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15 ORGAN DER SED KREISLEITUNG E KARL-MARX UNIVERSITÄT LEIPZIG 4. 4. 1964 12. JAHRGANG 15 PFENNIG FürdieWssenschaft, die dem UNIVERSITATSZEITUNC Wissenschaftler, Studenten, Arbeiter, Angestellte! Dieser Verfassung geben wir freudig unsere Zustimmung Tausende Universitätsangehörige bekundeten auf Fakultätstagungen, in Gruppenversamm lungen und in persönlichen Stellungnahmen ihr uneingeschränktes Ja. Volksentscheid als Akt sozialistischer Demo kratie von großer politischer Tragweite begrüßt. In allen Bereichen große Bereitschaft, mit der Hochschulreform zur Schaffung der neuen Ver fassungswirklichkeit beizutragen. Erstmalig eigene Stimmbezirke für Studenten an der Universität. Nachdem der Beschluß zur Durchführung des Volks entscheides über die sozialistische Verfassung der DDR bereits am Tage der Volkskammersitzung breiten Wider hall unter den Universitätsangehörigen ausgelöst und zu spontanen Gruppenberatungen und vielfachen zustimmen den Meinungsäußerungen angeregt hatte, fanden am Freitag in allen Bereichen Aktivberatungen statt, auf denen die staatlichen Leiter und Vertreter der gesell schaftlichen Organisationen sowie Repräsentanten aller Schichten das Wort ergriffen, um die große demokratische Volksaussprache einzuschätzen, um ihr Bekenntnis zu dem bestätigten Verfassungsentwurf zu bekunden und um alle Angehörigen ihres Bereichs aufzuruten, dem Ent wurf am 6. April freudig ihr Ja zu geben. Auf der Veranstaltung der Medizinischen Fakultät im weit überfüllten Hörsaal der Hautklinik, auf der auch zahlreiche Professoren zugegen waren, erklärte Dekan Prof. Braun am Schluß seiner Rede: „Die DDR ist mein Staat. Ich wünsche, daß mein Staat die beste und fort schrittlichste Verfassung hat. Deshalb gibt es für mich kein Zögern, ich werde beim Volksentscheid mit Ja stim men.“ Prof. Lauterbach, Dekan der Mathematisch-Naturwis senschaftlichen Fakultät, würdigte ausführlich das Ge setzeswerk, das mit seinem prognostischen Charakter sicherer Kompaß für die Zukunft ist, und insbesondere den Artikel 17, der in aller Klarheit — „ohne eine For mulierungstechnik, bei der man nach Hintertüren suchen mü«=e“ — das humanistische Anliegen der Wissenschaft ausdrückt. Auf der Fakultätsveranstaltung der Wifa verwies der Student Klaus Görike auf einen Ausspruch des SP- Führers Wehner, wonach dieser die DDR anerkennen wolle, wenn über die Hälfte ihrer Bevölkerung für die bestehende Rechtsordnung stimme, und er erklärte unter Beifall dazu: „Daran möchten wir Herrn Wehner erin nern, wenn am 6. April nicht die Hälfte, sondern das ganze Volk für seine Rechtsordnung stimmt.“ Von vielen Seiten wurde in den Diskussionen hervor gehoben. daß unser Ja am 6. April von großer nationaler und internationaler Bedeutung ist, daß wir mit unserem Beispiel lebendiger sozialistischer Demokratie vor allem der außerparlamentarischen Opposition in Westdeutsch- Alle Angehörigen der Kari- Marx-Universität sind aufgeru fen, an der Großkundgebung anläßlich des Volksentschei des am Freitag, dem 5. April, 16 Uhr, auf dem Georgi-Dimi- troff-Platz teilzunehmen. land helfen, noch wirksameren Druck auf die Bonner Re aktion auszuüben und gegen deren Diktaturpläne zu kämpfen. Überall verbanden Wissenschaftler und Studenten ihr Bekenntnis zur sozialistischen Verfassung mit der Be reitschaft, sie mit Leben zu erfüllen und insbesondere die Hochschulreform als entscheidenden Beitrag der akademi schen Bildungstätten zur Schaffung der neuen Verfas sungswirklichkeit zügig voranzuführen. Der Dekan der Mathematisdi-Naturwissensdiaftlichen Fakultät würdigte eingehend die nniative der Studenten seiner Fakultät, die in den vergangenen Wochen in der UZ das Wort zur Hochschulreform genommen hatten, und ermutigte alle Studierenden, an dem großen Gemeinschaftswerk aller Angehörigen des Bereichs weiterhin schöpferisch mitzuar beiten. An der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät ver pflichtete sich Dozent Dr. Fröhlich, seinen Beitrag zur Verwirklichung der neuen Verfassung mit einer wich tigen Publikation über ein Grundmodell der Operations