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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 12.1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
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- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196800009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19680000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19680000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Saxonica
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 12.1968
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 04.01.1968 1
- Ausgabe Nr. 3, 11.01.1968 1
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- Ausgabe Nr. 21, 16.05.1968 1
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- Ausgabe Nr. 28, 04.07.1968 1
- Ausgabe Nr. 29/30, 18.07.1968 1
- Ausgabe Nr. 31, 25.07.1968 1
- Ausgabe Nr. 32, 29.08.1968 1
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- Ausgabe Nr. 41, 31.10.1968 1
- Ausgabe Nr. 42, 07.11.1968 1
- Ausgabe Nr. 43, 14.11.1968 1
- Ausgabe Nr. 44, 21.11.1968 1
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Band 12.1968
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Zwischenmenschliche und zwischenmolekulare Wechselwirkungen Vor einem halben Jahr trat am Physikalisch-Chemischen Institut eine Gemeinschaft mit ihrer Konstituierung in den Wettbewerb um den Ehrentitel ein Zugegeben, die Personen auf unserem Foto wirken ein bißchen „gestellt“ — in der Regel dürfte sich ihre hier veranschau lichte Gemeinschaftsarbeit wohl nicht in der Weise vollziehen, daß sie so einträch tig und andächtig um den Spektrographen gruppiert sind, wie das auf dem Bilde zu sehen ist. Tatsache aber ist, daß sich seit knapp einem halben Jahr am Physikalisch- Chemischen Institut etwas entwickelt, das dieses Mittel in gewisser Weise legitimiert. Es konstituierte sich eine sozialistische Arbeits- und Forschungsgemeinschaft „Zwischenmolekulare Wechselwirkungen in polaren Systemen in flüssiger Phase“, bestehend aus Wissenschaftlern, Arbei tern und Studenten, die sich mit einem exakten Arbeitsprogramm dem Wett bewerb um den Ehrentitel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ angeschlossen hat. Unser Bild, das einige ihrer Mitglieder zeigt, ist Symbol. * Bevor wir uns jedoch von den Initia toren dieser sozialistischen Gemeinschaft, Dozent Dr. Quitzsch und Frau Dr. Fru- wert über ihre Beweggründe informieren lassen, seien uns ein paar Bemerkungen über den Arbeitsgegenstand selbst gestat tet. Es geht um Untersuchungen über Flüs sigkeitseigenschaften von Substanzen, die vor allem als Lösungsmittel und Reak tionsmedien in der chemischen Industrie vielfältig eingesetzt werden. Die Kenntnis dieser Eigenschaften, die insbesondere beim Stoff- und Energieaustausch sowie bei der Reaktionslenkung industrieller Prozesse eine Rolle spielen, ist von unmittel barer Bedeutung für die chemische Tech nologie, beispielsweise für den Bau von Reaktoren. Daraus ergibt sich auch die Möglichkeit und Notwendigkeit engerer Verbindung zu solchen chemischen Groß betrieben wie Leuna, Wolfen und ande ren, die im Zusammenhang mit der Ein- richtung von Pilot- oder größeren Anlagen Interesse an der Untersuchung bestimm- . ter chemischer Systeme haben und die " sonst eigene Forschungsgruppen dazu auf- bauen müßten. Nun wird dieser Gegenstand von drei Seiten her, mit drei experimentellen Methoden bearbeitet, (Gleichzeitig soll ver- sucht werden, ihn unter einem gemeinsa men Gesichtspunkt theoretisch zu durch dringen.) Das ist erstens die Molekül spektroskopie, die