144 Seiten mit 30 Tafeln, Broschüre im Groß, format 2,80 Mark L. I. Breshnew „Fünfzig Jahre große Siege des Sozialismus" Rede und Schlußwort auf der gemeinsamen Festsitzung des Plenums des Zentralkomitees der KPdSU, des Obersten Sowjets der UdSSR und des Obersten Sowjets der RSFSR am 3. und 4. November 1967 im Kremlpalast in Moskau. 80 Seiten, Broschüre 0,60 Mark. Walter Ulbricht „Der Rote Oktober legte den Grundstein zur Befreiung der ganzen Mensch heit“ Reden anläßlich des 50. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution. 32 Seiten, Broschüre 0,30 Mark. Sonderheft Poesiealbum „Mikis Theodorakis" In seiner neuen Lyrikreihe „Poesiealbum" brachte der Verlag Neues Leben im Dezember das Sonderheft „Mikis Theodorakis” heraus. - Mit diesem Sonderheft bekundet der Heraus geber seine Solidarität mit den um Freiheit und Demokratie ringenden Patrioten Grie chenlands, an deren Spitze der von dem mo- Uz 1-2/68, Seite narcho-faschistischen Regime eingekerkerte Volkssänger Mikis Theodorakis steht. Das Heft enthält vier neue, bisher unver öffentlichte poetische Werke von Mikis Theo dorakis, zu denen er auch selbst die Musik schuf. - Gleichzeitig enthält dieses Sonder heft neun Gedichte aus dem Zyklus Romiossini (Griechentum) von Yannis Ritsos. Diesen Zy klus widmete Yannis Ritsos, er ist einer der größten lebenden Dichter Griechenlands, den Volkshelden des Bürgerkrieges nach dem zweiten Weltkrieg. Zu den Gedichten dieses Zyklus schuf Mikis Theodorakis ebenfalls die Vertonungen. Das Poesiealbum „Mikis Theodorakis" um faßt sämtliche Noten dieser insgesamt drei zehn Gedichte Mikis Theodorakis’ und Yannis Ritsos'. Die vorliegenden Übersetzungen - ebenfalls erstmalig deutsche Neufassungen - • besorgten der bekannte Lyriker Bernd Jentzsch und Klaus-Dieter Sommer. — Das Sonderheft „Mikis Theodorakis" ist mit einer dreifarbigen Einbandgrafik und einer zweiseitigen Innen grafik von Ronald Paris ausgestattet. (32 Sei ten, Heftpreis 90 Pfennig) Letzte Leipziger Premiere 1967 Die letzte Premiere der Städtischen Bühnen im alten Jahr erlebte am 29. De zember’ das Kleine Haus Dreilinden mit der Erstaufführung von Conny Odds „Irene und die Kapitäne“. Langanhalten der Applaus und mehrere Wiederholungen des Finales bewiesen, daß das von Erwin Leister in Szene gesetzte Musical ankam. Es brachte, 'was man von dieser Gattung erwartet: Turbulenz und Einfälle, sparte nicht mit Chören und Tänzen und hatte zudem noch manchen artverwandten Stük- ken voraus, daß es hier und heute spielt. Ganz nebenbei erfährt man, mit welchen Problemen sich Künstler („Irene“) und Fernfahrer („die Kapitäne") mitten unter uns herumschlagen, erlebt, wie eng doch manchmal Brigadeinteressen mit den per sönlichen verknüpft sein können, glaubt das alles sogar fast immer und hat doch und vor allem viel Spaß an Lied und Tanz. Bei also insgesamt guten Noten möchten wir dem Ballett noch ein Sternchen extra notieren (Choreographie: Wolfgang Bau mann), es hat nach unserer Auffassung den größten Anteil am Erfolg .von Irene und ihren Kapitänen. Ms. Piscator-Ausstellung Eine Ausstellung der Deutschen Akademie der Künste Berlin über Erwin Piscators pro gressive und für das sozialistische Theater vielseitig anregende Regiearbeit ist zur Zeit in beiden Foyers des Opernhauses zu besich tigen. Erwin Piscator, 1893 geboren, fand früh den Weg zur Arbeiterklasse und versuchte, der schöpferischen Kraft des Proletariats mit neuen künstlerischen Mitteln (z. B. Lichtbühne, Raum lösungen, Filmeinblendungen) Ausdruck zu verleihen. Diese für die Bühne revolutionie rende Regiearbeit blieb aber in ihrer welt anschaulichen Konzeption einer mechanischen Darstellung der Klassenkräfte verhaftet. Wäh rend der Naziherrschaft in der Emigration in den USA lebend, wo er sich vor allem thea terpädagogischer Arbeit widmete, kehrte Erwin Piscator Anfang der 50er Jahre als Gastregis seur an westdeutsche Bühnen zurück. 1962 übernahm er die Intendanz der Volksbühne in Westberlin, wo er 1963 die Uraufführung von Hochhuths „Stellvertreter” und 1963 inner halb der Ring-Uraufführung die „Ermittlung" von Peter Weiss herausbrachte. Durch eine nonkonformistische progressive Theaterarbeit zeichnete sich die Volksbühne unter seiner Leitung aus. Erwin Piscator, der Mitglied der Deutschen Akademie der Künste war, verstarb 1966. Die Ausstellung gibt Piscators Lebensarbeit in übersichtlich gegliederten Abschnitten wie der, die den einzelnen Schaffensperioden ent sprechen, und kommentiert die verschiedenen Arbeitsphasen mit Ausschnitten aus Piscators theoretischen Schriften. Die Ausstellung ist bis zum 15. Januar 1968 im Opernhaus zu sehen und wird anschließend im Ausland gezeigt werden. Dirk Meier, 5. Studienjahr: „50 JAHRE ROTER OKTOBER"
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