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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 12.1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196800009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19680000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19680000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Saxonica
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
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- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 12.1968
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- Ausgabe Nr. 41, 31.10.1968 1
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- Ausgabe Nr. 43, 14.11.1968 1
- Ausgabe Nr. 44, 21.11.1968 1
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Band 12.1968
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PARTEIWAHLEN IN ENTSCHEIDENDEM JAHR W. Ulbrichts Brief gibt wertvolle Impulse Neugewählte Parteigruppenorganisatoren tauschten Erfahrungen aus Wenige Tage nach Beginn der Parteiwahlen an der Universität (einige Studenten-Parteigruppen mußten ihre Versammlungen wegen des Praktikums vor dem offiziellen Wahlzeitraum durchführen) hatte die Kreisleitung eine Reihe neugewähl ter Parteigruppenorganisatoren zu einem Gespräch eingeladen, das von Dr. Peter Heldt, Sekretär der Kreis leitung, geleitet wurde. Die Genos sen berichteten über die bei der Vor bereitung und Durchführung ihrer Wahlversammlungen geleistete Ar beit, dabei gesammelte Erfahrungen und aufgetretene Probleme. Obwohl viele Versammlungen be reits am gleichen Tage stattfanden, an dem der Brief Walter Ulbrichts an die Grundorganisationen erschien, spielte das Dokument bereits eine maßgebliche Rolle in der Mehrzahl der Referate, Diskussionen und Arbeitsprogramme. An der Veteri närmedizinischen Fakultät fand sich eine Studenten-Parteigruppe, die bereits am Mittwoch vergangener Woche ihre Wahlversammlung durchgeführt hatte, am Freitag noch einmal zu einer Pausendiskussion über den Brief zusammen, um die darin enthaltenen Orientierungen und Anregungen für die zukünftige Arbeit zu nutzen. In allen Diskussionsbeiträgen kam zum Ausdruck, daß sich die Partei gruppen der Studenten mit großem Verantwortungsbewußtsein darum bemühen, die führende Rolle der Partei in ihrem Bereich immer besser zu verwirklichen und insbesondere durch die Arbeit aller Genossen in der FDJ Fortschritte in der klassen mäßigen Erziehung der Studenten zu erzielen. Genosse Gruner, Student an der Juristenfakultät, berichtete, daß sich die Genossen seiner Gruppe mit dem Argument auseinanderzusetzen hat ten, bei Jurastudenten als künftigen Staatsfunktionären sei eine ständige Klärung von politischen Grundfra gen nicht nötig, Klarheit darüber sei vorauszusetzen. Die Genossen wiesen jedoch nach, daß es darauf ankommt, sich an Hand der aktuellen Pro bleme ständig von neuem mit der Politik der Partei zu befassen und dabei immer tiefer in sie einzudrin gen. Der Bericht des Genossen Freitag, Parieiorganisator am Institut für mathematische Statistik, ließ erken nen, daß sich die Genossen in diesem Bereich — Studenten und Wissen schaftler — verantwortungsbewußt Gedanken machen über die Profilie rung und den Platz ihres Fachgebie tes, dessen interdisziplinärer Charak ter im Widerspruch steht zur Einfü gung in die Schwerpunkte der Wifa, deren Profil mit der Orientierung auf Probleme des Handels fest um rissen ist. Die jetzige Lage, so mei nen die Genossen, ist volkswirt schaftlich nicht vertretbar, und sie drängen deshalb auf eine rasche Klärung der Perspektive des Insti tuts und der Studenten. Ihre Vorstel lungen für Veränderungen zielen auf ein Zentralinstitut bzw. auf eine in terdisziplinäre Sektion, die