die atomistische Struktur der betreffenden Substanzen in einem be stimmten Zustand und in der Mischung aufzuklären trachtet. Das sind zweitens die thermodynamischen Messungen der Verdampfungs-, Mischungs- und kalori schen Eigenschaften. Und schließlich ver- sucht die Flüssigphasenkinetik den Einfluß der Lösungsmittel auf die Geschwindigkeit und den Mechanismus chemischer Reak tionen zu ermitteln. Alle diese von der experimentellen Ver fahrensweise her bestimmten Arbeits gebiete gibt es am Institut schon seit einer Reihe von Jahren. Auch das Problem der zwischenmolekularen Wechselwirkungen spielt seit etwa zehn Jahren als Rand thematik eine gewisse Rolle, aber erst jetzt — so stellte Frau Dr. Fruwert fest- wurde es als bedeutendes Thema, als Thema von großer praktischer Tragweite erkannt. Daraus ergab sich die Notwen digkeit, die verfügbaren wissenschaftlichen Kräfte darauf zu konzentrieren, die ver schiedensten Methoden zur Aufklärung dieses Gebietes einzusetzen. Der Zusam menschluß einer Reihe Mitarbeiter aus den bisherigen Arbeitsgruppen zu einem Kollektiv mit festem Ziel und straffem Programm war von diesem Zeitpunkt an, da diese Erkenntnis gereift war, zu einer Notwendigkeit geworden. Es ging um höchsten Nutzeffekt, es ging um ein mög lichst rationelles wissenschaftliches Arbei ten. Verdienst der beiden Hauptinitia toren, Frau Dr. Fruwert und Dozent Dr. Quitzsch. ist es, diese Notwendigkeit klar erkannt und die notwendigen Vor schläge unterbreitet zu haben. Es spricht für den klaren Blick und die Tatkraft der Parteigruppe am Institut, daß sie die Be mühungen des Kollektivs vom ersten Tage an voll unterstützte und an ihrem Aufbau aktiv mitwirkte, entsprachen doch diese Bemühungen voll und ganz der Orientie rung des VII. Parteitages, alle Kräfte auf strukturbestimmende Schwerpunkte auszu- rithten. * Wir stellen die — angesichts manches einschlägigen Beispiels nicht unbegrün dete — Frage, ob nicht das Thema der Gemeinschaft nur ein Dachthema sei, das dazu angetan sei, vielen einzelnen neben einander herlaufenden, nicht aber auf ein Ziel gerichteten Arbeiten nur einen ge meinsamen Namen zu geben, also die Zer splitterung nur zu übertünchen. Die Frage wird sofort verstanden, aber auch sofort klar verneint. Genosse Dr. Hoffmann, einer der drei Arbeitsgruppenleiter, weist am Beispiel der Entscheidung über seine eigene weitere Arbeitsrichtung nach, wie sehr der Forschungsschwerpunkt, um den sich die Gemeinschaft gruppiert, maßgeb lich die Thematik neu zu vergebender wissenschaftlicher Arbeiten bestimmt. Ein Viertel der Mitarbeiter bearbeitet allerdings noch Themen aus der Zeit vor Gründung der Arbeitsgemeinschaft, stellt ihr Leiter, Dr. Quitzsch, fest. Der Prozeß der Konzentration ist also noch keines- Ein Randthema erlangt große aktuelle Bedeutung Konzentrierter Angriff von drei Seiten - kein Dachthema Fruchtbarste Phase der Kooperation steht erst noch bevor Genossen verbündeten sich mit den Schrittmachern Offeneres und tiefgründigeres politisches Gespräch Ansätze zu wirksamerer Erziehung Vorgriff auf die Sektion Chemie J wegs abgeschlossen, aber das wichtigste ist: Die Gemeinschaft bemüht sich darum, durch eine strenge Stoffauswahl eine ein heitliche Orientierung der einzelnen Dis sertationen, Diplomarbeiten usw. auf be stimmte Meßverfahren diesen Konzentra tionsprozeß zu beschleunigen, sie bemüht sich, immer mehr Arbeiten auf ihr Haupt ziel auszurichten. Sicher ist das ein Prozeß, der noch einen längeren Zeitraum beanspruchen wird, und die praktischen Früchte dieser Saat nach einem halben Jahr schon ernten