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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 12.1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196800009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19680000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19680000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Saxonica
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 12.1968
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 04.01.1968 1
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- Ausgabe Nr. 32, 29.08.1968 1
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- Ausgabe Nr. 41, 31.10.1968 1
- Ausgabe Nr. 42, 07.11.1968 1
- Ausgabe Nr. 43, 14.11.1968 1
- Ausgabe Nr. 44, 21.11.1968 1
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Band 12.1968
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Optimismus bedarf sicheren Fundaments Optimistisch sollte die Wahlversamm lung der Parteigruppe Ärzte an der Kin derklinik sein. Optimismus paßt in un sere Zeit, zu unserer Partei - Walter Ulbricht schrieb in seinem Brief an die Grundorganisationen, daß die Ziele, die wir uns steckten, unter Führung unserer Partei erreicht wurden. Der Rechen schaftsbericht sollte von vornherein der Versammlung diesen Charakter ver leihen und berichtete also von den Er folgen der Parteigruppe, der besseren Arbeit der Genossen Ärzte in den Mas senorganisationen, der guten Beteili gung am Marxistischen Kolloquium und anderem. Daß etwas nicht den Anforde rungen genüge in der Arbeit der Partei gruppe, sagte der Rechenschafts bericht aus gleichem Grunde nicht Optimismus? Heißt Optimismus tat sächlich die Augen schließen vor Män geln und Unzulänglichkeiten? Vor allem: Birgt solche Art Abdecken die Garantie dafür, daß wir auch weiter Grund zum Optimismus haben werden? Die Diskussion ging aus von den Aufgaben der Genossen Ärzte beim Ge spräch über den Verfassungsentwurf. Man war sich einig, daß Kamerad schaftlichkeit, ein gutes Verhältnis zu den parteilosen Ärzten, zu den Schwe stern der Klinik Voraussetzung für deren Aufgeschlossenheit gegenüber den Argumenten der Genossen ist. Die Ver antwortung der Genossen Ärzte gerade für die Entwicklung der Schwestern wurde mehrfach unterstrichen. Auch hier konnten Erfolge genannt werden. Doch war diesmal damit nicht Schluß der Debatte. Es gibt Unterschiede zwischen den verschiedenen Klinikteilen, den Stationen, Woraus resultieren sie? Arbeiten die Genossen hier besser, dort schwächer? Die Übersicht über die einzelnen Bereiche ist. nicht exakt ge nug, stellten die Genossen fest. Man war auch hier noch optimistisch. Und uns scheint sogar, man hatte hier mehr Grund: Schwächen waren er kannt, beim Namen genannt, Maßnah men waren festgelegt, um sie zu über winden. Darin und in der Kraft der Parteiorganisation insgesamt liegt die Gewäh r für künftige Erfolge, auf der allein gesunder Optimismus ein solides Fundament hat. Auch das steht im Brief Walter Ulbrichts: Er forderte die Partei organisationen auf, während der Par teiwahlen offen und ehrlich in jeder Be ziehung Bilanz zu ziehen, kritische Be urteilungen dort, wo sie notwendig sind, nicht zu scheuen und daraus Schluß folgerungen für die weitere Arbeit zu ziehen. Das taten die Genossen Kinderärzte noch in zweiter Beziehung. Die APO- Leitung hatte der Gruppe den Entwurf ihrer Arbeitsentschließung zur Diskus sion dargelegt. Es stellte sich heraus, daß ein wichtiger Abschnitt die zweifel los bedeutendsten Aufgaben der Klinik aufführte, nicht aber die spezifischen Aufgaben, die der Partei erwachsen, die ideologischen Probleme, deren Klärung der Lösung der anderen Aufgaben vor angehen muß. Die Ursachen waren im Laufe der Diskussion sichtbar gewor den: die Leitung besitzt keine An alyse politischer Meinungen und An sichten, kennt also die ideologischen Probleme nur ungenügend. Die Arbeitsentschließung wird mit den Ergebnissen der beschlossenen Analyse überarbeitet. Optimismus olso auch am Ende der Versammlung. Ms In die Reihen der Partei Von der Grundorganisation Land wirtschaftliche Fakultät wurde jüngst Hannelore Seifert, Studentin der Agrarpädagogik im 1. Studienjahr, 18 Jahre alt, als Kandidat in die SED aufgenommen. 