sowohl Fragen der Ökonometrie, der Bio metrie als auch der theoretischen Grundlagen bearbeiten müßten. Mehrere Gruppenorganisatoren von der Veterinärmedizinischen Fa kultät teilten mit, daß in ihren Ver sammlungen die gründliche poli tische Vorbereitung des Praktikums in enger Zusammenarbeit mit allen Die Gruppe 3/IV der Juristenfakultät. Zu ihr gehört Gerd Teichler, dessen LVZ-Artikel wir nebenstehend veröffentlichen. FD J-Funktionären eine wesentliche Rolle spielte. Das Gespräch ließ erkennen, daß zahlreiche weitere Initiativen in der klassenmäßigen Erziehung der Stu denten, nicht zuletzt der sozialisti schen Wehrerziehung, beim Kampf um hohe Studienleistungen, bei der Führung des Wettbewerbs usw. von den Parteigruppen ausgegangen sind. Zur Debatte standen auch eine Reihe methodischer Probleme der Parteiarbeit. Zu den letzteren äußerte Genosse Dr. Heldt in seinen Schlußbemerkungen u. a., es gelte insbesondere den jungen Kandidaten unserer Partei nicht nur Aufgaben zu stellen, sondern ihnen auch nach be sten Kräften Wege zu ihrer Lösung zu zeigen. Zum Inhalt der Wahlen äußerte er, daß die Herstellung der Einheit von klassenmäßiger Erziehung und Stre ben nach Höchststand in Lehre und Studium, das heißt die Verwirk- lichung des von Walter Ulbricht in Dresden umrissenen Bildes eines so zialistischen Hochschulabsolventen, Ausgangspunkt für die Arbeit der Studenten-Parteigruppen in ihren Bereichen sein müsse. Am Beispiel der Schrittmacher müßten sie Maß stäbe für höchste Studienleistungen, für die effektivste Nutzung der Zeit zur Meisterung der wissenschaftlich- technischen Revolution, für die all- seitige Teilnahme an der Entwick lung der sozialistischen Gemeinschaft und für den Schutz ihrer Errungen schaften setzen und durch Aufwer fen offener Fragen um ihre Verwirk lichung ringen. In diesem Kampf gilt es ankünpfend an den Fragen der Freunde das sozialistische Bewußt-, sein und die Identifizierung jedes einzelnen mit seinem sozialistischen Vaterland zu entwickeln. Im weite ren Verlaufe der Wahlen sei einzu schätzen, wie die Gruppe, wie jeder einzelne Genosse in diesem Sinne wirkt. Maßstäbe Gerd Teichlers an die eigene Arbeit Während der Wahlversammlung der Parteigruppe D 5 des Mathemati schen Instituts schätzten die Genos sen - ausgehend vom Brief Walter Ulbrichts an die Grundorganisatio nen — ihre in der vergangenen Wahlperiode geleistete Arbeit ein, deckten Ursachen für noch vorhan dene Mängel auf, prüften, wie sie für die Lösung der vor uns liegen den Hauptaufgaben gerüstet sind und suchten nach Wegen, die poli tisch-ideologische Wirksamkeit ihrer Arbeit zu erhöhen. Dazu wählten sie eine sehr nutzbringende Methode: Die Arbeit eines jeden Genossen wurde eingeschätzt, und dabei leg ten die Mitglieder dieser Partei gruppe ähnlich hohe Maßstäbe an wie sie Gerd Teichler. Student der Juristenfakultät, in seinem LVZ- Artikel fixiert, wo vor allem Fragen wie Steigerung der Studienleistun gen, termingerechter Abschluß des Studiums, politische Wirksamkeit der Genossen inner- und außerhalb der Seminargruppe, Arbeit im Jugend, verband u. a. zur Debatte standen. Einem Genossen, der bei fast allen Prüfungen die Note 2 erreichte, wurde klipp und klar gesagt, daß diese Leistung für ihn zu niedrig sei, daß er sie steigern kann und als Genosse verpflichtet ist, sie zu steigern. — Eben auch daran wurde sichtbar, daß diese Genossen bereit sind, ihre ganze Kraft dafür einzu setzen, das Jahr 1968 zum entschei denden Jahr beim Aufbau dos ent wickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus zu machen. Aber weder im Rechenschaftsbe richt noch in der Diskussion, die fortgesetzt werden soll, spielte das Marxismusstudium, das heißt, die Frage was getan