zu wollen, ist auf dem Felde der Wissen schaft wohl nicht angebracht. Aber dessen ungeachtet zeigen dieser beginnende Kon zentrationsprozeß und das Zusammenrük- ken einer Reihe Wissenschaftler, Arbeiter und Studenten zu einer Gemeinschaft, die ein festes Ziel ins Auge gefaßt hat, auch heute bereits eine Reihe sichtbarer Aus wirkungen. Erörterung von gleichen wissenschaftlichen Grundproblemen einzelner Arbeiten und eine wechselseitige Befruchtung des wissen schaftlich-theoretischen Denkens innerhalb des Kollektivs. Dieser Faktor aber würde erst in einem weiter fortgeschrittenen Sta dium der Arbeit am Thema und der Zu sammenarbeit voll zum'Tragen kommen. Uns scheint: Daß dieser Faktor in der nächsten Zeit voll wirksam gemacht wird, ist eine entscheidende Voraussetzung da für, daß die Gemeinschaft künftig den Welthöchststand auf ihrem Gebiet ent scheidend mitbestimmen kann. Dr. Quitzsch sagte uns, daß beispielsweise in der Thermodynamik die Aufnahme der mit immer größerer Präzision ermittelten Meß werte in internationale Tabellenwerke so wie die Wiedergabe von wissenschaftlichen Arbeiten in internationalen Referate organen zuverlässige Maßstäbe für den Welthöchststand sind, und die Wissen schaftler des Instituts hier nicht schlecht abschneiden, auf einzelnen Gebieten den Weltstand sogar mitbestimmen. Ja, sie haben sich mit den in eigener Werkstatt erbauten Geräten an die Untersuchung von’ Substanzen herangewagt, die bisher beit des Kollektivs ist eine Verbesserung der massenpolitischen Arbeit am Institut zu verzeichnen. Häufige Aussprachen zu wichtigen politischen Anlässen im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft führten zu einer vertieften Diskussion so wichtiger Pro bleme wie des Verhältnisses beider deut scher Staaten, der sozialistischen Verfas sung der DDR usw.“ Als noch ungenügend beurteilt Frau Dr. Fruwert die erzieherische Ausstrahlung aller Kollektivmitglieder auf die Studenten. Ein besonderes Problem stellt die mög lichst optimale Eingliederung von Diplo manden in die Forschungsarbeit des Kol lektivs dar. zumal sie stets nur eine be grenzte Zeit mitwirken können. Hier muß die beste Lösung noch gefunden I werden. Andererseits weiß Dr. Quitzsch auch von Fortschritten in der Erziehungsarbeit zu berichten. Als im vergangenen Jahr ein junger Assistent vier Wochen nach Ab schluß des Studiums zur Nationalen Volks armee einberufen wurde, war das ein An laß für gründliche Aussprachen über wehr- politische Probleme in der Gemeinschaft und mit den Studenten. Sie haben ständig Kontakt zu ihm und wollen dafür sorgen, Genosse Sühnel, Assistent, brachte seine Überzeugung zum Ausdruck, daß diese Bemühungen dann erfolgreich sein wür den, wenn die Forschungen eindeutiger auch auf bestimmte Stoffgebiete orien tiert wären und nicht nur auf bestimmte analytische Meßverfahren. Er erinnerte dar an, daß sich chemische Institute anderer Universitäten auf Petrolchemie, Glas chemie, Fotochemie usw. orientieren und schon deshalb leichter einen Partner für Vertragsforschungen finden. Weiter warf er die Frage auf, ob der Gemeinschaft in der Sektion ein fester Platz in Gestalt einer Abteilung zugewiesen oder ob sie mit anderen Bereichen „in einen Topf“ ge worfen werde. Genosse Dr. Finster wies in diesem Zusam menhang darauf hin, daß hierbei stärker von prognostischen Überlegungen aus gegangen werden müsse, diese Prognosen aber erst noch zu erarbeiten sind. So sei unter anderem zu klären, ob künftig in erster Linie vorwiegend stofflich oder vor wiegend methodisch orientierte Chemiker in der Industrie gebraucht