1963, als Angehörige der Pionier delegation, die den VI. Parteitag be grüßte, empfand sie, die Tochter des Webmeister s aus Seifhennersdorf, welche bedeutende Rolle die Arbeiter partei in unserem Staat spielt, und seit dieser Zeit beschäftigte sie sich immer mehr und immer gründ licher mit den Beschlüssen der Partei. Im FDJ-Lager Störitzsee zu Be ginn ihres Studiums lernte sie die An forderungen an einen Genossen Stu denten kennen. Mit dem festen Vor satz, diesen Anforderungen gerecht zu werden und noch wirksamer als bisher den Sozialismus in unserer Republik mitzugestalten, stellte sie ihren Antrag. Die Genossen ihrer Gruppe würdigen in ihrer Zustim mung die große Aktivität Hanne lores im Ernteeinsatz, ihre Hilfs bereitschaft gegenüber schwächeren Studenten und ihr parteiliches Atif- treten. Föte: HFBS Aus „Lohn, Preis und Profit 1 * .. . muß die Produktivkraft der Arbeit in der Hauptsache abhängen: 1. von den Naturbedingungen der Ar beit; 2. von der fortschreitenden Vervoll kommnung der gesellschaftlichen Kräfte der Arbeit, wie sie sich her leiten aus Produktion auf großer Stufenleiter, Konzentration des Kapi tals und Kombination der Arbeit, Tei lung der Arbeit..., Anwendung che mischer und andrer natürlicher Kräfte... und aus jeder andern Ein richtung, wodurch die Wissenschaft Naturkräfte in den Dienst der Arbeit zwingt... Verfassung, Sektion und Schrittmacher APO Chemie bereitet durch vielfältige Beratungen mit allen Kollegen und Studenten ihre Wahlversammlung vor Während in diesen Tagen in der Ab teilungs-Parteiorganisation Chemie die ersten Wahlversammlungen der Partei gruppen stattfinden, sind bereits seit län gerer Zeit Vorbereitungen für die Wahl versammlung der APO. die Ende März stattfinden wird, im Gange. Schon am 10. Januar beauftragte die Parteileitung eine Reihe erfahrener Parteimitglieder, die in vier Arbeitsgruppen zusammenge faßt wurden, durch Gespräche mit Genos sen und Parteilosen einige Probleme zu analysieren und zu beraten, die für die Wirksamkeit der Parteiorganisation von entscheidender Bedeutung sind. Dabei geht es insbesondere um die Wirksamkeit des Lehrkörpers und der Erzieherkollek tive bei der klassenmäßigen Erziehung einschließlich der sozialistischen Wehr erziehung der Studenten, um die Verbes serung der Agitationsarbeit, die Erhöhung des Niveaus der marxistisch-leninistischen Bildung und um die Stärkung der Kampf kraft der Parteiorganisation, die Aktivität aller Parteigruppen und jedes einzelnen Genossen. Die mit Problemen der Profi lierung von Lehre und Forschung an den chemischen Instituten sowie der Einfüh rung des Drei-Phasen-Studiums zusam menhängende Sektionsbildung und die Ausarbeitung der dafür fälligen Konzep tion zügig voranbringen zu helfen, war die besondere Aufgabe, die den Partei mitgliedern im Fachrichtungsrat übertra gen wurde. Der Parteileitung liegen jetzt eine Reihe Ergebnisse dieser Analyse vor. Die Analyse zeigte, daß sich die Hoch schullehrer und Assistenten, die sich auf Initiative der Genossen in Erklärungen selbst zum Entwurf der sozialistischen Verfassung und zu tätiger Mitwirkung an ihrer Erfüllung' bekannten, in der Volks aussprache stark engagieren, indem sie in ihren Studentengruppen und zum Teil auch in Gesprächen mit Laboranten dazu auftreten und sich um die Beantwortung der aufgeworfenen Fragen bemühen. Ja teilweise bleiben sie dabei nicht stehen, sondern regen dazu an, an Hand der in dem Verfassungsentwurf