wird bzw. getan werden muß, um die im Grundstu dium erworbenen Kenntnisse zu festigen und zu erweitern, eine ent scheidende Rolle. Nicht ohne Grund hat Walter Ulbricht in seiner Rede zum 20. Jahrestag der Wiedereröff nung der Technischen Universität Dresden zur ersten Anforderung an den Absolventen der sozialistischen Hochschule erhoben, daß er „den Marxismus-Leninismus 'zutiefst be griffen hat, eine klassenmäßige Po sition in unserem nationalen Kampf einnimmt und die Zusammenhänge von Politik, Ökonomie, Ideologie und Wissenschaft versteht“. Auch im Brief „Heute Revolutionär sein heißt alle Formen des Klassenkamp fes beherrschen“, der vielfach Initia. tive auslöste, und dessen Schöpfer damit zu Schrittmachern wurden, heißt es: „Das Studium des Marxis mus-Leninismus muß für jeden Studenten die wichtigste Aufgabe sein“. Walter Purkert, einer der vier Autoren dieses Briefes,. ist Mitglied der Parteigruppe D 5. Nur festzustellen, daß das FDJ- Lehrjahr keine große Wirkung hatte, hieße auf halbem Wege stehenblei- * ben. Es kommt jetzt darauf an, die Ursachen dafür aufzudecken, Mög lichkeiten zur Veränderung zu suchen und schnellstens Veränderun gen zu schaffen. Auch die Frage der Einflußnahme auf die Gestaltung des Studienpro zesses blieb weitgehend offen. Aber auch jeder Student — vor allem je der Genosse Student — ist der Ge sellschaft gegenüber verpflichtet, sei nen Beitrag dazu zu leisten, daß das Studium so effektiv wie nur mög lich gestaltet wird. Die Praxis er fordert sozialistische Leiter, die die Methoden der fortgeschrittensten Organisationswissenschaften, der Kybernetik, Operationsforschung, der Netzwerktechnik u. a. beherr schen, und diese Leiter müssen an der Universität 'ausgebildet werden. Diese Probleme, die die Hauptauf gaben der Parteiarbeit für die nächste Zeit enthalten, sollten Ge genstand der Diskussionen bei der Vorbereitung und Durchführung der Parteiwahlen in allen Gruppen sein. R. O. Die Partei gruppe muß das Niveau bestimmen Wohl jeder der Genossen aus den Seminargruppen C 3 und C 6 spürte in dieser Wahlversammlung, welch verantwortungsvolle Aufgabe es ist, Genosse zu sein, junger Genosse mit relativ wenig Erfahrung im Kampf der Partei, aber dennoch berufen und entschlossen, sich heute an ent scheidender Front mit seiner gan zen Person einzusetzen für die Stärkung unserer sozialistischen Re publik. Einige sprachen es aus, im Rechen schaftsbericht klang es an, daß sie als Parteigruppe noch nicht auf dem Niveau der zu lösenden Aufgaben stehen. Der Parteigruppe fehlt noch ein Stück, um ihre Stellung im Sy stem des Sozialismus genau bestim men und daraus ihre konkreten Aufgaben im Studienjahr bzw. an der Fakultät ableiten zu können. Viele Einzelprobleme scheinen den Blick für das Wesentliche zu ver sperren. Sicher ist das bei jungen Genossen normal und begreiflich, jedoch ist gerade in der jetzigen Periode entscheidend, daß sie ihren Platz in unserem sozialistischen Sy stem mit hoher Wirksamkeit aus füllen. Entscheidend für eine effektive Parteiarbeit der Gruppe wird ihre eigene Konsolidierung sein. Die Dis kussion zeigte, daß es bisher vor allem an einer ausreichend kri tischen und parteilichen Auseinan dersetzung zu Fragen hoher Stu dienleistungen, hervorragender Lei stungen in Marxismus-Leninismus, des offensiven Auftretens der Ge nossen in der Seminargruppe, der bewußten Führung des politisch- ideologischen Kampfes, der Freund schaft zur Sowjetunion mangelte. Sehr richtig betonten einige Ge nossen immer wieder, wie wichtig das geschlossene Auftreten der Par teigruppe bei entscheidenden ideolo gischen Aufgaben ist. Die Diskus sion dürfte die Erkenntnis gefördert haben, daß sie nur bei entschiedener Klärung der