forschung, die er bis zum 20. Jahrestag der DDR ab schließen will, zu leisten. In allen Bereichen erklärten sich zahlreiche Universi tätsangehörige bereit, an der unmittelbaren politischen und organisatorischen Vorbereitung sowie der Durchfüh rung der Abstimmung aktiv mitzuwirken. Wie auf der Station 68 der Hautklinik, wo alle Mitarbeiter konkrete Verpflichtungen abgaben, wollen Ärzte und Schwestern auf den Stationen der Universitätskliniken mit den Patienten über den Inhalt der Verfassung sprechen und das Anliegen des Volksentscheides erläutern sowie die bestmöglichen organisatorischen Vorkehrungen für den Abstimmungstag treffen. Erstmalig werden die Studenten, die nicht ihren Haupt wohnsitz in Leipzig haben, in zwölf eigenen Stimmbezir ken an der Universität ihre Stimme abgeben. Dazu wur den an der Universität eine Abstimmungskommission unter Vorsitz des Rektors und an den Fakultäten Ab stimmungsvorstände gebildet, die in den vergangenen Tagen bereits umfangreiche Arbeiten zur Sicherung des Stimmrechts aller Studierenden trafen. uy dee sez. Maaay €cuo- “wvhind,cd, i oa- owpa, Schwester Gabi verpflichtet sich, mit den. jugendli chen Patienten auf Station in einer Kurzversammlung Studenten und .Wissenschaftler der. Pachrichtung Ger- manistik werden beim Volksentscheid am 6. April ihre Haltung zu unserem Staat, die in den letzten Monaten der Verfassungsdiskussion in zahlreichen Gesprächen und. Veranstaltungen im Zentrum stand, durch ihr unein- geschränktes Ja zur neuen sozialistischen Verfas offen bekunden. .Prof. Dr. Walter Dietze Ä Ich freue mich, ass soslaTietlscben Verfassung kuzn ■ ausrücklicng, ■ pefsönlch"Zustimmungzusobena q Q,, f Le^ Dem Sozialismus unsere Stimme und unsere Tat - dem Gegner keine Chance Wir Studenten der Seminargruppe B 4 der Wirtschaftswissenschaft lichen Fakultät begrüßen mit Freude die Entscheidung der Volkskammer über die Durchführung des Volks entscheides zur neuen sozialistischen Verfassung. Wir meinen, daß dieser Volksentscheid und unsere Zustim mung eine eindeutige Absage an die westdeutschen Notstandspraktiker und Alleinvertreter darstellt. Wenn unsere Gegner glauben, daß sie unter der studentischen Jugend Ansatzpunkte für ihre volksfeind liche Revanchepolitik finden, so hal ten wir ihnen entgegen: Wir Stu denten stehen voll hinter der Verfas sung der sozialistischen DDR und den Beschlüssen von Partei und Re gierung. Gemeinsam mit unseren Lehrern und Erziehern werden wir beweisen, daß die Wissenschaft in unserem Staat entscheidend zur Meisterung des sozialistischen Systems beiträgt. Unser Beitrag zur Verwirklichung der sozialistischen Verfassung be steht gegenwärtig besonders darin, zusammen mit unseren Hochschul- lehrern die Hochschulreform voran zutreiben, um die Potenzen der so- zialistischen Wissenschaft voll nut zen und unsere Überlegenheit im Kampf mit dem Gegner beweisen zu können. In einer Versammlung der Semi nargruppe bekundeten wir diese Verbundenheit zu unserem Staat, indem wir uns in Vorbereitung des Volksentscheides folgende Ziele stell ten: Wir geben am 6. April früh zeitig gemeinsam und offen unser „Ja“ für den Aufbau des Sozialis mus und die Sicherung des Friedens; alle Freunde unserer FDJ-Gruppe erklärten sich bereit, als Propagan disten zum Gelingen dieses histo rischen Augenblicks beizutragen. Außerdem haben wir weitere Ver- pflichtungen im sozialistischen Wettbewerb übernemmen. Wir sind uns bewußt, daß wir nur durch hohe Studienergebnisse und hohen gesellschaftlichen Einsatz zur Verwirklichung unserer sozialisti schen Verfassung beitragen können. Um diesen hohen Maßstäben Rech nung zu tragen, sollte jeder FDJ- Student, jede Gruppe ihre Zielstel lung im sozialistischen Wettbewerb überarbeiten. Wir rufen von dieser Stelle alle FDJ-Gruppen der Karl-Marx-Uni- versität auf, unserem Beispiel zu fol gen und mit guten Taten zum Ge lingen des Volksentscheides beizu tragen. Sagen wir am 6. April ein ein deutiges „Ja“ zum Sozialismus, zum Frieden und zum Glück unseres Volkes! Erteilen wir den Bonner Alleinvertretern eine eindeutige Ab fuhr! SG B 4 der Wirtschaftswissen schaftlichen Fakultät