niedergelegte» Maximen unseres gesellschaftlichen Le bens die eigene Position und die eig'ene Arbeit zu durchdenken. Allerdings zeigen die bisherigen Ergebnisse der Diskussio nen, daß diese Seite bis jetzt noch zu kurz gekommen ist und es notwendig ist, die Grundprinzipien dieser Verfassung noch eingehender zu erörtern, so daß sich jeder mit voller Überzeugung und mit seiner ganzen Kraft dahinterstellt. Ein weiteres Problem, das in der von der Parteiorganisation zu führenden öffent lichen Diskussion während der Partei wahlen eine maßgebliche Rolle spielen wird, ist die Erörterung der Vorschläge für die Profliierung sowie die Erhöhung der Effektivität von wissenschaftlicher Arbeit und Ausbildung, die der Fach richtungsrat nunmehr erarbeitet hat. Die Genossen gehen dabei davon aus, daß eine Reihe Probleme erst im Stadium der konkreten Verwirklichung dieser Konzep tion zutage treten werden und einige Fragen noch nicht beantwortet sind. So ist die prognostische Einschätzung über die Weiterentwicklung der chemischen Wissenschaft zu überprüfen und damit im Zusammenhang zu klären, wer in der Praxis Partner der chemischen Institute ist — bestimmte WB oder das Chemie ministerium. Es sind weiterhin Maßnah men für die schrittweise Annäherung an die vorgeschlagenen Zielfunktionen, die sich aus den Schwerpunkten und der Struktur der künftigen Sektion ergeben, zu entwickeln und mit dem staatlichen Plan der Karl-Marx-Universität abzu- stimmen. Es ist schließlich notwendig, das Drei-Phasen-Studium, das mit der Gliederung 2 Jahre Grundstudium, 2 Jahre Fachstudium, 1 Jahr Spezialstudium (bis heriger Rhythmus seit 1965 3 — 1 — 1) eine grundlegende Änderung' des Ausbil dungsinhaltes mit sich bringt, exakt aus zuarbeiten, dabei aber gleichzeitig die vor zweiundeinhalb Jahren eingeführte Gliede rung des Studiums für die betreffenden Studienjahre im Detail bis zu Ende zu konzipieren. Es gilt somit, in der nächsten Zeit gleichzeitig drei verschiedene Ausbil- dung'sprogramme auf höchstem Niveau durchzuführen. Diese Fragen werden in Gewerkschafts gruppen der Wissenschaftler in den näch sten Wochen von den Genossen aufge worfen werden. Sie werden sich bemühen, alle schöpferischen Potenzen anzuregen, damit die Funktion der chemischen Insti tute im Teilsystem Hochschulwesen des sozialistischen Gesamtsystems, ihre Be ziehungen zur Chemieindustrie sowie ihr Platz an der Karl-Marx-Universitätimit allen daraus entspringenden Konsequen zen bestmöglich bestimmt werden können. Um den Kampf der Studenten um hohe Studienziele im Marxismus-Leninismus und allen anderen Fächern sowie ihr ak tives politisches Engagement auf die neuen Maßstäbe zu orientieren, die der Parteitag und unsere gesellschaftliche Entwicklung stellen, um im gleichen Sinne für die Effektivität der Erziehungs-, Aus- bildungs- und Forschungsarbeit der Wis senschaftler hohe Normen setzen zu kön nen, will die Parteiorganisation jetzt den Schrittmachern in ihrem Bereich besser helfen, auf den ganzen Bereich auszu strahlen. Besonders will sie sich darum bemühen, Schrittmacherkollektive zu ent wickeln. So gibt es in der Parteigruppe des 2. Studienjahres Überlegungen darüber wie der Wettbewerb um den Titel „Bestes Studentenkollektiv der Fachrichtung“ und „Sozialistisches Studentenkollektiv“ durch Vorgabe hoher Ziele und öffentliche Aus wertung' mit Leben erfüllt werden kann. Die Genossen der Parteileitung sind der Meinung, daß dieser Wettbewerb eng ver bunden werden könnte mit dem Wett streit der Erzieherkollektive um beste Ergebnisse in ihrer Erziehungs- und Aus bildungstätigkeit und daß bei dem bevor stehenden Übergang des 2. Studienjahres vom anorganischen an das organische In stitut dieser Wettbewerb auch auf diesen Bereich übertragen werden könnte. Auch im Bereich der Wissenschaftler gibt es ausgezeichnete Initiativen, die