wesentlichen Fragen in ihrer Parteigruppe — wo jeder klipp und klar seinen Standpunkt zum Ausdruck bringen muß — und gleich zeitig größerer Wirksamkeit unter den Freunden der Seminargruppe und des Studienjahres den erforder lichen Stand erreichen werden. Wie es zur Zeit noch aussieht, zeigte das in der Diskussion angeführte Bei spiel, als die Genossen einer Semi nargruppe von den Freunden eine Einschätzung ihrer Arbeit als Par teigruppe verlangten und die Komi- litonen keine rechte Antwort fan den. Man ist also in den Seminar gruppen noch nicht ' im erforder lichen Maße wirksam, bezog die Freunde noch nicht in die enge ka- meradschaftliche Zusammenarbeit bei der Lösung entscheidender Auf gaben ein, wie das Walter Ulbricht in seinem Brief an die Grundorga nisationen fordert. Die Wahlversammlung deutete Schritte zur notwendigen Ver besserung auf zwei nicht zu tren nenden Ebenen an. Erstens kommt es darauf an, die Parteiarbeit in haltlich auf das Niveau der ent scheidenden Aufgaben dieses Jah res zu heben. Zusammengefaßt heißt das: Bestimmung ihres Plat zes im gesellschaftlichen System des Sozialismus und der daraus resul tierenden konkreten Hauptauf gaben. die bewußt und schöpferisch von den Genossen angepackt und gemeinsam mit allen Freunden ge löst werden müssen. Zweitens gilt es, die entsprechenden organisato rischen Formen zu finden, etwa gründliche Vorbereitung wirklich interessanter Parteiversammlungen schnelles Reagieren auf politische Ereignisse und ideologische Pro bleme, strenge Kontrolle konkreter Parteiaufträge, ein ausreichendes In formationssystem usw. Bei diesen hohen Anforderungen in der Parteiarbeit können sie auf die Hilfe erfahrener Genossen rech nen, letzten Endes entscheidend aber ist, wie hoch jeder einzelne die Anforderungen an sich selbst stellt. G. V. Marx* Element war der Kampf - sind wir schon Kampfgefährten? Von Gerd Teichler, Student an der Juristenfakultät Ich gehöre der Gruppe 3 des IV. Studien jahres der Juristenfakultät an. Unsere Gruppe hat im Herbst ein Programm ver teidigt, mit dessen Verwirklichung wir den Titel „Sozialistisches Studentenkollektiv" erringen wollen. Energische Anstrengungen fast aller unserer Gruppenmitglieder, stän dige Leistungsanalyse und kameradschaft liche Hilfe ließen uns einen Leistungs durchschnitt von 2,3 in der Gruppe er reichen, mit dem man sich doch wohl schon sehen lassen kann. Kurzum, wir wis sen was wir wert sind, daß man von uns viel erwartet, daß andere Gruppen und daß Lehrkräfte auf uns schauen. Und ge rade das ist es. was mir Gewissensbisse macht. In diesem Jahr begehen wir den 150. Ge burtstag von Karl Marx. Als Studtenten der Universität, die seinen Namen trägt, ist es für uns ein Bedürfnis, gerade in die sem Jahr durch besondere Leistungen zur allseitigen Stärkung unseres sozialistischen Vaterlandes beizutragen. So arbeiten einige von uns an Forschungsaufgaben, die als Beiträge zur Leistungsschau der Studen ten und jungen Wissenschaftler gedacht sind, die im Mai in Leipzig veranstaltet wird. Andere werden als Beststudenten entsprechend ihren Verträgen an For schungsaufgaben der Institute teilhaben, wieder andere werden vorzeitig ihre Di plomarbeiten abschließen. Eine genügsame Gruppe würde sich damit vielleicht zufrie dengeben, unsere aber darf es, so meine ich, nicht. Wir haben mehr drin, wie man so sagt. Dürfen wir aber unsere Potenzen nur teilweise ausschöpfen? Haben wir uns nicht auch wie der Montageschlosser Ge nosse Günter Mayer vom VEB Druck maschinenwerke Leipzig — in der LVZ vom 3. Januar — zu fragen: Seit wann kostet Zeit kein Geld? Nehmen wir zuerst folgendes Problem: In unserem Programm wird gesagt, daß wir einen Gruppendurchschnitt von 2,1 erreichen