würden. Genosse Dombrowski gab zu bedenken,' ob es im Interesse einer konsequenten Auf die Frage, was sich bisher schon verändert hat durch die Gründung der Arbeitsgemeinschaft, nennt uns Dr. Quitzsch an erster Stelle den begon nenen Informationsaustausch zwischen allen Mitgliedern der Gemeinschaft über ihre Arbeiten, der sie befähigt, über das Gesamtprogramm mitzureden, die Erfül lung der gemeinsamen Aufgaben mit zu kontrollieren und sich über den ökono mischen Einsatz der vorhandenen Mittel Gedanken zu machen. Der Student Win kelmann, der bisher zweimal an Beratun gen der Gemeinschaft teilgenommen hat, bestätigt, daß er seine Arbeit jetzt in einen viel größeren Rahmen gestellt sieht. Weiter: Während beispielsweise bisher die Zeitschriftenliteratur • nur sporadisch ver folgt wurde, erfolgt jetzt eine systemati sche Auswertung; auch hat jedes Mitglied der Gemeinschaft in gewissen Abständen je drei Zeitschriften auszuwerten, die nicht im Bereich der chemischen Institute, son dern vielleicht nur in Berlin, Wolfen, Leuna oder Bitterfeld vorhanden sind. Darüber hinaus wurde eine gemeinsame Sammlung von Fotokopien und Sonder drucken angelegt, die laufend vervollstän digt werden wird. Es gibt auch ein gemeinsames Destillationsprogramm, und es wurden Beauftragte für bestimmte Meßmethodiken und Verantwortliche für einzelne Geräte benannt, um diese Arbei ten rationalisieren und insbesondere hoch wertige Geräte effektiver auslasten zu können. Und es gibt auch schon kom plexe Themenstellungen für Diplom- und Doktorarbeiten, bei denen Methoden aller drei Arbeitsgruppen einzubeziehen sind. Eine Verpflichtung aus dem Programm der Gemeinschaft ist die Teilnahme von sechs ihrer Mitarbeiter an einem Programmier kursus am Institut für maschinelle Rechen technik, die es ihnen ermöglicht, ihre Auf gaben für den ZRA 1 selbst rationell zu programmieren. Sie wurde bereits ver wirklicht. Als höchste Form der Zusammenarbeit betrachtet Dr. Hoffmann die gemeinsame Im Spektrographenraum des Instituts: Dozent Dr. Quitzsch, der Leiter der Arbeitsgemeinschaft (in der Mitte), und die beiden Arbeits gruppenleiter Frau Dr. Fruwert und Dr. Hoffmann (rechts). Foto: hfbs (Vogel) allgemein gemieden wurden. — Diese Posi tionen gilt es zu halten und auszubauen. * Als sich die Genossen der Parteigruppe am Physikalisch-Chemischen Institut mit den Schrittmachern für eine effektivere wissenschaftliche Arbeit verbündeten und die Bildung der Gemeinschaft mit ganzer Kraft unterstützten, sahen sie in diesem werdenden Kollektiv zugleich eine Keim zelle für die Verbesserung nicht nur der Forschung, sondern auch der Erziehung und Ausbildung sowie des gesamten ge sellschaftlichen Lebens und der Atmo sphäre am Institut. Natürlich gibt es noch nicht auf allen Gebieten umwälzende Ver änderungen, aber es gibt wohl keins, auf dem die Gemeinschaft nicht wenigstens erste Spuren hinterlassen hätte. Vielleicht gib es sogar mehr ungelöste als gelöste Probleme. Gewiß gibt es auch noch einige Mitglieder des Kollektivs, die noch nicht die ganze Tragweite dieser neuen Form der Zusammenarbeit überblicken, die noch nicht genügend ihre eigene Tätigkeit in die größere Aufgabe einzuordnen ver mögen — bis hin zur Gestaltung des ent- wickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus. Aber wenn das noch nicht der Fall ist, dann lernen sie es hier am besten. Dozent Dr. Quitzsch, selbst 'parteilos, stellt befriedigt fest, daß sich ein engeres Vertrauensverhältnis zwischen Genossen und Parteilosen entwickelt und daß stär ker das politische! Gespräch gesucht wird. Frau