es) zu fördern und zu verallgemeinern lohnt. So hat Genosse Prof. Hoyer mit seinem Erzieherkollektiv ein für einfache Lern maschinen verwendbares programmiertes Lehrmaterial im Fach Anorganische Che mie ausgearbeitet, das ab Herbst mit einer Gruppe des kommenden 1. Studien jahres experimentell erprobt werden soll (übrigens eine Verpflichtung, die er an läßlich des VII. Parteitages abgegeben hatte). — Am Physikalisch-Chemischen Institut und am Institut für Organische Chemie gibt es Wissenschaftler-Kollektive, die sich — z. T. unter Einschluß der La boranten und Diplomanden — Programme für die Entwicklung zu sozialistischen Arbeitskollektiven gegeben haben bzw. erste Überlegungen dazu angestellt haben. Eng in Zusammenhang mit den höhe ren Anforderungen, die der Parteiorga nisation aus all diesen Aufgaben für ihre massenpolitische Arbeit erwachsen, steht die Stärkung ihrer Kampfkraft. Die Lei tung mußte feststellen, daß vielfach die von der Mitgliederversammlung aus gehenden Impulse von den Gruppen nur ungenügend aufgenommen und weiter geführt werden, daß einige junge Genos sen ihre Meinung zurückhalten, daß noch nicht immer eine offene, kritische Atmo sphäre herrscht. Die Leitung hat auch erkannt, daß sie an einige weniger erfah rene Genossen Studenten nicht nur An forderungen stellen darf, sondern ihnen stärkere Anleitung und Hilfe bei der Lösung ihrer Aufgaben geben muß. Lebensnahe Forschung und kühne theoretische Arbeit Im Bericht , des Politbüros auf der 4. Tagung des ZK werden den Gesell- schaftswissenschaften Aufgaben gestellt, die in den Grundorganisationen sicher lebhafte Diskussionen auslösen werden. Die Soziologie hat sich in den letzten Jah ren an der Karl-Marx-Universität viel seitig entwickelt. Gerade durch soziologi sche Forschungen werden Aufgaben er füllt, die Genosse Kurt Hager allgemein gültig für den Marxismus-Leninismus wie folgt formulierte: Er „analysiert die konkreten Erscheinungen, Gegebenheiten, Fakten des Lebens der Gesellschaft, ver allgemeinert sie, abstrahiert von diesen konkreten Erscheinungen, arbeitet Gesetz mäßigkeiten und theoretische Grund probleme heraus und wendet sie auf die Praxis an, um diese zu verändern, um das Leben zum Wohle der Menschen immer besser zu gestalten.“ Die soziologische Forschung verkörpert in ihrer Komplexität den Typ interdiszi plinärer Forschung. Soziologische Unter suchungen sind daher für viele gesell schaftswissenschaftliche Disziplinen ein Weg, um eine engere Verbindung zur Praxis zu finden und theoretischen Er kenntnisgewinn unmittelbar mit Schluß folgerungen für die Leitungstätigkeit in bestimmten Bereichen zu verbinden. Dazu gehört allerdings neben den fachspezifi schen Voraussetzungen und einer gründ lichen Kenntnis der marxistisch-leninisti- Schlußfolgerungen aus dem Bericht des Politbüros auf dem 4. Plenum Was hemmt Gemeinschaftsarbeit in der Soziologie? sehen Theorie auch die Aneignung soziolo gischer Methoden und eines entsprechen den theoretischen Rüstzeugs für die kon krete Sozialforschung. Gerade daran man gelt es in verschiedenen Bereichen noch. So wird die Abteilung Soziologie laufend von Instituten der Karl-Marx-Universität zu soziologischen Fragen und darüber hinaus von vielen VVB und Betrieben zu Problemen konkreter soziologischer Unter suchungen konsultiert (im Januar 1968 elf Konsultationen). Sie erfüllt gemein sam mit den Mitgliedern der Soziologi schen Kommission diese Aufgaben gern, denn diese Beratungen tragen unmittel bar zu einer höheren Effektivität der ge sellschaftswissenschaftlichen Forschung bei. Bestimmte Schlußfolgerungen werden aber gerade durch die Forderungen des 4. Plenums besonders dringlich: 1. Die Ausbildung auf dem Gebiet der Soziologie muß erweitert werden. Gegen wärtig nimmt nur ein Teil der Studen ten der Wirtschaftswissenschaftlichen Fa