wollen. Zweifellos ein' hohes Ziel. Unsere bisherigen Methoden der Studien arbeit, deren Eckpfeiler das kontrollierte Selbststudium, die Studiengruppe und die Leistungsanalyse durch den wissenschaft lichen Sekretär und die Fachbeauftragten sind, haben uns kontinuierlich auf den heutigen Stand von 2,3 geführt. Tatsache aber ist auch, daß wir schon seit geraumer Zeit stagnieren, daß die Kontinuität der Leistungssteigerung unterbrochen ist. Die letzten Klausuren bestätigen das. Um den Leistungsdurchschnitt von 2,1 zu erreichen, machen sich also neue Überlegungen und Anstrengungen erforderlich. Darum wird aber in unserer Gruppe einfach zu wenig gerungen. Nach meiner Einschätzung könnten sich manche Gruppenmitglieder ui fünf Zehn tel verbessern wenn sie ihre Aufgaben ernster nähmen. Sie aber haben einfach noch nicht das Bedürfnis, ihre Leistungen mit dem tatsächlichen Vermögen in Ein klang zu bringen. Das beunruhigt mich, weil hier ein Stückchen Gleichgültigkeit oder besser gesagt Selbstzufriedenheit durchblickt, die ich eigentlich für überwun den hielt. Aber weiter: Es gibt auch bei uns Ver letzungen der’ Studiendisziplin. Man könnte sie bagatellisieren, sie sind wirklich ganz selten. Aber berechtigt uns das. sie still schweigend hinzunehmen? Dürfen wir solche „Kavaliersdelikte“ dulden? Hindert uns das Darüberhinwegschauen nicht am schnelleren Vorwärts kommen? Oder nehmen wir unseren Wolfgang. Er ist Träger der Artur-Becker-Medaille. Der Verband hat sie ihm bestimmt nicht ver liehen. daß sie in der Schublade Staub an setzt. Wir jedenfalls können mit ihm nicht zufrieden sein, seine gesellschaftliche Akti vität hat enorm nachgelassen. ..Die Diplom arbeit ... “ meint er. Diesen Mantel aber könnten wir uns doch alle umhängen! Was wissen wir eigentlich über die Arbeitsergebnisse unserer Beststudenten? Kann unsere Gruppe die Garantie über nehmen, daß die Arbeiten zur Leistungs schau tatsächlich im Marxschen Geiste ge schrieben, im Marxschen Sinne produktiv, also schöpferische Beiträge zur Gestaltung unserer sozialistischen Gesellschaft sind und daß sie uns würdig vertreten? Sie kann es, so glaube ich, nicht. Wir überlas sen es den Freunden selbst, mit den Pro blemen fertig zu werden, bestenfalls noch den Instituten. Wir nehmen als Gruppe zu wenig Anteil daran. Hier zeigt sich ein Mangel, der seinen Ursprung etwa in der Selbstberuhigung hat: Sie werden es schon schaffen. .. Wollen wir uns als Gruppe aber nicht dafür verantwortlich fühlen, daß sie das Beste schaffen? Noch schlim mer ist die Tendenz des Aufgebens, die einige von uns befallen hat. Das betrifft unser „Sorgenkind“ Klaus Peter. Er ist der schwächste in unserer Gruppe. Seine Lei stungen liegen weit unter dem Durch schnitt. Was haben wir schon alles ver sucht, Paten, Studiengruppen, Aussprachen spezielle Aufgaben, wir haben sogar Kon sultationen für ihn organisiert. Es nützte alles nichts. Klaus ändert sich nicht, er nimmt die gebotenen Chancen nicht wahr. Wenn es hart wird, bringt er uns einen Krankenschein. „Ganze Völkerscharen haben sich bei ihm schon die Zähne aus gebissen“, sagte in einer der letzten De batten einer unserer Freunde resignierend. Freilich, wir könnten es uns leicht machen, schließlich ist für sein Studium jeder erst einmal selbst verantwortlich. Haben wir aber das Recht, unsere Bemühungen ein zustellen? Ähnlich gelagert ist der „Fall“ mit den Medizinstudenten. Die meisten von uns sind Propagandisten im FDJ-Schuljahr bei den Freundten des 1. Studienjahres der Medizinischen Fakultät. Marx richtig ver stehen, heißt für unsere Begriffe nicht nur. den Marxismus zu studieren, sondern mit (Fortsetzung auf Seite 4) UZ 6/68, Seite 3
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