Dr. Fruwert, ebenfalls parteilos, empfindet, daß in der Gemeinschaft eine freimütige und, lebendigere Diskussion über gesellschaftliche Probleme als bis her zustande gekommen ist. In einem Wandzeitungsartikel konnte kürzlich bilanziert werden: „Seit Beginn der Ar daß er im Mai nächsten Jahres wieder fest in das Kollektiv eingegliedert werden kann. Demnächst wollen ihm Wissen schaftler und Studenten gemeinsam einen Besuch abstatten. * Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft ..Zwischenmolekulare Wechselwirkungen" nehmen für sich nicht in Anspruch, irgend- welche einzelnen Neuerungen getroffen zu haben, die nicht anderswo auch und viel leicht sogar noch vollkommener bestehen. Sic sind sich auch darüber im klaren, daß sie noch keine, außergewöhnlichen Erfolge errungen haben. Schließlich wissen sie. daß sie noch kein voll entwickeltes sozia listisches Kollektiv sind. Sie haben aber — und das hielten wir für wichtig genug, das hier zu sagen, zur rechten Zeit den rechten Weg eingeschlagen. Ihre Initia toren haben — ob von vornherein so ge wollt oder nicht — einen praktischen Vor griff auf die im Entstehen begriffene Sek tion Chemie getan, der mein' wert war als eine ganze Reihe der im Vergangenen Jahr zu ihrer Vorbereitung geführten Dis kussionen. Jetzt gilt es, die Vorzüge der sozialisti schen Gemeinschaft — im kleinen wie im großen — voll zu nutzen, und jedes einzelne Mitglied zu befähigen, sein Bestes zu geben. Es ist nur zu verständlich, daß die Ent- Wicklung der Arbeitsgemeinschaft und ihre weitere Förderung auf der Wahlversamm lung der Parteigruppe eine nicht un wesentliche Rolle spielte. Besonders ging es um die Beziehungen zur chemischen Industrie. Dr. Hoffmann sprach sich für den Abschluß eines umfassenden Wirt schaftsvertrages mit einer WB aus, auf dem die Grundlagenforschung basieren müßte, die die Prognose für die Entwick lung des betreffenden Bereiches wesentlich mitbestimmen könnte. Konzentration der wissenschaftlichen Ar beit nicht angebracht und möglich sei. daß die Arbeitsgemeinschaft selbst die The men für wissenschaftliche Arbeiten auf ihrem Gebiet vergeben könne. . Sicher werden all diese Fragen im Lei tungskollektiv der Gemeinschaft, in Be ratungen mit Institutsdirektor Prof. Dr. Geiseler — der übrigens die Bildung der sozialistischen Gemeinschaft wärmstens begrüßt und ihr seine Unterstützung zu gesagt hat — sowie in anderen Gremien in der nächsten Zeit noch eine Rolle spie len. Im Mittelpunkt der Beratungen der Par teigruppe stand aber die Frage, wie die entscheidenden Punkte des beschlossenen Programms bestmöglich erfüllt werden können, wie die Arbeit und das ganze Leben der Gemeinschaft so bereichert wer den und ihre sozialistischen Elemente so weiterentwickelt werden können, daß sie auf das ganze Institut und darüber hinaus ausstrahlt. Wie wir hörten, ist ihr Aufruf zum Wettbewerb und ihrem praktischen Bei spiel im Institut für Organische Chemie eine ähnliche Initiative gefolgt, so daß man sagen kann: Die geplante Sektion Chemie ist heute schon nicht mehr nur leere Struktur, sondern wird Schritt um Schritt lebendige Wirklichkeit. Und man kann sagen: Im Gleichschritt damit erhält der sozialistische Wettbewerb eine Basis, auf der sich mehr aufbauen . läßt als nur Vergleiche zu zweitrangigen Problemen. Hier kann er helfen, die brennenden Fra gen unserer Wissenschaftsentwicklung zu lösen. Die auf unserem Bilde zu sehen sind und die anderen, die noch dazu gehören, taten erste Schritte dazu. Günter Lippold UZ 11 68, Seite 3
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