kultät an einer fakultativen Soziologie vorlesung teil, dagegen häufen sich die Anforderungen von Seiten vieler VVB und Betriebe, ihre Leitungskader einfüh rend in Form von Vorträgen mit der So ziologie vertraut zu machen. Es scheint effektiver, das schon regulär während der Studienzeit zu tun. Während die Land wirtschaftliche Fakultät und die Fakultät für Journalistik, ebenso die Medizinische Fakultät bereits obligatorische Lehrver anstaltungen übel’ Soziologie eingeführt haben, verlassen beispielsweise die Ab solventen der Mathematisch-Naturwissen schaftlichen Fakultät die Universität ohne eine konkrete Anleitung, die ihnen, auf dem Wissen des marxistischen Grund studiums aufbauend, Kenntnisse für die soziologische Menschenführung vermit telt. Unsere soziologischen Untersuchun gen wiesen aber aus, daß über 30 Prozent von ihnen sofort in Leitungsfunktionen gelangen und dann dringend entspre- chende Kenntnisse benötigen. Für den wissenschaftlichen Nachwuchs bietet das Zusatzstudium, das gegenwär tig von der Abteilung Soziologie durch geführt wird, Gelegenheit zur Qualifizie rung. 2. Soziologische Untersuchungen werden von manchen Instituten gegenwärtig oft noch laienhaft und von Einzelpersonen oder zu kleinen Gruppen durchgeführt. Die Auswertung wird meist nicht bas zu praktikablen Schlußfolgerungen voran getrieben. Die Soziologische Kommission will in Zukunft noch stärker anleitend und koordinierend eingreifen. 3. Die Feststellung im Bericht des Po litbüros, daß die sozialistische Gemein schaftsarbeit in den Gesellschaftswissen- schäften ungenügend entwickelt ist, trifft auch auf die Beziehungen der Universi tätsinstitute im Hinblick auf soziologi sche Forschungen zu. Die Diskussion über die Profilierung der einzelnen Fachrich tungen sollte auch zu konkreten Verein barungen über Instituts- und Fakultäts grenzen hinweg führen, wenn es um komplexe soziologische Untersuchungen geht. Die Soziologische Kommission mißt der Unterstützung der Forschungsgruppe „Sozialistisches Bewußtsein“ große Be deutung bei. 4. Die Abteilung Soziologie unter der Leitung von Professor Dr. R. Schulz hat durch bestimmte Vorstufen bereits Er fahrungen in der Vertragsforschung ge sammelt und geht dazu über, durch exakte Vereinbarungen, bei denen die Vertragspartner (Betriebe, WB) auch die personellen Kosten übernehmen, Ver pflichtungen im Hinblick auf praktikable Schlußfolgerungen aus soziologischen Un tersuchungen zu erfüllen. Die Nachfrage nach soziologischen Untersuchungen über schreitet sowohl im Umfang wie auch thematisch die Möglichkeiten der kleinen Abteilung, und nur ein stärkeres Interesse anderer Institute könnte über geregelte sozialistische Gemeinschaftsarbeit zu einer Nutzung dieser Möglichkeiten füh ren. Ideologisch scheint allerdings bei manchen Wissenschaftlern ein Hemmnis darin zu bestehen, daß die Publikation von Forschungsergebnissen in praktikab ler Form in theoretisch weniger renom mierten, aber in hohen Auflagen erschei nenden Organen meist nicht als wissen schaftliches Arbeitsergebnis geachtet wird und so das Streben nach höchster Ab straktion die konkreten Antworten auf Fragen der Praxis zurücktreten läßt. Die Forderung des 4. Plenums an die marxistisch-leninistischen Gesellschafts- Wissenschaften, durch lebensnahe, praxis wirksame Forschung und kühne theoreti sche Arbeit aktiver in das Ringen um die allseitige Entwicklung des gesell schaftlichen Systems des Sozialismus ein zugreifen, findet die volle Unterstützung aller Genossen der Abteilung Soziologie und wird uns zu größeren Anstrengungen beflügeln, die soziologische Forschung zu einem wichtigen Instrument der marxi stisch-leninistischen Gesellschaftswissen schaften zu machen. Dr. H. F. W o 1 f Sekretär der Soziologischen Kommission UZ 8/68. Seite 3
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